Pfeil rechts

J
Hi,

ich führe hier mich selbst als Beispiel an.

Wegen der Sozialphobie habe ich mich nie getraut, irgendwelche Schritte in Richtung einer Beziehung zu tun. Aber der Wunsch explodiert förmlich in mir, seit ich denken kann.
40 Jahre, das ist schon ein fortgeschrittenes Alter. Trotzdem fühlt man sich jung, weil man ja nicht wirklich erwachsen ist.

Bei mir siehts ganz düster aus, wenn ich über meine Situation reden soll. Es ist oberpeinlich für Aussenstehende, die die Krankheit nicht verstehen.
Ich lebe noch im Elternhaus, zurzeit wieder arbeitsuchend und die Welt bricht wieder zusammen derwegen und überhaupt.
Ich habe Angst, mich nie aus der Lage befreien zu können. Ist man verloren oder kriegt man doch noch eines Tages die Kurve. Welcher normale Mensch findet Gefallen an einem Typen, der sein Leben nicht in die Hand nehmen kann.

Ich bin nicht hässlich und die Angst ist nicht ständig mein Begleiter. Man sieht es mir also nicht unbedingt direkt an, daß etwas nicht stimmt. Tja, schüchtern bin ich schon. Das ist nicht zu übersehen. Die Angst bestimmt mein Leben. Ich würde so viele Dinge liebend gerne tun, aber ich kann einfach nicht. Ich liebe das Leben und hasse es zugleich.

Zunächst die Frage.
------------------------------------------------------
Gibt es noch mehr arme Menschen wie mich, die aus dem Schneckenhaus nicht herauskönnen aus eigener Kraft?
-------------------------------------------------------

Auf diesem Wege suche ich, männlich, eine Frau für's Leben.
Vieleicht schätzt man ja hier die Ehrlichkeit eines Menschen, der seine Schwächen aufdeckt. Ich bin's leid, immer eine Maske zu tragen, um gesellschaftsfähig zu sein.

Liebe Grüße,
Joe

15.09.2011 18:03 • 06.12.2011 #1


24 Antworten ↓


C
Hallo Joe.
Wenn du nicht mit Aussenstehenden darüber reden möchtest und es aus eigener Kraft nicht schaffst : hast du schon mal
an professionelle Hilfe gedacht?
Z.B. eine Selbsthilfegruppe? Es ist sicher hilfreicher sich mit Menschen auszutauschen die in der selben Situation sind
wie du als mit Freunden zu reden die deine Lage nicht nachvollziehen können.

20.09.2011 16:41 • #2


A


Alt und einsam wegen der Sozialphobie - gibt's das?

x 3


K
hey Joe. Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst. Bei mir ist es sogar noch um einige Nummern schlimmer.

Ich bin zwar erst 31 aber die Angst ist mein Ständiger Begleiter und wenn es irgend eine Negative eigenschaft an einem Menschen gibt so kann ich mir Sicher sei das ich sie auch habe...

21.09.2011 20:10 • #3


J
Hallo, ihr zwei!

@Cappuccino:
Das habe ich mir auch schon überlegt, falls es hier in der Nähe solche Treffen gibt.
Naja. muß mir noch allen Mut zusammen nehmen, um diesen Schritt zu gehen.
Ich dachte, das Unterforum Einsamkeit könnte zu Kontakten führen.
Danke für die Antwort.

@Kalle1980:
Du läßt ja kein gutes Haar an Dir. Wie kommt's. Gibt es nichts, was Du als positive Eigenschaft nennen könntest?

Grüße,
Joe

22.09.2011 14:33 • #4


K
Ich hab n Ordnungswahn und kann es nicht leiden wenn Dinge herum liegen. Zählt sowas?

22.09.2011 15:46 • #5


C
Hi Joe.
Hast du es schon mal im (Unter)Forum Treffpunkt versucht? Dort kannst du ganz bestimmt Kontakte knüpfen. Viel Glück!

23.09.2011 15:05 • #6


J
@Hallo, Cappuccino:

Das Unterforum sah mir nicht gerade nach einer Partnervermittlung aus auf den ersten Blick. Ja, aber da wär's natürlich am besten aufgehoben. Werd mal schauen, ob sich da was tut.

@Hallo, Kalle:

Das kann man sicher als eine gute Eigenschaft bezeichnen, wenigstens auf einem Gebiet für geordnete Verhältnisse zu sorgen - am Arbeitsplatz sehr nützlich und gerne gesehen Sicher steckt auch dort eine Angst vor dem Chaos dahinter, wenn man es übertreibt. Zwanghaftes wegräumen Angst, den Überblick zu verlieren.

Gruß,
Joe

26.09.2011 15:01 • #7


M
Hallo Joaquim,
habe eben Deinen obersten Beitrag gelesen. Hätte das inhaltlich ebenso schreiben können.
Soziales Leben, Wohnsituation, Arbeit..... Nichts hat gestimmt. Dazu noch eine total festgefahrene Meinung über das eigene defizitäre Aussehen. Nirgends etwas positives, an das ich hätte anbauen können.
Habe dann aber Stück für Stück alle vermeintlichen Hemmnisse zumindest abgebaut. Incl. aufwendiger Zahnbehandlungen und kosmetischer Korekturen. Das Aussehen war für mich so schlimm, dass ich kaum
soziale Kontakte knüpfen konnte. Traue mich aber nicht, dass hier konkret zu benennen, weil da schon wieder die Angst aufkommt, dass mich jemand erkennt. Bremen ist ja ein Dorf.
Wohnsituation und Arbeit haben sich auch verbessert. Aber alle Verbesserungen können nicht genutzt werden, um endlich auch die soziale Situation zu verbessern.

Wollte damit nur sagen, ich lese oder höre immer wieder, dass äußere Umstände für die eigenen Probleme verantwortlich gemacht werden. Es muss einen anderen Weg geben, um daraus zu kommen.
Würde mich freuen, wenn man hier darüber reden könnte. Ich habe auch ziemliche Panik, den Anschluss für immer zu verpassen. Die Ängste werden immer größer.
Ich bekomme jetzt wahrscheinlich eine VT. Aber die Therapeutin könnte meine Tochter sein. seht Ihr da ein Problem? Ich bin an sie durch Teilnahme an einer Studie zur sozialen Phobie gekommen.
Versuche, hier im Forum Realkontakte herzustellen, haben bisher leider auch nicht funktioniert.

26.09.2011 21:50 • #8


N
Hi,

es gibt Leute, die keine Arbeit haben, nicht gut aussehen und keine besonders schöne Wohnung haben und die trotzdem eine Beziehung und Freunde und Bekannte haben. Umgekehrt geht es genauso, Menschen, die alles haben, aber kaum soziale Kontakte. Das liegt wohl hauptsächlich an der Angst vor den Kontakten. Man will etwas haben bzw. braucht das soziale Miteinander vor dem man gleichzeitig Angst hat, dumme Sache.

Aber selbst wenn man in einer Beziehung ist, kann man auch einsam sein. Mir ging das in meiner Ehe längere Zeit so, auch deswegen, weil er extrem eifersüchtig und besitzergreifend war. Nie wieder so eine Beziehung!

Momentan tut es mir unheimlich gut was in einer Gruppe zu machen, ich mache zwei mal die Woche Fitnessgymnastik, das macht mir richtig Spass, die Trainer sind nett, es gibt immer was zu lachen, und dazu das Gruppenfeeling, irgendwo dazu zu gehören. Ich denke, man muss irgendwas machen, was einen begeistert, was man immer schon mal machen wollte, dann ergibt sich die Kommunikation wie von selbst und die Ängste werden weniger oder verschwinden vielleicht mal ganz.

26.09.2011 23:42 • #9


M
Zitat von ängstlicheKatze:
Hi,

.....und dazu das Gruppenfeeling, irgendwo dazu zu gehören. Ich denke, man muss irgendwas machen, was einen begeistert, was man immer schon mal machen wollte, dann ergibt sich die Kommunikation wie von selbst und die Ängste werden weniger oder verschwinden vielleicht mal ganz.

Hallo,
das ist bestimmt auch der richtige Weg. Oder besser gesagt, der Einzige? Aber was kann man tun, wenn man Erfolgserlebnisse hat, sich mit anderen getroffen u. Spaß gehabt hat. Aber sich dann beim nächsten Mal nicht mehr hintraut? Wenn man von Anderen angenommen werden will, sind ängstliche oder schüchterne Verhaltensweisen Gift. Das was einmal gut geklappt hat, birgt ja die Anforderung in sich, das es wieder klappen muss. U. das kann richtig Panik auslösen.
Oder kurz gesagt: Was ist, wenn Erfolgserlebnisse die Ängste nicht verringern? Ich habe schon eine Gesprächsthera einzeln und in der Gruppe gehabt. Die Gruppe hat es nur noch verschlimmert. Und nun besteht meine Sorge, das quasi aus Angst vorm Erfolg auch noch die letzte Möglichkeit der VT scheitert.
Ich bin seit ein paar Wochen in einer SHG, einer Spielegruppe und in einer Englischgruppe. Überall wurde ich sehr nett aufgenommen. Aber in der SHG traue ich mich nichts mehr von allein zu sagen u. die anderen Gruppen habe ich schon zweimal geschwänzt. Gestern wollte jemand spontan zu Besuch kommen u. ich konnte aus Unsicherheit nicht öffnen. Was gibt es für Möglichkeiten, die man akut tun oder lassen kann, wenn man offenbar mit Vollgas auf einen Abgrund zurast.
Hat von Euch jemand die Bücher zum Thema gelesen, die hier beworben werden?

27.09.2011 01:01 • #10


J
Hallo,

zwangsläufig bemängelt ein Soziophobiker auch sein Äußeres, auch wenn es keinen Anlass dafür gibt - keinen trifftigen Anlaß. Und er würde sich bestimmt damit abfinden wie jeder normale Mensch ohne übersteigerte Angst und sozial mangelhafte Kompetenz.
In einem gut proportionierten Körper wäre es sicher leichter, erhobenen Hauptes sich in den Gegenwind zu stellen. Man hat ja nicht nur Angst, psychisch und symptomatisch ein Opfer zu sein, sondern auch körperlich den Kürzeren zu ziehen. Ein kräftiger hochgewachsener Mann mit einer Soziophobie ist weniger seinen Ängsten ausgeliefert als ein schmächtiger Hering, der in allen Belangen umgepustet wird und sein Gesicht verliert.
Soziale Kompetenzschwäche gepaart mit körperlicher Schwäche würde ich als optische Verstärkung des Ganzen sehen. Die Medien suggerieren zudem, das das Äußere enorm wichtig ist für beruflichen Erfolg und die Chance, einen Partner zu finden.
Das ist auch ein Gesetz der Evolution.
Ich denke, es gehört dazu, sich in seinem Körper wohl zu fühlen.
Und man sieht es jedem an, der das nicht tut.

Frei und locker kommunizieren zu können, würde vieles lösen.
Dafür müßte man im übertragenen Sinne neu geboren werden.
Das System neu aufspielen.

Das Äußere ist eine Sache, die man an sich bemängelt, nicht anzukommen.
Das andere sind die negativen Mantras, die sich auf der Festplatte eingebrannt haben und ein Eigenleben führen - schwer zu kontrollieren, weil unbewußt und tief vergraben.
Es ist wie ein Krebsgeschwür, an das man nicht herankommt.

Gruß,
Joe

27.09.2011 03:03 • #11


J
NACHTRAG

Das Leben, das man bisher geführt hat, gibt außerdem keinen Anlaß für Freude.
Was könnte man also erzählen aus diesem Leben - dass wir Spass gehabt haben, viel erlebt oder erlitten haben - dass wir mutig waren und so manche Situation des Lebens gemeistert hätten. Wir sind wie ein weißes Blatt Papier, auf dem nichts niedergeschrieben steht.

Deshalb halten sich Soziophobiker mit ihrer meist langweiligen und vermeidenden Lebensgeschichte bedeckt - schämen sich dafür. Ohne Vergangenheit bist Du nichts - wie ein Mensch ohne Papiere.
Schaust Du nach hinten, sieht's beschissen aus.
Schaust Du nach vorne, sieht's auch beschissen aus.


Joe

27.09.2011 03:21 • #12


N
Hi,

Zitat von manix:
Hallo,
das ist bestimmt auch der richtige Weg. Oder besser gesagt, der Einzige? Aber was kann man tun, wenn man Erfolgserlebnisse hat, sich mit anderen getroffen u. Spaß gehabt hat. Aber sich dann beim nächsten Mal nicht mehr hintraut? Wenn man von Anderen angenommen werden will, sind ängstliche oder schüchterne Verhaltensweisen Gift. Das was einmal gut geklappt hat, birgt ja die Anforderung in sich, das es wieder klappen muss. U. das kann richtig Panik auslösen.
Oder kurz gesagt: Was ist, wenn Erfolgserlebnisse die Ängste nicht verringern? Ich habe schon eine Gesprächsthera einzeln und in der Gruppe gehabt. Die Gruppe hat es nur noch verschlimmert. Und nun besteht meine Sorge, das quasi aus Angst vorm Erfolg auch noch die letzte Möglichkeit der VT scheitert.
Ich bin seit ein paar Wochen in einer SHG, einer Spielegruppe und in einer Englischgruppe. Überall wurde ich sehr nett aufgenommen. Aber in der SHG traue ich mich nichts mehr von allein zu sagen u. die anderen Gruppen habe ich schon zweimal geschwänzt. Gestern wollte jemand spontan zu Besuch kommen u. ich konnte aus Unsicherheit nicht öffnen. Was gibt es für Möglichkeiten, die man akut tun oder lassen kann, wenn man offenbar mit Vollgas auf einen Abgrund zurast.


Man muss weiter machen notfalls mit Medikamenten sonst schafft man es nie, diese blöde Angst zu besiegen. Ich habe eine Zeit lang 30 mg Citalopram genommen, jetzt noch 20 mg. Ich habe Angst gehabt, vor die Tür zu gehen, zum Einkaufen usw. Zu meiner Fitnessgruppe hätte ich mich ohne Medikament auch nicht hingetraut. Ich bin so froh, dass ich das alles jetzt wieder ohne diese blöde Angst machen kann.

27.09.2011 18:58 • #13


D
Zitat von Joaquim:
Hi,

ich führe hier mich selbst als Beispiel an.

Wegen der Sozialphobie habe ich mich nie getraut, irgendwelche Schritte in Richtung einer Beziehung zu tun. Aber der Wunsch explodiert förmlich in mir, seit ich denken kann.
40 Jahre, das ist schon ein fortgeschrittenes Alter. Trotzdem fühlt man sich jung, weil man ja nicht wirklich erwachsen ist.

Bei mir siehts ganz düster aus, wenn ich über meine Situation reden soll. Es ist oberpeinlich für Aussenstehende, die die Krankheit nicht verstehen.
Ich lebe noch im Elternhaus, zurzeit wieder arbeitsuchend und die Welt bricht wieder zusammen derwegen und überhaupt.


Hallo Joe,

Außenstehende tun sich tatsächlich schwer psychische Störungen zu verstehen und auch zu akzeptieren. Denn gerade letzteres ist ein kritischer Punkt. Ein Mensch der krank ist ,wie du es eben bist, braucht zuerst Akzeptanz um überhaupt zu genesen. Die meisten Menschen können sich kein Bild von der Schwere des Leidens machen und reagieren recht unsensibel indem sie das Problem kleinreden (Sprich doch einfach mal jemand an; reiß dich zusammen; etc...) oder sogar ins Lächerliche ziehen. Zudem sind psychische Störungen sehr komplex, sodass schnelle und gut gemeinte Ratschläge oft im Raum verpuffen. Das Verhalten von Leuten mit einer psychischen Störung verändert sich daher nur sehr langfristig; Ebenfalls ein Grund warum Außenstehend frustriert die Segeln streichen und mit dem Erkrankten nichts mehr zu tun haben wollen.

In der Literatur ist die soziale Phobie eine psychische Störung. Persönlich verwende ich lieber den härteren Begriff der psychischen Krankheit und zwar aus folgenden Grund: Ein Zustand der so kontinuierlich über Jahre, ja sogar Jahrzehnte, anhält und die Beziehungsfähigkeit zu anderen Menschen so dermaßen stark einschränkt, dass du quasi Liebe und so noch nie erfahren hast, ist eine schwere Erkrankung. Zudem kannst du jederzeit in die Depression abrutschen und dich vielleicht sogar umbringen. Studien weisen auch daraufhin, dass längere Einsamkeit das Leben verkürzt und anfälliger für Krankheiten macht. Würden wir diese Eigenschaften auf eine körperliche (mehr sichtbare) Krankheit übertragen, so würden wir zweifellos von einer sehr schweren und sehr einschränkenden Krankheit sprechen. Mehr noch: In besonders schwere Verläufen gibt es einen Teufelskreis aus soziale Phobie, Depression und dem Verlust von Fähigkeiten und Selbstwert. Je länger ich einsam bin, desto wahrscheinlicher verliere Fähigkeiten (z.B. sportliche Fähigkeiten) mit denen ich zu anderen Kontakt anknüpfen könnte. Je weniger Fähigkeiten ich besitze, desto geringer ist mein Selbstwertgefühl. Je geringer mein Selbstwertgefühl, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ich andere Leute anspreche. Ist man erst in diesem Teufelskreis, ist es schwer diesen zu durchbrechen.

Zitat:
Ich habe Angst, mich nie aus der Lage befreien zu können. Ist man verloren oder kriegt man doch noch eines Tages die Kurve. Welcher normale Mensch findet Gefallen an einem Typen, der sein Leben nicht in die Hand nehmen kann.


Auch wenn ich dich nicht näher kenne, glaube ich, dass die meisten Frauen dich ablehnen würden. Dein Lebenslauf ist unnormal und passt nicht zu den normalen Männern. Sicherlich würden hier mir einige widersprechen, um dir Trost zu spenden, aber wahr ist eben auch, dass sich Menschen immer an die herrschende Normalität orientieren. Keine Erfahrung zu haben und daheim zu wohnen, ist nicht normal. Und leider reagieren viele Menschen mit Ablehnung gegenüber Andersartigen.

Für dich heißt das, dass du dich von Kopf bis Fuß ändern musst, wenn du die Kurve kriegen möchtest. Und da ich auch ein SoziPhobe (Menschen mit sozialer Phobie^^) bin, weiß ich wie schwer, wie verdammt schwer es ist.

Solltest du diesen Weg gehen und es sogar am Ende schaffen glücklich zu werden, so verdienst Bewunderung. Die meisten Menschen müssen keine solche schwere Bürde in ihren Leben tragen und vor allem sich so ändern, wie du es eben musst und dazu ohne jede Unterstützung. Das ist ein Kraftakt.

Ich wünsche dir alles Gute!

27.09.2011 19:22 • #14


J
Hallo, Leute !

@Divio:
Das ist mir alles vollkommen bewußt. Das ist ja das schlimme, daß ein Soziophobiker genau weiß, wo der Schuh drückt und weiter bewußt oder unbewußt in diesen Wunden herumstochert - vermeidet - vermeidet - und nochmal vermeidet, um sich das letzte bißchen Selbstachtung zu bewahren.

Ich weiß, daß nur Selbstsuggestion ( das Programm umschreiben ) helfen kann - wenn man dazu noch in der Lage ist. Ich red mir alles schön, andere reden mir alles schön. Das ist doch ein Witz !

Hast Du Lösungsansätze, außer das Leben wieder neu zu beginnen - mit 40 ?
Ich befürchte, man muß damit leben - sich durchleiden, so gut es geht, bis man irgendwann zu einem Ende kommt - wer weiß, wie das aussieht.

Liebe Grüße,
Joe

27.09.2011 19:45 • #15


G
Zitat von manix:
Aber was kann man tun, wenn man Erfolgserlebnisse hat, sich mit anderen getroffen u. Spaß gehabt hat. Aber sich dann beim nächsten Mal nicht mehr hintraut? Wenn man von Anderen angenommen werden will, sind ängstliche oder schüchterne Verhaltensweisen Gift. Das was einmal gut geklappt hat, birgt ja die Anforderung in sich, das es wieder klappen muss.
Was ist, wenn Erfolgserlebnisse die Ängste nicht verringern?

Hi manix,

du machst da einen wichtigen schweren Fehler: Du betrachtest all das als eine Art Leistungssport oder Wettkampf (mit dir) und misst deine Erlebnisse als Niederlagen oder Erfolge.

Aber wenn du mit anderen Spaß gehabt hast, dann ist das kein Erfolg (auch wenn du das bisher immer so gesehen hast), sondern ein schönes ERLEBNIS. Und Erlebnisse haben nichts mit Leistung oder gar Leistungszwang zu tun. Entweder es macht DIR Spaß oder nicht oder es macht dir etwas Spaß. Aber kein Mensch wird dich jemals dafür belobigen oder ehren oder wertschätzen, dass du da Spaß gehabt hast. Erfolg hat etwas mit Leistung zu tun. Spaß und Erlebnisse mit Gefühlen und LEBEN!

Entweder machst du es, weil es DIR SPASS macht, oder lass es einfach. Du entscheidest allein darüber!

Gibt es jemandem in deinem Kopf, der dir einsagt, dass du da und da Spaß haben MUSST, dass du dich da wohlfühlen MUSST?

27.09.2011 20:18 • #16


D
Zitat von Joaquim:

Hast Du Lösungsansätze, außer das Leben wieder neu zu beginnen - mit 40 ?
Ich befürchte, man muß damit leben - sich durchleiden, so gut es geht, bis man irgendwann zu einem Ende kommt - wer weiß, wie das aussieht.

Liebe Grüße,
Joe


Ehrlich? Nein! Wäre ich die soziale Phobie los, dann wäre ich nicht mehr hier. Ich bin genauso ratlos wie du und ich habe nicht die geringste Ahnung wo mich diese Krankheit hinführen wird.

Ich versuche in ganz kleinen Schritten und Zielen zu arbeiten. Ich versuche Kontakte zu halten, zu pflegen, neue Kontakte langsam auszubauen. Aber das ist schwer - man muss immer wieder Rückschläge verkraften und sich selbst immer wieder überprüfen.

27.09.2011 22:55 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Zitat von GastB:
du machst da einen wichtigen schweren Fehler: Du betrachtest all das als eine Art Leistungssport oder Wettkampf (mit dir) und misst deine Erlebnisse als Niederlagen oder Erfolge.


Hallo,
ich will es nochmal so versuchen:
Die Ängste sind ja aus ablehnenden sozialen Situationen entstanden. Bei jedem neuen Treffen mit anderen Leuten schwingt also die Sorge mit: Werde ich dieses Mal wieder so positiv aufgenommen wie beim letzten Mal? Schaffe ich es wieder, meinen Anteil daran zu leisten? Was wird sein, wenn eine höhere Eigeninitiative gefordert ist, die mehr Mut verlangt auf andere zuzugehen.
Ich habe das bisher nicht als Leistungssport betrachtet, sondern sehe das Risiko, positive Erlebnisse könnten sic hnicht wiederholen.
Was kann man also tun, um von der Anerkennung anderer Unabhängiger zu werden?


Joaquim
Mit 40J hast Du quasi gerade mal Halbzeit. Ist das nicht ein bischen lang, um in der zweiten Hälfte nur noch auf das Ende zu warten?
Die Resignation, die aus Deiner aktuellen Lebenssituation entsteht, ist kaum förderlich, um aktiv etwas zu ändern.
Um Dich erfolgreich zu motivieren, muss ein positives realistisches Ziel her. EIN ZIEL! nicht zwei oder drei. Wenn Du das mal zu formulieren versuchst, könnte man hier gemeisam einen Weg suchen, das zu ereichen.

27.09.2011 23:34 • #18


G
Zitat von manix:
Zitat von GastB:
du machst da einen wichtigen schweren Fehler: Du betrachtest all das als eine Art Leistungssport oder Wettkampf (mit dir) und misst deine Erlebnisse als Niederlagen oder Erfolge.

Ich habe das bisher nicht als Leistungssport betrachtet, sondern sehe das Risiko, positive Erlebnisse könnten sic hnicht wiederholen.
Worin besteht dieses Risiko?
Zitat:
Werde ich dieses Mal wieder so positiv aufgenommen wie beim letzten Mal?
Was, wenn nicht?

Zitat:
Schaffe ich es wieder, meinen Anteil daran zu leisten?
Das Wort schaffen zeigt ganz deutlich, dass du da ein LEISTUNGSPRINZIP unterlegst.

Was ist, wenn du es nicht schaffst? Warum mussts du es schaffen?

Für wen willst du es schaffen? Und warum?

28.09.2011 10:33 • #19


M
Hallo,
wenn ich jetzt auch noch nicht richtig verstanden werde, weiß ich nicht, wie ich mich ausdrücken soll?
Klar hat das was mit Leistung und Anstrengung zu tun, wenn man bewusst drauf achten muss, seine Hemmungen zu überwinden u. diese zu verstecken.

30.09.2011 01:31 • #20


A


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