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Ich baue aktuell gemeinsam mit meinem Partner ein Haus. Unser Baugrundstück liegt in direkter Nachbarschaft zu seiner Familie. Wir verbringen jede freie Minute auf der Baustelle - sei es nach Feierabend oder am Wochenende - um alles, was man selbst machen kann, selbst zu machen.

Einige Mitglieder seiner Familie helfen ebenfalls beim Bau mit. Über die letzten Monate ist es immer mehr geworden und mittlerweile sind sie IMMER auf der Baustelle, wenn wir es auch sind, inklusive Frühstück/Mittagessen/Abendessen.

Was sich nach einem tollen Familienzusammenhalt für manche anhört, wird für mich immer mehr zu einem (emotionalen) Problem. .ich habe das Gefühl keine einzige ruhige Minute mit meinem Partner in unserem baldigen Zuhause zu haben. Aber nicht nur das: je weiter der Bau voranschreitet, desto mehr wird in seiner Familie von seinem Haus gesprochen. Lediglich, wenn es um zu erledigende Dinge geht, ist es wieder unser Haus. Meine Ansagen während der Arbeit werden von seiner Familie ignoriert - nur wenn er meine Aussagen bestätigt, wird es angenommen. Ich fühle mich mittlerweile in meinem eigenen Zuhause als unerwünscht und ignoriert.

Mein Partner möchte seine Familie natürlich nicht vor den Kopf stoßen. Er ist froh über jede Hilfe. Ich habe schon überlegt, mich aus unserem Projekt zurück zu ziehen, aber das kollidiert mit unserer ursprünglichen Planung.

Mit den Handwerkern komme ich super zurecht; kann ihnen auch gut zuarbeiten, da gab es keine Beschwerden. Hier habe ich auch das Gefühl als Bauherrin wahrgenommen zu werden.

Ich weiß nicht, woher diese Ignoranz mir gegenüber herkommt. Wir sind nicht erst seit gestern ein Paar und so wie jetzt war es noch nie. Mittlerweile mache ich mir auch große Gedanken wie es wird, wenn wir Mal fertig sind. Lädt sich dann auch jeder täglich selbst zu uns nach Hause ein? Wir leben jetzt in einer Mietwohnung und da ist es ja auch nicht so. .

09.07.2023 14:50 • 10.07.2023 #1


2 Antworten ↓


M
@Ostseemädchen

Die Situation hört sich echt mies an und kann deine Bedenken völlig verstehen.
Für mich hört es sich auch eher so an als ob du bestenfalls eine Mitbewohnering bist, die eihren Beitrag zu leisten hat (wenn es um zu erledigende Dinge geht, ist es wieder unser Haus) und nicht als Familienmitglied akzeptiert wirst. Ursachen gibts da wahrscheinlich einige mögliche. Entweder waren die von Anfang an nicht mit dir zufrieden (was ich nicht hoffen will), oder denen geht es rein ums Finanzielle, wenn dein mann die nach Geld gefragt hat und sehen eventuell nicht, was du dazu besteuerst (oder wollen es nicht sehen) und einige andere möglichkeitenm, die ich aus Mangel an Hintergrundwissen mal nicht aussprechen möchte.
Hattest du mal da jemanden aus seiner familie gefragt, was da los ist? Und in wie weit hast du mit deinem Mann über das Thema gesprochen und da auch eine Grenze gezogen, wie es nach der Fertigstellung ablaufen soll? Deine Unzufriedenheeit mit der Situation ist völlig berechtigt und sollte da dann dementsprechend auch gehört und akzeptiert werden, von daher sollte sich dein Mann auch irgendwo ein Stück weit von der Übergriffigkeit abgrenzen - insbesodnere, wenn die anderen eh schon so nahe wohnen. Da können Familientreffen defnitiv auch mal bei anderen stattfinden.

09.07.2023 15:38 • #2


Butterfly-8539
Zitat von Ostseemädchen:
Ich baue aktuell gemeinsam mit meinem Partner ein Haus. Unser Baugrundstück liegt in direkter Nachbarschaft zu seiner Familie. Wir verbringen jede freie Minute auf der Baustelle - sei es nach Feierabend oder am Wochenende - um alles, was man selbst machen kann, selbst zu machen. Einige Mitglieder seiner Familie ...

Klingt tatsächlich so, als würden die sich später selber ständig einladen. Das ist natürlich eine ganz schlechte Angelegenheit.
Was sagt denn dein Partner dazu? Habt ihr darüber mal gesprochen?
Würde ihm sagen, wie wäre es, wenn es umgekehrt wäre und deine Familie ständig präsent wäre und ihn ignorieren würde.
Ansonsten ist es vielleicht ratsam wenigsten dich für eine Woche mal rauszuhalten und warten, wie die alle ohne dich zurechtkommen.
Danach je nach dem wie es sich entwickelt, könntest du wieder auftauchen und dich bestimmend so geben, als wenn du gar nicht weggewesen wärst.
Seid ihr beide finanziell gleich daran beteiligt? Dann hast du auch was zu sagen!
Wenn nur er es finanziert und ggf. die Familie einen Beitrag dazu leistet, wird es komplizierter. Die Chancen stehen schlechter.

10.07.2023 00:53 • #3





Dr. Reinhard Pichler