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Hallo,

ich wollte mal hier fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Folgendes: ich hab mein Leben lang, v.a. in der Kindheit, mindestens einmal im Jahr Antibiotika nehmen müssen. Oft in Verbindung mit ner fetten Bronchitis. Hat reingehauen aber war nicht weiter schlimm. Ende letzten Jahres hab ich auch erfahren, angeborener IgA Mangel, vor ein paar Wochen kam dann IgG Subklassen 3+4 Mangel dazu. Das erklärt, dass ohne Antibiotika ich am Popo bin. 2-3 Mal bin ich an einer Lungenentzündung vorbei geschraddelt.

Weil irgendwas in den NNH links nicht ok ist, bekam ich zuletzt Amoxicillin. Dabei habe ich auch dieses Mal (3. Mal in 2 Jahren) beobachtet, dass am zweiten oder dritten Tag die Depression wie ein Brett daher kam: ekliges Gefühl innen, steif am Körper, klebte ich am Sofa fest. Kein Duschen für Tage usw. Anfang des Jahres war es noch deutlicher, der Hausarzt hat mich ausgelacht. Wenn man das im www recherchiert ist das durchaus dokumentiert, steht auch im Waschzettel.
Ich musste mich mit viel Kraft und Disziplin da wieder raus kämpfen. Unnötig.

Ärgerlich ist halt, ich hab seit langem ne rezidivierende Depri und war die letzten Jahre stabil trotz aller Widrigkeiten. Und dann das.

Kennt das jemand, in Verbindung mit Antibiotika?

danke

Gestern 13:43 • 09.11.2025 #1


10 Antworten ↓


Im Darm wird gut 80% des Serotonins gebildet. Antibiotika zerstören das Mikrobiom des Darms. Der Darm kann nicht mehr optimal arbeiten. Auch die Serotoninproduktion ist gestört
Depressionen werden u.a. einem Problem mit dem Serotoninhaushalt zugeschrieben.

Ja, Antibiotika können zu Depressionen führen oder verstärken.

Du solltest konsequent in eine gesunde Darmflora investieren mit Pro- und Prebiotika und gesundem Essen.

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Antibiotika und Depression

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das wirds wohl sein. Die Antibiotika greifen ja hart ein, egal welche Sorte. Ich nehme regelmäßig Omni Biotic 10 von Allergopharm und Ballaststoffe. Da schwöre ich drauf.
Was ich nicht verstehe ist das völlige Unverständnis z.B. vom Hausarzt. Ich habs erlebt, mehrmals, und innerhalb von wenigen Tagen ging es mir erheblich schlechter, so mies wie seit Jahren nicht. Es ist immer ein Kampf, da wieder raus zu kommen.
Der Clavulansäure die beim Amoxicillin oft als Wirkverstärker dabei ist, scheint auch krass zu sein und man liest wilde NW. Im Frühjahr hatte ich auch neurologische Probleme, kein Gefühl am Kopf und Ameisenlaufen am Rücken...

Zitat von charly74:
Was ich nicht verstehe ist das völlige Unverständnis z.B. vom Hausarzt.

Ja, leider auch nur Memschen.
Die einen haben Lust, sich weiter zu bilden oder auch Muster bei Patienten zu erkennen, die anderen haben nur das im Kopf, was sie mal gelernt haben oder was davob hängen geblieben ist.

Der Hausarzt meiner Schwiegermutter sagte ihr, sie bräuchte kein zusätzliches Protein (sie isst kaum Proteinrriches), das wäre Quatsch.

Meine Hsusärztin meint, ein Selenmangel wäre nicht schlimm, man würde da ja nicht dran sterben.

Man muss selber Wissen aufbauen und sein eigener Universalarzt werden.

In meinem Fall hat der gegrinst und das als Blödsinn abgetan. Aber die meisten HA sind so. Eine Freundin meiner Frau meinte, dass HA innerhalb der Ärzteschaft kein hohes Ansehen haben und die meisten keinen Bock auf Weiterbildung und am liebsten ne Grippe, Bluthochdruck haben. Alles andere würde sie überfordern. Das war O-Ton einer Unfallchirurgin.

@Pauline333 Das im Darm gebildete Serotonin passiert die Blut- Hirnschranke allerdings nicht. Das bedeutet, das Serotonin, das im Gehirn gebraucht wird, produziert es selbst und nicht der Darm. Nichtsdestotrotz ist es richtig dass der Darm und das Gehirn zusammenhängen und auch, dass das AB das Darmmikrobiom zerstört. Dies kann dann auf Umwegen auch zu Depressionen führen.

Zitat von Molly1605:
Das im Darm gebildete Serotonin passiert die Blut- Hirnschranke allerdings nicht.

Das mag sein, aber muss es ja auch nicht.
Es gibt immer mehr Studien, die eine positive Korrelation zwischen zwischen einem gesunden Mikrobiom und psychischer Gesundheit herstellen.
Bis hin zu Effekten in die eine oder andere Richtung durch Stuhltranspantation.

@Pauline333 Der Zusammenhang zwischen Gehirn und Darm besteht definitiv! Keine Frage. Es ging mir auch nur um die Serotonin- Erklärung. Ansonsten stimme ich dir definitiv zu. Von den Stuhltransplantationen halte ich persönlich allerdings nur in Ausnahmefällen etwas. Als Goldstandard der Therapie bei Mikrobiomdysbalancen sehe ich es allerdings nicht. Da gibt es sehr viel effektivere Therapiemöglichkeiten, die auch langfristig helfen.

@Pauline333 nur bringt dir das nichts weil das Serotonin aus dem darm die blut hirnschranke nicht passieren kann

Es gibt mittlerweile sogar Studien, die zeigen dass das tetracyclin minocyclin antidepressiv wirken kann. Antibiotika sind nicht per se schlecht und die Welt besteht nicht nur aus schwarz und weiß

Zitat von MichaelXX:
@Pauline333 nur bringt dir das nichts weil das Serotonin aus dem darm die blut hirnschranke nicht passieren kann

Zitat von Pauline333:
Das mag sein, aber muss es ja auch nicht.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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