Lani
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erstmal: I feel you
Ich leide auch unter einer Angststörung, die ich dank Escitaloprame halbwegs im Griff habe.
Vor zwei Jahren hatte ich zusätzlich eine schlimme Depression. Wenn ich wählen müsste, würde ich mich für die Angststörung entscheiden. Die innerliche Leere ist kaum auszuhalten gewesen. Ich konnte nur noch negative Emotionen wahrnehmen. Das schlimme daran ist auch, dass man das Gefühl hat, es würde niemals anders werden und alles ist nutzlos.
Aber lass dir eins sagen: es geht vorbei! Meine Therapeutin sagte mir damals, dass man sich seinen Zustand wie eine Ampel vorstellen kann:
grün - alles gut,
orange - die Stimmung kippt, man kann seinen emotionalen Zustand jedoch noch aktiv steuern (Gedanken bewusst steuern, Aktivitäten, die einem gut tun, Gespräche führen usw.)
rot - hier ist man machtlos, man sollte seinen Grundbedürfnissen nachgehen, also essen (auch wenn man null Appetit hat), schlafen (zur Not mit Schlaftabletten) und atmen.
Ich stelle mir meine Gefühlslagen tatsächlich immer in diesen Farben vor und weiß dadurch automatisch was zu tun ist. Wichtig dabei ist, dass du dir bewusst machst, dass du in keiner Phase stecken bleibst, man bewegt sich immer nach oben und leider manchmal auch wieder nach unten.
Ich hatte seitdem nie wieder so schlimme Depressionen. Es ist wirklich schwer, hier raus zu kommen. Aber ich denke, dass es wichtig ist seinen Zustand einfach mal zu akzeptieren und fest daran zu glauben, dass es wieder besser wird.
09.02.2022 00:57 • x 4 #2