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S
Hallo zusammen.

Ich habe ein Thema dass mich schon seit längerer Zeit beschäftigt und ich wollte fragen ob das jemand von euch kennt.
Ich bin seit über 2 Jahren mit meinem Partner zusammen.
Am Anfang unserer Beziehung war alles gut.
Aber seit ein paar Monaten entwickelt sich bei mir ein sehr starkes Verhalten zu Klammern.
Jedesmal wenn er mir sagt dass er sich mit Freunden trifft fühlt es sich bei mir so an als ob ich komplett die Kontrolle verlieren würde. Weil ich ihn am liebsten die ganze Zeit bei mir hätte. Ich fange an heftig zu weinen und kann dann nicht mehr so schnell aufhören.
Ich bin leider auch ziemlich Eifersüchtig. Er versteht sich mit einem Mädchen aus seiner Klasse ziemlich gut und damit komme ich nicht wirklich klar, obwohl ich weiß dass er mich liebt und nichts mit ihr anfängt kann ich diese starke Angst in mir einfach nicht bändigen.
Mittlerweile fühle ich nur noch Angst.
Meine Gedanken machen mich teilweise wirklich fertig.
Jetzt ist es auch so, dass meine positiven Gefühle alle weg sind oder ich sie nicht mehr fühle.
Ich habe Angst dass ich ihn nicht mehr liebe.
Ich habe das Gefühl dass er sich ziemlich von mir zurück zieht. Und letztens hat er mir gesagt, dass er darüber nachgedacht hat mit mir Schluss zu machen.
Ich bin so ratlos ich will ihn nicht verlieren.
Diese blöde Angst in mir macht einfach alles kaputt.
Hat irgendjemand eine Idee wie ich diese Angst in den Griff bekommen kann?

10.02.2024 16:42 • 17.02.2024 #1


4 Antworten ↓


H
Ist aber schon ambivalent, was du schreibst.
Einerseits klammerst du und bist eifersüchtig, andererseits weißt du nicht, ob du ihn liebst bzw. hast Angst davor.

Ich war früher auch sehr schlimm und kann das heute noch ganz gut, mich in Sachen reinzusteigern. Letztendlich habe ich da letzte Woche von meinem Therapeuten einen Tipp bekommen, der tatsächlich viel in mir ausgelöst hat. Beschreiben, nicht bewerten. Letztendlich basiert unsere Angst auf der individuellen Bewertung, die jeder Mensch macht. Er versteht sich mit einem Mädchen gut, also hast du Angst, dass er was mit ihr anfängt, sie besser findet, sich deswegen trennt oder was auch immer (kenne dazu deine Gedanken nicht). Also schreibst du auf, was ist. Er versteht sich mit einem Mädchen aus seiner Klasse gut. Fertig. Mehr ist da nicht, alles andere sind unsere Gedanken. Du kannst bspw. schreiben: Es macht mich traurig, dass er sich mit ihr gut versteht. Emotionen sind keine Bewertung. Angst kommt aber meistens, weil wir etwas bewerten und reininterpretieren. Du darfst also nicht aufschreiben: Er versteht sich mit ihr gut und wird mir fremdgehen.

Ich mache das jetzt regelmäßig, beobachte meine Gedanken oder schreibe sie auf, um sie zu neutralisieren. So bekommt man einen guten Blick auf seine Gefühlslage und wird rationaler.

10.02.2024 17:11 • x 2 #2


A


Klammer Verhalten in der Beziehung

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E
Finde die Antwort vor mir gut.

Ich glaube, dieses Gefühl, deine Gefühle gehen/sind weg, ist eine Reaktion auf seinen Rückzug. Denn er scheint sich tatsächlich auch ambivalent zu verhalten. Was dich zu noch mehr Verlustangst und Klammerverhalten treibt, was ihn zu noch mehr Distanz treibt. So könnte es sein.

Wo solche Angst ist, kann nicht gleichzeitig Liebe sein.

10.02.2024 18:54 • x 1 #3


shutterfly
Meist entstehen solche Ängste auch aus Verlustangst. Viele Menschen schleppen Dinge mit sich herum ( unbewußt ) , die sie so reagieren lassen. Beispiel: ich sah früher verdammt gut aus, habe sogar als Model gearbeitet und trotzdem konnte ich keine vernünftige Beziehung führen. Mir liefen die Männer hinterher und sobald ich den Einen für mich glaubte entdeckt zu haben, ging das Drama los: Obwohl ich durch Kontrolle, klammern und vieles mehr eingeengt wurde ( lag aber an meinem Aussehen zu der Zeit ), ging bei mir das Kopfkino an, wenn besagter Klammeraffe mal was mit seinen Kumpels machte. Bei mir war es schlichtweg Kontrollverlust. Nach vielen Jahren, Psychologen und Selbstreflektion kam ich zu dem Ergebnis, dass ich nur deshalb einen Partner suchte weil: 1. ich ohne meinen geliebten Vater aufwuchs und 2. es sich halt in der Gesellschaft so gehört, dass man einen Partner hat. Erst als ich älter und weiser wurde ( O.K: älter stimmt, das mit dem Weise sein lassen wir mal außen vor ), wurde mir bewusst, dass ich als Mensch lieber alleine bin und über mein Leben selbst bestimmen möchte. Ab dem Punkt führte ich Beziehungen in denen die Männer auch wieder kontrollierten, nicht weil ich die Granate vom Dienst war, sondern weil ich selbstbewusst war . Was will ich Dir damit sagen? DU musst für Dich Deinen Wert entdecken ( denn jeder ist auf seine Weise toll und einzigartig ) und wenn Dir etwas nicht gefällt, dann sprich darüber. Sollte das Gegenüber kein Verständnis aufbringen, dann ist es es schlicht weg das falsche Gegenüber . Mache ihm das klar und gehe mit Dir selbstbewußt um, dann klappt auch der Rest. Sage Dir immer: wenn es mir zu blöde wird, kann ich ja auch gehen, denn genau das kannst Du ja machen. Es gibt soooo viele Männer, die eine Frau auf Händen tragen und Rücksicht nehmen, warum also an jemandem festhalten, der Dir nicht gut tut?

16.02.2024 07:29 • #4


Lingu
Zitat von Horizon:
Ich war früher auch sehr schlimm und kann das heute noch ganz gut, mich in Sachen reinzusteigern.

Hehe, genau das habe ich mir auch gedacht. So ergeht es bestimmt einigen von uns.
Zitat von Sandra1:
Hat irgendjemand eine Idee wie ich diese Angst in den Griff bekommen kann?

Mir hat es viel geholfen zu reflektieren, was ich alles falsch gemacht habe. Natürlich zu spät, erst nachdem die erste Beziehung dann kaputt war, trotzdem konnte ich sehr viel daraus lernen.

Heute fokussiere ich mich darauf den Partner zu halten und nicht abzustoßen, was man ja leider durch den ganzen Druck, Stress, Klammern oder der Eifersucht permanent macht. Das muss einem erst einmal klar werden, der Partner leidet ja auch da stark drunter.

Einfach mal aus der neutralen Sicht:
Würdest Du jemanden haben wollen, der ständig weint wenn Du mal weg gehst?

Verlustängste sind ganz normal, können aber zum Problem werden.

Ich habe mich später oft gefragt...
Habe ich wirklich was positives beigetragen oder war ich wirklich so oft klammernd und erdrückend?
Zurückblickend habe ich mir sehr viel eingeredet oder eher gesagt, kaputt geredet!
Ich war es mir selbst nicht wert! Habe mich selbst sabotiert ohne Ende.

Wie sieht es mit deinem Selbstbewusstsein aus?
Vieles liegt auch an dem Selbstwertgefühl.
Vielleicht kannst Du auch versuchen dieses zu stärken?
Mit einer Ich mag mich Einstellung, geht vieles im Kopf einfacher.
(Ich lerne auch momentan mich zu mögen)

Fokussiere Dich doch auf was schönes in der Beziehung und komme deinen Partner wieder näher.
Lass Ihm Zeit und Freiraum, mit klammern wist Du Ihn nur weiter in die falsche Richtung drücken und das möchtest Du ja nicht. Vielleicht kannst Du Ihm auch anderweitig zeigen, dass Du Dir Mühe gibst? Versuche Ihm zu geben was Du kannst, Kleinigkeiten sind da auch wichtig, vor allem in einer schweren Zeit.

Vielleicht kannst Du deine Ängste ja auch umwandeln und Dich aktiv mit etwas beschäftigen wenn Er weg ist?
Eigene Projekte sind immer gut für die Ablenkung und Du hast was zu tun. Bringt Dich vielleicht auf andere Gedanken?
Oder geh selbst wieder mehr raus?
Du kannst auch jemanden anrufen oder zu Dir holen, wenn Du Dich wieder allein fühlst.
Möglichkeiten gibt es bestimmt, da gegenan zu gehen.

Es hat ein Grund warum Er bei Dir ist und noch ist Er nicht weg!
Also Popobacken zusammenkneifen, Kopf hoch und mal die blöden Gedanken eine Backpfeife verpassen, wenn sie wieder vor der Tür stehen. Du hast so einiges zu bieten! Also pack das Arsenal aus.
Oder redet doch mal miteinander und frag Ihn, ob noch was bestimmtes fehlt? (Abgesehen von seiner Freizeit)
So kannst Du Ihm dann zeigen, dass Du vorerst einmal in anderen Aspekten einiges geben kannst, bis Du das mit dem Klammern schaffst.

Ob jetzt mit diesem oder mit dem nächsten Partner, schau Dir die Beziehung mal von Außen, als neutrale Person an.
Das kann einem, auch oft schon etwas helfen.

Ich kann Dich aber gut verstehen, ich habe selbst noch Momente wo ich nicht einmal allein im Zimmer sein kann.
Ich war mal jemand von der harten Sorte. (Borderline) Klammernd, naiv, desinteressierend, kindisch. Ein Ritt mit der Achterbahn - nun aber 11j in einer Beziehung und es funktioniert sogar.
Auch wenn ich noch oft solche Gedanken und Ängste habe und hier und da auch mal ein Aussetzer passiert, ich habe mich was das angeht, total geändert! Also auch wenn es schwer ist, es geht.

17.02.2024 02:06 • x 1 #5





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