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steffi_is_queen
Hallöchen Gemeinde!

Aaaaalso.
Mein Mann bekommt jetzt seit gut zwei Monaten Venlafaxin und soll es weiter nehmen.
Ihm wurde gesagt es macht weder süchtig noch hätte es Nebenwirkungen.

Er hat aber festgestellt dass er, sagen wir, nicht mehr so gut denken kann?

Er hat ein fotografisches Gedächtnis, hatte es so immer leicht beim lernen, sein Kopf ist voll mit Informationen anhand von Bildern, sei es aus Dokumentarfilmen oder Lehrbüchern.

Das funktioniert jetzt aber irgendwie nicht mehr so wirklich.

Sein Problem ist vorher zum Teil gewesen dass er immer 150% geben wollte obwohl 100 völlig ausreichend ist.

Nun hat er ja vielleicht bald wieder einen Job, etwas völlig anderes. Er meint für den Start wäre sein Gedächtnis von vor Venlafaxin etwas besser.. er hat die Tabletten sogar zwei Tage weg gelassen.. hat aber gemerkt dass das nicht geht.. er hatte gestern einen kleinen Zusammenbruch, war richtig weinerlich.. das hat mir nichts ausgemacht, ich wusste ja nicht dass er sie heimlich absetzen wollte.. um auf den Stand von davor zu kommen, dem Job gerecht zu werden.. das ist aber mit dem Ziel 100% statt 150% reichen aus! nicht kompatibel..

Unsere eigentliche Frage, wenn Venlafaxin keine Nebenwirkungen hat, woran könnte es liegen dass sein Kopf nicht mehr so intelligent funktioniert wie vorher? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Er hat zum Beispiel während der Venlafaxin freien Tage gemerkt dass seine Gedanken in seinem Kopf wirr umher gekreist sind und dass er zum Teil auch echt aufbrausend, fast aggressiv, war, also geht es ohne auch nicht wirklich..

Wie kann man mit ihm trainieren dass 100% reichen. Einen Psychologen hat er noch nicht gefunden.. wir hoffen dass unsere Hausärztin Dienstag Zeit hat um ihm erstmal weiterhin das Medikament verschreiben kann.. Donnerstag sollte er ja vorbei kommen.. hatte aber mit den Ämtern so viel Ärger und dann das Gespräch für den Job.. weg war der Gedanke..

Vielen Dank für Hilfe und Antwort,
liebe Grüße Steffi!

31.03.2018 21:29 • 01.04.2018 #1


4 Antworten ↓


R
Hallo Steffi,

ich nehme Venlafaxin jetzt eine gute Woche und kann sagen, dass ich eher klarer und präziser denken kann seitdem ich sie nehme.
Aber wenn er evtl. Angst hat wegen der Nebenwirkung oder glaubt, es käme von den Tabletten, kann ja Angst auch auslösen, dass
man nicht mehr gut denken kann. Vielleicht ist er auch wegen der Sache unter Druck?
Oder er hat vorher immer den inneren Druck/Unruhe gebraucht um 150% leistungsfähig zu sein? Stress macht ja bekanntlich sehr aktiv
manche Menschen zumindest, oder die, die nur auf Druck gut lernen und erst kurz vor Prüfungen auf Hochtouren kommen. Ich bin seit
dem Venlafaxin viel entspannter im Umgang mit meiner Arbeit. Habe sonst im urlaub immer dran denken müssen, jetzt ist mein Kopf frei
davon.
Auf jeden Fall ist es nie gut -hatte ich auch mal gemacht- eine Medikamenteneinnahme zu unterbrechen. Einfach mal weiter beobachten
würde ich sagen. Dass man lieber nur 100% gibt, statt 150....hm...ich bin auch so gestrickt, aber jetzt lasse ich manchmal los, einfach
weil ich weiß, es macht nur krank und weil ich sehe wie andere mit sogar weniger als 100% auch genauso gut klarkommen und gut sein können.

LG Rosenstock

31.03.2018 22:50 • x 1 #2


A


Erfahrungen mit Venlafaxin?

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steffi_is_queen
Den Druck hat er sich selbst gemacht, er hat einen Hang zum Perfektionismus obwohl er gesehen hat dass weniger auch reicht, er wollte aber besser sein.. und mit seiner Kündigung im alten Job hat er gesehen dass auch er ersetzbar ist, hätte er nie für möglich gehalten..

Durch das heimliche Absetzen hat er ja gemerkt dass er klarer denken kann als ohne nur ist er jetzt halt normal er kann sich nicht mehr ganz so gut und präzise etwas merken, er ist definitiv konzentriert aber es ist nicht mehr wie früher, er vergisst zum Teil was er gestern gegessen hat. (Ist bei mir ganz normal) ich habe ihm gesagt dass sein Kopf einfach mit anderen Dingen voll ist. War er ja vorher aber auch.. er hat die Arbeit sogar mit nach Hause genommen, er konnte nie wirklich abschalten. Ich fand es furchtbar.

Ich glaube er hat Angst weil es komplett neu ist, er mit dem was er weiß versagen könnte, und er möchte diesen Job.. obwohl er ja eben deutlich weniger verdient.

Ich werde heute noch einmal mit ihm reden. Meine Angst ist dass er in alte Muster fällt.

Ich habe ihm auch gesagt mir war es lieber wenn ich wusste wo die Tabletten liegen und ich kontrollieren kann. er legt sie jetzt wieder für mich sichtbar hin.
Er ist ja nun nicht mehr in der Tagesklinik, da hat er die immer zugewiesen bekommen und für das Wochenende hatte er die Box mit nach Hause bekommen und so konnte ich einen Blick drauf haben.

Er hat die Vermutung dass er Nebenwirkungen spürt, einmal das er eben nicht so fit ist im Kopf wie früher und das andere hat sich schon erledigt..

Sein Körper hat sicher schon gelernt runter zu kommen nur in seinem Geist ist es noch nicht angekommen.
Ich hoffe dass nicht noch eine Sache dazu kommt, er macht sich prima. Ich habe ihm auch erklärt dass das alles nicht von jetzt auf gleich geht obwohl ich mir das selbst auch oft genug sagen muss.
Ich habe auch Angst dass er den Job nicht bekommt und ihn das wieder zurück haut.. obwohl die Sache sehr Optimistisch scheint.. aber nächste Woche bekommen wir bescheid.

Vielen Dank erstmal für deine Antwort! Ich rede noch mal mit ihm. Wir haben ja Zeit, sind zu Hause.. das Wetter ist leider sehr bescheidem, da kann man definitiv quatschen.

01.04.2018 02:55 • #3


c20let
Hallo Dein Mann hat das Venlafaxin also nur bekommen weil er sich zu stark verausgabt hat und wie du schreibst...150 statt 100 % gegeben hat?

Normal wird dieses Medikament ja nur bei Angststörungen eingesetzt und sollte nach 4 wochen wirken.

Ich hätts auch nehmen sollen..Aber habs dann gelassen wegen den Nebenwirkungen und Absetzerscheinungen...

Aber verträgt wohl jeder Mensch anders

Alles gute für dich und deinen Mann und das er den neuen Job bekommt

01.04.2018 09:33 • x 1 #4


steffi_is_queen
Er ist wegen Depressionen in Behandlung und nicht wegen Angststörungen.

Bei ihm sind viele Faktoren und dass er immer mehr gegeben hat als notwendig ist halt einer davon.

Ich weiß ja nicht ob es damit zu tun hat dass er sich das Leben nehmen wollte und sich danach hat einweisen lassen. Das ist jetzt Zwei Monate her und solange bekommt er das Venlafaxin.

An sie macht es ihn in seinen Gedanken geordneter, die zwei Tage die er es nicht genommen hat beschrieb er mit einem Gedankenkarussell.

Aber wie du schon erwähnt hast, jeder Körper reagiert ja auch anders..

Er ist eine Großbaustelle wenn man es mal so komplex beschreiben will.

01.04.2018 09:44 • #5




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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl