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Hey zusammen,
ich wollte mal meine Geschichte teilen, weil mich meine Zwangsgedanken und Ängste in den letzten Jahren ziemlich mitgenommen haben.

Alles begann 2022, als ich sehr viel Canna. konsumiert habe. In dieser Zeit habe ich mit einer anderen Person gesextet (ohne eigene Bilder zu schicken). Ich war und bin seit fast sechs Jahren mit meiner Freundin zusammen, die mir das verziehen hat – wir sind noch immer ein Paar. Trotzdem habe ich mich sehr geschämt und starke Zwangsgedanken entwickelt, weil ich nicht mehr genau wusste, wie oft ich das gemacht hatte. Diese Gedanken haben mich fast ein Jahr lang gequält, bis sie schließlich langsam abgeklungen sind.

Danach bekam ich neue Zwangsgedanken – diesmal über den Sinn des Lebens. Ich habe monatelang zwanghaft darüber nachgedacht, was alles in eine depressive Phase führte. Auch diese Gedanken konnte ich irgendwann hinter mir lassen, und es ging mir wieder besser.

Eine Zeit lang war wirklich alles stabil – bis mein Vater die Diagnose Lymphdrüsenkrebs bekam. Zum Glück war es im frühen Stadium und er konnte vollständig behandelt werden. Trotzdem hat mich das sehr verunsichert, und seitdem habe ich starke Gesundheitszwänge entwickelt.

Seit etwa zwei Monaten kreisen meine Gedanken ständig um mögliche Krankheiten. Es fing im Urlaub an, als ich von Mücken zerstochen wurde, mein Bein anschwoll und ich direkt Angst vor einer Blutvergiftung oder Thrombose bekam. Dann kamen Brustschmerzen dazu, die ich aktuell ärztlich abklären lasse. Beim Augenarzt wurde außerdem eine Glaskörpertrübung festgestellt – damit komme ich aber gut klar.

Momentan habe ich immer wieder das Gefühl, schlecht zu sehen oder nicht richtig Luft zu bekommen. Ich habe seit gestern mit dem Rauchen aufgehört und nutze nikotinfreie Snus als Ersatz, um wenigstens etwas zur Hand zu haben.

Ich merke einfach, wie sehr mich diese ständigen Sorgen und Zwangsgedanken belasten. Vielleicht kennt jemand hier Ähnliches oder hat Tipps, wie man besser damit umgehen kann.

Danke fürs Lesen.

Gestern 19:55 • 23.10.2025 x 1 #1


4 Antworten ↓


Guten Morgen

Also erst mal ist es etwas wertvolles, dass Du die Gedanken immer wieder losgeworden bist und das dann auch stabile Phasen waren.

Kannst du für dich herleiten ob es Dinge/Ereignisse etc. gab warum die diese Gedanken immer wieder weggegangen sind?

Die zwangsgedanken mit dem Sinn des Lebens, ist da auch etwas passiert an das Du dich erinnern könntest?

Warum erwähnst du den Canna. Konsum so explizit?

Ob du jetzt Hypochonder bist wäre letztlich doch nicht entscheidend oder?

Du hast ja schon erkannt es sind Angst/Zwangsgedanken

Zweimal gab es Situationen die dich nachhaltig belastet haben, was auch normal ist für diese Krankheit Ängste/Depression.

Frage ist ja eher hast du schon Sachen ausprobiert , die da raushelfen?

Therapie
Medis
Selbstreflektion/regulation
Sport, Hobbys
Etc

A


Zwangsgedanken, bin ich hypohonder geworden?

x 3


Ok hab gerade in deinen Beiträgen gelesen dass Du schon einiges probiert hast aber auch immer wieder die selben Muster hast.

Aber noch mal die Frage warum erwähnst du das Canna. so oft?

Hast du das Gefühl das Canna. hat alles ausgelöst?
Konsumierst du noch?
Hat jemand therapeutisches gesagt , dass das Canna. es ausgelöst hat?
Hast du außer Canna noch anderes konsumiert?

Ich frage nur weil du hier anscheinend die Problematik siehst.
Du bist ja noch sehr jung und somit hast du in der Jugend konsumiert?

@dirkdouglas Danke, dass du deine Geschichte so offen geteilt hast – das zeigt, wie reflektiert du mit dir selbst umgehst.
Man spürt, dass du dir der Zusammenhänge zwischen Angst, Stress und Zwangsgedanken sehr bewusst bist. Das ist eine große Stärke – auch wenn es sich im Moment sicher nicht so anfühlt.

Was du beschreibst, ist typisch für ein Nervensystem, das nach intensiver Belastung (Scham, Stress, Krankheit in der Familie) versucht, Sicherheit durch Kontrolle wiederherzustellen. Die Gedanken wollen dich schützen, auch wenn sie sich quälend anfühlen. Sie sind also kein Zeichen von Schwäche, sondern ein überaktiver Schutzmechanismus.

Vielleicht kannst du, statt gegen die Gedanken zu kämpfen, ab und zu den Körper mit einbeziehen – z. B. durch Summen, ruhiges Atmen oder bewusste Bewegungen. Der Körper hilft dem Geist, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Und noch etwas Mutmachendes: Du hast schon mehrmals erlebt, dass diese Phasen wieder vorbeigehen. Das zeigt, dass dein System sich immer wieder selbst beruhigen kann. Mit Geduld, Mitgefühl und etwas Übung findest du jedes Mal ein Stück schneller dorthin zurück, LG Rainer

Das, was du schreibst, kenne ich aus eigener Erfahrung. Sensibel und verantwortungsvoll zu sein hat einen hohen Preis, birgt aber auch Schätze, die entdeckt werden wollen. Dass du trotz dieser schweren Gedanken und Sorgen immer wieder Wege findest, mit ihnen umzugehen, zeigt, wie stark und resilient du bist.

Ich weiß, wie überwältigend das Leben sein kann, wenn man zu viel Negativität an sich heranlässt. Ich habe eine ähnliche Geschichte bei meinem Vater erlebt und durchlebt. Für mich war das damals der Türöffner für eine vernichtende Lebensangst. Ich habe das damals nicht verstanden – noch hat es mir jemand erklärt.

Dein Text zeigt, dass du tief fühlst, reflektierst und Verantwortung übernimmst – und dass du dir selbst und deinen Beziehungen wichtig bist. Mach dir Mut: Es ist menschlich, solche Phasen zu haben, und sie können sogar dabei helfen, die Schätze zu entdecken, die in deiner Sensibilität liegen.




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Dr. Matthias Nagel
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