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Mysteria
Mein Freund leidet unter Kontrollzwänge. (leichte Form)

Seine Medikation morgens 10 mg Paroxetin - abends 10 mg Amitriptylin.

Mein Freund und ich haben 2 Jahre zusammengelebt

Nach der Scheidung von seiner Exfrau ist er ein halbes Jahr später wieder in sein Haus gezogen - ich bin in meiner Wohnung geblieben. Wir führen momentan eine Fernbeziehung. Die Entfernung beträgt 30 km.

Da mein Freund sich nach der Scheidung nicht dahingehend geäussert hat, wie es mit uns weitergehen soll, verlief das letzte halbe Jahr weniger schön. Es gab ständig Streit, weil ich keine vernünftige Antwort von ihm bekam. Die ersten 1 1/2 Jahren waren super!

Und da ist das Problem. Zu wichtigen Dingen was die Zukunft betrifft, äussert er sich gar nicht. Ich hatte ihn mehrfach nach der Scheidung gefragt, wie unsere Zukunft nun aussehen wird. Es sagte nur - wir schaffen das schon.

Aber was schaffen wir? Ich bekam keine Antwort. Mittlerweile leben wir seit 5 Wochen getrennt - haben uns davon an den letzten 2 Wochenenden gesehen, weil er erst einmal Abstand brauchte. Er musste ja sein Haus wieder auf Vordermann bringen und sich von den häufigen Streitereien mit mir erholen.

Da ich mich jetzt intensiver mit dem Thema Zwänge auseinander gesetzt habe, kann ich mir vorstellen, das sein nicht antworten was die Zukunft betrifft vielleicht damit zusammenhängt?! Er meint auch, das ich ihn mehrfach unter Druck gesetzt habe, als ich fragte wie die gemeinsame Zukunft denn nun aussehen wird. Druck kann er überhaupt nicht vertragen.

Beispiele:

- Wenn er morgens zur Arbeit fuhr, sollte er gleich den Müll mitnehmen. Er sagte dann, er habe seine Arbeitstasche in der Hand, daher kann er den Müll nicht mitnehmen. Ich wunderte mich nur.

- Alles was ich in der Freizeit vorgeschlagen habe, hat er mitgemacht. Später sagte er mir dann, das er zu gewissen Dingen gar keine Lust hatte und es nur mir zuliebe getan hat.

- Desweiteren habe ich das Gefühl, das er es allen recht machen möchte. Egal ob er dabei zufrieden ist.

- Als wir noch zusammen lebten nahm er mich 2 mal mit zum Psychiater. Jetzt wo wir getrennt leben und ich mit wollte sagte er - das er keine Lust hat sich mit mir über seine Arzttermine auseinander zusetzen. Als ich dann fragte ob er mich nicht unter der Woche sehen will und das mit dem Arzttermin verbinden will bekam ich folgendes zu hören - Wenn du es unbedingt willst,dann hole ich dich morgen ab.Hoffe nur dass es für dich nicht einfach so eine Selbstverständlichkeit ist.Das ist schon
ein entsprechender Aufwand den ich da betreibe.
Es ist nur wie in der Vergangenheit(zur Ehezeit), jemand hat im Kopf etwas für sich ausgeplant...tun und machen muss ich. In diesem Fall die Fahrerei nach.........

Mittlerweile hat er schon 5 Wochen Zeit gehabt um an seinem Haus zu werkeln. Bäume beschneiden, Rasen mähen, Grundreinigung uvm.aber das einzige was er geschafft hat, war das Haus etwas zu putzen. Anstatt mich zu fragen, ob ich ihn helfen kann - nein, er will alles alleine machen. Ich bin in allen Dingen aussen vor. Ich muss noch dazu sagen, das seine Eltern ein Haus gegenüber von seinem Grundstück haben. Und mit denen wird alles besprochen! Irgendwie habe ich auch das starke Gefühl, was die Eltern sagen das macht er!

Desweiteren muss ich noch erwähnen, das er in einem Labor arbeitet - er muss gewisse Dinge kontrollieren. Und diese Dinge kontrolliert er nicht einmal sondern mehrfach. Wenn er bei mir aus dem Fahrstuhl ausgestiegen ist, dann dreht er sich um und machte eine Handbewegung in die 4 Ecken vom Fahrstuhl und schaute, ob er etwas verloren hat.

Und dann das ständige Grübeln und schwarzsehen. Alles ist schwer im Leben, eine Beziehung zu führen ist schwierig usw. und dazu kommt noch diese Antriebslosigkeit.

Ich weis nicht, ob es noch Sinn hat um diese Beziehung zu kämpfen. Und wenn doch, wie kann ich mich verhalten?

14.08.2009 00:57 • 17.08.2009 #1


16 Antworten ↓


J
hi Mysteria,

irgendwie kommt mir das bekannt vor und ich denke Du hast Angst und fühlst Dich hilflos! Meine Freundin hat sich seid 4 Wochen auch von zurückgezogen und ich bekomme ab und an mal eine SMS. Die Zeit davor lief auch alles super und wir waren glücklich. Meine Freundin leider unter Angst-/Panikzuständen.

Für Parntner ist das auch nicht einfach und man macht sich Gedanke was da passiert und möchte gerne helfen, sind selbst hilflos. Ich konnte und habe mit meiner Freundin vorher auch immer über alles reden können und wir haben uns sehr viel anvertraut und nun!!

Bei meiner Freundin ist es das, dass Sie mir sagte immer nur das sie funktionieren musste, Sie sich selbst unter Druck setzt, alles alleine machen möchte. Nun sind da jetzt noch die Ängstattacken dazukommen...

Ich denke, wenn Er dich loswerden wollte, hätte er es schon getan, egal wie, aber er wird wohl wissen was Du ihm bedeutest. Wenn Du Ihm egal wärst, könnte er sich diesem Problem ja recht schnell entledigen, was er ja noch nicht getan hat.

Bei mir ist es ja genau so. Als Partner bekommt man plötzlich selbst Angst. Ich kenne Deinen Freund nicht und weiß nicht wie Er sich vorher Dir gegenüber verhalten hat und wie Er zu Dir steht. Ihn belastet wohl im Moment Euere Beziehung ehr, aber nicht weil Er Dich nicht liebt, sondern weil er ander Probleme im Kopf und wer weiß was da noch an weiteren Problemen ist, wo du nichts von weißt!

Bei mir ist es ja ähnlich, ich dachte auch, das sie Schluß macht, aber sie weiß was sie an mir hat und was wir erlebt haben. Es ist nur Ihre Krankheit und ihre Vergangenheit mit der Sie jetzt zu tun hat. Und ich weiß auch, das sie ein Mensch ist, die auch immer alles alleine machen möchte!!

Wenn Du deinen Freund liebst und zu ihm stehst, dann kann das eine harte Zeit für dich werden. Du musst mit Entbehrungen rechnen und kannst Deinem Freund nur das geben was er annehmen möchte.

Ich glaube und vertraue meiner Freundin obwohl, es jeden tag für mich eine neue Herausforderung ist. Ich lenke mich ab, denke an mich und mein Leben und meine Freunde, gehe ab und an in die Kirche, schicken Ihr max 2x die Woche eine liebe Postkarte, teilweise auch selbstgemacht usw.

Wenn Du für Dich die Entscheidung getroffen hast zu Ihm zu stehen, dann tu das, aber halte Dir vor Augen es kann eine harte Zeit für DICH werden, aber wenn Du Ihn liebst, triff für Dich eine Entscheidung und lass Dich nicht von anderen beeinflussen!

Gib Ihm die Zeit die er für sich braucht, halte dich im Hintergrund und mache Dich ab und an bemerkbar, das Du noch da bist, reduziere Telefonate und SMS usw.

Ich weiß nicht wie andere mein Verhalten sehen und meine Meinung darüber beurteile, es ist ja auch je nach Ausprägung der Krankheit unterschiedlich.


glg Jogrohol

14.08.2009 08:29 • #2


A


Freund leidet unter Kontrollzwänge

x 3


Mysteria
Hallo JoGroHol,

ja, ich fühle mich sehr hilflos und kann vieles auch nicht verstehen.

Bei meinem Freund ist es ähnlich wie bei deiner Freundin. Von ihm bekam ich desöfteren auch zu hören - er musste immer nur funktionieren und auch er setzt sich permanent unter Druck. In fast allen Bereichen. Man kann fast sagen, ruheloser Geist - vom Kopf her. Nach aussen strahlt er Ruhe aus. Also hat er sich gut unter Kontrolle.

Kann denn eine Partnerschaft bestehen, wenn man sich nur einmal in der Woche sieht? Vorher haben wir uns 2 Jahre Tag und Nacht gesehen. Bedeutet eine Partnerschaft nicht gemeinsam? Gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen? Für den anderen da sein, in guten wie in schlechten Tagen!?!

Wenn mein Freund bei mir ist, fühle ich mich geborgen und geliebt. Da kann ich mich nicht beklagen.( Was im letzten halben Jahr gar nicht mehr so war ) Aber kaum ist er weg, habe ich das Gefühl, als ob ich irgendein Beiwerk bin. Ich muss immer zuerst eine SMS schreiben, bzw. eine E-Mail ( dieses habe ich aber in der letzten Zeit reduziert) Und alle Vorschläge kommen von mir. Wenn ich nichts beginnen würde, dann würde ich hier sitzen und versauern. Das einzige was er momentan von sich aus macht, mich abends für eine Stunde anrufen. Fast regelmässig.

Sicherlich möchte ich Rücksicht nehmen und mich auch dementsprechend verhalten - aber verstehen kann ich das Ganze nicht

Ich schrieb ja ganz zu Anfang, das unser letztes halbes Jahr nicht mehr so toll war. Zum grossen Knackpunkt kam es dann, als er mir mitteilte, das er unseren 3 wöchigen geplanten Urlaub um 2 Wochen vorziehen wollte. ( Ich konnte meinen Urlaub nicht vorziehen - also war es so von ihm geplant seinen Urlaub alleine zu verbringen) Ich kam mir so veräppelt vor, das ich ihm sagte, das er in den nächsten Tagen bei mir ausziehen sollte. Weil ich selber nervlich nicht mehr konnte. Muss aber dazu sagen, das er da schon die Möglichkeit hatte in sein Haus einzuziehen.

Im nachhinein bekam ich dann folgendes zu hören - wenn man jemanden liebt, dann setzt man ihn nicht vor die Tür. Für mich war der Rausschmiss aber nur ein Befreiungsschlag. Ich konnte einfach nicht mehr. Wollte nur noch meine Ruhe haben, denn ich konnte kaum noch etwas essen - habe auch einige Kilo abgenommen - weil ich plötzlich selber am grübeln und nachdenken war.

Ein Aussenstehender der die Problematik von psychosomatischen Beschwerden nicht versteht, würde jetzt vielleicht sagen, das mein Partner vielleicht nur einen Unterschlupf bei mir für seine Trennungs/Scheidungsphase gesucht hat. Und genauso habe ich in den letzten Wochen vor seinem Auszug auch gedacht.

Sicherlich kann ich froh sein, das ich pro Tag einmal angerufen werde und sicherlich kann ich froh sein, meinen Partner einmal in der Woche zu sehen.

Ich weis aber nicht, ob mir das auf Dauer reicht.

Lg Mysteria

P.S. Zusätzlich würde ich mich über andere Meinungen auch freuen.

14.08.2009 10:09 • #3


C
Hallo....
wenn es Dir in der Situation in der die Beziehung jetzt ist ,nicht gut geht ,solltest Du mal mit deinem Freund reden und Ihm klipp und klar sagen,was Dich an der Beziehung stört und was sich ändern soll.

Ich kann mir gut vorstellen das Du verletzt und traurig bist,ich wäre es auch wenns so bergab gehen würde.

Du solltest auch dringend was für Dich tun,melde Dich einfach mal eine paar Tage nicht bei Ihm und warte wie Er reagiert.....mach Dich rar.
Lass es Dir gutgehn und denke mehr an Dich


lg.Eva

14.08.2009 10:55 • #4


Mysteria
Hallo Chaosfee,

ich würde mich ja gerne rar machen, habe dann aber wiederum Angst, das er denken könnte, das ich mich von ihm abwende......

bzw. wenn er Ruhe braucht, dann ist er doch froh das ich mich nicht melde. Aber mich macht diese Ungewissheit kirre.

Ich hatte ihm schon einen Vorschlag gemacht, das wir uns jedes 2. Wochenende sehen und dann jeweils jeden 2. Mittwoch. Habe ihm aber Zeit gelassen darüber 4 Wochen nachzudenken. Will ihn ja damit nicht weiter unter Druck setzen.

Er ist damit einverstanden, aber Begeisterung habe ich aus der Antwort nicht herausgehört. Ich denke er macht es nur mir zu liebe.......*seufz*

14.08.2009 12:12 • #5


C
irgendwie würde ich mich in deiner Situation ziermlich einsam und verlassen fühlen....
Ihr solltet versuchen einen Mittelweg zu finden mit dem Ihr beide glücklich werdet.


lg.Eva

14.08.2009 12:42 • #6


Mysteria
ich würde mich über andere meinungen sehr freuen......

14.08.2009 22:08 • #7


J
Hi Mysteria,

ich kann Dich nur zu gut verstehen, muss aber der Chaosfee recht geben, mach Dich mal rar bzw. rede mit ihm, so schwer es Dir auch fällt. Tu was für Dich, denn Du hast auch ein Leben!!

Ich kann nur zu GUT nachvollziehen wie Du dich fühlst, diese Ungewissheit, nicht wissen was los ist!! Wenn er sich schon auf Deinen Vorschlag eingelassen hat, euch an gewissen tagen zu treffen, ist das doch schon super! Er hätte ja auch nein sagen können!!

Das Du keine Begeisterung in seinen Worten findest ist aber auch klar, was hast Du erwartet, er weiß das er Probleme hat, deshalb ist er ja in Therapie und weißt Du, was da noch in Ihm vorgeht? habt Ihr Euch denn schon über alles unterhalten? Vielleicht will er Dich ja damit nicht belasten, Dich nicht mit reinziehen.

Meine Freundin und ich, haben uns über alles unterhalten, ich weiß was sie am Hacken hat, was sie alles erlebt hat und da ihr Ex Stalker in übelster Form war, wenn ich jetzt hinfahren würde, kommen noch mehr Erinnerungen in Ihr hoch und ich würde es nur schlimmer machen.

Hast du denn auch eine psychische Krankheit oder bist Du Partner eines Betroffenen? Denn als Partner ohne Hintergrundwissen usw. ist es natürlich noch heftiger den Betroffenen zu verstehen, da man die Symtome ja selbst noch nie erlebt hat, nicht nachvollziehen kann.

Halt die Ohren steif, denk an Dich, tu was für Dich! Wenn Du dich hängen lässt, bestätigst Du vielleicht genau das, was dein Freund denkt. Wenn Du dich schlecht fühlst, spiegelt sich das in Deinem Verhalten, ja auch in Deinem Aussehen wieder, weil Du dir so viele Gedanken um die Situation machst und Dein Freund wird es auch mitbekommen.

Ich drücke Euch ganz fest die daumen, dass das mit Euch wieder ins Lot kommt.

Glg JoJo

15.08.2009 09:20 • #8


Mysteria
auf treffen einlassen.......

ich schlug ihm am donnerstag vor, das er heute zu mir zum frühstücken kommen soll. heute nachmittag findet eine gartenfete mit vielen gemeinsamen bekannten bei meinen eltern statt. ich wollte das frühstücken mit der fete verbinden. gestern - also freitag rief er mich an und sagte, das er nicht zum frühstücken kommen kann, weil er noch einkaufen muss. früher hätte ich gesagt, dann plan deinen einkauf doch anders - jetzt sagte ich zu ihm, falls du es nicht schaffst komm doch nach. ende des gesprächs war, er kommt zu mir und wir fahren gemeinsam hin. aber er kommt keine minute eher, wie die fete anfängt. ich wäre froh, wenn ich meinen partner den ich liebe schon viel eher sehen könnte.

arg auffällig ist er mit seiner zwangskontrolle bei mir zu hause nie geworden. schaut zwar im fahrstuhl in alle ecken bevor er ihn verlässt, schaut beim verlassen des autos, ob handbremse gezogen und gang drin ist. das bei der türverriegelung das rote lämpchen leuchtet. zählt innerlich bis 5 und geht dann. aber das finde ich völlig normal. bei ihm ist glaube ich ausschlaggebend, das er sich permanent unter druck gesetzt fühlt. in allen belangen. auf der arbeit - er arbeitet in einem labor, da kontrolliert er alles mehrfach.
in seiner ehe musste er auch grossen druck aushalten. die ehefrau die ständig rumzeterte, der hausbau, die erziehung der tochter die nicht gutlief. er wollte erziehen, die frau lies alles durchgehen. das war jahrelang auch nur ein gegeneinander. sein vater war bei seiner erziehung recht dominant. er lebte bis zu seinem 24. lebensjahr bei seinen eltern - die haben ein grosses haus - dann lernte er seine frau kennen, zog mit ihr zusammen und dann kam ich ins spiel.

ich hatte vor 18 jahren mal ein kleines problem. panikattacken. herzrasen, das gefühl umzukippen, konnte nicht richtig essen. konnte in keine verkehrmittel einsteigen. heute kann ich darüber nur noch grinsen, wenn ich daran denke wie ich mich da reingesteigert habe. habe aber nie tabletten genommen. das ganze spektakel hielt ein jahr an.ich war damals 3 wochen zur psychosomatischen-kur.
wenn ich heute herzrasen bekomme, dann denke ich - wenn ich sterbe dann ist es so - kann ja eh nix daran ändern. leider esse ich momentan zu wenig. habe auch schon einige kilo abgenommen.

verstehen kann ich ihn schon. kann mir auch seinen grübelkreislauf vorstellen. aber wie er sich jetzt nach seinem auszug verhält, das kann ich überhaupt nicht verstehen. er sagte ja auch, das er sich jetzt bei sich zu hause alleine wohlfühlt. aber alleine ist keine beziehung.

wollte ihm bei so vielem mit seinem haus helfen - aber er will es alleine machen. bitte, soll er. mehr als anbieten kann ich mich nicht!

was mich auch noch verwundert ist, früher habe wir uns wenn wir telefonierten liebevoll von einander verabschiedet. jetzt heisst es machs gut.....er antwortet auf sms/e-mails nur wenn ihm danach ist.

ich für mich habe mir jetzt überlegt, das ich ihm evtl. morgen sage, das ich ihn noch ganz dolle lieb habe, aber das ich mich jetzt etwas zurückziehen werde. wenn er etwas von mir möchte, dann soll er sich melden. werde aber noch hinzufügen, das mich die momentane situation unglücklich macht........ oder soll ich mich einfach so zurückziehen, ohne etwas zu sagen??

gut das ich mich in den letzten 2 wochen nicht mehr auf die waage gestellt habe. ich denke aber das ich wenigstens 5 kilo - mindestens 7 kilo abgenommen habe.

und nun muss ich mich schützen. diese einsicht habe ich seit gestern.

15.08.2009 11:22 • #9


R
liebe mysteria!

habe soeben deine beiträge gelesen:

es schreit regelrecht nach anbieten helfen usw., und das
gerade will dein freund eben nicht; es ist eben so.

er will einfach seine ruhe, in ruhe gelassen werden.
entweder er kommt wieder, von allein, zu sich, oder eben nicht.

denk erstmal an dich, und zeig ihm deine liebe aus dem hintergrund,
ganz subtil.

wäre so meine meinung, weil ich das ganze sehr gut verstehe.

ein gutes händchen
rose

15.08.2009 11:52 • #10


J
Hi,

du liebst ihn sehr, wie ich meine freundin und ich denke das ist auch gut so! ich persönlich werde meine freundin nicht aufgeben. Ich vertraue ihr und ich weiß, das sie kein schlechter mensch ist, ganz im gegenteil! du hast den großen vorteil, das ihr euch noch seht, reden könnt! jetzt musst du nur noch verständnis für ihn aufbringen, es nachvollziehen können, erfragen was ihm solche Probleme bereitet.

meine freundin hat sich wo ich sie das letzte mal gesehen habe gesagt: ihr kopf ist wirr, ihre vergangenheit mit dem ex hat sie eingeholt, ihre gefühle für mich sind gerade nicht so da, wenn sie könnte würde sie einen schalter umlegen und sie hofft, das das bald wieder vorbei ist und es hat nichts mit mir zu tun.

sie sagte mir auch, das sie meine sms erdrücken, wofür ich verständnis hatte. für mich war das ein hilfeschrei, da kommt was, ich weiß nicht wie schlimm das wird und innerlich hoffte sie wohl, das ich weiterhin zu ihr stehe und nicht fallen lasse, was ich auch nicht tun werde.

ich habe seid den 4 Wochen 3 sms von ihr bekommen: mach dir keine Gedanken... ja was machen sich den Menschen wie wir für gedanken... nur schlimme und negative... dann eine: bin in therapie.. nehme wieder medis.. melde mich wenn es mir besser geht... dann eine zum geburtstag: guten morgen liebes geburtstagskind.. alles erdenklich gut und vor allem gesundheit... habe einen schönen tag.. lg Aus diesen 3 sms schöpfe ich so viel kraft, das kannst du dir nicht vorstellen.

ich lebe mein leben, mache viel für mich, pflege alte kontakte, ich bete für sie usw. Für mich sind folgende dinge wichtig: liebe, verständnis, respekt, vertrauen... genau das bringe ich ihr entgegen! seid dem geht es mir gut und gibt mir kraft.. was wäre wenn ich mir nur gedanken um sie mache.. ich würde mich wie früher hängen lassen, nichts tun, dahin vegetieren... das bringt aber nichts!!

Auch ich denke oft an sie, aber ich kann ihr nur aus der ferne helfen, alles andere wäre meines erachtens falsch und ich wäre so, wie die männer, die sie in schlechter erinnerung hat.

ich verstehe gut, was in dir los ist, glaube mir!

glg jojo

15.08.2009 12:05 • #11


Mysteria
@ rose,

ich denke ich werde ab jetzt im hintergrund bleiben...... anders ist es nicht möglich. werde auch versuchen mein leben zu leben.

bloss ich denke mal, das man es hätte auch anders lösen können. warum einfach, wenn es auch schwierig besser geht

@JoGroHol

ich melde mich wieder ausführlich, wenn ich wieder zu hause bin.

da ich mich mit ihm gleich treffe, bin ich mal gespannt wie der tag heute wird und ob er bei mir übernachten wird ohne das ich es anspreche. ich weis schon gar nicht mehr wie ich mich verhalten soll. mir fällt dazu gerade ein - ich glaube ich werde irre.

15.08.2009 12:52 • #12


R
ja, mysteria, so ist es.

warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

so läuft - glaube ich - eigentlich das ganze leben.
es könnte alles so schön und einfach sein, aber der mensch will immer das komplizierte, weil es wohl interessanter ist/erscheint.

wir bestehen eben mehr aus dem schein als aus dem sein.

so iss das leben!

LG
rose

15.08.2009 14:15 • #13


Mysteria
Neue Erkenntnisse - mein Freund hat sich geoutet

Am Samstag waren mein Freund und ich auf einer Gartenparty/Familienfeier.

Die Stimmung war super, es wurde gelacht und es wurde auch etwas mehr als üblich getrunken. Mein Freund hatte auch gute Laune und hat sehr viel gelacht und auch gut getrunken. Selber habe ich keinen Alk. getrunken.

Ich hatte mich an diesem Tag ein wenig zurückgehalten. Habe keine Fragen gestellt und habe mich gefreut, das er fröhlich war.
Die Stunden vergingen, es wurde sehr gut und reichlich gegessen und der Alk. floss auch recht gut. Irgendwann flüsterte mein Freund mir zu - er habe es im Leben zu nix gebracht und das er nichts mehr auf die Reihe bekommt. Ich stutzte. Weiterhin sagte er - wie ist es eigentlich, wenn man tot ist? Desweiteren sagte er, das jeden Tag die selben Abläufe wären und er sich wie ein Roboter fühlt - nur funktionieren muss man. Oha dachte ich.....

Ich sagte: Du hast ein schönes Haus, eine gesunde Tochter, einen gut bezahlten tollen Job, du hast mich - eine Frau die dich über alles liebt - das ist doch schon etwas. Als er über den Tod sprach - war ich fast sprachlos und sagte, sag so etwas nicht. Denn ich war über die 3 Sätze doch etwas erschüttert.

Dann verliessen wir für einen Moment die Runde. Mein Freund ging neben mir her wie ein häufchen Elend. Bevor wir zurückgingen bemerkte ich, wie er einmal tief durchatmete, sich ein Stück reckte und wir wieder zu der Runde zurückkehrten. Ich dachte nur, erst ein Häufchen Unglück - dann einmal kurz durchgeatmet und keiner soll je bemerken wie es wirklich in ihm ausschaut. Mir war zum Heulen zu mute.......

Innerhalb von 1 1/2 Stunden sind wir dann zu mir gefahren. und in dieser ganzen Zeit ging es um die obengenannten Sätze. Obwohl er reichlich getrunken hatte, wollte er reden und noch nicht zu Bett gehen.........................

Er wiederholte die obengenannten Sätze mehrfach. Dabei liefen ihm auch Tränen über das Gesicht. Ich nahm ihn in die Arme und wischte ihm die Tränen ab. Und sagte immer wieder, das er es doch zu etwas gebracht hätte. Nur das seine Gedanken ihm einen bösen Streich spielen und er alles so negativ sieht....... ( Sorry - bin nicht die grosse Schreiberin )

Sein Vater wollte immer, das er es zu etwas mehr im Leben bringt. Und noch heute hält er es ihm vor. Mein Freund hat damals das Gymnasium abgebrochen - der Druck war zu gross. Na und - er hat die mittlere Reife!

Desweiteren sagte mein Freund, das seine Ehe nicht gehalten, die Tochter wurde nicht gerade gut erzogen ( ewiges hin und her mit der Ehefrau wegen der Erziehung ) im Job hat er es zu nix besonderem gebracht und unsere Beziehung war das letzte halbe Jahr nicht gerade toll - er sei ein Versager.

Ich fragte wie oft er solche Gedanken denn hätte - er sagte - jeden Tag. Ich fragte ihn auch, ob er während unserer Beziehung solche Gedanken gehabt hätte. Er sagte, ja!

Da habe ich für mich erst einmal bemerkt, wie er sich die ganze Zeit zusammengerissen und verstellt hat. Über 2 Jahre. Ich dachte mir nur, oje, wieviel Kraft hat ihn das überhaupt gekostet??! Immer der liebenswerte Mann, für alles und jeden Verständnis gehabt. Hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen.......Und hat sich trotzallem innerlich so elend gefühlt durch seine negativen Gedanken.

Ich fragte ihn, ob er es seinem Psychiater auch schon so gesagt hätte so wie er es mir erzählt hat, wie es in ihm aussieht. Er sagte NEIN!!! Er hat seinem Psychiater nur im allgemeinen gesagt, das er mit Druck nicht umgehen kann. Daraufhin machte ich ihm den Vorschlag, das er doch dem Doktor alles erzählen möge. Dafür sei er schliesslich da. Und er soll bloss nicht denken, das er damit Schwäche zeigt. Ich sagte, der Doc kann nur helfen, wenn er weis wo er ansetzen muss.

Nach dem knapp 2 stündigem Gespräch gingen wir zu Bett. Bevor wir einschliefen sagte er mir mindestens 20 mal wie sehr er mich doch liebt und das er Angst hat, das er es nicht schafft unser Beziehung am Leben zu erhalten, weil er ja sonst auch nix im Leben gebacken bekommen hat.

Fast den ganzen Sonntag über unterhielten wir uns über seine Gedankengänge. Ich versuchte ihn aufzubauen, aber ich denke mal - das alles sitzt viel tiefer in ihm. Und ich glaube aus dem Gespräch mit ihm herausgehört zu haben, das seine negativen Gedanken schon seit seinem Besuch auf dem Gymnasium in ihm weilen. Und je mehr enttäuschende Erlebnisse ihn geprägt haben um so negativer hat er im Laufe der Jahre gedacht - aber er hat es niemals nach aussen gezeigt!! Und ich bin jetzt die einzige die weis, wie es in ihm aussieht.

Wenn ich ihn auf seinen Vater anspreche und frage was er so über ihn denkt, sagte mein Freund, das seine Erziehung ok war, denn sein Vater wollte ja nur das Beste für ihn. Habe aber mal aus einem früheren Gespräch herausgehört - aus der Kindheit - wenn er nicht gehorchte, musste er für eine gewisse Zeit in der Ecke stehen......

Als ich mal zu Besuch bei seinen Eltern war - Vater und Mutter sind beide 74, aber noch sehr fit - fragte der Vater ob ich Marzipankartoffeln essen möchte. Ich verneinte. Dann fragte der Vater, ob ich etwas anderes möchte. Ich verneinte wieder. So ging das eine ganze Zeit hin und her. Nach dem fünften Mal, sagte ich - ich verabscheue Marzipankartoffeln. Da war endlich Ruhe.
Dann wurde ich mal gefragt, warum ich rauche. Ich sagte, weil es schmeckt. Der Vater sagte, es sei doch gesundheitsschädlich. Ich sagte, fettiges Fleisch esen ist auch ungesund. Der Vater lies aber nicht locker. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich sagte - so, jetzt gehe ich erst einmal raus auf die Terrasse und rauche ein. Irgendwie waren für mich die beiden Situationen unangenehm, irgendwie sehr bohrend.

17.08.2009 00:22 • #14


J
hi,

ich denke mal der knoten zwischen euch ist geplatzt und das finde ich super, das er sich geoutet hat, ein toller schritt von ihm! Ich hatte dir ja privat eine mail geschrieben


dein verhalten, ihn zu fragen, ob er es dem therapeuten erzählt hat, fand ich auch gut. Du siehst es richtig, das der besser ansetzen kann wenn er weiß was dein freund bedrückt.

Du darfst aber nicht DICH dabei vergessen, Du musst ihm auch sagen was du in der beziehung möchtest, das ist auch wichtig! du darfst ihm jetzt nicht alles abnehmen, in betüddeln, sonst unterstützt du wahrscheinlich noch seine selbstzweifel das er nichts auf die reihe bekommt und nichts kann.

ich sehe für euch zwei nun eine gute chance die beziehung zu meistern, jetzt stehen euch all möglichkeiten zur verfügung.

glg JoJo

17.08.2009 07:17 • #15


R
hallo, mysteria!

dein bericht ist eigentlich nichts außergewöhnliches.
dieser werdegang könnte auf viele menschen zutreffen.

dieser druck von draußen entsteht ja schon, sobald man in die fänge anderer kommt, sprich als erstes, der kindergarten.

der körper wird als das gefäß bezeichnet, und da muß vieles rein.
geprägt davon, sind daß dann letztendlich unsere neurosen.
da kommt keiner drumherum (denke ich).

wir selbst müssen funktionieren, erziehen unsere kinder, damit sie funktionieren und der druck ist vorprogrammiert.
man könnte sagen: so ist das leben!

der eine wird damit fertig, und der andere eben nicht so recht.
aber, ich finde es auch legitim, daß dein freund sich infrage stellt, und
alels, was bisher war, infrage stellt.
es ist ein zeichen von sensibilität und melancholie.

die wertvollen aspekte und effekte dieser wunderbaren charaktereigenschaft, die durch ernsthaftigkeit, tiefgang, und empfindsamkeit gekennzeichnet sind!

auch sich zu fragen, wie es wäre, wenn man tot ist (er hat ja auch Alk. intus gehabt) - da ist es eben leichter, drüber zu reden. warum nicht.
ja, der tod ist ja immer noch so ein tabu-thema.

ich weiß, wir menschen wollen leichtlebigkeit, lachen, tanzen, daß wollen wir. nur nichts ernstes.

nimm doch alles nicht sooo schwer und ernst.

ich finde gut, daß er sich einen angezwitschert hat, um sich mal luft zu machen. jetzt weißt du, wie es in ihm aussieht.
und, wie es in ihm ausschaut, so sieht es in vielen aus.

da gibt es ein wunderschönes lied: immer nu lächeln, und niemals betrübt - doch wie es da drinnen aussieht, geht niemand was an.

der mensch arbeitet jeden tag an seinem schein, oder man könnte auch sagen: er poliert jeden tag seine maske.

übrigens: das nicht-funktionieren-müssen ist ein wunderbarer zustand.
den genieße ich seit längerer zeit. es ist (für mich) luxus pur.

liebe grüsse
rose

17.08.2009 08:01 • #16


Mysteria
hallo rose,

wenn man über 20 jahre ständig grübelt, das ist doch nicht normal. immer diese selbstvorwürfe....... dann diese antriebslosigkeit, weil man evtl. mit grübeln beschäftigt ist.

dann die aussage, ich komme nicht mehr mit meinem leben klar. wenn mein freund sich schon äussert - und gerade mit dieser problematik - dann nehme ich das ganze schon etwas ernster.

ich sehe jetzt alles mit anderen augen......ich versuche auf jeden fall keinen druck mehr aufzubauen.......

17.08.2009 10:55 • #17


A


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Dr. Reinhard Pichler