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Zitat von Mariebelle:
Wenn mir Unsagbares angetan wurde,habe abgespalten.nur so kann man das koerperlich und mental ueberleben.


Ja, ist bei mir auch so. Ich habe seit frühester Kindheit abgespalten, weil es anders nicht zu überleben gewesen wäre.
Heute versuche ich, mit den Folgen dieses intensiven Abspaltens irgendwie zu leben, aber es ist nicht leicht.

Zitat von Mariebelle:
Das Schlimmste ist,das meine Mutter nichts dagegen gemacht hat.

Das sehe ich auch so, die sexuellen sind enorm schlimm. Begleiten einen ein Leben lang. Aber das andere zugucken im übertragen Sinne und nicht eingreifen.
Das zerstört den Rest an Vertrauen

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Austausch für Betroffene von Sexueller Gewalt

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Mein Mann hat mir und meiner Tochter ein „Zuhause“gegeben uns beide so aufgenommen wie wir waren und das alles war für ihn eine sehr lange Zeit nicht einfach und sehr schwer zum Teil
Aber er hat nie aufgegeben und für uns alle hart gekämpft und musste einiges mitmachen
Nicht nur meine Vergangenheit sondern auch meine Tochter mit schweren Jahren hinter sich und dann Gericht und alles andere
Aber er war und ist bis heute immer da und uns allen nie von der Seite gewichen mit seiner Liebe die so unsagbar groß ist und zusammen haben wir dann unseren Gabriel bekommen unsere große Liebe und unser ganzer Stolz

Wie geht ihr eigentlich mit der Wut um? Habt ihr welche? Also das ist bei mir ein großes Thema. Nicht nur in Bezug darauf, sondern auf viele Dinge, die einem angetan wurden.
Für mich ist die Wut immer viel größer als Traurigkeit oder Anderes und manchmal so überrollend, dass ich das kaum aushalte. Habe bisher auch in der Therapie keinen Ansatz gefunden, der mir irgendwie geholfen hat. Da kamen die Standard Sprüche, dass man vergeben muss, weil die Wut einem selbst schadet. Das weiß ich natürlich, aber sie ist trotzdem da.

Mr Belle,damals mein bf musste auch ueber 1 Jahr warten,bis ich mit ihm schlafen konnte.
Ich war geschaedigt,,er hat mich nie bedraengt,war geduldig,

Zitat von Krokodil90:
Wie geht ihr eigentlich mit der Wut um? Habt ihr welche? Also das ist bei mir ein großes Thema. Nicht nur in Bezug darauf, sondern auf viele Dinge, die einem angetan wurden. Für mich ist die Wut immer viel größer als Traurigkeit oder Anderes und manchmal so überrollend, dass ich das kaum aushalte. Habe bisher ...

Ich habe keine Wut mehr. Habe mich mich mit meinen Eltern vor deren Tod ausgesoehnt,fuer meinen Seelenfrieden.


Zitat von Krokodil90:
Da kamen die Standard Sprüche, dass man vergeben muss, weil die Wut einem selbst schadet. Das weiß ich natürlich, aber sie ist trotzdem da.

Das ist sehr unterschiedlich wie damit umgegangen wird - zumindest bei nicht-sexueller Gewalt.

Ein Teil hat die Vergebungsschiene. Teils mit Familienaufstellung oder Briefen die nie abgeschickt werden.
Andere gehen den Weg des loslassens, bzw. schaffen das auch.
Weitere kanalysieren die Wut ihr Leben lang.

Liebe Kroko
Ich kann nur von mir sprechen und Wut als Gefühl hatte ich zu keinem Zeitpunkt
Was ich bis heute fühle ist abgrundtiefer Hass und der wird mich bis ins Grab begleiten

Meine frühere Therapeutin hat es nur ein einziges Mal gesagt

Hass tut dir selber nicht gut und macht dich kaputt

Da habe ich gelacht und ihr gesagt
Klar es ist einfach auf einem bequemen Sessel zu sitzen und gute Ratschläge zu geben
Wieso nehmen sie nicht mal meine Vergangenheit für eine Woche in sich und dann können wir nochmals darüber sprechen
Nachdem hat sie mir nie mehr etwas in die Richtung gesagt

@Mariebelle das ist bewundernswert, wirklich. Du hast vollkommen recht, dass es für deinen Frieden ist, aber alles in mir sträubt sich

@Mariebelle

Das klingt richtig schlimm, was Du mit deinem Papa erleben musstest. Wieso hat er das getan? Hat er was dazu gesagt?
Habe aber auch oft gehört, dass man innerlich erst seinen Frieden findet, wenn man vergibt.

Ich habe als Teenager sexuellen Kontakt zu einem 10 Jahre älteren Typen gehabt. Der hat auch was gemacht, wozu ich nein meinte.

Zunächst gab ich mir lange, lange Zeit selbst die Schuld dafür, weil ich mich mit dem getroffen hatte. Ich weiß nicht, ob das normal ist.

Ich werde hier immer mitlesen.

Ich weiß nicht ob ich es je loswerde ich denke nicht

Ich habe es im Kopf völlig abgespalten .
Verdrängt sagt man.
Ich hatte und habe Flashbacks bei Gerüchen.
Z B Bei bestimmten After Shave .
Ich habe das lange nicht zuordnen können wenn ich mich plötzlich im Bad eingeschlossen habe.

Oder ohne Grund in Panik geraten bin.
Ich habe vor vielen Jahren mal eine Tante von mir angerufen völlig aufgelöst. Weihnachten...
Den nächsten Tag war ich mit meiner Familie bei einem Teil der Familie eingeladen und war völlig panisch.
Ich bin dann zu meiner Tante zu einem Gespräch gefahren.
Ich erzählte von diesen Träumen. Flashbacks . Paniken .
Besonders wirklich bei Gerüchen.

Sie hat dann gesagt das sie glaube das es da was gäbe- aber falls ich das jemals innerhalb der Familie auch nur andeuten würde, würde sie vehement dagegen sprechen.

Meine älteste Schwester würde mit solchen Ideen von mir nicht umgehen können.
Deshalb dürfte ich es nie ansprechen...
Diese Flashbacks und Träume habe ich immer noch nicht mehr so oft aber völlig unvermittelt

@Sonja77 das verstehe ich sehr sehr gut. Und ich merke auch, dass es einem nicht gut tut, ich glaube Hass und Wut ist sehr anstrengend für den Körper auf Dauer. Aber ich kann es auch nicht ablegen. Ich bin schon immer ein Mensch mit großem Gerechtigkeitssinn gewesen und es macht mich krank, dass es so oft keine ausgleichende Gerechtigkeit gibt.

Ich möchte das nicht näher ausführen, aber ich habe sexuelle Belästigung mit 17 erlebt. Das schlimmste war aber das Verhalten meiner Mutter, das werde ich ihr nie ganz verzeihen können.Ich hatte es in ein paar Sitzungen aufgearbeitet, mit meiner Mutter geredet, sie kapiert es bis heute nicht. Das ist halt das schlimmste, wenn die eigenen Eltern, die sich hinter einen stellen müssten, es nicht tun.
Ich konnte es aber gut verarbeiten, habe mit Männern keine Probleme, wobei ich kurz danach bei bestimmten Männertypen einen großen Ekel hatte, aber das hat sich mit Anfang 20 dann gelegt. Ich kann auch darüber reden, auch wenn es nicht zu 100 Prozent leicht fällt. Den Namen des Mannes kann ich kaum aussprechen.
Mich ärgert am meisten, dass ich damals allein und hilflos war. Aus heutiger Sicht kommt da eine Wut in mir auf, dass ich damals so wenig Selbstbewusstsein hatte, aber wer hat das mit 17 schon.

@Krokodil90 wütend bin ich eigentlich gar nicht richtig. Leider habe ich stattdessen (auch, wenn ich es nicht möchte) Mitleid mit meinem Vater. Seine Kindheit war grausam und er war zu schwach um dieses Muster zu durchbrechen, so denke ich.. manchmal wünsche ich mir, ich könnte wütend sein. Dann würde ich es auch schaffen den Kontakt komplett abzubrechen. Aber so paradox es eben klingt, es ist noch Liebe bei mir vorhanden.
Vielleicht kommt es drauf an, wer der/die Täter waren und dann empfindet man Wut. So oder so, auch Wut kann einen krank machen und sehr belastend sein.. aber diese Gefühle haben ja auch ihre Berechtigung und vielleicht sollte man sich auch einfach mal sagen, dass es ok ist wütend zu sein. Akzeptanz der Gefühle, ohne sie zu bewerten. Es war schlimm, ich habe das Recht eine schei* Wut in mir zu tragen

Ich habe selber nie Missbrauch erlebt Gott sei Dank, aber eure Geschichten sind so furchtbar, man möchte weinen.

Meinen größten Respekt für euren Mut und eure Offenheit!

Hallo,ich bin auch betroffen.
Und finde es sehr mutig,so ein Thema zu eröffnen,ohne professionellen Hintergrund/Hilfe.
Leider ist so,dass alles massiv triggert.
Es geht auch nicht darum,dass jeder mitteilt was er wie erlebt hat.
Ich habe eine Kptbs mit Dis,bin in mehreren Gruppen,Selbsthilfe,Körperwahrnehmung und die Ansage ist nicht darüber zu reden.
Ich bin verwundert,dass das hier so läuft.
Menschen mit Missbrauchgeschichten wissen was mit ihnen ist,es geht um Stabilität und Skills und nicht sich zu erzählen was man erlebt hat.
Um das zu tun,muss man ziemlich stabil sein,ansonsten kommt in eine Retraumatisierung.
Sinn würde eher machen,was kann ich für mich tun um Abstand zu gewinnen und zu leben,gut zu leben.
Was gibt es für Möglichkeiten.
Traumatherapie.
Gruppen und so weiter.
Aber sowas hier,ohne Kontrolle,ist grenzwertig.
Jeder kann das lesen,kein geschützter Rahmen.
Meine Meinung

Zitat von Sonja77:
Hass tut dir selber nicht gut und macht dich kaputt

Da gebe ich deiner Therapeutin Recht

Wut und Hass sind emotionen die sehr sehr hungrig sind und viel Energie abziehen können.
Zudem kann es deine Seele nachhaltig dunkel machen. Was bei dir zum Glück nicht der Fall ist.

Aber ja, es ist einfach auf dem Stuhl zu sitzen und Ratschläge zu geben, wenn man selbst nicht betroffen ist und zudem so was nie hat erleben müssen.
Daher kann ich deine Reaktion voll verstehen.

Es ist immer deine Entscheidung welchen Weg Du gehst und das ist auch gut so.
Weil Du bist diejenige die in erster Linie die Folgen deiner Entscheidungen zu tragen hat.
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@Afraid ich glaube, dass das vielleicht auch ein Punkt ist. Dass man es annehmen muss. Wut ist ja irgendwie so eine männliche Emotion und zumindest ich durfte als Kind nicht wütend sein, weil ein Mädchen sich ja so nicht benimmt. Aber manchmal hab ich auf die ganze Welt so eine Wut.

Ich kann es sogar verstehen ein stückweit, also das mit der Liebe. Das mit dem Mitleid fällt mir schwer, aber ich kenne seine Geschichte auch nicht. Aber ja, es hält den Kontakt natürlich aufrecht….

Zitat von Saina91:
@Mariebelle Das klingt richtig schlimm, was Du mit deinem Papa erleben musstest. Wieso hat er das getan? Hat er was dazu gesagt? Habe aber auch oft gehört, dass man innerlich erst seinen Frieden findet, wenn man vergibt. Ich habe als Teenager sexuellen Kontakt zu einem 10 Jahre älteren Typen gehabt. Der hat auch was ...

Du kannst doch keinen sexuell uebergriffigen Mann nicht fragen,warum er das getan hat

@Sonja77

Dein Erlebnis ist auch mega schrecklich. War das alles in Italien und dann bist du in die Schweiz geflohen?

Gott sei Dank gibt es so tolle Menschen, wie deinen Mann.

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Dr. Reinhard Pichler
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