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Hallo,
ich habe vor 15 Jahren eine Angststörung entwickelt. Damals war ich 18. Die Ängste waren über die Jahre mal stärker und mal schwächer. Phasenweise auch ganz weg. Durch viel Stress oder Schicksalsschläge tauchten sie trotz Therapie wieder auf. Als vor vier Jahren meine 10jährige Beziehung scheiterte bekam ich eine Depression. Ich machte wieder 1 Jahr Therapie und begann Doxepin zu nehmen. Zwei Jahre nach der Trennung ging es zunehmend bergauf, war so gut wie nicht mehr depri und begann etwas weniger Doxepin zu nehmen. Letzten Sommer hatte ich eine etwa einmonatige schlechtete Phase als ich wieder mal weiter reduzierte. Eine befreundete Therapeutin riet mir die Dosis wieder zu erhöhen und diesen Schritt etwa ein halbes Jahr später zu wiederholen. Im Februar ist das nun gelungen. Vor 3 Wochen musste ich leider aufgrund eines Gebärmuttermyoms operiert werden. Es lief nicht so wie geplant. Eigentlich sollte mit einem Eingriff alles behoben werden, aber aufgrund starker Blutungen (die Ärzte meinten es sei trotz Periode kein Problem) konnten sie nicht alles entfernen. Der Eingriff muss nochmal gemacht werden. Dumm gelaufen und sie haben anscheinend den Fehler gemacht, dass sie meinten sie könnten trotz Blutungen alles gut sehen, dem war aber dann nicht so und das waren auch meine Bedenken die ich vorher äußerte. Ich hab mich dann aber darauf verlassen, dass alles klappt als sie meinten das wäre kein Problem.

Zusätzlich ging es mir nach der Narkose sehr schlecht. Ich hatte Panikattacken die etwa 7h anhielten. Gleichzeitig war mein Körper wie gelähmt, es war der absolute Horrortrip. Ich hab dadurch sehr große Angst vor einem erneuten Eingriff.

Psychisch ging es mir noch tagelang schlecht und bis jetzt bin ich nicht wieder wie vor dem Eingriff. Ich habe eindeutig ein Tief und weiß gerade nicht was ich machen soll. Ich bin ständig müde und erschöpft (das hab ich leider generell sehr oft und weiß nicht warum), bin schnell gestresst und muss mir so oft es geht Ruhe gönnen. Ich war auf einem so guten Weg und möchte dort wieder hin. Es ärgert mich einfach, dass ein minimalinvasiver Routineeingriff mich nun so fertig gemacht hat.

Ich habe mit dem meditieren wieder begonnen, heute begonnen Magnesium zu nehmen und b-vitamine und geh öfters raus in die Natur. Seit einem knappen halben Jahr habe ich einen neuen Partner, haben eine Wochenendbeziehung aber das ist nun ganzschön belastend für diese frische Liebe . Mein Freund ist etwas überfordert und er hat auch Angst ob er Kraft dafür hat, dass ich psychisch immer mal wieder Probleme habe. Ich hab natürlich Angst, dass kein Mann deswegen länger mit mir zusammen sein kann/möchte.

Ich hoffe ihr habt Rat und Tipps für mich. Danke und liebe Grüße!

22.06.2016 23:16 • 28.06.2016 #1


2 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Liebes Lieschen,

unsere Seele hat so ihre eigenen Gesetze und ich verstehe den Einbruch nach dem Eingriff. Denke, da musst Du durch. Wichtig ist weiter an sich zu glauben; die OP hinter dich zu bringen und dann nach vorne zu schauen. Es ging doch Jahre gut. Für das Umfeld ist es immer schwer und entweder Dein Partner zieht es mit Dir durch oder eben nicht. Du kannst nichts erzwingen. Kämst Du damit klar, wenn Dein Partner so was hätte und dies alles garnicht kennen würdest?

23.06.2016 16:55 • #2


petrus57
Vielleicht hast du ja durch die OP ein Delir erlitten. Ist gar nicht so selten. Meine Frau hatte das auch. Nennt sich auch Durchgangssyndrom.

28.06.2016 17:06 • #3





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl