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Sunray
Hey ihr Lieben,

seitdem ich die Berichte über den Tod des Fußballers Robert Enke verfolge, macht mich eine Sache sehr stutzig.

Es wird ja berichtet, dass er seit 2003 an schweren Depressionen und Versagensängsten litt und er deshalb auch in psychologischer Behandlung über den gesamten Zeitraum war.

Aber ich verstehe etwas nicht! Immer hört man, dass solche Menschen in psychologischer Behandlung waren...aber ich kann einfach nicht glauben, dass dies der einzige Grund dafür war, dass er sich umgebracht hat. Heißt das denn jetzt, dass all die Leute, die unter Depressionen leiden, sich früher oder später, egal ob sie einen Therapeuten haben sich umbringen werden?

Und jetzt lese ich noch die zeilen, die seine Frau heute gesagt haben muss:

Teresa Enke gab einen sehr persönlichen Einblick in das Leben der vergangenen Jahre. Wir dachten, wir schaffen alles. Wir dachten halt auch, mit Liebe geht das. Man schafft es aber doch nicht, sagte sie mit stockender Stimme. (GMX.de 15:17)

Ich verstehe das einfach echt nicht, wie man so etwas behaupten kann. Da verliert ja hier jeder von uns seinen Mut weiter an seiner Angst zu kämpfen. Ich bin echt entsetzt.

Was meint ihr denn dazu??

11.11.2009 16:14 • 25.11.2009 #1


51 Antworten ↓


C
Er hat doch sein Kind verloren.....abgesehen von den anderen Problemen die Er wohl hatte....ist das wohl das schlimmste Leid was einem Menschen passieren kann,sein eigenes Kind zu beerdigen....

Hoffe da wo Er jetzt ist,glücklich und zufrieden ist,was Er wohl hier nicht mehr war...


11.11.2009 16:20 • #2


A


Robert Enke litt an Ängsten und Depressionen

x 3


B
Daraus, dass sich einer, der Angst und Depressionen hat, umbringt, kann man nicht schließen, dass das alle machen.
Es ist vielleicht ein schlechter Vergleich (?), aber z.B. an Grippe sterben auch einige wenige, aber die allermeisten überstehen sie problemlos.

Ich denke, es lohnt sich auf jeden Fall, gegen Angst und Depression trotzdem zu kämpfen, denn ich denke, es gibt viel mehr Leute, die schaffen, dass es ihnen wieder besser geht, als solche tragischen Einzelfälle.

Viele Grüße Berliner

11.11.2009 16:25 • #3


A
Eine Angststörung und Depressionen können zwei komplett verschiedene Dinge sein. Letzteres ist auf jeden Fall eine organische Krankheit, die auch nicht verschwinden muss, wenn man geliebt wird. Die landläufige Meinung ist natürlich eine andere...
Abgesehen davon war ich gestern abend auch total schockiert. Es trifft immer die falschen.

11.11.2009 16:47 • #4


B
Zitat von afuman:
Eine Angststörung und Depressionen können zwei komplett verschiedene Dinge sein. Letzteres ist auf jeden Fall eine organische Krankheit, die auch nicht verschwinden muss, wenn man geliebt wird.


Soweit ich weiß, gibt es verschiedene Arten von Depressionen und verschiedene Theorien über deren Entstehung. Aber pauschal sagen, es wäre organisch würde ich nicht. Ohne dass ich jetzt dafür ein Experte wäre...
Es gibt natürlich Experten, die sagen, alle Ängste und/oder Depressionen seien organisch, weil die halt gerne alles mit Medikamenten behandeln wollen oder schlimmstenfalls die halt verkaufen wollen. Aber das ist vielleicht jetzt etwas off topic...

11.11.2009 16:57 • #5


R
hallo

es gibt auch ein gutes beispiel sebastian deisler auch fussballer , er ist freiwillig in eine klinik gegangen und es geht ihm heute wieder gut.
es lohn sich immer zu kämpfen.
vergesst da snicht kämpfen lohn sich immer.

rockie

11.11.2009 17:26 • #6


G
Er hat seine Gefühle stark unterdrückt und seine Depressionen verheimlicht, v.a. weil er Angst hatte, das Sorgerecht für seine Adoptivtochter zu verlieren. Das wurde heute in den Medien berichtet, klingt plausibel.

Seine Kollegen usw. haben ihn lt. gestriger Aussage eines Fußballers oder -trainers wegen seiner durchgehenden Sachlichkeit und Emotionslosigkeit im Kontakt gemocht und geschätzt. Dazu kann sich jeder seine Gedanken machen.

Das ist oft so, dass die Menschen gerade dafür geliebt und geschätzt werden, das sie krank macht und an dem sie sogar sterben. Selbstlosigkeit, Frömmigkeit, Gefühlskontrolle und ähnliches.

11.11.2009 17:42 • #7


A
muss jetzt mal meine senf dazu geben...

mir hat es eins gezeigt, kämpft, seid ehrlich zu euch, versteckt euch nicht. ich denke, wäre Robert Enke kein mensch der öffentlichkeit gewesen, wäre seine selbsttötung eventuell nicht passiert. solche leute stehen unter riesigen druck...das hat ja seine frau selbst gesagt, er wollte mit allen mitteln verhindern, dass seine krankheit an die öffentlichkeit kommt, weil er eventuell so das verloren hätte, an dem er doch so viel spaß und so viel energie gesteckt hat...seinen job, sein ansehen und seine tochter.
was passiert den mit einem menschen, der im blitzlicht steht und dann zugibt psychisch krank zu sein? er wird doch in der luft zerissen (siehe sebastian deisler...den haben sie auch lange lange zeit gehetzt und niedergemacht). was haben den sein arbeitgeber und seine kollegen gemacht? sie haben ihn fallen lassen...erst als es ihm besser ging hat er doch zugegeben, dass er depressiv war. und ich bin fest davon überzeugt, dass sein backround bescheid wusste.
Ich glaube diese tat war pure und *beep* verzweiflung denn eine psychische krankheit über viele jahre so konsequent vor der öffentlichkeit zu verheimlichen kostet bestimmt sehr sehr viel kraft und irgendwann ist schluss, denn immer nur alles im stillen zu machen, sich nicht wirklich fallen lassen zu können, immer angst zu haben entdeckt zu werden...das zehrt...

11.11.2009 18:58 • #8


L
Ich kenne persönlich den Fall eines nicht prominenten Menschens, der sich auf die gleiche Weise umgebracht hat. Ein anderer hat sich erhängt. Alle hatten Familie. Alle litten unter Depressionen, von denen nur das nahe Umfeld wusste.

Es gibt - wie hier schon gesagt wurde - verschiedene Formen von Depressionen. Und nicht jeder Mensch, der an Depressionen leidet, wird sich deshalb zwangsläufig umbringen. Und Enkes Versagensängste waren wahrscheinlich anders gemeint und keine direkte Angststörung.

Ich habe nirgendwo gelesen, dass Enke in psychologischer Behandlung war. Es wurde immer von seinem Arzt berichtet und dass Enke einen Klinikaufenthalt abgelehnt hat.

Ich habe ihn bisher nie so recht wahrgenommen, weil ich mich nicht für Fußball interessiere. Ein anderer bekannter Sportler hat letztens erst ein Buch über seine Depressionen veröffentlich. In einem Interview las ich, dass man sich nun Gedanken über den Leistungsdruck von Sportlern machen will. Natürlich ist es schwer, prominent zu sein, vor allem wenn man meint, seine Krankheit deswegen verbergen zu müssen. Andererseits gibt es sooo viele Menschen, die nicht berühmt sind und sich aus ähnlichen Gründen das Leben nehmen. Von denen redet aber leider keiner. Die bleiben im Verborgenen.

Was ich damit sagen will, ist, dass derartige Resultate nicht an den Status berühmt oder prominent zu koppeln sind. Hier zeigt sich eigentlich nur, dass auch bekannte Menschen Menschen wie Du und ich sind.

11.11.2009 19:34 • #9


R
hallo
ich bin kein bayern fan , aber so ganz stimmt das nicht was mit deisler war der ulli hoeness hat ihn geschützt der verein hat ihn geschützt .
auch seine mitspieler damals haben nie was dazu gesagt.

11.11.2009 19:34 • #10


G
Wenn dieser Arzt kein offizieller Psychotherapeut war: Wäre Enke, zeitweise sogar täglich (!), zu einem Psychotherapeuten gegangen, hätte er das ja auf keinen Fall verheimlichen können. Selbst wenn dieser kein Schild an der Tür gehabt hätte, hätte die Presse das ja herausgefunden.

In Amerika hat so gut wie jeder, erst recht jeder Prominente, seinen Psychiater, da denkt sich kein Mensch etwas dabei. Bei uns gilt das immer noch als Schande.

Och Mann.

12.11.2009 09:50 • #11


C
ja ganz schlimm

das es in unserer Gesellschaft immer noch ein tabu Thema ist an Depressionen zu leiden....

Unter welchen seelischen Druck muss dieser arme Mensch gestanden haben?


lg.Eva

12.11.2009 09:56 • #12


O
Viele Menschen, die im öffentlichen Leben (Politik, Show oder Sport) stehen haben Depressionen.

Aus Angst vor der öffentlichen Meinung, vermeiden sie aber häufig eine medizinische Behandlung.

Depression wird eben von Vielen in der Beurteilung noch mit einer Geisteskrankheit (oder 100% selbstverschuldet) verwechselt.

LG, omega

12.11.2009 15:32 • #13


L
so makaber es auch ist: endlich diskutiert die breite Öffentlichkeit über Depressionen!

12.11.2009 15:35 • #14


C
jetzt wo es zu spät ist

12.11.2009 15:37 • #15


O
Zu spät ist es nie,

aber ob es etwas hilft, man denke z.B. an Marilyn Monroe (lange her).

12.11.2009 15:42 • #16


C
Romy Schneider....ist ja grad wieder aktuell....

Viele Menschen sehen halt nur dein lachen aber keiner sieht deine Tränen



Passt alle gut auf Euch auf....
und schön das Du wieder da bist Omegaman

12.11.2009 15:45 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

O
Danke Chaosfee

Zum Thema:
Es wird aber besser (muss auch gesagt werden).

Viele Prominente outen sich in den letzten Jahren bei psychischen Erkrankungen oder bei sexuell anderen Zielorientierungen etc.

Vielleicht kommt irgendwann der Tag, wo wir öffentlich und normal mit unseren Problemen leben können (dürfen?).

12.11.2009 16:16 • #18


F
Zitat von omegaman:
Vielleicht kommt irgendwann der Tag, wo wir öffentlich und normal mit unseren Problemen leben können (dürfen?).


Das wäre sehr wünschenswert, aber ich befürchte, dass es so schnell nicht dazu kommen wird. Durch den Tod von Robert Enke sind viele Menschen für dieses Krankheits-Bild sensibilisiert worden. Ich vermute aber, dass dies nur vorerst so ist.

Wer würde denn von sich aus, anderen Leuten mitteilen, welche Krankheiten er hat? Ich würde das nicht machen, und schon gar nicht beim Thema Depressionen. Im Bekanntenkreis habe ich schon mal mitbekommen, wie einige Leute sich über depressive Leute lustig gemacht haben. Und ich habe keine Lust, mich zum Gespött der Öffentlichkeit machen zu lassen!!

Daher kann ich mir schon vorstellen, dass es für Betroffene sehr schwierig ist, mit so einer Krankheit offen umzugehen - vor allem wenn sie Personen des öffentlichen Lebens sind. Wäre Robert Enke in eine Klinik gegangen, dann hätte auch jede Zeitung das zum großen Thema gemacht und da seitenweise und wochenlang darüber berichtet. Da sind die Medien eben gnadenlos!

Und das finde ich sehr bedauerlich und auch beschämend. Tragödien einzelner Menschen werden im medialen Blätterwald ziemlich ausgeschlachtet durch die Betroffenheits-Journalisten wie Kerner und Konsorten!! Die Medien sollten sich auch mal hinterfragen, ob sie mit ihrer Sensations-Geilheit nicht immer mehr Druck auf die Personen des öffentlichen Lebens aufbauen und ihnen so das normale Leben, in dem man auch mal schwach sein darf und auch mal krank sein kann, erschweren.

15.11.2009 20:03 • #19


C
Morgen....
wir brauchen uns nicht mehr schämen,wir sind doch jetzt durch die Medien eine neue Grüppchen die Depris.
Jaaa in den lezten Tagen würden wir beweint,bemitleidet ja und wir bekamen einen Namen...Wir müssen uns nun nicht mehr verstecken verkriechen nein nun nicht mehr...Der tragische Selbstmord angeblich urplötzlich völlig unerwartet selbst seine trauernde Witwe wohl hat nichts bemwerkt...Ja ja die Depris völlig norma,l eigentlich kerngesund, unauffällig,pflegeleicht jaaaa und urplötzlich vor den Zug geschmissen...Selbstmord...Einfach so, von jetzt auf gleich, ja wir haben jetzt das Recht dazu, wir dürfen, können, jetzt überall spontan uns unser Leben nehmen ...Nicht mehr im stillen leiden uns zuhause einsperren und uns sehnen nach den Tod...jetzt dürfen wir es weil es wird verstanden wir sind entlich von unser Gesellschaft angenommen worden...als tranzparente Wesen,ruhige traurige Gestalten keiner sieht unsere Traurigkeit keiner will es merken...
Jetzt wird geoutet jeder zweite Promi wird bald sich als Depri outen ,alles also völlig normal,wir sind nicht allein..
So wie damals die gleichgeschlechtlich und Lesbenszene früher als krank und perv. gejagt...Ja bis irgendwann unser Rex Gildo,unser aller Liebling unser Stimmungsmacher,glücklich verheiratet...ja irgendwie das Fenster mit der Tür verwechselte...die gleichgeschlechtlich und Lesben trauten sich zu outen...na nicht mehr krank, nein jetzt dürfen sie ofiziell und müssen sich nicht mehr verstecken...dank unserer Gesellschaft unter den Medien..
die Aidskranken muss man nicht mehr meiden sie müssen nicht mehr alleine in aller Stille verrecken und sich verstecken...Durch den Skandal von No angels Sängerin völlig 0k und wenn mans weiss und anderen nicht verrät das mans hat...ja dann darf man sie anstecken,aber nur wenn man promi ist dann wird man durch die Medien beklascht,gewürdigt und bewundert ja man ist wer ...und unsere gesellschaft freut sich drauf.
Anstatt sie hinter Gitter kommt ist sie erfolgreicher wie zuvor ..
Leider kam für Robert Enke keine hilfe selbst seine liebende Ehefrau tat nix um ihm zu retten, damit das Kartenhaus nicht fällt der soziale Status bleibt,und nach aussen alles glänzt...
Wer ist den der Schuldige bei der Sache? einen geliebten Menschen in seinen Tod laufen zu lassen einfach zu ignorieren und zu beten die Mascarade hält an...ist doch unterlassene Hilfeleistung oder?
Nun ja jetzt ist er tot unerwartet plötzlich ohne Vorzeichen jaa jetzt darf man weinen, leiden, trauern je mehr um so besser die arme Familie sie leidet die arme Witwe ein Schatten ihrer selbst...Seine Beerdigung quasi ein öffentliches Tv Spektakel...besser von den Medien wie jede DokuSoup zur besten Sendezeit und wir alle dürfen mitmachen zusehn quasi live dabei vorm Tv ob er das gewollt hätte dieser arme traurige Ruhige Mesch der sich allein in der Dunkelheit aufmacht damit keiner seine Tränen sieht und seine einzigste Hoffnung auf Hilfe der Freitod ist...
Manche menschen werden ja erst durch ihren Tot zu Helden und dieser Mensch hat eigentlich etwas anderes gebraucht wie eine weinende blinde dumme Gesellschaft...ich finde es schrecklich das es sowas geben muss..
Er war einer von uns, ein Depri wir sind jetzt auch wer wir gehören jetzt dazu ,unsere feine Gesekkschaft heuchelt uns Mitgefühl vor wir sind nicht allein,wir können jetzt völlig frei auf die Strasse...wir werden nicht mehr ruhig gestellt mit Medis wir werden nicht eingesperrt in die Geschlossene zwangseingewiesen als verrückt abgeschoben nein wir sind jetzt die
Depris,gelobt von unserer Gesellschaft,berühmt geworden ..wie geht Ihr damit um...Findet ihr das alles nicht auch makaber? heuchlerisch und extrem billig inzeniert??

16.11.2009 11:01 • #20


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl