Pfeil rechts
17

F
Guten Morgen zusammen,

Bedingt durch meine Chaos Umzüge von 2017 und 2019, bin ich nun an den Punkt gekommen das der Körper keine Kraft und Energie mehr hat sich in der neuen Stadt und Region sich etwas aufzubauen. Ich gehe davon aus, dass ich mir eine sogenannte Umzugsdepression oder Entwurzelungsdepression eingefangen hab. Im Kern sind die Symptome nicht täglich gleich. Aktuell schaffe ich es nicht in der Stadt und in der Region mich weiter zuvernetzen. Mir fehlt aktuell hier eine soziale Anbindung. Durch meine Wohnungslosigkeit letztes Jahr habe ich mein soziales Umfeld verloren.

Nun habe ich das Problem das ich die Erkrankung mit hierhergenommen hab und sehe, es fehlt dem Körper die Kraft und Energie wieder sich neuzuvernetzen.

Meine Frage in die Runde: bleibt dieser Zustand oder geht dieser Zustand wieder weg?

Ich wohne aktuell sehr ruhig, ländlich, grüner und auch die Nachbarn sind ok.ich habe hier wohnlich gesehen sehr gute Bedingungen. Mich sorgt sich nur mein psychischer Zustand.

Die Frage ist nur wie lange braucht der körper um sich von Umzugseskapaden der vergangenen Jahre zu erholen?

Ich denke ohne Psychotherapie komme ich da nicht weiter.

Danke für Antworten

28.04.2021 08:31 • 01.05.2021 #1


22 Antworten ↓


FeuerWasser
Eine pathologische Erkrankung wird nie von alleine verschwinden so lange der Kern der Erkrankung nicht behandelt und aufgearbeitet wird.

28.04.2021 08:50 • x 1 #2


A


Geht eine Depression von alleine wieder weg?

x 3


moo
Hi Fabs1985!

Zitat von Fabs1985:
Ich gehe davon aus, dass ich mir eine sogenannte Umzugsdepression oder Entwurzelungsdepression eingefangen hab.


Entwurzelungsdepression ist wirklich ein treffender Ausdruck. Sowohl der Umzug kostet Energie und gleichzeitig ist kein gewohntes Umfeld übriggeblieben, welches als Wiederaufladestation wirken kann. Wie bei einer Autobatterie fand wohl eine Tiefentladung statt. Das bedarf definitiv Hinwendung und langsame Erholung.

Zitat von Fabs1985:
Ich wohne aktuell sehr ruhig, ländlich, grüner und auch die Nachbarn sind ok. Ich habe hier wohnlich gesehen sehr gute Bedingungen.


Eigentlich super - vor allem zu Coronazeiten! Nutzt Du sie?

Zitat von Fabs1985:
Die Frage ist nur wie lange braucht der Körper um sich von Umzugseskapaden der vergangenen Jahre zu erholen?


Das ist sehr unterschiedlich und ist von mehreren Faktoren abhängig:

- Bist Du schon geschwächt (durch Krankheit, Probleme, Stress etc.) in die Umzüge gestartet?
- Wurden die Umzüge noch von anderen belastenden Umständen begleitet?
- Hast Du genügend Schlaf?
- Ernährung? Suchtmittel? Sport?
- Wie stark ist die aktuelle Belastung durch Beruf und Privatleben?
- Kannst Du Deinen alten Wohnort auch mental hinter Dir lassen?

Wenn es sich tatsächlich um eine Erschöpfungsdepression handeln sollte, genügt es meist nicht, sich der psychischen Komponente (z. B. durch Therapie) zuzuwenden. Da bei einem Burnout auch sehr oft körperliche Erschöpfungen vorliegen, bieten sich Aufbaumaßnahmen (Vitalstoffe, sanfter Sport, gute Ernährung, Schlafhygiene, Meditation etc.) an. Auch die meist geschwächten Nebennieren und die von ihnen höchstwahrscheinlich aktuell nur minderproduzierten Stresshormone sollten Beachtung finden. Ein echter Burnout kann Jahre der Therapie benötigen und oft sind erhebliche Lebensveränderungen vonnöten. Alles nicht leicht in geschwächter Verfassung aber u. U. eine Möglichkeit, langfristig in eine insgesamt heilsamere Lebensbahn zu finden.

Gerade das offene Visier kann auch ganz andere Freundschaften und Beziehungsnetze hervorbringen (Selbsthilfegruppen, Foren, Menschen, die einem bislang nicht auffielen...).

Das wären meine Allgemeinplätze ... such Dir was aus .

Alles Gute Dir!

28.04.2021 09:47 • x 1 #3


ophelia
liebe @Fabs1985,
könnte hinter deiner «Umzugsdepression oder Entwurzelungsdepression» eventuell steckt mehr dahinter? was bereitet dir besonders mühe? kannst du deine befindlichkeit näher beschreiben?
vielleicht hilft es dir ein wenig, dies detailliert zu benennen (zb. «ich fühle mich kraftlos, weil ich »)
falls du nicht allzu entfernt vom alten ort wohnst, könntest du (wenn es dir möglich ist) einmal wöchentlich diesen ort und die alten nachbarn besuchen. und später alle 2 wochen und dann einmal im monat, bis eine «entnabelung» entstehen kann, damit deine sich seele deinem tempo anpassen kann (okay, das hört sich etwas abgehoben ab, aber es heisst schliesslich auch «fahre nie schneller als dein schutzengel fliegen kann») oder, wie es moo geschrieben erwähnt hat, möchtest du vielleicht auch «Deinen alten Wohnort auch mental hinter Dir lassen» (durch meditation beispielsweise ich beispielsweise mag die geführten von Alan Fields auf www.ohrinsel.net.)
«auch die Nachbarn sind ok» - dies könnte doch ein anreiz sein, diese leute kennenzulernen. wohnst du in einem mehrfamilienhaus? aber auch am neuen arbeitsplatz, falls du nicht selbstständig bist oder coronabedingt alle home-office machen, können energiefelder entstehen.
aber am wichtigsten sind immer noch freunde und familie. die geben dir halt so wünsche ich dir das zumindest.
wenn du raus kannst, nähere dich der natur an (achtsamkeit praktizieren beispielsweise - https://www.mbsr-verband.de/achtsamkeit/mbsr). eventuell sogar gedanken machen, ob du zeit und platz für ein liebes tier hast (gibt übrigens auch dog cat sharings).
noch zu deiner frage «Geht eine Depression von alleine wieder weg?» aus meiner erfahrung leider nicht von alleine. man/frau muss dagegen etwas tun (egal ob fachliche hilfe suchen, einer selbsthilfegruppe beitreten oder eben eigentherapie, um auf den kern deiner erschöpfung zu kommen) abwarten macht es nicht besser.
viel kraft, eine grosse portion mut und ein offenes herz wünscht dir,
ophelia.

28.04.2021 10:31 • x 3 #4


I
Hey @Fabs1985
Meine Wohnung und mein soziales Umfeld hatte ich auch schon verloren Aber wenn du in einer so schönen Gegend lebst, dann braucht es eigentlich nur Zeit und bisschen Ausdauer. Morgens zu Hause ca. 15 Minuten Kraftübungen und Dehnung machen, darauf achten, dass man genug Vitamine und Nährstoffe aufnimmt und so oft es geht vor die Tür gehen. Bei Therapien kann es die Lage verbessern oder verschlimmern. Das kommt auf den Therapeuten an. Wenn es aber konkrete Ursachen hat, wie der Verlust der Wohnung und des sozialen Umkreises, dann würde ich es erstmal alleine angehen.

28.04.2021 10:45 • x 2 #5


Frau_Pübbels
Oh ,du schreibst mir aus der Seele.
Ich habe ebenfalls einen Umzug hinter mir, vor ca 4 Monaten und ich fühle ebenfalls eine Entwurzelung.

Bin k.o ,schlapp und könnte viel schlafen.
Lasse mir Zeit mich zu regenerieren und an die neue Situationen zu gewöhnen .
Gehe sorgsam mit mir um und versuche mich mit viel selbstliebe zu behandeln .

Mein Arzt meinte ,dass durch den Stress die neurotransmitter aufgebraucht wurden und die durch Stress reduzieren wieder aufgebaut werden .
Gaaanz langsam merke ich, dass ich mich ein Stück eingelebt habe .
Letztens war ich kurz davor, wieder in die alte Heimat zu ziehen.
Aber letztens habe ich gemerkt, dass mir die neue Gegend fehlen würde .

Bin auch am überlegen, mir professionelle Hilfe zu suchen.
Bis dahin mache ich etwas Sport, esse relativ gesund und gehe viel in die Natur.
Erlaube mir aber auch Durchhänger, wo ich mal 3 Std nur auf der Couch liege und doof irgendeine sitcom gucke.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns darüber austauschen könnten .

28.04.2021 10:49 • x 2 #6


E
Hallo,
Das Depressionen alleine weggehen das habe ich gelesen .

28.04.2021 10:55 • x 1 #7


F
Krass was für gute Antworten ich hier bekommen hab. Wahnsinn. Ich werd mich jetzt mal hier durcharbeiten zu antworten

28.04.2021 13:23 • x 1 #8


F
@moo

Das ist jetzt schwer zusagen. Ich bin aktuell aufgrund der Erkrankung arbeitsunfähig und bis auf weiteres krankgeschrieben.

Ich bewege mich viel, ich gehe viel raus. Gerade das schöne warme Wetter nutze ich. Ich bin min 1 bis 2 Stunden am Tag am Wasser in der Natur.

Ernährung ist ok. Körperlich bin ich voll da. Keine körperlichen Beschwerden vorhanden. Bis eben dass das Köpfchen rumspinnt.

Ich gehe davon aus, dass mir der Kopf den Wegzug aus meiner Herkunftsregion übel nimmt. Das habe ich 2016 getan. Bin aber 2018 am Rande dieser Region gewesen, da muss ich mir wahrscheinlich diese Depression eingefangen haben. Weil ich nicht in der Stadt war wo ich eigentlich gebürtig her komme. Ich war in der nachbarstadt. Da muss ich mir diese Depression eingefangen haben.

Erschöpfungsdepression finde ich passend. Letztes Jahr war ich völlig platt und erschöpft. Mittlerweile sind das nur noch Episoden bzw Phasen.

28.04.2021 13:31 • x 1 #9


F
@ophelia

Ich gehe davon aus, dass da auf jeden Fall mehr hintersteckt. Ich gehe davon aus, dass ich wohl unter den Folgen des Kontaktabbruches zu meiner Mutter und auch zum Rest der Familie meine Herkunftsregion das Rheinland verloren hab, da die dort wohnen und ich immer dorthin gefahren bin zu besuch. Das dürfte der Kern dieser Krise sein. Seit 2016 ist diese Region für mich wie weg. Bis 2016 bin ich trotz des wegzuges 2012 immer noch in diese Region gefahren. Seit 2020 aus NRW raus.

Aktuell bin ich vom Rheinland 400km entfernt im tiefsten Osten. Habe aber hier eine ähnliche Landschaft wie im Rheinland. Stichwort Braunkohletagebaurevier.

Ich gehe davon aus, dass ich den Bezug zu dieser Region wo ich herkomme verloren hab. Da ich dort nicht mehr wohne. Irgendwo da liegt und kommt diese Krise her. Ich gehe auch davon aus das mir mein Kopf die Zeit in der Randlage vom Rheinland zum Ruhrgebiet übel nimmt da ich eben in der Nähe dieser Region war aber nicht genau dort.

28.04.2021 13:41 • #10


moo
Danke, Fabs. Ich glaube Du schaffst das. Ich bin auch sehr heimatverbunden, musste aber Burnout-bedingt vor einigen Jahren umziehen (150 km). Inzwischen fühle ich mich hier aufm Land viel wohler als in meiner Heimatstadt. Hätte ich nicht für möglich gehalten.

28.04.2021 13:44 • #11


F
Hallo kleinpübbels

Das kommt immer daran an wie gut man sich an die neue Region, Stadt und Wohnung gewöhnen kann. Ich finde mich in der Regel recht gut zu recht in neuer Umgebung. Ich lege mir feste Rituale in der neuen Stadt fest, die ich dann regelmäßig aufsuche wie Wälder, Seen, Einkaufszentren, City etc. Daneben hab ich auch vor Corona immer recht schnell Anschluss in der Stad gefunden t. D.h. ich hab mir Gruppen und auch Ansprechpartner in der Stadt gesucht. Nicht zu vergessen Jobs.

Was hast du bisher unternommen in der neuen Stadt? Warum bist du umgezogen? Was hast du zurückgelassen und dir bisher neues aufgebaut? Wie hast du vorher gewohnt, wie wohnst du jetzt? Kannst auch per pn Antworten.

Bei mir ist es aktuell krankheitsbedingt das ich hier mir aktuell nichts mehr aufbauen kann. Ist seit letztes Jahr bei mir so.

Ich muss auch dazu sagen das ich in den letzten Jahren oft umgezogen bin und hatte viele schlechte Wohnungen in der Stadt. Die aktuelle ist die beste Wohnung seit 5 Jahren was die Lage, Größe und den Stadtteil betrifft.

Bei mir ist das immer davon abhängig wie viel Stress ich in der neuen Wohnung hab. D.h. Nachbarn und Lärm von der Straße.aktuell stimmt hier fast alles

28.04.2021 13:52 • #12


Schlaflose
Bei mir ging die Depression von alleine weg, weil es eine bestimmte Ursache dafür gab. Als die Ursache beseitigt war, löste sich die Depression auch in Wohlgefallen auf.

28.04.2021 14:25 • #13


Frau_Pübbels
Zitat von Fabs1985:
Was hast du bisher unternommen in der neuen Stadt? Warum bist du umgezogen? Was hast du zurückgelassen und dir bisher neues aufgebaut? Wie hast du vorher gewohnt, wie wohnst du jetzt? Kannst auch per pn Antworten.

Ich bin umgezogen, da ich mich nach 10 Jahren Beziehung getrennt habe.
Zurückgelassen habe ich eine gewisse Sicherheit, da mein ex trotz alledem sich immer um mich gekümmert hat wenn ich zb panikattacke hatte . Da muss ich jetzt alleine mit fertig werden ^^
Früher habe ich schöner gewohnt ,die alte Wohnung war heller und freundlicher. Meine jetzige ist dunkel und schlecht geschnitten.
Arbeit hatte ich hier, bin aber letztens gekündigt worden, da ich krank wurde in der probezeit und mein Chef das als verrat empfand .
Ja ,hm ...Ansonsten habe ich eine neue Beziehung Der auch in dieser Stadt wohnt. Wir gehen viel zusammen raus und er zeigt mir die Gegend.
Früher dachte ich, ich komme in der neuen Stadt nicht klar ,aber ich denke in der alten Stadt wäre es nicht besonders anders.

28.04.2021 15:08 • #14


F
@kleinpübbels

So eine dunkle Wohnung hatte ich auch mal. Das zieht einen dann immer runter oder macht einen depressiv.

Genieß die Stunden die du mit deinen Freund zusammen bist. Alleine sein in fremder Stadt und Region ist sch@#$%. Alles andere ergibt sich von alleine.

28.04.2021 17:50 • x 2 #15


Frau_Pübbels
Zitat von Fabs1985:
@kleinpübbels So eine dunkle Wohnung hatte ich auch mal. Das zieht einen dann immer runter oder macht einen depressiv. Genieß die Stunden die du ...

Ich wollt mir eh eine andere suchen. Aber vorher brauch ich einen neuen Job
Beim Rest denke ich auch, dass es sich ergibt.

28.04.2021 18:14 • #16


A
Manchmal muss man gar nichts tun und Probleme verschwinden auch so..
aber man sagt das so leicht keine Gedanken machen..

28.04.2021 18:20 • x 2 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Zitat von kleinpübbels:
Ich wollt mir eh eine andere suchen. Aber vorher brauch ich einen neuen Job Beim Rest denke ich auch, dass es sich ergibt.


wie gesagt sei froh das du jemanden hast. Ich hab hier niemanden.

29.04.2021 13:10 • #18


F
Zitat von AnkeLot:
Manchmal muss man gar nichts tun und Probleme verschwinden auch so.. aber man sagt das so leicht keine Gedanken machen..


Diese Strategie hatte ich auch mal gehabt. Einfach die Situation aussitzen und abwarten was passiert, doch leider hat der Kopf meistens dann andere Pläne und es ist schwierig sich die Zeit schön zu reden, wenn man einfach eine ganze Menge Dinge erledigen muss, die zu erledigen sind. Sprich Entscheidungen zutreffen.

29.04.2021 13:12 • #19


Frau_Pübbels
Zitat von Fabs1985:
wie gesagt sei froh das du jemanden hast. Ich hab hier niemanden.

Das ist bestimmt noch viel ätzender. Vor allem kann man wegen corona nichts machen, wie zb in einen sportverein gehen...das ist eine harte zeit für alle.

29.04.2021 13:13 • #20


A


x 4


Pfeil rechts



Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl