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Oxuz
Hallo und einen angenehmen Abend,

gibt es jemanden der während einer Depression verlassen wurde ?
Wie hat es sich angefühlt, die einzige stütze zu verlieren ? Seit ihr aus der Situation wieder rausgekommen ? Wie habt ihr euch danach gefühlt ? Wurde die Depression schlimmer ?

Da ich depressiv bin und auch mal heiraten möchte, möchte ich mich gerne darüber informieren was auf einen zukommen könnte. Ich hab echt Angst davor, das es noch schlimmer werden kann.

02.12.2023 23:13 • 09.12.2023 x 1 #1


13 Antworten ↓


P
Ich glaube, du machst 2 falsche Annahmen bzw lese ich bei dir 2 Ansatzpunkte heraus, über die du nachdenken solltest:

1) warum ist der Partner bzw die Partnerin die einzige Stütze? Du solltest auch weitere vertraute Personen haben, die dich in Krisen unterstützen (und du sie) und mit denen du in niormalen Zeiten einen guten sozialen Austausch hast. Es ist nie gesund, sich nur auf eine Person zu fokussieren oder gar abhängig zu machen. Deine größte Stütze solltest isowieso mmer du selbst sein.

2) warum sollte man sich von einem depressiven Partner trennen? Ich würde das nur dann machen, wenn ich merken würde, er will nichts verändern, kämpft nicht, saugt mich aus. Dann wäre das für mich Selbstschutz. Aber ansonsten wäre eine Depression ein Krankheit mit der der Betroffene und aber auch ich als liebender Partner umgehen lernen kann.

03.12.2023 07:20 • x 2 #2


A


Verlassen worden und Depression / Trennung

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Und noch eine Feinheit, die ich rauslese: bist du momentan depressiv, also hast du Aussicht auf und arbeitest du an Heilung oder bist du immer depressiv und siehst dich daher eventuell per se als potenziellen Partner mit Herausforderungen?

03.12.2023 07:24 • x 1 #3


Oxuz
Zitat von Pauline333:
Ich glaube, du machst 2 falsche Annahmen bzw lese ich bei dir 2 Ansatzpunkte heraus, über die du nachdenken solltest: 1) warum ist der Partner bzw ...



1. Normalerweise nähern sich Freunde und Familie wenn es einem schlecht geht. nur interessiert es bei mir keinen. Ernst genommen werde ich auch nicht, da ich selbst an meinem Zustand schuld sei und es NUR Faulheit ist. Daher denke ich und hoffe ich das es meine zukünftige Partnerin eventuell verstehen wird.

2. weil man gewisse Erwartungen gegenüber einem Mann hat. Emotionale Stabilität, Versorgung, Kraft…….. dieses Gerüst fällt meistens innerhalb einer Depression. Natürlich gibt es auch gute Phasen und Momente es ist zum Glück nicht durchgehend.

Ich glaub nicht das jemand in diesem Zustand verharren möchte. Man tut was dagegen auch wenn nur minimal.

03.12.2023 13:19 • x 2 #4


P
Zitat von Oxuz:
1. Normalerweise nähern sich Freunde und Familie wenn es einem schlecht geht. nur interessiert es bei mir keinen. Ernst genommen werde ich auch nicht, da ich selbst an meinem Zustand schuld sei und es NUR Faulheit ist.


Dann sind das die falschen Leute. Schade, dass du kein Verständnis und keine Unterstützung erfährst.

03.12.2023 20:47 • #5


P
Zitat von Oxuz:
2. weil man gewisse Erwartungen gegenüber einem Mann hat. Emotionale Stabilität, Versorgung, Kraft…….. dieses Gerüst fällt meistens innerhalb einer Depression. Natürlich gibt es auch gute Phasen und Momente es ist zum Glück nicht durchgehend.


Hm... ist das nicht ein längst veraltetes Rollenbild? Also ich habe mir danach nicht meinen Mann ausgesucht. Versorgen kann und will ich mich alleine (können), Kraft habe ich selber.
Emotionale Stabilität ist natürlich wichtig, das wünsche ich mir aber generell von meinem inner Corcle. Wer nicht? Wenn jemand dann strauchelt, ist man da und stützt.

03.12.2023 20:51 • x 1 #6


P
Zitat von Oxuz:
Ich glaub nicht das jemand in diesem Zustand verharren möchte. Man tut was dagegen auch wenn nur minimal.


Ich denke schon, dass es Menschen gibt, die aufgeben, sich nicht trauen, die Grenzen zu erweitern. Die darauf vertrauen, dass Medikamente und/oder Therapie alleine ausreichen und die nicht beteit sind, an sich zu arbeiten.
Für solche einen Menschen würde ich meine Gesundheit nicht opfern. Ich müsste merken, dass der Mensch bereit ist, sich da raus zu holen. In seinem Tempo klar, aber es müsste schon durchblitzen.

03.12.2023 20:54 • #7


Oxuz
@Pauline333 ich nehme stark an, dass die Werte die im Internet präsentiert werden, auch ein Beitrag dazu geleistet haben, das ich so bin.

Deiner Denkweise schließe ich mich aufjedenfall an.

Ich glaube auch das mit etwas Unterstützung, Verständnis und Liebe es viel einfacher ist als Ohne.

03.12.2023 20:59 • x 1 #8


F
Hey,
verstehe ich richtig? Du machst dir jetzt schon, bevor ihr überhaupt geheiratet habt, Sorgen dass deine zukünftige Frau dich verlassen könnte? Gibt sie denn Anlass zu dieser Sorge oder ist es ausschließlich, wie du beschreibst, dass du die Erwartungen an einen Mann nicht erfüllen kannst?

Ich bin ein Mann mit PTBS und Ängsten (und Nervosität und Schlafstörungen) und wir werden nächstes Jahr heiraten inschallah. Ich glaube, dass ich obwohl ich ein Mann mit psychischen Problemen bin, stark sein kann und für sie sorgen kann. Ich gebe mein Bestes und mehr kann ich nicht tun.

Mein Vater hat auch psychische Probleme, ist verheiratet, mit Kindern (unter anderem ich). Ich denke er ist trotzdem stark.

Es ist sehr traurig, dass deine Familie dich nicht unterstützt und dich für faul hält. Ich glaube, dass leider viele Menschen verstehen psychische Erkrankungen nicht. Könnte es helfen, wenn ein Arzt sie darüber aufklärt?

04.12.2023 18:39 • x 1 #9


Oxuz
@Frittensauce danke das du mir etwas Hoffnung gibst und die Angst nimmst. Ich habe denen schon den Zettel mit den Diagnosen vorgelegt. Es hieß nur „ die machen dich noch mehr krank“ Du bist nur faul. Ja ich mache mir jetzt schon sorgen am Ende alleine zu sein, weil ich nicht ausreiche und eventuell viele Erwartungen nicht erfüllen kann.

04.12.2023 19:18 • x 1 #10


F
Das tut mir sehr leid und ich hoffe, dass sie noch zu anderen Ansichten kommen. Haben sie sehr hochgesteckte Erwartungen an dich?

Ich kenne das von mir selbst. Ich entspreche vielen Erwartungen meiner Familie nicht. Beispielshalber hätte meine Familie sich gewünscht, dass ich Abi mache, studiere.

Meine Schwestern: superklug. Ich: Klugheit eher durchschnittlich, kann mich nicht konzentrieren, keine Ahnung von Mathe, hibbelig, habe hinterher FOR-Q gemacht (das ist in NRW Fachoberschulreife mit Qualifikation für gymnasiale Oberstufe). Habe mich aber gegen gymnasiale Oberstufe entschieden.

Viele Erwartungen enttäuscht. Das ist jetzt schon Jahre her. Ich hatte den Wunsch, dass ich als Ausgleich ganz besonders beruflich erfolgreich werde, aber dazu ist es nicht gekommen.

Ich habe die Tendenz, mir zu viele Verpflichtungen aufhalsen und gestern habe ich gemerkt, dass das nicht so weiter geht. Falls es dich interessiert habe ich einen Thread dazu gemacht. Der ist umbenannt worden und heißt jetzt „Nein sagen. Ich habe es geschafft“ oder so.

Ich denke, dass man muss auf seine Psyche aufpassen.

Ich kenne es, dass man viele Erwartungen nicht erfüllen kann, ob es um Bildung geht, ob es um Hilfsbereitschaft geht, ob es um Stärke geht.

Man hat es sich ja nicht ausgesucht, psychisch krank zu sein, denke ich. Das ist, wie als man sich das Bein bricht.

05.12.2023 07:31 • x 1 #11


F
posttraumatische-belastungsstoerung-f127/nein-sagen-lernen-ich-habe-es-geschafft-t123751.html

Der Thread. Ich muss noch hinzufügen, dass nicht alle meine Verwandten reagieren wie dieser.

Beispielshalber habe ich mal einem Verwandten bei etwas geholfen, mit letzter Kraft sozusagen wegen Schlaflosigkeit und Psyche.
Was macht der? Beschwert sich bei meinem Vater, dass die Hilfe nichts taugt und ich außerdem angeblich unhöflich bin.

Andere (ältere) Verwandte: beschweren sich, dass ich sie nicht besuchen komme, weil ich halbwegs in der Nähe ihres Wohnorts bin. Ich war in Zeitnot. Ist denen egal.

Es gibt zu viele Erwartungen an mich und ich kann sie nicht erfüllen. Ich kenne das.

05.12.2023 07:38 • x 1 #12


Oxuz
@Frittensauce Vielen Dank für deine Erfahrungen. Hatte mal einen Bandscheibenvorfall der etwas abgeheilt ist. Wurde um Hilfe gebeten von einem Verwandten. Hab’s nicht abgelehnt zum einen weil 1. es mein Verwandter ist und 2. weil ich davon ausging, das schon nichts passiert. Die Person wusste auch wie es mir körperlich geht. Folge - starke Rückenschmerzen und Verschlimmerung des Bandscheibenvorfalls. Es wurde nie nach mir gefragt, außer als ich die Person nach Wochen einmal angetroffen habe. Lautes Gerede, meckern, Erniedrigungen und Streitereien triggern mich. Da wird auch keine Rücksicht genommen. Erwartungen an sich haben sie kaum noch. Was mich eher sehr stört ist die Art und Weise wie man miteinander umgeht.

05.12.2023 12:04 • x 1 #13


F
Das hört sich traurig an.

09.12.2023 08:59 • #14


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl