App im Playstore
Pfeil rechts
27

Huhu, ich leide schon lange an Depressionen und einer Angststörung.
Mir fällt es trotz allem schwer die Krankheit anzunehmen und als Teil von mir zu akzeptieren, denn das ist sie mittlerweile geworden.
Es gibt zig Ursachen und nicht die eine - das ist mir klar, dennoch würde ich mich hier gerne dazu austauschen.

Ein paar meiner persönlichen Auslöser/Verursacher sind:
-niedriger Selbstwert
-Perfektionismus
-Selbstzweifel
-Kein Urvertrauen
-Angst durch starke schmerzhafte/emotionale Erlebnisse alleine durch zu müssen
-Angst nicht gehört/gesehen zu werden und es deshalb gar nicht erst zu versuchen
-Probleme mit negativen Emotionen (will es allen Recht machen, Konflikten aus dem Weg gehen, lieber dem anderen Recht geben und die eigene Meinung zurück stecken aus Angst vor Abweisung)

05.05.2025 22:02 • 12.05.2025 x 1 #1


23 Antworten ↓


Zitat von sandracookie:
will es allen Recht machen, Konflikten aus dem Weg gehen, lieber dem anderen Recht geben und die eigene Meinung zurück stecken aus Angst vor Abweisung

Und hier sollte sich jeder mal Gedanken machen inwieweit er sein Leben verändern kann … Leute aussortieren … das eigene Verhalten ändern bzw. es lernen nein zu sagen … durchaus mal Konflikte einzugehen usw.

A


Ursachen von Depressionen

x 3


@Junika2906
Das ist der Punkt, der mir sehr sehr schwer fällt!
Zum Beispiel an meinem Arbeitsplatz, da gibt es mittlerweile viele, die mir Energie rauben und mit denen ich mich nicht umgeben würde, wenn ich nicht müsste.
Auf lange Sicht möchte ich deswegen auch den Arbeitgeber wechseln, auf kurze Sicht fühle ich mich aktuell aber nicht bereit für einen neuen Job, weil ich mit meinen Ängsten und hohen Ansprüchen in Kombination mit der Depression und dem sich nicht abgrenzen können wahrscheinlich direkt in die nächste Überforderung rennen würde und dadurch im neuen Job scheitern könnte.
Deswegen ist der aktuelle Plan durchzuhalten bis ich wieder einen Therapieplatz habe und in die Tagesklinik kann (dauert leider beides ewig). Mit etwas mehr Stabilität klappt dann aber vielleicht auch das Thema neuer Job besser...

@sandracookie da muss ich dir leider „widersprechen“… das geht alles - wenn der Leidensdruck zu groß ist, ist er scheinbar noch nicht bei dir.

ich habe damals auch gedacht ich krieg das nicht hin und habe den Job nach 13 Jahren gewechselt, war das beste was mir passieren konnte. Das sind Ausreden die man sich selbst auferlegt aus Angst und das ist ein Trugschluss/Rattenschwanz.

Mir hat mein Job an sich auch Spaß gemacht - aber eben die Umstände dort waren das was mir nicht gut getan haben.

@Junika2906
Hmm ja, ist halt schwierig zu sagen, wenn bei einem neuen Job die Umstände besser sind, kann es ja auch sein, dass der Rest einem auch leichter fällt. Ich will zur Zeit nur einfach nicht das Risiko eingehen, weil ich ohnehin schon überfordert/überlastet bin, da spielen die Ängste auch schon eine große Rolle - noch so eine Sache auf der Liste meiner Ursachen: Nur das negative sehen und nicht, dass es auch besser werden könnte.

Zitat von sandracookie:
Deswegen ist der aktuelle Plan durchzuhalten bis ich wieder einen Therapieplatz habe und in die Tagesklinik kann (dauert leider beides ewig).

Und was ist mit Medikamenten (Antidepressiva)? In den meisten Fällen ist das das beste Mittel gegen Depressionen. Therapie hilft eventuell begleitend.

Zitat von sandracookie:
@Junika2906 Hmm ja, ist halt schwierig zu sagen, wenn bei einem neuen Job die Umstände besser sind, kann es ja auch sein, dass der Rest einem auch ...

Ich bin gerade in einer ähnlichen beruflichen Situation. Job selbst ist toll, Umfeld nicht. Gehe Tag für Tag arbeiten und Tag für Tag geht es mir schlechter.

Mein Plan: Ich habe angefangen Bewerbungen zu schreiben. Habe Einladungen zu Gesprächen selektiert und nur dort zugesagt, was mich wirklich interessiert und ich mir angucken möchte.

Irgendwann nächste Woche gehe ich zum Arzt und lasse mich krank schreiben, für länger. Entweder open end bis es mir wieder gut geht oder bis ich mich für einen neuen Job entschieden habe.

Dies war/ist ein Prozess, den ich seit Monaten mit mir rumtrage und jetzt erst langsam anfange anzunehmen wie es mir geht und wie es weitergeht.

Von daher kann ich dich und deine Bedenken gut verstehen, da ich diese ja auch habe und meine Zeit brauche bis ich den nächsten Schritt mache.

Zitat von sandracookie:
Zum Beispiel an meinem Arbeitsplatz, da gibt es mittlerweile viele, die mir Energie rauben und mit denen ich mich nicht umgeben würde, wenn ich nicht müsste.

So ähnlich habe ich es an meinen untrschiedlichen Arbeitsstellen auch erlebt.

Auffallend war bei mir jedoch häufig, das Gefühl, dass mir Menschen am Arbeitsplatz auch viel
Energie gegeben haben. Manchmal allein schon dadurch, dass wir in Gesprächen immer
wieder festgestellt hatten. Ich stand mit meiner Meinung zum Verhalten von weniger beliebten
Kollegen selten allein da.

Zitat von sandracookie:
Auf lange Sicht möchte ich deswegen auch den Arbeitgeber wechseln,

Das ist immer eine Möglichkeit. In einer anderen Firma kommt man natürlich als der Neue.
Da kann es zur Eigenplanung helfen. Wie möchte ich am neuen Arbeitsplatz kollegial auftreten?
Über die fachlichen Kenntnisse wird es kaum Gesprächsbedarf geben.
Wie aber werden mich die neuen Kollegen einschätzen? Was kann ich tun, um dort eher als
Gewinn in der Gruppe, denn als Einzelkämpfer gesehen zu werden?

Zitat von sandracookie:
-Perfektionismus

Perfektionismus ist da nicht immer hilfreich.

Zitat von sandracookie:
will es allen Recht machen, Konflikten aus dem Weg gehen, lieber dem anderen Recht geben und die eigene Meinung zurück stecken aus Angst vor Abweisung

Ein neuer wird auch meistens zunächst einmal kritisch von den Kollegen beobachtet.
Wenn ein neuer Kollege anderen dann signalisiert. Ich möchte mit euch Freund sein.
Konflikten gehe ich lieber gern aus dem Weg, kann das auch schon mal schwierig werden.

Manchmal jedoch hat man auch das Glück, das da noch jemand ähnliche Vorstellungen hat.
Dann kann man sich natürlich mit demjenigen verbinden.
Dann gibt es eben zwei oder drei Kollegen, die Konflikten gern aus dem Weg gehen.

@Schlaflose
Ich nehme mittlerweile fast ein Jahr lang Duloxetin 45 mg. Das hilft auch gegen die Angst- und Panikattacken, aber nicht gegen das Gefühl, dass an der Arbeit alles sinnlos ist und ich mich nicht mehr wohl fühle und aufgrund vergangener Ereignisse auch kein Vertrauen mehr zu den meisten Kollegen/Kolleginnen habe.
Anfang das Jahres ist der Versuch zu erhöhen gescheitert, weil ich zu schnell hoch bin und parallel versucht habe weiter zu arbeiten/zu funktionieren. Diese Rechnung ging durch die Nebenwirkungen nicht auf und der darauffolgende Entzug zurück auf 45 mg war auch bescheiden, sodass ich aktuell erstmal abgewartet habe mit neuer Dosierung.

@Greta__
Ja ich denke so ähnlich wird das bei mir auch laufen müssen. Ich kann die Signale, dass die Arbeit Teil des Problems ist, langsam nicht mehr ignorieren. Gleichzeitig will ich meine Baustellen auch nicht woanders mit hin schleppen, sondern therapeutisch aufarbeiten.

@Hotin
Die Menschen, die mir hier Energie gegeben haben, werden leider immer weniger, weil sie selbst die Stelle wechseln, unzufrieden und frustriert sind. Das ist ja irgendwie die Ironie an der Sache, alle beschweren sich über die schlechte Stimmung und leiden darunter, aber ändern will trotzdem keiner was und schon gar nicht die Fehler auch mal bei sich selbst suchen. Die Vorgesetzten sind da leider auch nicht so kompetent, was Führungsqualität und soziale Aspekte angeht, das erschwert es zusätzlich.

Und ja als der Neue irgendwo erstmal wieder einsteigen zu müssen, ist auch etwas, worüber man sich vorher Gedanken machen kann und geht eher um die sozialen Fragen, wie kommt man rüber/wie sehr ist man auf einer Wellenlänge als um die fachliche Kompetenz.
Man wird auch nie mit jedem gut auskommen und sich über andere ärgern und umgekehrt, aber ein gewisses Maß an Vertrauen und eine Basis, die den gemeinsamen Arbeitsalltag erleichtert, ist für mich essentiell. Ich kann da irgendwie nicht sagen macht, was ihr wollt. Ich mach mein Ding, am Ende des Monats ist Geld da, egal ob ich hier gut arbeite oder nicht

Mir geht es da sehr ähnlich wie schon allen die hier geschrieben haben. Neben den ganzen Ursachen die du schon genannt hast die für Depressionen verantwortlich sind ist es bei mir auch immer wieder der Job der mich in Depressionen und Angststörungen rein zieht. Ich weiß dass es mir auch gut gehen kann weil ich es schon über Jahre so erlebt habe. Man muss sich mal überlegen dass man einen Großteil seines Lebens auf Arbeit verbringt. Man geht da jeden Tag hin und ist zum Teil 9 Stunden dort. Ich habe jetzt auch erst wieder erkennen müssen dass es der Job ist. Ich möchte mich nicht unter Tabletten und mit Therapie irgendwie mein ganzes Leben zur Arbeit zwingen. Ich möchte nicht jeden Tag irgendwo hingehen wo ich mich nur aufrege, wo ich mich mit dem Umfeld nicht wohl fühle und wo ich kaputt gehe. Ich werde mir daher auch wieder was neues suchen und zur Not länger krank schreiben lassen. Und ich werde nicht aufgeben bis ich endlich was finde wo man sich wohl fühlen kann. Leider wird man auf Arbeit viel zu häufig kaputt gespielt.
Es gibt Menschen die augenscheinlich vielleicht erstmal damit gut zurecht kommen. Aber bei denen zeigt es sich meist nur anders. Die werden dann eher körperlich krank irgendwann.

Zitat von sandracookie:
Das ist ja irgendwie die Ironie an der Sache, alle beschweren sich über die schlechte Stimmung und leiden darunter, aber ändern will trotzdem keiner was und schon gar nicht die Fehler auch mal bei sich selbst suchen.

Da sagst Du was.
Ich kann auch sagen. Genau das, was Du hier beschreibst, habe ich bisher noch an jedem
Arbeitsplatz erlebt.
Ich kann ohne Übertreibung sagen. Überall wo ich gearbeitet habe, habe ich versucht, ein kollegiales Verhältnis mit den Kollegen aufzubauen. Und meisten ist mir das auch gelungen.
Deswegen schreibe ich das auch hier, weil ich damit selten Probleme hatte. Das setzt nur voraus,
dass man aktiv ein gutes,vertrauensvolles Verhältnis aufbauen will und es ständig fördert.
Und man muss aufpassen, wer von den Kollegen gern nur Unsinn redet und andere
Kollegen schlecht macht.

Das ist so ähnlich wie wenn alle um ein Lagerfeuer sitzen und reden. Es ist schön warm und angenehm.
Wenn aber niemand aufsteht um Holz zu holen, damit das Feuer nicht ausgeht, dann funktioniert das nicht.
Damit will ich sagen. Für ein gutes Klima unter Kollegen muss man oft viel machen.Von selbst passiert
da eher wenig.

Zitat von sandracookie:
Die Vorgesetzten sind da leider auch nicht so kompetent, was Führungsqualität und soziale Aspekte angeht, das erschwert es zusätzlich.

Da stimme ich Dir zu. Allerdings darf man von Vorgesetzten auch nicht zu viel verlangen.
Für ein gutes Klima unter Kollegen braucht es nicht immer unbedingt einen fähigen Vorgesetzten.
Natürlich erleichtert es vieles, wenn der Vorgesetzte die Stimmung im Team fördert.
Heutzutage ist die Aufgabe eines Vorgesetzten aber oft eine völlig andere.

Zitat von sandracookie:
Man wird auch nie mit jedem gut auskommen und sich über andere ärgern und umgekehrt,

Das sehe ich genauso. Ist es denn überhaupt notwendig, mit jedem gut auszukommen?
Für mich nicht. In wenigen Fällen zeige ich es schon mal jemandem, dass ich sein
Verhalten nicht gut finde.

Zitat von sandracookie:
aber ein gewisses Maß an Vertrauen und eine Basis, die den gemeinsamen Arbeitsalltag erleichtert, ist für mich essentiell.

Das sehe ich genauso wie Du. Und jetzt sind wir wieder am Anfang. Überall, wo ich gearbeite habe,
hatte ich Kollegen, mit denen ich ehrlich und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe.
Ich wusste genau, wer mein Freund war und wer eher nicht. Und so habe ich mich auch verhalten.
Gute Informationen bekamen überwiegend nur meine Freunde.
Die anderen bekamen natürlich auch Informationen. Aber nicht immer die, die meine Freunde
bekommen haben. Jeder bekommt bei mir möglichst dass, was er sich verdient.
Ich steuere das.

Zitat von sandracookie:
Das ist der Punkt, der mir sehr sehr schwer fällt!

Leider ist es so- entweder was dagegen tun oder eben nicht. In der Spirale bleiben oder aussteigen..
Zitat von sandracookie:
Hmm ja, ist halt schwierig zu sagen, wenn bei einem neuen Job die Umstände besser sind

Naja du hast überall was, was nicht cool ist… „den“ perfekten Job gibt es nicht. Aber ich würde nie wieder irgendwo ausharren wo ich weiß mir tut das nicht gut.. damit fütterst du ja nur weiter deine Probleme. Wenn Arbeit dich mitunter krank macht ist es die falsche und der Preis dafür zu hoch.

Das ist es halt, es ist gar nicht so einfach eine Arbeit zu finden, die einen erfüllt und von dessen Lohn man dann auch noch Leben kann. Da müssen so viele Dinge passend zusammen kommen und selbst dann ist es dynamisch.
Ich erwarte auch gar nicht dort immer glücklich zu sein und nie schwere Tage zu haben, aber aktuell nimmt es zu krasse Ausmaße an.
Ich bin schon seit 2018 beim jetzigen Arbeitgeber und damals war es echt super. Auch mit den Kollegen/Kolleginnen kam ich mal besser aus, das sind Situationen, die sich erst ergeben haben wodurch ich mittlerweile einfach aus Selbstschutz sage lieber distanzieren, als nochmal ins offene Messer laufen. Aber unterschwellig macht es sich natürlich bemerkbar, dass ich mich nicht wohl fühl. Finanzen und Geld sind mir aber auch wichtig für mein Sicherheitsbedürfnis und meinen aktuellen Lebensstandard, daher das Ausharren. Sagen wir mal, wenn ich in Geld schwimmen würde, würde ich definitiv sofort kündigen - das spricht ja im Grunde auch schon für sich. Bevor ich bereit bin für Neues muss ich aber erst das ein oder andere aufarbeiten. Tagesklinik ist fest eingeplant, sobald was frei wird.

Ich verstehe das alles was du sagst und kann es auch nachvollziehen - ich hab mir 13 Jahre dasselbe gesagt bis halt eben Schluss war, an dem Tag war ich grad am Rechnungen kontrollieren- bin dann aufgestanden und gegangen. Und nie wieder zurück gekommen. Weils einfach gereicht hat. Habe mich dann krank schreiben lassen und die Kündigung kam dann von selber…

Hatte danach innerhalb 3 Wochen nen neuen Job bei dem es mir sehr gut ging- aber der Chef sich leider verzockt hat und die Firma dann in die Insolvenz ging.

Es geht alles irgendwie weiter..

Zitat von sandracookie:
, aber nicht gegen das Gefühl, dass an der Arbeit alles sinnlos ist und ich mich nicht mehr wohl fühl

Dagegen hilft es natürlich nicht. Wenn die Depressionen einen konkreten Auslöser haben, hilft nur, die Situation zu ändern. Mir hat es geholfen, nach 20 Jahren meinen verhassten Beruf als Lehrerin aufzugeben und in die Verwaltung zu wechseln. Meine Depressionen verflogen quasi über Nacht.
Mitglied werden - kostenlos & anonym

Ich tue mich auch unglaublich schwer mit dem Annehmen/Akzeptieren meiner Symptome, sowie der Krankheit an sich, weil alles so unterschiedlich und kaum greifbar ist.
Mal total down, mal gar nichts fühlen/empfinden, dann aber auch wieder eine annähernd normale Gefühlslage.
Ist mal ein Tag gut, zieht ein Teil von mir gleich den Schluss alles halb so wild, nur eine Phase - Medikamente? Klinik? Brauch ich doch nicht
Dann kommt der nächste Trigger oder manchmal kommt es auch, wie aus dem Nichts und mir wird wieder bewusst, dass eben nicht alles in Ordnung ist, dass das schon die zigste Phase ist und sich das Ganze im Ausmaß und in Häufigkeit schon allmählich als chronisch betiteln lässt. Ich versuche einfach weiter zu funktionieren, was mehr oder weniger für kurze Zeiträume gelingt und sich dann wieder in neuen Symptomen niederschlägt (zB Magenschmerzen wegen ungesundem Essen aus Stress). In Kombination mit meinen hohen Erwartungen an mich selbst und dem niedrigen Selbstwert sehe ich dann auch nur, was ich im Alltag nicht schaffe, statt mal umgekehrt zu denken, was ich trotz allem noch schaffe...

Zitat von sandracookie:
Ich tue mich auch unglaublich schwer mit dem Annehmen/Akzeptieren meiner Symptome, sowie der Krankheit an sich, weil alles so unterschiedlich und ...

Ja da sagst du was. Zu sagen man akzeptiert etwas aber es wirklich zu akzeptieren und anzunehmen ist meistens nicht das selbe. Vielen gelingt es nicht das zu akzeptieren. Daraus entsteht dann leider auch immer diese Unsicherheit und die Angst vor der Angst. Man schafft es eine Weile zu funktionieren aber es könnte ja jederzeit wieder kommen. Wenn man dann wirklich gute Phasen hat neigt man dazu sich wieder zu vernachlässigen. Und genau das ist der Fehler weshalb es bei den meisten immer wieder kommt. Man mutet sich dann vielleicht wieder zu viel zu, erkennt die Signale nicht rechtzeitig..Bis der Körper dann sagt jetzt aber mal wieder halb lang.. Gerade wenn es einem gut geht muss man weiter daran arbeiten dass es so bleibt.

Heute ist wieder so ein perfektes Beispiel für meine Ängste und den Druck, den ich mir mache.
An der Arbeit ist viel los/viel zu tun und da hab ich heute ne Mail gelesen, dass ich noch was zusätzlich übernehmen soll (mit Deadline) - ich könnte/müsste einfach nur schreiben, dass es nicht geht und zu viel ist, weil ich mich nebenbei für den Qualitätsbereich aufs interne Audit vorbereiten muss und hinterher da noch Protokoll und sowas ansteht. Aber ich traue mich nicht, hab Angst vor negativen Reaktionen, davor Schwäche zu zeigen und als faul/nicht fähig/nicht belastbar abgestempelt zu werden und gleichzeitig merke ich sofort die aufkeimende Angst, die damit verbundene Übelkeit, den Druck auf der Brust, das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können, das Augenzucken, die Magenschmerzen... Insgesamt ist es seit meiner letzten Krankschreibung, die bis Anfang April ging nicht wirklich besser geworden, ich bin zu schnell wieder in alte Muster reingerutscht.
Kleine Routinen, die mich auffangen sollten, sind sehr schnell wieder eingebrochen.
Ich habe gleich Feierabend und beschlossen, dass ich aussteige, dass ich ab morgen nochmal den Weg mit der Krankschreibung wähle, bis dann endlich wieder Therapie und sowas stattfindet (hab leider überall lange Wartezeiten).
Ich weiß mittlerweile nämlich gar nicht mehr, was mein Maßstab ist und was er sein sollte, bin einfach nur müde und durcheinander, weil ich so hin und her gerissen bin zwischen ist doch logisch, dass dir alles zu viel ist und aber eigentlich müsstest du doch damit zurecht kommen, schaffen andere ja auch

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore