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Hallo!
Ich bin eigentlich ein recht lebhafter und offener Mensch. Aber geht es um das Thema Nähe, Beziehung, Männer.... bin ich wie ausgewechselt.
Es läuft immer nach dem gleichen Schema: Ich lerne einen netten Mann kennen, ich mag ihn. Anfangs alles klar. Sobald ich aber merke, dass er mich mehr mag als freundschaftlich und er es mir auch noch sagt, blocke ich ab. Irgendwas in mir sagt mir: Bis hier hin und nicht weiter. Ich bekomme richtige Panik. Will absolut nichts mehr mit dem Mann zu tun haben. Es geht so weit, dass ich Nachrichten, Anrufe komplett ignoriere, den Kontakt am Handy blockiere. Quasi totale Kontaktsperre von jetzt auf gleich. Ich kann aber nichts dagegen tun. Die Angst vor Nähe, verletzt zu werden ist zu groß. Alleine die Vorstellung mich mit jemanden zu treffen, mit ihm alleine zu sein, ist unvorstellbar. Dabei möchte ich es ja, aber irgendwas hindert mich daran. Bin jetzt anfang 20 und hatte noch nie eine Beziehung. Bin wirklich verzweifelt. Im Moment gibt es da wieder jemanden. Doch ich weiß jetzt schon, dass ich ihm sein Herz wieder brechen werde. Kennt das jemand? Was kann ich nur dagegen tun?

Julie

16.07.2016 23:52 • 19.08.2017 x 1 #1


30 Antworten ↓


Hast du mal in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, sprich wurde deine Nähe zu jemanden anderem Ausgenutzt auf irgendein Art?
Das klingt fast so danach und deswegen blockst du ab.
Ist das nur bei Männer so oder auch wenn du evtl neue Freundschaften knüpfen möchtest?
LG

A


Bindungsängste, Angst vor Nähe

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Hallo LadyKay93.
Naja mein schlechtes Bild von Männern, also die Angst vor ihnen verletzt zu werden, könnte vlt mit meinen Vater zusammenhängen. Habe schon lange keinen Kontakt mehr zu ihm. Er war meiner Mama nie ein guter Mann und auch mir kein guter Vater. Er war immer der Mensch vor dem man kuscht, gehorchen muss, funktionieren muss. Vlt hat mich das mehr geprägt als ich mir eingestehen möchte.
Es fällt mir aber auch schwer neue Freundschaften zu schließen. Mich anderen gegenüber zu öffnen und zu vertrauen gelingt mir nur schwer.
Julie

Hattest du außer mit deinem Vater schlechte Erfahrungen gemacht wurdest du ausgenutzt...
War etwas wo du dir evtl am Anfang gedacht hast das es nur halb so schlimm war, ist es aber eig nicht ?
Ist deine Größte Angst hintergangen zu werden ? Oder doch etwas anders?
Hast du Freunde oder einen Freundeskreis wenn ja wie hast du dich den mit denen Angefreundet
Sind zwar viele Fragen vllt kommen wir der Sache aber näher.
LG

Liebe LadyKay93. Erstmal danke für deine Antwort.
Ich war schon immer der Mensch der lieber wenige echte Freunde hat, als viele falsche.
Hatte 2 richtig gute Freundinnen. Bis eine von ihnen einen Freund bekam. Ab dann hatte sie kaum noch Zeit, bis der Kontakt abbrach.
Mit der anderen Freundin bin ich durch dick und dünn gegangen. Hatte auch nie gedacht, dass sich das jemals ändern wird. Bis irgendwann die gemeinsame Schulzeit vorbei war. Ab dann war Funkstille. Warum und wieso weiß ich selbst nicht. Habe noch oft den Kontakt gesucht, wollte was unternehmen, doch von ihrer Seite kam da nichts mehr..... Lg Julie

Das kenne ich was du beschreibst ist bei mir nicht anders... Deswegen habe ich mich auch hier unter anderen Angemeldet...
Bist du eher schüchtern oder kannst du gut auf Leute zugehen ? Wie ist das wenn du einen Mann kennenlernst bist du von Anfabg an distanzierend oder erst ab einem bestimmten Punkt ?
Wenn man sich wirklich näher kommt?
Hast du Angst abgefasst zu werden?
Angst davor dich zu blamieren ?

Anfangs, wenn ich jemanden nicht kenne, bin ich schon eher schüchtern. Ist das Eis aber gebrochen, kann man mit mir eigentlich Pferde stehlen
Bei den Männern ist es so, dass ich erst ab den Punkt, wo es anfängt ernst zu werden zumache. Wo der Zeitpunkt wäre, dass man sich zum ersten mal küsst. Da bin ich die jenige die abblockt und ihn zurückweist..... Es ist nicht so, dass ich noch nie jemanden geküsst habe, aber bei jemanden der mir wichtig ist, wo sich evtl was ernsteres ergeben könnte, ist es für mich einfach nicht möglich.

Deswegen fragte ich ja ob du Angst vor Berührungen hast oder evtl denkst du blamierst dich weil du vllt unerfahren bist eine Beziehung zu führen?

Das kann sein, ja. Aber es nie zu versuchen, ob es nicht doch klappen könnte, ist ja eigentlich auch keine Lösung.

Bitte versuche nicht dir etwas aufzuzwingen was du nicht willst...
Aber warum versuchst du dein Problen nicht offen anzusprechen?
Wenn du deinem Gegenüber offen bist und ihm erzählst wie dich fühlst kann das nicht auch was gutes sein.
Wenn er dich wirklich liebt oder Intersse an dir hat wird er dich so nehmen wie du bist.
Das ist doch dann ein tolles Gefühl, Geborgenheit zu erfahren und auch so akzeptiert zu werden wie du bist.
Wenn er es nicht ernst meint egal dann war deine Reaktion ja nicht schlecht.
Kommunikation ist das A und O und wenn er dich liebt wartet er auch darauf.
Dein Wohlbefinden soll ja auch nicht vernachlässigt werden oder?
Solltest du diesen Schritt wagen sprich es gerade heraus wenn eine Situation dir Unagenehm ist.

Bitte nimm nicht die Beziehung zwischen deinen Vater und dir bzw deiner Mutter als Vorbild es gibt auch super tolle Männef und einer wartet gerade nur auf dich
Wer nicht wagt der nicht gewinnt...

Du hast ja recht. Es ist zwar in der Theorie oft einfacher als in der Praxis, aber was solls.
Wahrscheinlich muss ich mal meinen Kopf ausschalten und aufs Herz hören.
Mal schauen was die Zeit bring, aber danke für deine aufbauende Antwort. Julie

Hallo Juliie
Ich kenne das, was du meinst. Ich selber habe es auch, jedoch erst etwas später.

Wenn ich mich mit jemandem treffe oder was unternehmen kein Problem, küssen geht auch, auch Sex jedoch wenn es dazu kommen sollte das es ernster wird und Richtung Beziehung geht, blocke ich ab und melde mich nicht mehr oder nur noch sehr selten. Bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat und dann ist wieder alles okay. Ich bin ein sehr rational denkender Mensch jedoch würde ich auch gerne mal den Kopf ausschalten es geht jedoch nicht.

Als ich glaube das beste wäre, wenn du mit jemandem darüber sprechen würdest. Du sagts dem Typ klar wieso das passiert oder wieso du so reagierst und dies noch bevor dass es eintritt.

Hallo zusammen ich bin momentan sehr verwirrt und verstehe mich Grad selbst nicht wirklich, mir fällt es allg schwer anderen Menschen zu vertrauen aber in letzter Zeit wird das so krass das ich niemanden um mich haben will, keinerlei Nähe zulasse weder emotional noch körperlich und eine Beziehung möchte ich schon 3x nicht.
Ich zieh mich komplett zurück von allem und jedem, und Nähe fühlt sich für mich auch sehr unerträglich an zeitweise. sehr unangenehm.
Wenn ich an Beziehnung denke fühle ich mich eingeengt. Habe auch bindungsangst kann diese Angst vor Nähe die ich noch nicht lange habe bzw mir das davor nie aufgefallen ist zusammen hängen?

@ ranma - ich denke schon, dass das zusammenhängt. Nähe-Distanz / Bindung oder eben keine, im Grunde geht es um dasselbe.
Könnte auch zusätzlich ne Depression bei dir dahinter stecken?

Ich war vor fast 20 Jahren das erste Mal in Therapie, über meine eigene Bindungsangst bin ich mir jedoch erst vor ca. 2-3 Jahren bewusst geworden. Kann also gut sein, dass du das schon lange/länger hast und es bisher nicht so thematisiert hattest.

Ich habe viel darüber geredet, gelesen und bin momentan auf Therapeutensuche.

Wie ist dein Stand?

Mein derzeitiger Stand ist, zurzeit mittelschwere depressive Episode, und ja ich habe Depression.
Eine rezidivirende depressive Störung,
Auf Grund eines Traumas ob es aber nur eins oder mehrere sind kann ich nicht genau sagen.
Und halt die Bindungsangst .
Hab sehr viel leid und Verluste erfahren in meiner Kindheit nur die Erinnerung daran ist weg.
Und seit einer Weile ist es mit der Angst der Panik und alles immer noch nicht besser, hab das Gefühl das ich evtl an einer posttraumatischen belastungsstörung leide, da die Symptome des Traumes nicht weg geh'n seit ner ganzen Weile.

Du scheinst sehr reflektiert zu sein und bereits einiges an Wissen über deine Themen - bist du in therapeutischer Behandlung? Kannst du dich auf diese Art der Beziehung einlassen?

Zitat von Sunflower77:
Du scheinst sehr reflektiert zu sein und bereits einiges an Wissen über deine Themen - bist du in therapeutischer Behandlung? Kannst du dich auf diese Art der Beziehung einlassen?



Ja ich bin in therapeutischer Behandlung,
Sagen wir so ich vertraue meinem Psychologen, nicht zu 100% aber ich vertraue ihm.
Wir haben gemeinsam Viel gearbeitet und mir ist schon vieles über mich klar geworden das kann auch nur mit dem richtigen Psychologen gehn.
Ich war schon in Therapie aber da habe ich mich kaum öffnen können, ich denke wir haben eine sehr gute Patienten-Therapeuten Beziehung.
Was ich in der Art noch nicht erlebt habe, und mir fällt es auch etwas schwer das zu trennen das er nur mein Psychologe ist.
Ich hab einfach das Gefühl das er mich versteht.
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Hey,
Ich hab mir das durchgelesen und ich find mich einfach genau in dem wieder. Der Anfang ist schön, dieses kribbeln und die Freude die Person zu sehen. Aber wenn er anfängt persönliche Sachen zu erzählen und von Gefühlen redet, blockier ich direkt ab und ekel mich sehr. Der Augenkontakt fällt mir schwer und generell in der Nähe von der Person zu sein, ist mir sehr unangenehm. Ich weiß wie das ist, weil man so sehr jemanden braucht, aber nicht kann weil es dann zu intim und persönlich wird. Das schwärmen und anhimmeln ist dann schnell vorbei wenn er Interesse zeigt.

Ich bin jetzt wieder in Therapie, meine schweren Depressionen sind einfach nicht mehr erträglich habe stendig Selbstmord Gedanken und Angst es irgendwann umzusetzen.
Fühl mich auch so allein und nirgendwo sicher will mich am liebsten in eine Ecke verkriechen hab so Angst.

Ranma, nicht aufgeben. Nimmst du wenigstens Medis?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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