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einsam58
Bin gerade bei der Verarbeitung meiner Kindheit, die nicht gerade gut war. Vieles verdrängt, jetzt kommt alles hoch und kämpfe dadurch mit Depression und Panikattacken. Wer kennt das auch und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht.
Welche Entbehrungen hattet ihr dadurch in Sachen Umgang mit anderen Menschen

30.07.2023 16:58 • 01.08.2023 x 3 #1


8 Antworten ↓


PQhope2023
Von meiner Warte aus: Dieses Thema ist endlos. Für mich eine Mischung aus Verdrängen, Nicht-Wahrhaben-Wollen und ein bisschen Aufwind, wenn ich meine Gefühle zulasse. Kernthema ist bei mir das emotionale Ignoriert-Werden. Also keine Misshandlung, keine wirklich schlimmen Sachen. Nur, dass mir das als junger Student damals neu und fast merkwürdig war, wenn mich an der Uni jemand fragte, wie es mir geht, was ich so mache ... Das kannte ich als Kind nämlich nicht.

- - - Zahlreiche Therapien und Therapie-Versuche später ist mir zumindest halbwegs klar, warum was wie gelaufen ist damals - mein Hauptproblem Selbstabwertung bekomme ich aber kaum in den Griff. Mir geht es ein wenig besser, wenn ich a) Menschen meide, die sich nicht groß dafür interessieren, wie sich der andere fühlt, b) mir selbst möglichst bewusst Gutes tue und c) der Ansatz, mir selber und anderen zu verzeihen. Meine Eltern sind nicht mit Absicht herzlos mit mir umgegangen. So deute ich ihr Verhalten jedenfalls, ein wenig herzlos und unfähig, empathisch mit dem Anderen umzugehen.
Der milde Umgang setzt für mich allerdings voraus, dass ich mich BEMERKBAR mache (am besten ohne aggressiv zu werden).

Und wenn du nach Entbehrungen fragst: Ich entbehr(t)e Freundschaft. Ein normales Sozialleben, obwohl ich zumindest eine kleine Familie habe. Und: Mir ist vieles schnell zu viel. Neulich ein Wochenendausflug in meine Heimatstadt mit Hotelübernachtung; danach brauche ich eigentlich eine halbe Woche Urlaub und Rückzug.
(Sorry, wenn ich zu viel von mir schreibe.)

31.07.2023 09:30 • x 3 #2


A


Kindheiitsbedürfnisse nicht zur Genüge befriedigt bekommen

x 3


Momo59
Ich habe mich als Kind auch oft einsam und ausgeschlossen gefühlt. Auch fühlte ich mich gehemmt und blockiert und konnte mich schlecht gehen lassen. Trotzdem hatte ich in der Schulzeit noch enge Freundinnen. Zum Studium ging ich in eine andere Stadt, von da an fiel es mir schwerer, Beziehungen aufzubauen. Durch eine negative Erfahrung habe ich mich immer mehr zurückgezogen und hatte auch Suchtprobleme (Alk. und Nikotin). Depressionen haben mich schon früh begleitet. Mein Studium habe ich nicht abgeschlossen, aber durch eine Umschulung konnte ich beruflich trotzdem Fuß fassen. Entbehrt habe ich sicherlich ein ganz normales soziales Leben und auch sonst habe ich mich in meinen Möglichkeiten durch meine Beziehungsprobleme beschränkt gefühlt. Im Laufe der Zeit habe ich mich an dieses beschränkte Leben gewöhnt. Nun ist meine Mutter letztes Jahr mit 91 Jahren gestorben und dadurch ist vieles an Erinnerungen noch einmal hochgekommen. Ich hatte ein relativ enges Verhältnis zu meiner Mutter (mein Vater war bereits 2001 gestorben). Gerne würde ich meinem Leben noch einmal eine neue Richtung geben.

31.07.2023 19:00 • x 2 #3


einsam58
Danke für eure Antworten. Ich werde versuchen mit der Psychotherapeutin das in den Griff zu bekommen. Mir fällt es sehr schwer darüber zu reden

01.08.2023 12:44 • x 1 #4


Abendschein
Zitat von einsam58:
Bin gerade bei der Verarbeitung meiner Kindheit, die nicht gerade gut war. Vieles verdrängt, jetzt kommt alles hoch und kämpfe dadurch mit Depression und Panikattacken. Wer kennt das auch und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht. Welche Entbehrungen hattet ihr dadurch in Sachen Umgang mit anderen ...

Naja, durch meine Angst und Panikattacken, die ich schon in früherster Kindheit hatte, habe ich vieles nicht machen können. Aber was nützt es dem jetzt hinter her zu trauern? Es kann nicht wiederholt werden.
Oder vielleicht doch, je nachdem was Du meinst, was Dir entgangen ist?

01.08.2023 12:51 • x 1 #5


einsam58
@Abendschein naja ich finde ja auch was nützt es jetzt noch. Ich weiß das meine Kindheit schlimm war, habe auch kein Kontakt mehr zur Familie. Meine Therapeutin gab mir die Hausaufgabe was ich vermisst oder entbehrt habe in der Kindheit und welche Auswirkungen das jetzt auf andere Menschen hat

01.08.2023 12:54 • x 1 #6


Abendschein
Zitat von einsam58:
@Abendschein naja ich finde ja auch was nützt es jetzt noch. Ich weiß das meine Kindheit schlimm war, habe auch kein Kontakt mehr zur Familie. Meine Therapeutin gab mir die Hausaufgabe was ich vermisst oder entbehrt habe in der Kindheit und welche Auswirkungen das jetzt auf andere Menschen hat

Welche Auswirkungen das auf andere Menschen hat? Welche Auswirkungen hat das auf Dich`?
Hat es Auswirkungen?

01.08.2023 12:56 • #7


einsam58
@Abendschein ich tu mich schwer damit zu glauben das darüber zu reden alle schmerzen verschwinden lässt. Ich bin zur Zeit frustriert

01.08.2023 13:00 • x 2 #8


Abendschein
Zitat von einsam58:
@Abendschein ich tu mich schwer damit zu glauben das darüber zu reden alle schmerzen verschwinden lässt. Ich bin zur Zeit frustriert

Naja, durch das Auflösen können Schmerzen schon verschwinden. Sich damit herumquälen bringt auch nichts. Aufschreiben, sich dessen bewußt werden und sein.

Wut kann hochkommen,
Trauer kann hochkommen,
Tränen können hochkommen
Scham kann hochkommen,
Verlassenheit kann hochkommen,
Ausgrenzung kann hochkommen,
Freude kann hochkommen

All die Gefühle, die Du Damals als Kind hattest und vielleicht verdrängt hast,
können durch das aufschreiben hoch kommen. Wir sind im Verdrängen
Künstler,. Es ist nicht gut, wenn diese Gefühle unten bleiben, laß sie raus
und es ist toll, das Deine Therapeutin das mit Dir aufarbeitet, Du bist nicht allein.

01.08.2023 13:08 • x 4 #9





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