Hallo einsam33,
schei. Situation, die sich Dir da auftut. Hast Du denn auch (zusätzlich) eine Angsterkrankung mit Symptomen oder ist es eher eine allgemeine Angst vor all dem Neuen, was da vielleicht auf Dich zukommen wird? Ich kann mir gut vorstellen, wieviel Angst Dir das einflößt, wirklich. Meine Situation ist eine andere. Aber das ist egal, ich möchte in Deiner Haut nicht stecken.
Und es ist nicht einfach, darauf zu antworten, weil so ganz viel noch unklar für mich ist. Redet Ihr überhaupt noch miteinander? Habt Ihr mal daran gedacht, eine Paartherapie anzufangen? So eine Therapie hat nicht nur das Ziel, dass man sich wieder als Paar annähert, sondern sie kann auch einfach eine gute Hilfe sein, um gemeinsam eine Trennung anzugehen, d.h. damit man sich nicht einsam und in absolutem Gram trennt. Schließlich seid Ihr schon soo viele Jahre zusammen und habt Kinder....
Dennoch klingt es für mich so, als bestehe da noch eine Chance, dass Ihr wieder zu einander findet. Dein Mann hat sich von der Affaire getrennt. Warum? War sie nicht die Richtige? Liebt er Dich vielleicht doch noch? Er scheint selbst nicht zu wissen, was in ihm vorgeht, was er will.
Aber Fakt ist, dass er Euer Leben nicht als perfekt erlebt hat wie Du das getan hast. Und weiter ist Fakt, dass er so nicht weitermachen will.
Ihr müsst unbedingt miteinander reden. Du musst Klarheit gewinnen, ob es für Euch noch einen gemeinsamen Weg geben kann. Oder ob es zumindest eine Lösung geben kann, damit ihr Euch in Frieden trennt, er weiterhin Verantwortung für die Kinder mitträgt, Dich unterstützt, damit Du nicht mit allem alleine da stehst. Das wäre wahrlich eine riesen Last.
Weißt Du, ich habe keine Kinder. Mein EX hat vor 5 Monaten angerufen und Schluß gemacht und seitdem jeden Kontakt abgelehnt. Er hat den einfachen Weg gewählt und er konnte es auch, denn es gab keine Verpflichtungen. Und die moralischen..... von denen muss man bei manchen Menschen absehen. Es gab Spannungen, wir lebten in keiner heilen Welt. Demnach hätte ich damit rechnen müssen, habe es aber trotzdem nicht. Das ist alles bitter und hart. Aber mir sind seitdem viele Dinge klar geworden.
Was ich damit sagen will, ist, dass Ihr unbedingt eine Lösung finden müsst, weil Ihr Kinder habt und 17 Jahre zusammen seid. Es fühlt sich für mich so an, als ob es einen Weg für Euch geben könnte, wenn Ihr beide bereit wärd, Euch Hilfe zu holen, an Euch zu arbeiten. Mein Ex hat das abgelehnt, aber uns verband auch nicht sooo viel wie Euch.
Und wenn Du mich fragst, ob nach 17 Jahren Gefühle plötzlich aufhören können, so denke ich: Nein, nicht von 1 auf den anderen Tag!! Es ist ein Prozess, den Dein Mann durchlebt hat. Bei dem die Gefühle vielleicht von Tag zu Tag weniger wurden oder sich geändert haben. Und er hat es nicht formuliert, er hat es geschehen lassen, ist nicht auf Dich zugekommen, um zu sagen, was ihm fehlt. Und Du hast nichts gemerkt? Für Dich war alles in Ordnung?
Liebe einsam33, bitte, versuche mit ihm zu reden. Vielleicht gibt es noch eine Chance.
Ich möchte Dir gerne ein anderes Forum ans Herz legen, das mir nach der Trennung sehr geholfen hat. Es heisst
www.liebeskummer.ch
Dort habe ich viel Zuspruch erhalten und neben Teenagern mit Liebeskummer trifft man dort auch andere Menschen, deren Ehe gescheitert oder gefährdet ist. Um Angststörungen geht es dort nicht, aber im Moment ist für mich nicht so ersichtlich, ob Du darunter leidest.
Ich weiß nicht, ob Du von mir gerne eine andere Antwort gehört hättest. Ich kann Deine wahnsinnige Angst vor dem Alleinsein sehr sehr sehr gut nachvollziehen. Wirklich!
Schreib mir doch bitte mal, wie sich die Dinge bei Euch entwickeln.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Liebe Cathy,
ich danke Dir für die Gedanken, die Du Dir um meinen Thread gemacht hast und ich glaube, ich versteh auch, was Du mir signalisieren willst.
Ja, ich habe mich ähnliches gefragt. Beschützt mich die Angst davor, bestimmte Schritte zu tun, d.h. Konsequenzen zu ziehen, um andere und neue Weg zu gehen. Wieso tut sie das? Wovon hält sie mich ab...? Und wieso in Gottes Namen ausgerechnet davor, positive Erfahrungen zu machen?
Doch ich komme zu keiner Antwort, denn ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich möchte. Ich bin sooo lange angsterkrankt, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich mir mein Leben (realistisch) vorstellen könnte.
Ich habe Deine Gedankengänge nicht ganz verstanden.
Im letzten Satz schreibst Du, dass meine Angst auch eine Motivation sein könnt, jemanden zu suchen. Und ich sehe hier genau den Knackpunkt. Denn damit begebe ich mich in eine Abhängigkeit. Ich projiziere in einen Partner etwas, was ich mir alleine geben muss. Sicherheit und mit der Angst klar zu kommen usw. Das wäre ansonsten eine schlechte Voraussetzung für eine Beziehung. Und die Vorstellung mir ein Greuel.
Im Moment ist es so, dass ich richtig Angst davor habe, mich auf eine Beziehung einzulassen, weil diese Trennung mich völlig aus der Bahn geworfen hat. Ich überstehe das kein zweites Mal. Und mal abgesehen davon, ist es auch ziemlich unwahrscheinlich, einen Mann kennen und halten zu können, der meinen jetzigen Zustand mit durchmacht. Ich habe also nicht mal die Möglichkeit, einen neuen Mann kennenzulernen. Das ist also das eine. Das andere ist, das diese Trennung eine Urangst hervorgeholt hat, die ich bisher nicht erkannte, nämlich die Angst davor, alleine zu bleiben und mein Leben alleine meistern zu müssen und niemals jemanden zu finden.
Es ist total verworren, ich weiß. Vielleicht klingt es absurd. Ich will mein Leben nicht alleine verbringen. Ich will ein WIR. Und es ist erfahrungsgemäß alles leichter, wenn ich nicht alles alleine tragen muss. Aber ich .....
Es überfordert mich selbst meinen Gedankengängen zu folgen.
Doch ich denke, ich bin alledem auf der Spur.
Liebe Grüße