Zitat von trial: Das Nervensystem ist überlastet. Das macht sich vorallem körperlich durch Erschöpfung bemerkbar. Anstatt dann in die Ruhe zu gehen, habe ich gescrollt und vermeintlich eine Erschöpfung erfahren. Das Problem ist, dass in der absoluten Ruhe das Nervensystem trotzdem weiter angespannt ist.
Ja also ich kenn das auch und verfolge gespannt eure Unterhaltung.
Da gibts dann mal zuviel Gas oder zuviel öde Alltagssachen und dann immer diese Leerephase, mit unangenehmen Gefühlen und Gedanken....bzw manchmal ist es auch einfach ein abschalten, vielleicht dann auch mal nötig.
Wie meinst du das in der absoluten Ruhe? Also was ist für dich absolute Ruhe?
Und wieso ist da was angespannt, wenn du es Ruhe nennst?
Zitat von trial: So als ob ich mich entladen muss, aber nicht weiß, wie es geht.
Manchmal kennt man auch nur die Anspannung, inneren Stress.
Hab ich auch mal gelesen dass das bei Leuten ist mit Traumahintergrund....dass da immer eine Wachsamkeit, ein bestimmter Zustand da ist an Anspannung (Flucht, Starre).
Und wenn man so einen Grundzustand hat, gewöhnt sich so ein System vielleicht auch da dran?
Also alles was ändert, macht erst mal Angst....oder mehr Entspannung macht auch Angst...denn war vielleicht früher mal gefährlich, das Alarmsystem musste an sein.
Zitat von trial: die Leere aushalten ist nicht einfach. Vorallem, weil sich mit ihr alles so unbedeutend anfühlt.Liegt vielleicht auch daran, dass der Alltag manchmal eben so ist und man nicht ständig Dopamin-Kicks bekommt.
Ja, das unbedeutend kenn ich auch. Vielleicht weil man im Alarmzustand ständig so auf Tiger wartet und im Alltag kommen keine Tiger...aber man selber ist hoch gepanzert so innerlich.
Wäre vielleicht schon gut, wenn man dann auch entspannter unterwegs sein könnte und auch im entspannteren Modus ein paar schöne Momente haben.
Zitat von Tekton: Geh vielleicht mal vom Gas, spazier ne Runde, setz dich auf ne Bank, guck dir den Himmel ab. Wirst du total müde, hast du dich entladen.
Hmm, funktioniert manchmal, wenn das Nervensystem bereit ist loszulassen, dann ist es auch so eine angenehme Müdigkeit; wenn nicht steht man dabei unter Strom und ist unschön.
Vielleicht hilft da deswegen bei manchen Leuten sowas aktives auspowern und Sport? Also ist ja eigentlich gegensätzlich, man treibt wieder alles hoch, aber manche können danach dann entspannen.
Zitat von Tekton: Das Loch in dir will leben und du brauchst etwas, was dir das Gefühl gibt zu leben, ohne dass es dich (oder andere) körperlich (oder mental) auffrisst.
Zitat:Im Idealfall nimmst du links etwas weg oder veränderst es und packst rechts etwas rauf, das dich glücklich macht, ohne dass du dafür eine permanente Reizüberflutung erfährst.
Toll, das könnte ein Titel für einen neuen Ratgeber werden. Das Loch in dir will leben...
aber hmm ja, also glaub ich inhaltlich auch....ich vermute mal, dass da verschiedene alte Defensivmechanismen am Werk sind...viel Starre....die Neigung zur Sucht wie @trial beschreibt, passt da m. E auch mit rein...das System erhalten und dabei dann noch irgendwas an lebenswert finden...Vielleicht müsste man irgendwie einen Weg finden, das System weiter runterzufahren und dort dann Dinge so zu entdecken/erleben. Für die man sonst gar nicht aufnahmefähig ist.