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derdude
Hallo zusammen,

kurz zu mir. Vor einem Jahr hatte sich meine Situation mit den depressiven Episoden/Depression stark verschlechtert. Dank dem Erreichen eines Nullpunktes, einer dabei erfolgten Einsicht und viel harter Arbeit bin ich nun in einer viel stabileren Gefühls- und Gedankenlage. Ich probierte in den Corona-Wirren mehrere Sachen wie Chor, Improtheater, Bogenschießen, Gitarre, die schon lange geplant waren und gewollt wurden, aber wozu bisher der Antrieb fehlte.

Ein großes Problem war und ist immer noch das beinahe totale Fehlen eines Inneren Monologs bzw. die gefühlte Unfähigkeit, einen klaren Gedanken zu fassen. Besonders das Mitmachen bei der Improgruppe und dem Probetraining beim Bogenschießen hatte mir neue Einsichten und Gefühle gegeben. Bei beiden fühlte ich mich im Nachhinein total belebt, als wäre dem Oberstübchen wieder der Strom zugeschalten wurden. Ich sprudelte förmlich von Energie über. Und ich hatte keine Schwierigkeiten Gespräche und Schriftverkehr zu führen. Ideen kamen, schienen aus jeder Ecke auf mich einzuschießen. Alles lange nicht mehr gekannt.

Die letzten Jahre und vor allem die Corona-Zeit haben mich sehr vorangebracht trotz oder gerade wegen des erlebten Leids. Ich habe nun Ziele, Werkzeuge und meist auch den Willen mein Leben wieder lebenswert zu machen. Ich lese, spiele Gitarre, versuche mich Corona-konform mit meinen Mitmenschen besser zu verstehen, mache Sport, bin viel draußen und, und, und. Dinge, wo ich weiß, dass sie die Leere im Köpfchen verbessern oder zumindest nicht vergrößern.

Habt ihr Erfahrungen mit solch' einer Leere im Kopf, gefühlten Verdummung? Was hat euch geholfen? Und was meint ihr, könnte anderen helfen?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Mit freundlichen Grüßen
derdude

19.02.2021 15:06 • 06.03.2021 #1


2 Antworten ↓


F
Ich glaube, dass dir die lebendigen Kontakte mit anderen Menschen so gut getan haben - und das ist ganz normal. Die schlechten Gedanken und Ängste treten vielleicht vermehrt dann auf, wenn du allein bist.

19.02.2021 16:21 • #2


B
Nach meiner Erfahrung merke ich das oft bei kreativen Dingen. Ich hab da dann keine Quelle mehr aus der ich schöpfen kann. Wie bei deinem Improtheater. Sich mehr Zeit nehmen und zulassen, dass da vielleicht weniger rauskommt, hilft mir. Weil wenn man dranbleibt geht irgendwann nämlich doch was. Malen hilft. Kreatives Schreiben vielleicht?

06.03.2021 10:01 • x 1 #3





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl