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K
hi an euch,

ich bin relativ neu hier. folgenden beitrag habe ich eigentlich ins einsamkeits-forum gestellt, aber dachte gerade, es beschreibt auch sehr gut meine allgemeine situation. deshalb zu mir:

- ich habe soziale ängste und mittlerweile auch mittelschwere depression
- ich habe einen freund. bin dafür auch dankbar, wirklich. ohne ihn wäre ich tot, zumindest dachte ich das schon oft. das alles alleine, hätte ich wohl kaum überlebt.
- aber ich fühle mich trotzdem oft sehr schlimm. heute ganz schlimm. alles ist schwarz.

es geht um ablehnung. und die angst vor ablehnung. alles glaube ich, hat damit zu tun. aber egal, wie sehr ich mich bemühe und handle: alles stürzt immer wieder zusammen (außer im internet, z.b. hier). ich werde ständig abgelehnt... ich war zwei jahre lang total isoliert, sah fast nur meinen freund. ich sah ein, dass das schlecht ist und raffe mich seitdem immer wieder auf, öffne mich, baue vertrauen auf und gehe auf menschen zu. und dann:

- ein neuer freund sagte, er brauchte mich nur, als es ihm schlecht ging. distanzierung, der mensch ist weg.
(er sprach von seelenverwandtschaft. und dann das. mit meiner schwester kann er übrigens immer.)
- eine freundin beteuert, dass sie mich mag. aber sie sagt immer, sie hätte zu tun. sie geht aber auf party, etc.
(als gäbe es sie nicht. sie ist nicht da. obwohl sie nur 10 min. weg wohnt. nichtmal zeit zum telefonieren.)
- eine bekannte betont, ich solle mich doch auch an sie wenden, wenn was ist und sie fände das gut.
(dann tat ich es. sie hatte keine zeit und sagte, sie meldet sich nächste woche. nichts passierte.)
- meine vermieterin sagt zu all dem letztens: aber ich bin ja immer da - du kannst doch zu mir kommen!.
(ich tat es. dann simse ich kaffee?. sie simst morgen vielleicht. und dann nichts. aber ich höre, sie ist da.)

natürlich gebe ich nie gleich auf. aber das sind nur einzelne beispiele. bis auf die vermieterin, erlebte ich mit jedem einzelnen mehrere solche situationen. bis ich mich irgendwann total abgelehnt und unwichtig fühle.

der erste war egoistisch. tut sauweh, aber ok. aber die anderen: bieten bzw. beteuern die evtl. nur soviel aus einem helfersyndom heraus an? weil es dann ja nie bzw. kaum klappt. als ob sie eigentlich nicht wollen/können. aber es nicht sagen, aus angst, es könnte mir schaden, vielleicht weil sie wissen, dass ich depressiv bin?

es ist, als würde man mich nur noch mit der depression bzw. den problemen/ängsten sehen. ich fühle mich kaum noch als mensch gesehen. obwohl ich versuche, das allen zu zeigen. dass ich ich bin. und man mit mir auch spaß haben kann. aber bsp:

- ich bin bei meiner schwester. ich habe spaß. am nächsten tag eine ewig lange mail von ihr, wo sie sich hundert mal für irgendetwas entschuldigt, das ich gar nicht wahrnahm. alles war ok. dann sowas. das ist so anstrengend.
- meine mutter und ich haben endlich mal spaß. dann interpretiert sie tränen in mich hinein, die ich gar nicht hatte! und schreibt dann ewig lange mail, ich soll nicht traurig sein, keine kinder zu haben. ich will gar keine!

manchmal denke ich, ich stehe im irrenhaus. und es liegt an den anderen. aber weil andere mit anderen können und ich davon weiß, tut es halt sauweh und ich denke dann doch, alles liegt an mir. es ist wie ein teufelskreis: ich habe schon so viele menschen verloren. dabei sagen viele (z.b. im web), ich sei lieb. also warum?

ist das, weil die in der realen welt nicht mit menschen umgehen können, die ängste oder depressionen haben? gibt es jemanden unter euch, der nicht-betroffene freunde hat und das gut klappt? wärt ihr so lieb sein und würdet mir erzählen, was ihr denkt, warum das bei euch gut klappt? erzählt ihr denen evtl. nichts von euren problemen? oder hat jemand sonst irgendeinen rat? oder sieht etwas, das ich nicht sehe?

das alles wirkt sich massiv aus. ich bin auch schon länger arbeitslos. auch aus angst eben wieder etwas falsch zu machen, von dem ich nicht weiß was. und abgelehnt zu werden.

ich wäre euch sehr dankbar für antworten, ganz liebe grüße und alles gute bei euch! kiwi

30.08.2010 20:48 • 31.08.2010 #1


3 Antworten ↓


sinka
Hallo Kiwi!!

ich kann Dich sehr gut verstehen ,mir ging es nicht anders ,bei mir waren sogar noch Freundinen darunter mit den ich seit Jahrzehnten befreundet war.

Ich betone auf war ,weil irgendwann hat es mir einfach nur noch gereicht ,bei einer Person ganz besonders .Ständig rief sie mich an und heulte mir ihre blöde Beziehung vor .Egal welche Tages oder Nachtzeit ich war immer da .Dann wo es mir schlecht ging ,hatte sie noch nicht einmal Zeit mir zu zuhören ,ich war aufeinmal Luft für sie .

Andere Personmen wendeten sich auch von mir ab ,so kam es mir jednefalls vor .
Wenn die anderen Probleme hatten ,war ich stest die gute aber ging es mir nicht gut waren alle weg .Bis heute seitdem ich mich überhaupt nirgend mehr melde ,fragt keiner nach wie es mir geht .

Ich habe vor über einen Jahr beschlossen alles hinter mit zu lassen und ganz neu anzufangen.
Ich bin mittlerweile in einer Umschulung und habe dort super liebe Leute und auch neue Freunde kennengelernt.

Es sind Menschen die Wissen nicht viel von mir ,sie nehmen mich so wie ich bin und wir haben Spass und Fun zusammen .

Ich war teilweise auch sehr traurig ,das meine Vergangenheit sich so rar machte nun heute steh ich drüber und diese Menschen sind aus meinen Leben und ich vermisse sie nicht einmal-

MeinPartner weiss über meine Situation bescheid und machte mir auch stest mut und hörte auch zu wenn ich mal wieder einen depri deswegen hatte .

Nun sage ich mir wenn eine Tür sich schliesst ,so öffnet sich gleich die nächste .Und so ist es auch.

Ja,meine jetzigen LEUTE wissen schon ein bissel das ich mal unter Panikattacken litt und ich sage Dir wo ich es preis gab erzählten auch sie mir was für Handycaps sie haben .

Wenn die Leute meinen zu den du mal KOntakt hattest , so lasse sie dort wo sie sind ,sie haben Dich als Person einfach nicht verdient .

Wichtig ist das du wieder arbeiten gehtst ,hab keine angst davor ,nicht jeder weisst einen ab .

Jeder hat Probleme aber wenn sie nur ihre in den Vorderhgrund bringen ,dann lass sie stehen wenn keiner auf dich achtet .

Es gibt Menschen den du wichtig bist und die werden noch auf dich zu kommen .So wie bei mir ,diese Menschen kamen auf mich zu .nicht umgekehrt .

Ich hatte auch die Gedanken liegt es an mir ,was mache ich falsch ,nichts habe ich falsch gemacht .Die waren einfach nur auf sich selbst fixiert mehr nicht und sollen sie doch in ihrer Ego Welt bleiben .Zu mir brauchen sie nicht mehr kommen ,der Zug ist abgefahren und ich höre denen , die mir nicht zu hören, auch nicht mehr zu.

Verzweifel nicht ,es wird wieder besser .

Lg sinka

30.08.2010 21:40 • #2


A


Grüß euch: Mein Name is Ablehnungs-Angst, Nachname Depri :')

x 3


K
liebe sinka,

vielen vielen dank für deine antwort!! was du schreibst und tust, tat mir sehr gut, zu hören! ich dachte das sogar auch schon. dass es nicht an mir liegen muss, dass ich ja für andere da bin und kein Ar. bin, etc. und dass andere einfach mit sich beschäftigt sind, irgendwie nicht viel mir mir machen wollen. und dass ich andere menschen finden könnte.

ich denke auch jetzt reichts mir und bin auch schon dabei mich von einigen zu lösen. von zweien habe ich es schon ganz (die ersten zwei auf der liste). bei der dritten werde ich auch immer passiver bzw. renne ihr nicht mehr hinter her. aber:

@alle: mich verunsichert halt total, dass ich nicht nur alte freunde verlor, die meine schlimmsten phasen mitbekamen, sondern auch neue bekanntschaften. auch wenn ich bei neuen menschen lockerer bin, kaum was von depri und den ängsten sage. die anderen erzählen mir dadurch dann aber auch von ihren themen bzw. problemen und irgendwie ist das alles dann doch zu oft thema. vielleicht verführe ich unbewusst zum problematisieren?

aua, mein kopf tut weh. ich muss nochmal drüber nachdenken, bin verwirrt. lg, kiwi

31.08.2010 01:12 • #3


L
hallo kiwi,
es kommt wohl darauf an was wir erwarten von freunden und bekannten.
bei mir wissen es alle das ich ein psychisches problem habe aaaaaaaaber ich rede da nicht bei jedem treffen drüber !
ich kenne es von einer freundin die sich seit 2 jahren von ihrem mann trennt oder auch nicht ?! es gibt kein einziges anderes thema mehr und es nervt mich kollossal !! ich kann ihr nicht helfen dabei, sie muß da allein durch. klar ich höre zu und geben auch mal nen tip aber richtig nachvoll ziehen kann ich das nicht !
was ich damit sagen will : deine freunde und bekannten können nicht nachvollziehen wie du denkst. keiner der das nicht selbst hat kann es mitfühlen wie es uns geht und das sollten wir auch nicht erwarten.
ich mache das so. es gibt menschen mit denen rede ich darüber, nicht jedes mal oh nein. wenn es die situation ergibt. es gibt aber auch freundinnen mit denen ich garnicht darüber spreche. die wissen das ich in therapie bin, mehr auch nicht ! und es ist gut so !
ich tue aber auch nicht so als ginge es mir immer gut und mach zu jedem gut freund und ach wie haben wir uns alle lieb ! nein ! ich kann auch echt ehrlich sein so das es weh tut !
es gibt im leben immer situationen wo sich die spreu vom weizen trennt, wirklich gute freunde bleiben und nehmen dich so wie du bist !
es gibt aber eben auch leute die können damit nicht umgehen und das sollte man auch akzeptieren.
lg lotti

31.08.2010 08:02 • #4





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl