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Linus42
Ihr Lieben,

irgendwie ist mein Herz heute gebrochen. Aber ich bin so froh, daß ich Euch hier habe. Ich habe niemandem zum reden. Ich bin alleine und am weinen. Meine Mama ist in der Reha und heute war ein Schei...Tag. Einen Schritt vor, gleich 3 Schritte wieder zurück. Kaum freue ich mich, daß es ihr etwas besser geht, bekomme ich gleich doppelt wieder eines in den Magen geschlagen Ich darf also niemals sagen: Darüber freue ich mich, daß es jetzt besser geht! Schon kriege ich wieder gleich eines in die Fressse.

1:29 Uhr - Mensch, ich muß morgen früh raus. Aber trotzdem schreibe ich Euch....

Meine Mama ist wieder im Durchgangs-Syndrom, Krankenhauskoller. Ich war heute so sehr erschrocken. Kalium-Mangel, sagte die Schwester. Deshalb gab es einen Tropfer mit Kalium drin. Ich war so sehr beängstigt, als ich hörte, was Mama so erzählte. Ganz wirres Zeug. Das tut mir alles so weh. Sie glaubt, sie sei im Urlaub. Nein, sie ist nicht dement. Das ist alles ausgeschlossen. Die Schwester meinte: Normal. Das haben viele auf der Station hier. Das macht die fremde Umgebung. Die Situation in der die Patienten sind. Viele lagen Wochen auf der Intensivstation. Geben Sie Ihrer Mama Zeit... das gibt sich wieder!

Aber trotzdem... Ich habe sie heute so traurig gesehen Ich merke immer mehr, wie sehr ich an ihr hänge. Sie war mein Fels, als mein Papa vor Kurzem einfach so starb. Sie hat mich so gestützt, als Papa ging! Ja sicher hat sie auch gelitten.... Aber es nicht gezeigt, weil ich stark sein sollte. Jetzt ist sie so hilflos. Ich habe ihr heute in die Augen geschaut... mir zerreißt es das Herz... warum redet sie sowas Wirres

Als ich dann gegen 20 Uhr die Reha verließ, schaute sie mich an und sagte: Warum läßt Du mich nun hier alleine zurück? Warum tust Du das? Was habe ich Dir getan?

Ich habe so geheult auf dem Weg zum Parkplatz. Hab mir immer wieder nur eingeredet: Morgen hat Mama das Kalium wieder im Körper... Dann ist wieder alles okay...!

Meine Güte, habe ich ein Drecks Leben....Es geschieht nichts Schönes....

21.03.2018 03:08 • #121


Wildrose
Linus

Ich hoffe mit Dir, dass Deine Mama dieses erneute Durchgangssyndrom schnell
hinter sich lassen kann.
Ich drück' Dich mal.

Liebe Grüße.

21.03.2018 04:08 • #122


A


Zittere heute Nacht um das Leben meiner Mama

x 3


Wildrose
Ich habe Dir ja schon mal geschrieben, auch für mich gibt es einen Fels in der
Brandung, das ist mein Papa.
Und ich bin nun ein bissl das Sorgenkind in der Familie, bestimmt denkt er auch
manchmal, was wird, wenn er nicht mehr da ist. Ich müsste da, genau wie Du,
versuchen, mir mehr stabile Kontakte ausserhalb der Familie aufzubauen. Nur
wird das nicht leichter, je älter man wird. Vieles scheint dann festgefahren.
Du bist offenbar ein Einzelkind.
Ich habe 2 Geschwister, mein Bruder lebt sogar hier in der Stadt.
Und meine Schwester wohnt zwar 500 km entfernt, aber sie ist am Telefon immer
für mich da.
Du bist in deiner Situation leider auf Dich allein gestellt.
Ich wünsche Dir viel Kraft, lieber Linus.

21.03.2018 07:40 • #123


P
Zitat von Linus42:
Meine Güte, habe ich ein Drecks Leben....Es geschieht nichts Schönes


So lieber Linus,

vielleicht brauchst Du auch einfach mal einen Tritt in den Allerwertesten. Ich kenne Dich nicht, ich kenne Deinen bisherigen Lebensweg nicht.

Glaub mir, ja, das ist eine doofe Zeit. Und dass deine Mama wieder ein Durchgangssyndrom hat ist auch doof.

Aber Du scheinst Dich permanent im Tal der Tränen zu befinden und auch in jedem Post, in dem es mit deiner Mutter bergauf geht befindest Du dich wieder drin. Der Satz, den ich oben zitiert habe, finde ich schlicht weg nicht fair. Vielen vielen Menschen auf der Welt und vielleicht sogar in deiner nächsten Umgebung gegenüber.
Deine Mutter hatte ENORM viel Glück. DU hattest ENORM viel Glück. Deine Mutter ist sehr schnell von Intensiv auf Normal und von Normal in die Reha gekommen. Deine Mutter hat überlebt. Ohne Schäden. Du bist gesund. Sie ist sonst auch gesund. Du hast eine Arbeit (und wenn sie dich so nervt, such dir eine, die weniger nervt! Du bist erwachsen und kannst das jederzeit tun). Du hast Geld für Essen und ich gehe davon aus, dass Du auch ein Dach über dem Kopf hast. In Deinem Leben passieren jeden Tag wundervolle Sachen (zum Beispiel wenn Du wieder aufwachst und immernoch gesund bist, immernoch unter der warmen Bettdecke liegst, immernoch genug Geld hast, um Dir ein Frühstück zu machen, Deine Mutter immernoch in der Reha ist und nicht wieder auf Intensiv oder schlimmeres). Mit all diesen Dingen hast Du ENORM viel und ENORM viel Glück, das alles zu haben. Und alles andere ist beeinflussbar. Wenn Du deine Arbeit doof findest: Steh auf und such Dir eine andere! Wenn ich es richtig verstandene habe, scheinst Du sehr qualifiziert zu sein und einen tollen Lebenslauf zu haben. Wenn Du doof findest, dass Du keine Partnerin und nicht genug Freunde hast: Geh raus! Lerne Leute kennen! Wenn Du meinst, Du bist dazu nicht in der Lage: Überdenke, ob Du Dir auf andere Weise helfen lassen solltest als jetzt (vielleicht eine andere Art der Therapie? Eine Tagesklinik? Mal vorübergehend Medikamente?).

Und ein gutgemeinter allgemeiner Tip: Informiere dich ein bisschen über Achtsamkeit. Und praktiziere sie.
Vielleicht würde es Dir auch helfen, dich in Bereichen zu engagieren, wo Menschen Hilfe brauchen. Mit Flüchtlingen. Mit verwaisten Angehörigen. Mit schwerkranken und sehr armen Menschen.

Das mag hart klingen, aber es macht mich immer wieder wütend, wenn Menschen sagen, sie haben nix und alles ist schlecht. Meine Eltern arbeiten beide in der Notaufnahme eines Kopfklinikums. Motorradunfälle, Hirntumore, Schlaganfälle, Kopfschüsse. Sie haben uns immer gesagt, wenn ihr nicht dankbar sein, was ihr seid und habt, kommt mal mit uns zur Arbeit. Das hat geholfen.

Ich war gestern auf der Beerdigung meiner Freundin. Sie hatte Brustkrebs. Zwei Mal schon. Zweimal Chemo, OPs und Bestrahlungen. Sechs Jahre lange. Diagnose unmittelbar nach der Geburt ihrer kleinen Tochter, die jetzt 6 wird. Zwei mal galt sie als Krebsfrei. Am 28.2. war sie zur Nachsorge und man hat ihr gesagt, der Krebs ist zurück. In der Brust, in den Lymphknoten, in den Knochen, in der Leber. Man kann nichts mehr machen, genießen sie ihr Leben. Eine Woche später ist sie in ihrem letzten Urlaub mit Freunden verstorben. Mit 41. Ihr Mann, 34 Jahre alt, sitzt jetzt allein da mit der kleinen Tochter. Nur mal so als kleine Anregung...

Vielleicht denkst Du in einer ruhigen Minute mal darüber nach, was Du vielleicht doch alles hast und findest deinen Frieden mit dir selbst...

21.03.2018 08:42 • x 7 #124


Linus42
Ihr Lieben,

Püppi, Du hast völlig Recht, mit dem was Du schreibst! Hab Deine Zeilen auch nicht als Tritt in den Allerwertesten verstanden. Und JA, ich gebe Dir in allem Recht! Ich kann mir gut vorstellen, was in so einer Kopfklinik abgeht. Wer da mal mit Deinen Eltern mitgeht, der weiß, was DANKBARKEIT bedeutet. Weiß ich doch....

Cati, Dein Papa sagt oder denkt genau das, was meine Mama immer sagt: Ich kann noch nicht gehen, weil ich Dich nicht alleine lassen will! Bin auch das Sorgenkind der Familie. Einzelkind, alle anderen in der Familie sind verheiratet und haben Kinder. Ich bin der Einsame.... Cati, wir ähneln uns da wohl sehr....

Die ganze Situation im Moment macht mich von vorne bis hinten fertig. Im Tal der Tränen sagt Püppi. Ja, das stimmt.

Heute war ich 3 Mal in der Geriatrie bei Mama. Ich schaffe das aber auch alles nicht mehr, ich muß doch auch arbeiten. Heute war es mal wieder ganz komisch. Am Morgen war sie immer noch im Durchgangs-Syndrom... keine 3 Stunden später am Mittag war sie fast wieder völlig okay. Ich habe mich schon gefreut. Und dann heute Abend gegen 20 Uhr: Wieder völlig im Durchgangs-Syndrom. Ich habe den Arzt geholt, weil es mir so komisch vorkam.... Ich habe dieses Mal echte Panik bekommen. Kreislauf stabil bei Mama, aber Durchgangs-Syndrom.....

Ich weiß mir keinen Rat mehr. Heute hatte ich zum ersten Mal Stiche in der linken Brustseite......

22.03.2018 03:06 • #125


petrus57
Moin @Linus42

Wie ich dir ja schon schrieb, hatte meine Frau ja auch das Durchgangssyndrom. Aber Nachwirkungen hat sie heute nach 3 Jahren immer noch. Sie ist heute noch schneller gestresst als früher.

Bei den meisten verschwindet das Durchgangssyndrom nach ein paar Tagen, bei anderen dauert es länger oder hört gar nicht auf.

Petrus

22.03.2018 09:26 • #126


Luna70
Zitat von Linus42:
Heute hatte ich zum ersten Mal Stiche in der linken Brustseite......


Das ist ja kein Wunder bei dem Stress und dem Druck.

Du kennst das mit dem Durchgangssyndrom jetzt schon. Bleibe ruhig, du weißt das letzte mal ist es auch wieder weggegangen. Es ist beängstigend und belastend, das ist schon klar.

Irgendwann drehen sich die Rollen um zwischen Eltern und Kindern. Manchmal ganz plötzlich wie bei dir jetzt, manchmal geht es langsam, dann ist es wahrscheinlich einfacher. Ich fürchte, du wirst dich darauf einstellen müssen, dass deine Mama körperlich nicht mehr genauso hergestellt sein wird wie du das kennst. Es ist eine neue Aufgabe für dich, die dir das Leben da jetzt eben stellt. Meine Erfahrung ist, so schwer diese Phase ist in der man sich um alte Eltern kümmern muss, man wächst auch daran.

Ich würde an deiner Stelle wirklich schon mal in Richtung Pflegedienste recherchieren, einfach damit du vorbereitet bist, wenn deine Mutter zuhause noch nicht alleine klar kommt. Besser in Ruhe schauen, als dann den erstbesten nehmen wenn es akut wird.

22.03.2018 10:17 • x 1 #127


Linus42
Ihr Lieben,

2:10 Uhr morgens - ich komme mir schon doof vor, aber ich muß jetzt einfach in die Tasten hauen und meinen Kummer los werden... Ich habe sonst Niemanden. Aber, ich habe Euch...

Meiner Mama geht es so schlecht heute... Rückfall - wieder Intensiv - und das schon seit Karfreitag. Unser Ostern war das Traurigste meines Lebens Sie war sogar an der Beatmungsmaschine. Warum? Weil seit Karfreitag auf einmal die Sauerstoffwerte runter gingen.... Warum? Keine Ahnung. Seit heute ist Mama aber wieder weg von der Maschine....

Also war ich heute Abend nach dem Job noch bei ihr. Ich habe sie noch niemals so schwach und traurig erlebt. Leute.... ich hatte so ein komisches Gefühl.... Habe sie kaum verstanden, so schwach war sie. Habe mir auch hier wieder einen Strohhalm gesucht, an dem ich mich festhalten kann: Sie ist bestimmt nur so schwach, weil sie 4 Tage sidiert war

Und dann kam was, was mir bis jetzt nicht aus dem Kopf geht: Mama hat mir mindestens vier Mal gesagt: Ich liebe Dich! Dabei sind wir so gar nicht so die Typen, die sowas sagen. Sowas sagt man eben bei uns nicht. Als ich das aber hörte, tat mir das so gut. Und ich habe sie ganz feste in den Arm genommen und gesagt: Mama, ich liebe Dich doch auch.....!

Ich habe so viel Angst gerade. 2:45 Uhr nachts. Mir kam das alles so komisch vor heute...

Ich bin fertig mit der Welt...

04.04.2018 02:52 • #128


Wildrose
Ich drück dich mal ganz fest.

04.04.2018 08:52 • #129


petrus57
Moin Linus

Bin zwar nicht so für Körperkontakte aber ich drücke dich auch mal. Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Ich hoffe für Euch das es bald besser wird.

Petrus

04.04.2018 08:59 • #130


Luna70
Ach du Schreck, das sind ja keine guten Nachrichten. Und die Ursache für die Verschlechterung wurde bisher nicht gefunden?

Dann können wir wohl momentan nur die Daumen drücken, dass sie bald über den Berg ist und es dann endlich mal wirklich aufwärts geht.

04.04.2018 10:41 • #131


S
Ja, ich schließe mich an - drück ganz fest die Daumen, dass es bald wieder aufwärts geht. Viel, viel Glück!

04.04.2018 14:53 • #132


SensiblesWeibi
Gibt es denn Neuigkeiten, hab grade an dich gedacht.

16.04.2018 10:55 • #133


Abendschein
Hallo @Linus42

Als mein Papa vor 14 Jahren starb, ging es meiner Mama nicht gut und wir als Familie haben immer gesagt,
wir halten zusammen. Und das habe nwir auch., Es waren sehr sehr schwere Tage und Jahre dabei.,

Meine Mama verfiel in schweren Depressionen und doch waren wir für sie da. Es war kein leichter Weg,
ich bin ihn gegangen. Heute wünsche ich mir, meine Mama wäre noch da.


Meine Mama starb im letzten Jahr und das war mehr als schlimm.

Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an sie denke und auch weine.
Du hast Deine Mama noch. Sei für sie da, Du bist ihr Sohn. Auch wenn es schwer ist.

Ich wünschte mir so sehr, das meine Mama noch leben würde.
Und sag nicht immer das Du ein schei. Leben hast. Es ist nicht einfach.

Das Du keine Freunde hast, liegt an Dir. Kümmer Dich um Dich.
Kümmer Dich um Deine Mama, solange sie noch da ist.

Du schaffst das, ich denke an Dich und bete für Deine Mama.

Der Abendschein

16.04.2018 11:45 • #134


Linus42
Hallo SensiblesWeibi und Abendschein,

vielen lieben Dank für Eure Zeilen. Ich habe erst jetzt wieder die Kraft, hier etwas in die Tasten zu hauen. Abendschein, ich kann Deine rührenden Worte sehr sehr nachvollziehen. Und daß Du jeden Tag an Deine Mama denkst und weinen muß, erst recht. Mir tut sowas im Herzen weh zu lesen...

Meine Mama hat Ostern GOTT SEI DANK überlebt. Ich hätte ich NIEMALS mit einem so üblen Rückschlag an Karfreitag gerechnet. Niemals. Die Ärzte waren auch so übel auf der Intensivstation. Sagten Dinge, wie: Gehen Sie nochmal zu Ihrer Mutter und sagen ihr, was Sie ihr noch sagen wollen! Ich habe das ganze Ostern über nur geheult... Intensivstation, sogar Beatmungsmaschine, das ganze Programm.....

DOCH MAMA HAT GEKÄMPFT! Seit über einer Woche ist sie wieder auf normaler Station! Seit vorgestern zum ERSTEN MAL wieder auffem Stuhl gesessen nach 9 Wochen Bett! Heute war ich sogar mit ihr draußen im Krankenhausgarten in der Sonne! In so ner Art Rollstuhl! Egal.

Die Ärztin sagte mir heute, daß Mama sogar bei der Therapeutin auf den BEINEN stand! Geht es wirklich langsam bergauf? Ich mag es gar nicht hoffen, sonst bekomme ich morgen gleich wieder doppelt eines in die Fresse Ich darf mir besser NIEMALS Hoffnung machen, sonst kommt morgen der SCHLAG IN DEN MAGEN!

Eines hat mir heute bei Mama richtig Angst gemacht: DURCHGANGS-SYNDROM! Am Donnerstag und auch am Freitag war es komplett weg! Am Samstag hatte Mama viel Besuch und es war Trubel in ihrem Krankenzimmer. Und BÄMM, das Durchgangs-Syndrom war wieder da. Die Schwester sagte: Das war einfach zu viel Theater in ihrem Zimmer! Geht sowas?

Heute war es ganz schlimm. Mir macht dieses wirre reden tierische Angst. Aber, ich glaube, sie bemerkt dieses wirre reden selbst und sagt mir zwischendurch immer wieder: Ich bin nicht verrückt. Aber, da stimmt was nicht!

Oh je, Ihr Lieben... ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel geweint. War heute bei Papa am Grab. Ich habe ihm alles erzählt. Ach wißt Ihr, das ist alles so unwirklich, so unecht....

Danke, daß Ihr mir zuhört.....

18.04.2018 01:39 • x 1 #135


M
Hallo Linus42

Ich weiß nicht ob das in den aktuellen Kontext passt, ich habe das Thema um die Krankengeschichte deiner Mutter überflogen und will dir sagen, das sie unglaubliches Glück gehabt hat und du glücklich darüber sein solltest!
Die Angst, das ein erneuter Rückschlag erfolgt ist klar und die darf sich sein! Aber denk mal darüber nach, was deine Mutter in den letzten 9 Wochen hinter sich hat. Versuch doch mal auch kleine Erfolge zu sehen. Sie hat nach 9 Wochen Bettlägerigkeit, das erste mal wieder in einem Stuhl sitzen können und konnte sogar nach draußen.
Ist das nicht großartig?! Es geht doch scheinbar vorwärts! Versuch doch mal dich darüber zu freuen, auch wenn es nur ein kleines bisschen ist!
Das Delir ist eine gängige Komplikation durch die Narkose und auf der Intensiv erhaltenden Schlafmedikamente. Meine Oma hatte es ebenfalls und da ich selbst auf einer Intensivstation arbeite erlebe ich diese Patienten fast jeden Tag. Aber ich sage dir, es wird besser mit der Zeit!
Da du ja selbst eine Angst Vorgeschichte hast, kann ich mir gut vorstellen wie schwer es fällt, das ganze ein bisschen optimistischer zu betrachten, aber nach dem was du schreibst finde ich hat deine Mutter große Fortschritte gemacht!
Zum Schluss noch ein gut gemeinter Rat. Fang an und kümmere dich um dich selbst, such dir Hilfe um das ganze was du in den letzten 8 Monaten durchgemacht hast zu verarbeiten! Nimm dir zu Herzen was Püppi geschrieben hat. Du hast deine Leben in der Hand!
Ich wünsche deiner Mutter und dir, das sie weiterhin solche Fortschritte macht und bald wieder gesund wird.

18.04.2018 03:53 • x 1 #136


petrus57
@Linus42

Deine Mutter wird wohl immer mit den Auswirkungen des Durchgangssyndroms zu kämpfen haben. Wie ich dir ja schon schrieb ist es bei meiner Frau auch so. Sie vergisst sehr viel und mit Stress umgehen kann sie schon gar nicht mehr. Aber das sind doch eigentlich die geringsten Probleme. Hauptsache deine Mutter wird sonst soweit gesund.

LG
Petrus

18.04.2018 08:16 • #137

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P
Zitat von Linus42:
Hallo SensiblesWeibi und Abendschein, vielen lieben Dank für Eure Zeilen. Ich habe erst jetzt wieder die Kraft, hier etwas in die Tasten zu hauen. Abendschein, ich kann Deine rührenden Worte sehr sehr nachvollziehen. Und daß Du jeden Tag an Deine Mama denkst und weinen muß, erst recht. Mir tut sowas im Herzen weh zu lesen... Meine Mama hat Ostern GOTT SEI DANK überlebt. Ich hätte ich NIEMALS mit einem so üblen Rückschlag an Karfreitag gerechnet. Niemals. Die Ärzte waren auch so übel auf der Intensivstation. Sagten Dinge, wie: Gehen Sie ...


Lieber Linus,

Gott sei Dank geht es ihr besser, ich hoffe, es bleibt auch so.

Interessant finde ich - und da solltest Du vielleicht noch einmal mit einem Menschen drüber sprechen, der auf so etwas spezialisiert ist (Wie war das jetzt nochmal, welche Art von Therapie machst Du?!):

Du schreibst immer, wenn es Deiner Mutter wieder schlecht gehen sollte, kriegst DU wieder eins in die Fresse. Hast Du mal dadrüber nachgedacht?

Bitt lies auch nochmal Miamees Beitrag. Ich hoffe, Dass es Dir bald besser geht. Weil Du es in die Hand nimmst.

18.04.2018 12:34 • x 2 #138


Abendschein
Zitat von püppi123:

Interessant finde ich - und da solltest Du vielleicht noch einmal mit einem Menschen drüber sprechen, der auf so etwas spezialisiert ist (Wie war das jetzt nochmal, welche Art von Therapie machst Du?!):

Du schreibst immer, wenn es Deiner Mutter wieder schlecht gehen sollte, kriegst DU wieder eins in die Fresse. Hast Du mal dadrüber nachgedacht?



Das finde ich auch sehr wichtig, diesen Satz. Danke @püppi123

18.04.2018 12:36 • #139


Linus42
Ihr Lieben,

ich bin Euch so dankbar für Eure Tipps Ich freue mich immer, wenn ich etwas von Euch höre, bzw lese.

Auch heute war mein Tag wieder die Hölle. Ich hatte gestern noch geschrieben: Ich habe Angst, mich über etwas zu freuen. Denn dann bekomme ich spätestens einen Tag später wieder eines DOPPELT in die Fresse! GENAU SO WAR ES DANN HEUTE AUCH!

Hatte mich gestern ein ganz ganz kleines bischen darüber gefreut, daß ich mit Mama draußen in der Sonne saß. Nach 9 Wochen im Bett liegen....

Heute war ich dann wieder bei ihr. Und dann der Schlag in die Magengrube: Das Durchgangs-Syndrom so schlimm wie noch nie zuvor! So schlimm, wie niemals zuvor! Und die Schwestern sagten zusätzlich: Ihre Mutter hat etwas erhöhte Temperatur! Super! Danke auch! Ich hatte mich ja gestern ein gaaaanz gaaaaanz kleines bischen über unseren Ausflug in die Sonne gefreut. HEUTE DER SCHLAG IN DIE FRESSE!

Kaum ist ein kleiner Lichtblick zu sehen. Keine 12 Stunden später doppelt eines rein!

Ich rechne fest wieder mit Intensivstation heute...

Und nein, ich kann mit NIEMANDEM reden. Ich hatte mal eine Gesprächs-Therapie. Doch das ist lange her. Wegen meiner Krankheitsangst. Freunde habe ich nur, wenn es bei mir etwas zu holen gibt. Wenn ICH mal Probleme habe, ist KEINER da.

Gestern war mein Geburtstag. Ein äußerst freudiger Tag. Mama noch tiefer im Durchgangs-Syndrom, als je zuvor. Erhöhte Temperatur...völlig wirres Reden... Und heute wird es bestimmt noch weitaus erfreulicher....

Taschakka... mein Leben ist der Knaller....

Werde mich auch hier jetzt zurück ziehen...... Es macht eh alles keinen Sinn mehr.....

Ich bedanke mich für Euren Zuspruch... und wünsche Euch alles Gute...

19.04.2018 02:20 • #140


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