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P
Ich hab meinem Papa damals auch viele Briefe geschrieben, die ich ihm an der Beisetzung alle mit ins Grab gegeben hab.
Dazu noch seinen Geldbeutel, den er sein Leben lang benutzt hat, mit ganz vielen Bildern von uns drin und einem Schutzengel und einem Glücks-Cent. Das hat mir damals sehr geholfen.
Denke, das Briefeschreiben wird auch dir sehr gut tun.
Ich hab auch nach der Beerdigung manchmal noch Briefe geschrieben, wenn mir danach war, und sie dann am Abend feierlich verbrannt.
So hatte ich das Gefühl, dass die Gedanken zum Himmel aufsteigen und ihn erreichen können, egal, wo er ist, denn an Himmel und Hölle glaube ich eigentlich nicht wirklich.
Dass du dich in der Wohnung unwohl fühlst, kann ich gut verstehen.
Ging mir auch so.
Ich konnte lange Zeit nicht alleine dort sein, und finde es auch jetzt manchmal noch komisch, alleine in seiner Wohnung zu sein.
Ging allerdings meiner ganzen Familie so.
Uns hat es sehr geholfen, alle Zimmer neu zu streichen.
Das hat kaum was gekostet, nur die Farbe halt, aber die Wohnung sieht jetzt ganz anders aus. Seitdem kann ich mich auch wieder sicherer und freier darin bewegen, das haben wir alle gebraucht.

Ich denke aber, dass dich auch andere Menschen mögen.
Vielleicht hat es dir keiner so gezeigt wie dein Opa, aber alle Fehler kann man verzeihen und ich denke, dass dir keiner mehr deine Fehler von früher übel nimmt.
Ich bin mit 16, nachdem meine Oma gestorben und mein Opa ein Pflegefall geworden war, auch auf die schiefe Bahn geraten.
Dazu bin ich damals noch durchgefallen, weil ich am Auge operiert wurde und lange Zeit in der Schule gefehlt habe bzw. nicht richtig mitarbeiten konnte wegen dem operierten Auge, und dann hatte ich es einfach satt.
Damals hab ich Sachen geklaut, anstatt sie mir zu kaufen.
Nicht, weil ich kein Geld hatte, sondern einfach, weil ich fand, dass das Schicksal mich so unfair behandelt, dass ich jetzt selber auch nicht mehr fair spielen mag.
Die Phase hat aber nicht lange gedauert, und heute nimmt mir das auch keiner mehr übel.
Damals war die ganze Familie total schockiert, und ich war der Buh-Mann, aber heute redet da keiner mehr davon.

Ich finds toll, dass dein Opa mitgekriegt hat, wie du dein Abi geschafft hast. Da hat er gesehen, was er erreicht hat, und war bestimmt total stolz auf dich.

Mein Papa ist leider vorher gestorben, aber ich hoffe, dass er trotzdem auf mich stolz ist, und es irgendwie noch mitbekommen hat.

Was machst du denn jetzt, nach dem Abi?
Kannst du da in der Wohnung bleiben?
Also ich meine, ist für deine Versorgung und Unterkunft gesorgt?

Alles Gute,
Pilongo

21.06.2009 07:43 • #21


H
die meiste zeit wohne ich beio meinem freund.er unterstützt mich sehr. ich habe nen doppeltqualifizieerten bildungsgang belegt-Ausbildung zur staatlich anerkannten erzieherin mit allgemeuiner hochschulreife.jetzt hab ich mein abi und bin staatlich geprüfte erzieherin nach 3 jahren-aber kann damit noch nicht wirklich arbeiten-muss noch ein jahr in die praxis -arbeite im kindergarten als anerkednnungsjahrpraktikanntin -danach möchte ich nen halbes jahr ins ausland-spanien vl und dann studieren an der uni bielefeld- erziehungswissemnschaften imkernfach und nebenfächer romanische kulturen (schwerpunkt spaniscfhe sprache) und vl wirtschaftswissenschaften, um in eine führungsposition im pädagogisdchen bereich zu kommen.vl beim jugendamt.ich möchte menschen aus sozial benachteiligten familien helfen.

21.06.2009 12:21 • #22


A


Freund in spanien -familienangehöriger liegt im sterben

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H
und was möchtest du machen?
hattest du damals auch oft von deinem papa geträumt?
ich lebe so weiter,wie mein opa gelebt hat. kämpfen-niemals aufgeben und immer weiter machen-bis man sein ziel erreicht hat und sich für benachteilgte menschen einsetzen. mir macht diese arbeit mehr spaß,als im büro zu sitzen und vorm pc rumzuhängen.
mhhh ich weiß noch nicht, wann ich hingehe in die kapelle-aBER ICH GLAUBE WERDE MICH VON IHM VERABSCHIEDEN: WERDE MIT IHM REDEN UND IHN STREICHELN:

21.06.2009 12:34 • #23


P
Das find ich gut, dass dein Freund jetzt für dich da ist, ich freu mich für dich

Mein Freund war damals auch mein größter Halt, und die Familie, die so feste zusammen gehalten hat.

Ich weiß selber leider noch nicht, was ich später machen werde.
Ich bin unschlüssig, und die Sache mit meinem Papa hat mich auch sehr verunsichert. Erst wollte ich eine ausbildung machen, um meine Mutter finanziell zu entlasten, aber nun klappt es mit der Halbwaisenrente doch ganz gut und ich will studieren, wie ich es vor Papas Tod vorhatte.
Nur was, das weiß ich einfach noch nicht.

Und ja, ich hab oft von Papa geträumt, das geht so schnell nicht weg.
Es war einmal, nach seinem Tod, ein Traum, da kam er wieder und meinte: Hey, ich bin doch wieder aufgewacht!
Das war krass, denn das war so real und mein Herzenswunsch, dass er aus dem Koma wieder erwacht, dass ich auch beim Aufwachen noch dachte, dass es stimmt, und mich richtig gefreut habe
Ich hab auch mal geträumt, dass er mir das autofahren beibringt.
Und am meisten träume ich, dass wir einfach was zu Viert unternehmen, also meine ganze Familie mit ihm, und da weiß ich aber, dass es ein Traum ist. Das ist sehr komisch. Ich weiß, dass es nicht real ist, und freu mich trotzdem, ihn zu sehen. Ich umarme ihn dann im Traum ganz oft, und das gibt mir so viel Wärme und Kraft wie eine echte Umarmung. Danach geht es mir immer richtig gut, wenn ich sowas geträumt hatte. Diese Umarmungen, das hab ich wirklich am meisten geträumt und träum ich auch heute noch.

Hier mit dir zu schreiben wühlt mich sehr auf, aber hilft mir auch sehr.
Darum hab ich wohl auch letzte Nacht wieder von ihm geträumt, aber es war traurig, Alles nochmal erlebt mit dem Koma und so.. vielleicht, dass ich es endlich realisiere.

Ich hab auch lange gedacht, dass er einfach wieder kommt.
Immer, wenn ein blauer Opel vorm Haus vorbei gefahren ist, dachte ich, dass er von der Arbeit Heim kommt. Also, nur 3 Sekunden lang, bis ich gecheckt hab, dass er nie wieder Heim kommt. Aber das war trotzdem komisch, und das ist erst mit der Zeit weg gegangen.

Ich wünsch dir Alles, Alles Liebe und viel Kraft,
Bianca

21.06.2009 14:41 • #24


H
hey bianka.mir hilft das auch sehr mit dir hier zu schreiben.ich stehe natürlich noch sehr unter schock und realisiert hab ich es noch nicht.vor seinem haus ist es sehr sehr schwer-denke die ganze zeit-er öffnet die tür und steht da und sagt hallo katrin-wie gehts dir. aber das mit der familie-wie du es damals beschrieben hast-dass wir mehr zusammen wachsen-merke ich jetzt schon.wir treffen uns oft-trauern.momentan ist es jedioch so,dass jederr für sich trauert-denke dass zusammentrauern ist erst bei der beerdigung.ich hoffe ihm gehts gut,da wo er jetzt ist.bin zwar auch nicht seeeeehhhhr gläubig,aber gerade jetzt hoffe ich, dass es einen himmel gibt,der ihn aufgenommen hat und in dem er die ganzen anderen verstorbenen gertroffejn hat zum beispiel meine oma.vl hält er sie gerade in den armen und schaut runter und spricht mit ihr über uns.
wie sich das wohl angefühlt hat, als er gemerkt hat,dass er nicht mehr atmen kann.die meisten sagen,es wäre ein schönes gefühl zu sterben. ich glaube irgendwie ist eine erleichterung-seit weihnachten hat er sich nur gequält.er hat die ganze zeit auch gesagt,dass er sterben wird.menschen merken das wenn der körper aufhört zu arbeiten, wenn er zu schwach ist.weißt du,ich bin soooooooo froh, dass ich nicht mit in urlaub fahren konnte. am anfang fand ich das total gemein, dass ich prüfung hatte und mein freund in urlaub gefahren ist.aber ich konnte in der phase, als die ärzte meinen opa aufgegeben haben kraft geben,ihn streicheln und ihn für alles danken.ich war in der zeit 4 mal da-hatte ja leider prüfung musste lernen, aber direkt nach der prücfung bin ich sofort hin. und ihn hat es wirklich sehr viel kraft gegeben.

21.06.2009 19:04 • #25


H
sein lächeln hat mir auch sehr viel kraft gegeben die prüfung zu überstehen- hab die ganze zeirt an ihn gedacht, als ich in der mündlichen prüfung saß.ich vermisse ihn so sehr und das er jetzt einfach weg ist und nie wieder kommt-das tut sooooooo weh. gehe oft spazieren, denke an ihn und heule dann.

21.06.2009 19:08 • #26


P
Unsere Familie konnte auch lange Zeit nicht gemeinsam trauern, so, wie du es jetzt schreibst.
Ich glaube, das ist ganz normal, dass jeder da erstmal für sich sein will.
Es gab dann aber unangenehme Situationen, die einfach seltsam waren.
Wenn z.B. Papas kleiner Bruder beim Mittagessen plötzlich in Tränen ausgebrochen ist und meine Oma ihn dann richtig angemault hat, dass er sich zusammenreißen soll und so.
Wir haben seit mein Papa gestorben ist immer einmal im Monat ein Familientreffen, wo alle zusammen kommen.
Vielleicht wäre das für euch auch ganz schön?
Uns hat es jedenfalls allen sehr geholfen.
Mein Papa wurde übrigens erst 3 Monate nach seinem Tod beerdigt, weil der Friedhof zugefroren war -das war sehr hart, dadurch hat sich Alles verzögert.
Ich bin nach seinem Tod auch oft spazieren gegangen und hab auch viele Hobbies angefangen, um die entstandene Leere irgendwie zu füllen, und ich denke, das würde ihm sehr gefallen, wenn er das heute sieht, wie aktiv ich geworden bin nach seinem Tod
Er fand nämlich immer, dass ich zu viel in der Bude hocke *g*
Ich finds gut, dass du weinen kannst, das musste ich z.B. erst lernen.
Ich hab erst versucht ganz stark und tapfer zu sein und es nicht an mich ran zu lassen, und das war sehr schlecht für mich, das hat mir nicht gut getan. Wenn du jetzt schon einfach um ihn weinen kannst, dann lass es raus. Mir geht's danach immer besser, wenn die Trauer draußen ist.
Tut es dir auch gut?
Deine Idee, Leuten zu helfen wie er es gemacht hat find ich auch super schön.
Da lebt er in dir wirklich weiter!
Ich bin nach Papas Tod im Vergleich zu früher richtig aufmüpfig geworden, ich sag jetzt immer, was ich denke und wie es mir geht, anstatt immer Alles runterzuschlucken wie früher.
So lebt mein Papa in mir weiter, denn der hat auch kein Blatt vor den Mund genommen, seine Meinung frei gesagt, und war vor Allem politisch und auch allgemein immer sehr gebildet.
Und er hatte für jeden ein offenes Ohr, und so hab ichs jetzt auch.
So lebt er in mir weiter, und das find ich schön.

Ich glaube auch, wie du, dass er jetzt irgendwo sitzt mit seiner liebsten Oma zusammen, die leider schon gestorben ist, und meinem Opa und meiner Oma zusammen und dass es ihm gut geht.

Ich hab auch oft gefürchtet, dass er gelitten hat, und die Art, wie er wohl gestorben ist, was er da gedacht hat, das macht mir bis heute zu schaffen, weil er im Koma lag. Wie du es dir vorzustellen versuchst, mach ich das auch.
Ich will das Alles verstehen, immer noch.
Aber verstehen kann man es eigentlich nicht.

Wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Heute ist wieder so trübes Wetter draußen und da denk ich auch viel an meinen Papa und weine um ihn -auch jetzt beim Schreiben.
Aber es tut gut, sich an ihn zu erinnern.

Vorgestern hab ich total witzige Fotos von der Konfirmation meiner Schwester gefunden, wo alle drauf waren noch.. meine tote Uroma, mein toter Opa, meine tote Oma, mein toter Papa.. das war auch ein richtiger Absturz. Da hab ich viel gelacht und viel geweint beim Angucken.

Wenn dir danach ist, schreib einfach wieder, ich les deine Worte gern.

Und ich mag dir noch den spruch von Papas Beerdigung mitgeben:
Das Schönste, das ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derer, die an ihn denken.

Ich drück dich ganz lieb,
Bianca

22.06.2009 14:15 • #27


H
bin den ganzen tag nur am essen-lenkt mich irgendwie ab.wo wohnst du eigentlic-ich in paderborn.morgen gehe ich in die leichenhalle mit meiner mama und meinen onkel. für meinen onkel ist es am schwersten,denn er hat sein ganzes leben mit ihm gelebt.ja es stimmt da ist auch so ne leere in mir drin.es fühlt sich einfach nur total schmerzhaft an alles. ich will es einfach nicht wahrhaben und hoffe die ganze zeit, dass es nur ein böser traum gewesen wäre und dass ich morgen zu ihm gehe und alles ok ist-er dir tür öffnet und sich freut.glaube erst morgen realisiere ich es erst, wenn ich ihn im leichenhaus in der kapelle sehe.

drück dich auch ganz doll

katrin

22.06.2009 22:35 • #28


P
Hallo Katrin, wie geht es dir denn?

Mir ist gerade was eingefallen, was ich dir unbedingt erzählen wollte.

Ich hab mir nach Papas Tod ein Buch gekauft, weil ich gern lese und mich das ablenkt. Das war vielleicht 10 Tage danach, nicht länger, eher weniger. Und in dem Buch drin war eine Karte, auf der Stand: Ich bin immer für dich da.
Das war das gruseligste und zugleich schönste, was ich jemals erleb hab.
Das war keine Werbung, einfach eine Karte, und ich weiß bis heute nicht, sie dort hingekommen ist.
Es war ja ein ganz neues Buch aus dem Laden!
Normalerweise bin ich sehr bodenständig, aber das hat mir wirklich zu denken gegeben.

Ich hatte auch oft das Gefühl, dass mein Papa bei mir ist, ganz starke Gefühle seiner Anwesenheit hatte ich. Und die Träume, in denen er mich fest umarmt hat -das war das Schönste und Tröstendste, nachdem er gestorben ist.
Hab heute mal wieder etwas um ihn geweint, tat mir auch gut, das muss man einfach rauslassen.

Ich hoffe, dass die Beerdigung oder Trauerfeier nicht so schlimm für dich waren, und, dass dein Freund für dich da ist und deine Familie auch.

Ich drück dich!
Bianca

26.06.2009 16:42 • #29


P
Achja und ich komme aus Nürnberg.
Ich denk viel an dich -schreib ruhig mal wieder, wie es dir geht, wenn dir danach ist.

26.06.2009 16:50 • #30


H
mir gehts total schlecht.heute war die beerdigung -es tat so verdammt weh und ich habe ihn in der kapelle tot gesehen.als ich da reingeguckt habe-war ich total geschockt und habe geweint.habe ihn getreichelt und er war so kalt.kann es nicht begreifen.ich liebe ihn so sehr.weiß nicht, ob ich stark sein kann. es tut so weh.denke die ganze zeit nur an ihn und träume von ihm und mache mir vorwürfe.das schlimmste war, als der sarg weggefahren ist und unten im boden war.wir hatten das arme maria als abschiedslied.und da bin ich fast zusammengebrochen vor heulen.ja mein freund war mit mir bei der beerdigung.aber er kann mich nicht ertragen,weil ich wirklich total leide. kann ich auch bischen verstehen.er lebt jetzt sein leben.


weißt du keiner seiner freunde hat mir herzliches beileid gewünscht-wirklich nicht. ich bin immer so gutmütig zu allen, helfe jedem-wenn man jemanden braucht ist niemand für einen da oder meldet sich und sagst herzliches beileid und zum beispiel: wenn du reden willst-komm vorbei-außer meine beste freundin, die hat sich gemeldet nd hat mich getröstzet.fühle mich alleine

26.06.2009 21:08 • #31


P
oh je Herz! Das war heute ein fürchterlicher Tag. Ja, jetzt ist Dein Opa vorrausgegangen.
Der Schmerz wird Dir noch lange bleiben und du darfst Ihn auch vermissen. Es tut weh.
Es ist oft so, dass man von Beileidsbekundigungen am Grab Abstand nehmen soll, weil es für die trauernden Verwandten besser ist.
Es wird Dir aber sicher noch der Ein oder Andere im Nachhinein seine Hilfe anbieten.
Denke immer an das Lied von Herbert Grönemeier:

Hab Dich sicher in meiner Seele
Es ist ein Stück Himmel,
dass es Dich gibt.


Und es wird deinen Opa immer geben , nämlich in Deinem Herzen, und das kann dir wirklich niemand mehr nehmen.

26.06.2009 21:18 • #32


P
Ich kann deinen Schock sehr gut verstehenm heute hast du ja wirklich gesehen, dass er tot war.
War für mich auch schlimm, meinen Papa so zu sehen.
Tote sehen wirklich tot aus.. ich finde sie haben mit dem Menschen der sie mal waren nichts mehr gemein.
Wer hat denn die Beerdigung organisiert?
Das mit dem SargWegfahren hatten wir bei meiner Oma, ich fand das auch ganz schlimm.. da kann man sich nicht mehr richtig verabschieden, und es ist irgendwie so.. mechanisch. Mir hat es nicht gefallen.
Papas Sarg haben wir damals einfach stehen gelassen -das fand ich besser, da konnte man sich zumindest noch verabschieden.

Wurdest du auf der Beerdigung nicht in den Arm genommen?

Ich denke, die Meisten dort stehen unter Schock.
Ich hab Papas Beerdigung z.B. kaum mitbekommen, ich war richtig wie innerlich tot, ich konnte nichtmal weinen -ich hab sogar gelacht bei der Rede vom Pfarrer, als er was aus Papas Leben erzählt hat was ich halt witzig fand.
Danach kam ich mir dann total schäbig vor.

Hab mich nach Papas tod auch oft alleine gefühlt -denke, das ist normal.
In unserer familie hat sich erstmal jeder zurückgezogen und über das Thema wurde nicht gesprochen.. ich hab mich da oft alleine gefühlt mit meinen Gedanken.
Vielleicht brauchen sie Zeit, bis sie ihre Trauer zulassen und auf dich zugehen können..
Es ist eine schwere zeit, für Alle.
Und meistens reagieren die Menschen nicht so, wie man es will.

Wenn es dir schon keiner anbietet, ich biete es dir doch die ganze Zeit an
Hier kannst du immer schreiben wie es dir geht und dich auskotzen.
Denn das braucht man auch mal, glaub mir, und das darfst du auch ruhig machen.

Ich wünsch Dir Alles gute und drück dich ganz arg,
Bianca

26.06.2009 21:20 • #33


A
Kenn das ganze auch... Auch wenn Du dich alleine fühlst - Du bist es nicht...
Auch in Deinem Umkreis werden viele an Dich und an Deinen Schmerz gedacht haben - vielen Menschen fällt es schwer auf jemanden bei so einer Sache zuzugehen - weil Sie oft nicht wissen was Sie sagen sollen oder Sie Angst haben nicht zu genügen - sie sind selber hilflos und begreifen oft nicht das allein nur ein Wort oder die bloße Anweseheit ein bisschen helfen würde - sei nicht böse drum - es ist menschlich - Du bist wirklich nicht allein... auch hier nicht - es werden sicherlich auch viele hier diese Zeilen lesen die ähnliches durchgemacht haben und nichts schreiben - aber sie verstehen Dich denken in diesem Moment auch an Dich -

Wünsche Dir herzliches Beileid...

Atlan

26.06.2009 22:00 • #34


H
mir hilft es besonders wenn ich die ganze zeit nach weihnachten revue passieren lasse. weihnachten war schrecklich,war lange nicht bei opa-musste so viel lernen. opa lag im bett und hat die ganze zeit geweint. er meinte er stirbt bald. ich hab ihn gesehen, wie abgemagert er war und wie am ende. dann war mir klar, ich muss oft dahin gehen ihn besuchen, ihm helfen.dann bin ich den nächsten tag dahin,er hat über schwindelgefühle und kopfschmerzen geklagt. er war so durcheinander-demenz war schon fortgeschrittener. ich bin mit ihm ins krankenhaus gefahren und war den ganzen tag als unterstützung da.. dann bin ich nächsten tag dahin und als ich die tür aufgemacht habe, hat er sich sooooo gefreut-er hat gesagt: katrin,hallo ich bin hier. dann bin ich raus, weil ich mit der ärztin sprechen musste- bei ihm wurde eine herzrythmunsstörung festgestellt. er hat die ganze zeit nur von mir erzählt und wie stolz er auf mich ist. die krankenschwester haben mir das gesagt. dann hat er rausgerufen: katrin kommst du gleich.( jetzt muss ich wieder weinen). wie er die ganze zeit gelacht hat und sich gefreut hat. ich hab ihn ab dem moment noch mehr ins herz geschlossen.

mein onkel ist Alk.. opa hat bei ihm gewohnt. mein opa war stark unterversorgt.hat nichts zu essen bekommen.total abgemagert. mein onkel hat sich nicht um ihn gekümmert, weil er durch diese krankheit nur an sich gedacht hat und seine probleme gesehen hat.uns ist es aber nie aufgefallen, dass opa so abgebaut hat- warum bloß nicht? ich verstehe es nicht. erst im krankenhaus-da haben wir es gesehen. opa hatte gar kein lebensmut mehr-vl hat er extra nichts mehr gegessen, um zu sterben. unsere familie war mit der situation total überfordert.und ich mache mir die ganze zeit nur vorwürfe-man hätte es verhindern können. opa wollte aber nie weg von meinem onkel-er hat sich immer sorgen gemacht. man sagt ja oft, dass angehörige co-abhängig werden.wir wollten ihn vor drei jahren in ne tagesbetreuung schicken, damit er tagsüber nicht alleine ist und dort was essen kann und dass er von meinem onkel loß kommt. aber er hatte so nen dickkopf,wollte nicht.jetzt bin ich total wütend auf meinem onkel. er ist jetzt im endstadium- leberzerrose.isst nichts mehr und ist total am ende.aber ihmhelfen bringt nichts-da fehlt die einsicht. mein gewissen sagt hilf ihm, aber mein verstand nein. ich habe nur an mich gedacht und an die schule- hätte ich opa öfters besucht ich mache mir nur vorwürfe. ich liebe ihn wirklich soooo sehr .jetzt erst merken wir, wie sehr mein opa die ganzen 15 jahre gelitten hat, wie schlimm mein onkel ist und was er alles mitgemacht hat. ich könnte nur heulen. diese schei. hat meinem opa das leben gekostet. mein onkel hat schon 2 mal versucht sich das leben zu nehmen. mein vater hat ihn immer wieder gerettet.und jetzt spricht er die ganze zeit, nur noch vom sterben.ich verstehe das alles nicht und es macht mich total fertig. was kann man da bloß machen?

meine mama trinkt auch jeden abend und ist besoffen. dann heult sie immer und ich kann nachts nicht schlafen.besonders jetzt ist es besonders schlimm. klar bin ich für sie da und tröste sie, aber brauche auch zeit für mich.

und dann noch die trauer.die wirklich am schlimmsten ist und die schuldgefühle.

27.06.2009 13:50 • #35


H
es kann sein, dass ich bald die nächste beerdigung vor mir habe.wenn mein onkel so weiter macht- wird er sterben.
ich verstehe einfach nicht, wie man sich só gehen lassen kann.
dann tut mir mein opa soooo leid verdamt. er hatte so ein großes herz. obwohl mein onkel ihm das leben schwer gemacht hat-er hat immer zu ihm gehalten- mache mir nur vorwürfe.
das heftigste ist, was ich gestern gehört habe.mein opa hat 10 vor 6 geschellt im altenheim und sich beim pflegepersonal für alles bedankt u das er jetzt sterben muss und das er jetzt alleine sein will. um 10 nach 6 ist eine pflegerin hineingekommen und hat ihn tot afgefunden. ich bewundere ihn so sehr- das kann man sich gar nicht vostellen. er ist mein vorbild.

27.06.2009 14:01 • #36


H
irgendwie glaube ich gerade in dieser zeit an gott. irgendwie ist es echt komisch, dass mein opa direkt nach der mündlichen prüfng gestorben, hab mich ja freiwillig zu einer gemeldet, um mein schnitt zu verbessern.
ein tag danach ist er verstorben, nicht davor. vorher habe ich mich immer wieder aufgerappelt und neue kraft geschöpft.wenn er vorher gestorben wäre,hätte ich meinen berufsabschluss nicht geschafft, aber mein schnitt konnte ich mit der anderen prüfung im abiturbereich -freiwilligen prüfung nicht verbessern.

27.06.2009 14:22 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

C
Der Glaube an Gott gibt einem Menschen viel Kraft in einer schweren Zeit.


lg.Eva

27.06.2009 16:16 • #38


P
Huhu Katrin!

Hab mich lange nicht gemeldet aber will dir shcnell ien paar Zeilen schreiben.
Der Tod ist eine Sache, die wir Menschen bis Heute nicht so ganz verstehen, und man weiß nie, inwieweit ein Totgesagter noch Einfluss hat oder inweiweit er danach noch bei einem sein kann -ohne jetzt Angst davor haben zu müssen.
Der Tod stellt auch mit den Hinterbliebenen komische Dinge an.
Meine Patentante z.B. hat Wochen nach dem Tod ihres eigenen Papas seine Stimme gehört, aber nur, wenn sie mit seinen Hunden im Wald Gassi war.
Meine Mama hat oft das Gefühl, dass in ihrem neuen Auto der Papa direkt neben ihr sitzt.
Und ich, ich hab oft so reale Träume von ihm, wo er mich umarmt und ich mit einer unglaublochen Wärme und Freude erfüllt werde, die mich dann den ganzen Tag lang begleitet.
Mein Papa ist auch so gestorben, als hätte er es sich ausgesucht. Unsere Familie und alle seine Freunde haben eine Zeremonie gehabt. An dem Abend, an dem er ins Koma gefallen war, da haben wir alle um 21:00 eine Kerze angezündet und ganz arg an ihn gedacht und gehofft, dass er wieder kommt. Und Alle haben mitgemacht, auch unsere Nachbarn und hunderte seiner Kollegen und Bekannten und Freunde. Alle haben an ihn gedacht. Am 20 Dezember, am 21, Dezember, am 22. Dezember und am 23. Dezember haben wir das gemacht.
Und dann, am 23. Dezember um 22:30 hat uns die Klinik angerufen, dass es ihm ganz schlecht geht. Wir haben alle angerufen die wir erreichen konnten und eine halbe Fußballmannschaft ist ins Krankenhaus gestürmt und in sein Zimmer gerannt. Und genau da, als sein kleiner Bruder über die Schwelle war, am 23. Dezember um 23:03 hat sein Herz aufgehört zu schlagen und er war tot. Genau dann, als wir Alle da waren und im Zimmer waren. Und nach unserer tägliche Zeremonie mit der Kerze, da ist er gegangen. Als wollte er uns dasn och gönnen und uns alle nochmal sehen.
Ich bin normal ein sehr bodenständiger Mensch, und ich sag immer zaghaft: WENN der Papa es bestimmen hätte können, dann wäre er so gegangen, wie er gegangen ist.
Denn am 24. Dezember haben wir alle Zuhause gemeinsam Weihnachten gefeiert, sonst wären wir wohl alle im Krankenhaus bei ihm gewesen an Weihnachten. so saßen wir alle zusammen und es war eine tolle Weihnachten, weil keiner alleine war. Es wurde auch viel geweint, aber es war trotzdem schön.
Und mein Papa hat Weihnachten geliebt, es war sein liebstes Fest im Jahr.
Deshalb haben wir es dann auch gefeiert, obwohl er gestorben war, einen Tag zuvor.

Also: Mach dir keine Vorwürfe, und lass die Gedanken zu, die du hast, egal, wie verrückt sie sind.
Man weiß nicht, was nach dem Tod mit den Menschen passiert, man kann es sich bloß vorstellen und irgendwann selbst rausfinden.
Ich glaub, dein Opa war ein toller Mensch und ganz stolz auf dich.
Er fehlt bestimmt auf dieser Welt, aber er lebt ja in euren Erinnerungen weiter.
Wunere dich nicht, dass die anderen im Moment etwas komisch reagieren.
Menschen tun sich nicht leicht mit dem Thema, Viele haben angst und wissen nicht, was sie sagen sollen, und sagen dann oft einfach gar nichts und ziehen sich zurück. Aber es kommt auch eine Zeit, wo man dann wieder zusammen rückt und sich gemeinsam erinnern kann.

Und schreib deineGedanken ruhig nieder, wenn es dir gut tut!

Alles, Alles Gute,
Bianca

29.06.2009 13:54 • #39


H
von tag zu tag wird es bessser. aber manchmal guibts momente da kommen mir die ganzen gedankken hoch. und dann heule ich nur. besonders schlimm wirds bestimmt am 4.02 wenn opa geburtstag hatte und wir immer da feiern waren und zu weihnachten. in meiner familie ist es so, dass eine gaqnze generation jetzt nicht mehr vorhanden ist-alle alten menschen sind tot.
aber ioch glaube jetztt ganz fest an gott, weil mir der glaube besonders in dieser schweren zeit kraft gibt-opa i8st nicht einfach tot, sondern er lebt in ener anderen dimension weiter, die für uns nicht sinnlich erfassst werden kann. ich kann ihn zwar nicht sehen,aber ich spüre dass er immer bei mir ist.

05.07.2009 22:56 • #40


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