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fraggle.s
Irgendwie vermisse ich sie...diese Unbeschwertheit...oder ist es tatsächlich so, das man sie, je älter man wird, einfach gänzlich verliert? Oder kann man sich einen Rest bewahren oder wieder reaktivieren?

Angst und Unbeschwertheit passt wohl auch nicht zusammen...liegt ja schon im Wort..beschwert...sone Art Angstbleimantel...

Im Moment läuft bei mir allerdings auch mehr oder minder alles schief hab ich den Eindruck. Und alles, was aus meinem kleinen Rahmen fällt, erschwert mir meine Arbeit an mir umso mehr.
Da bekomme ich den wirren Eindruck, das ich gar nicht mehr weiss, wer ich bin. Vielleicht weiss ich es auch nicht?!

Gestern Abend fiel mir die Deck auf den Kopf, da wollte ich nur noch raus und irgendwo in Ruhe spatzieren gehen. Was ist draus geworden? Bin 1 1/2 Stunden mim Auto rum gefahren, weil war ja dunkel, im Dunkeln hab ich Angst... kann ja weiss Gott was passieren...hat mich nur noch fertiger gemacht...

So ein bisschen wie früher wäre toll...
ohne WAS-WÄRE-WENN...

28.07.2015 16:34 • 31.07.2015 x 1 #1


30 Antworten ↓


Amaya
Darüber mache ich mir in letzter Zeit auch häufig Gedanken. Ich wäre gerne wieder ein Kind, dass nicht über morgen nachdenkt, und auch nicht über gestern. Oder über die Zukunft, Arbeit, Geld, Krankheiten, den Tod, etc. Aber ich schätze dahin kommen wir nicht mehr zurück, erwachsen werden bedeutet tatsächlich mit all diesen Dingen konfrontiert zu werden. Allerdings können wir lernen damit umzugehen, nicht? Und das ist doch schon ein kleiner Hoffnungsschimmer.

28.07.2015 17:13 • #2


A


Wo ist die Unbeschwertheit hin?

x 3


Schlaflose
Ich glaube nicht, dass man als Erwachwachsener jemals so unbeschwert sein kann wie ein Kind.

28.07.2015 17:27 • #3


Uranus
Wenn du sie findest gib mir bitte Bescheid, ich suche auch ...

Einfach mal wieder einen Tag lang keine Angst, das wärs...

28.07.2015 17:43 • #4


M
Unbewas? Für mich fast schon ein Fremdwort.

28.07.2015 17:48 • #5


boomerine
Es gab eine Zeit, ich sage wir alle, als Kinder wollten wir schnell groß, erwachsen und volljährig werden.
Wird uns heute die Kindheit wirklich bewusst ?
Damaliger Zeit, wurden wir behütet, umsorgt, versorgt und geliebt.
Wir haben diese Zeit mit Sicherheit genossen, aber wir wussten es nicht, das es einmal anders sein wird.
Es war eine schöne Kindheit, von meiner Mama wurde ich geliebt, ja mein Vater steht auf einen anderen Blatt Papier.
Heute möchten wir sie zurück, nur leider kommt sie nicht mehr.
Die Realität ist hart und grausam.
Wenn ich mein Enkelkind ansehe, die Finger, Hände, Füße und Augen,
ja das waren wir auch mal, wohlbehütet in Mamas und Papas Schoß.
boomerine

28.07.2015 18:54 • #6


fraggle.s
Zitat:
Allerdings können wir lernen damit umzugehen, nicht?


Natürlich kann man nicht mehr so unbeschwert sein wie ein Kind. Da kennt man noch keine Gefahren oder Böses...im besten Falle zumindest....ich habe immer den Eindruck, das Menschen ab 30 alle Ihre Päckchen zu tragen haben. Beim Einen sind sie größer als beim anderen und ein Anderer lädt sich immer wieder mehr drauf, bis nichts mehr geht.

@Amaya: Kannst Du damit umgehen?

Zitat:
Ich glaube nicht, dass man als Erwachsener jemals so unbeschwert sein kann wie ein Kind.


Ich wäre auch schon glücklich, eine gewisse Standard-Unbeschwertheit zu haben. Zum Beispiel einfach mal Popcorn auf einer Kirmes essen, ohne gleich zu denken welche krankheitserregenden Keime auf dem Korn lauern....

@Schlaflose: Nein, das wird nicht funktionieren, aber so ein bisschen was davon müsste man sich doch bewahren können, oder?
Da fällt mir direkt wieder der Artikel aus der Welt ein...und da ist echt schon was Wahres dran...
http://www.welt.de/welt_print/article14 ... nnten.html

@Uranus: Ich werde Dir auf jeden Fall Bescheid geben!

Zitat:
Wird uns heute die Kindheit wirklich bewusst ?


Jeder muss mit seinen erlebten Katastrophen leben und umgehen lernen. Ist es nicht leider immer so, das man immer das vermisst, was nicht mehr wieder kommt? Wie Du schon schreibst, erst ist das große Ziel endlich 18 zu werden und dann? Ja, manchmal ist die Realität einfach nur hart und grausam...und ich hätte gerne ein Patentrezept, um einfacher damit umgehen zu können...

28.07.2015 19:41 • #7


bunnygucker
Mir würde es schon reichen die Unbeschwertheit von vor 3 Jahren zu haben. Wenn da mal ein Kind einen Infekt hatte oder der Arzt eine Zyste gefunden hat irgendwo - pfffff. Was soll schon sein? Und war ja auch nix!


Aber seid meine (Stief)-Mama so schrecklich und unerwartet gestorben ist habe ich erfahren - ES KANN AUCH MICH TREFFEN.


Und seitdem ist jeder Tag eine Art Spießrutenlauf. Ein blauer Fleck am Zahnfleisch des Sohnes, eine Warze am Fuß der kleinen Maus - alles lässt mich die schlimmsten Szenarien ausmalen. Ich möchte einfach auch nur mal einen Tag nicht daran denken müssen dass ihnen etwas passieren könnte.


Ein Königreich für die Unbeschwertheit. Wenn euch jemand anbietet: 50.000 Euro, und ich nehme euch alle Ängste -für immer. Ich würde zuschlagen...

28.07.2015 21:14 • #8


Amaya
Zitat von fraggle.s:
@Amaya: Kannst Du damit umgehen?


Um ehrlich zu sein; nein, absolut nicht. Aber ich möchte es lernen.
Es gibt so viele Erwachsene auf der Welt die damit umgehen können, warum sollten wir es nicht auch schaffen?
Man muss immer weiter daran arbeiten und sich jeden Tag neu motivieren würde ich sagen.
Ich bin in psychiatrischer Behandlung und immerhin die Medikamente helfen etwas.
Ich werde so bald ich kann eine Therapie beginnen.

28.07.2015 21:51 • #9


fraggle.s
@Amaya: Es tut mir wirklich gut, Deine positive Einstellung zu lesen!

Manchmal bin ich einfach so mut- und kraftlos..da scheint alles so aussichtslos...dabei bin ich eigentlich eher ein Optimist...

Zitat:
Man muss immer weiter daran arbeiten und sich jeden Tag neu motivieren würde ich sagen.


Heute ist mir das definitiv nicht gelungen, aber morgen ist ein neuer Tag...

Therapie mache ich auch...ich denke, das ist schonmal ein Anfang.

Ich drück Dir für Deinen Weg die Daumen!

28.07.2015 21:59 • #10


fraggle.s
Zitat von bunnygucker:
Ein Königreich für die Unbeschwertheit. Wenn euch jemand anbietet: 50.000 Euro, und ich nehme euch alle Ängste -für immer. Ich würde zuschlagen...


Ich glaube, da würden einige zuschlagen...

Aber jeder muss seinen eigenen Weg gehen, auch wenn er beschwerlich ist. Ein schlimmes Erlebnis ist nicht einfach zu verarbeiten. Da bist Du nicht allein! Lass Dich nicht entmutigen...ich weiss, ein einfacher Satz mit teilweise schwerer Umsetzbarkeit...wenn man gerade keine eigene Energie hat, tut es gut ein bisschen Ernergie von woanders zu bekommen...

28.07.2015 22:04 • #11


Amaya
Zitat von fraggle.s:
@Amaya: Es tut mir wirklich gut, Deine positive Einstellung zu lesen!


Das freut mich unheimlich! Ich kenne es nur zu gut mut- und kraftlos zu sein. Ich finde es auch unheimlich schwierig mit diesen Ängsten und Panikattacken umzugehen. Ohne Optimismus kommt man da nicht weit denke ich. Außerdem bin ich mir einfach zu sicher, dass es eine Lösung geben muss. Es ist nicht so als wären wir todkrank, auch wenn wir uns einbilden das zu sein. Ich finde es super, dass du schon eine Therapie machst! Halt dir immer vor Augen dass es dann nur noch besser werden kann und ruf deinen Therapeuten an, wenn du mal nicht weiter weißt. Ich wünsche dir auch alles gute auf deinem Weg!

PS: Wenn du möchtest kannst du mir auch schreiben, wenn du etwas Optimismus gebrauchen kannst. Ich denke ich werde jetzt öfters hier sein.

28.07.2015 22:11 • x 1 #12


fraggle.s
Vielen lieben Dank, Amaya! Darauf komme ich bestimmt zurück!

Und auch wenn es hier eigentlich nicht passt:
Herzlich Willkommen im Forum!

28.07.2015 22:57 • #13


Amaya
Ich freue mich immer wenn ich helfen kann!

Und vielen, vielen Dank!

28.07.2015 23:06 • #14


W
Diese Frage stelle ich mir auch schon seit meinem Burn Out damals. Wo ist die Unbeschwertheit hin. Ich hätte sie so gerne wieder und meine Zufriedenheit, die mit der Unbeschwertheit zusammen hängt. Ich wünschte mir, ich wäre wieder so unbeschwert wie früher. Ich folgte meinen Instinkten und vertraute auf Gott. Der Vorteil war, jede Entscheidung traf ich für mich alleine und nur ich trug die Kosten der Entscheidung. Aber verrückter Weise, es ging immer alles gut. Natürlich gab es kleine Katastrophen, aber ich sah sie nicht als Katastrophe. Auch, als wir eine kleine Familie wurden, waren wir trotz Sorgen unbeschwert und zufrieden. Wenn das Auto kaputt, war, dann musste ich es halt reparieren lassen und ich haushaltete entsprechend. Heut bricht fast ne Welt zusammen, wenn mal z.B. was am Auto ist. Was ist da geschehen?

28.07.2015 23:31 • #15


fraggle.s
Zitat:
Ich folgte meinen Instinkten und vertraute auf Gott. Der Vorteil war, jede Entscheidung traf ich für mich alleine und nur ich trug die Kosten der Entscheidung. Aber verrückter Weise, es ging immer alles gut. Natürlich gab es kleine Katastrophen, aber ich sah sie nicht als Katastrophe.


Genauso sehe ich das auch. Wirklich was fürchterlich schlimmes ist nie passiert. Man dramatisiert alles völlig und möchte die 1000 % ige Sicherheit....allerdings spielen da meiner Meinung nach, ausser vorrangig eigener Erfahrungen, die Medien jeglicher Art eine Rolle. Das ganze Leben wird oft als total gefährlich dargestellt, man hört und liest meist nur negatives, was sich perfekt in meinem Kopf festsetzt...oder sehe ich das falsch?

Wenn man alles ein bisschen lockerer sehen könnte, hätte man sich viel Grübelei, Ängste und Sorgen gespart, weil die Entwicklung und somit das Ergebnis mit und ohne Sorgen und Ängsten das selbe wäre meiner Meinung nach...

29.07.2015 18:26 • #16


boomerine
Ja, was ist mit uns geschehen ?
Wir sind erwachsen geworden.
Die Unbeschwertheit ist leider dahin.
Wir können unsere Augen nicht mehr verschließen.
Wir haben Probleme, ob gesundheitlich, finanzielle, Arbeitsmäßig, Partner / Eheprobleme.
Die kleinen Probleme von damals, die haben unsere Eltern für uns geregelt, oder es gab ein Handgemenge unter uns Mädchen und das war es.
Für uns gab es damaliger Zeit keine Probleme, wir hatten alles, wir hatten unsere Eltern, etwas zu Essen, ein Dach übern Kopf, wir fragten nicht woher kommt das Geld, wenn wir etwas wollten. Als wir dann Älter wurden, da wurden wir dann schon zu Hausarbeiten oder sonstigen herangezogen, da gab es dann auch das obligatorische Taschengeld.
Hatten wir damaliger Zeit, wirkliche Probleme ?
Wenn ich so zurück denke, nein.
Die Probleme kamen später.
Beruf, Geld, Gesundheit, Freund.
Dies konnten uns unsere Eltern nicht mehr abnehmen.
Das war der Start, auf den wir sehnlichst gewartet haben.
Aber haben wir auch auf die Probleme gewartet. Nein.
Wir wussten es nicht, was auf uns zukam.
Wir waren mit dem neuen Leben glücklich und zufrieden ?
Es war alles neu.
Wir durften endlich weggehen, wir hatten unser erst verdientes Geld, wir konnten, machten und durften.
Es war schön. Wir wurden 18 Jahre alt.
War das, das Ende der Unbeschwertheit ?
Wir konnten zwar auf unsere Eltern noch zurückgreifen, wenn was war, aber jeder von uns reagierte anders. Stolz und demütig. Wir wollten es Ihnen beweisen.
Aber Sie waren und bleiben unsere Eltern die auch halfen wenn wir wirklich Sch..... gebaut hatten.
Und somit glitt die Unbeschwertheit dahin.
Ich glaube wir waren uns gar nicht richtig bewusst.
Wir wurden dem Fahrwasser einfach übergeben.
Gab es nicht noch mal die Unbeschwertheit bei der ersten großen Liebe ?
Wo wirklich alles stimmte ? Die Momente ? Die wir wirklich unbeschwert genossen haben.
Mir fehlt zu dem Thema soviel ein, weil es mich auch dementsprechend berührt.
Was bedeutet in der heutigen unbeschwert eigentlich ? im Alter ?
sagen wir, fast keine Probleme, sowie gesundheitlich, finanziell und in der Ehe passt alles.
Da könnte man doch das Leben genießen und da sollte doch auch die Unbeschwertheit da sein. Ich beantworte den Satz mit eindeutigen Ja.
Ich denke dabei an einen Kurzurlaub zurück.
Mir ging es gesundheitlich gut, das finanzielle stimmte, das Geschäft lief wieder gut, ich hatte wieder Reserven angespart und wir konnten uns das verlängerte Wochenende ganz locker leisten. Es war ein schönes erholsames Wochenende.
Sind wir nicht heute, wir alle zusammen, vom finanziellen sowie von der Gesundheit abhängig ? ( Medien )
Um das Leben zu genießen.
Im Prinzip sind wir eigentlich arm dran, als Kind gab es keinen Luxus, wir hatten zu Essen und unsere Freunde zum spielen, der Sandkasten darf nicht fehlen.
Heute brauchen / müssen wir arbeiten, um uns etwas zu leisten. ( mithalten zu können )
Ich mag mit meinen Worten daneben liegen, jeder sieht es etwas anders.
boomerine
Das war / ist der Preis für die Unbeschwertheit.

29.07.2015 18:28 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

alice01
Hallo,
nein, die Unbeschwertheit der Kindheit ist wohl eine unerfüllbare Sehnsucht.
Aber ihr könnt es schaffen euch wieder ein Stück Unbeschwertheit zurück zu erobern. Es gibt viele Menschen hier im Forum, die das geschafft haben, mich eingeschlossen. Und ihr könnt das auch! Es ist zwar ein mühseliges Stück Arbeit und derzeit für euch unvorstellbar, aber bitte glaubt mir, es kann gelingen. Und es lohnt sich!
Zitat:
Eindruck, das Menschen ab 30 alle Ihre Päckchen zu tragen haben. Beim Einen sind sie größer als beim anderen und ein Anderer lädt sich immer wieder mehr drauf, bis nichts mehr geht.

Da hast du sicher im Kern Recht. Aber eine wichtige Frage ist, wie sehr man sein eigenes Päckchen durch die eigene Bewertung zu etwas untragbaren Großen macht? Und genau an diesem Punkt kann man arbeiten und das Päckchen wieder auf eine vielleicht handlebare Größe schrumpfen lässt...

29.07.2015 18:45 • #18


fraggle.s
Ich habe auch wahrlich nicht die Hoffnung aufgegeben, mir ein kleines bisschen davon wieder zurück zu holen! Und das das mit Sicherheit nicht einfach sein wird, ist mir bewusst, aber manchmal hapert es einfach und da weiss ich nicht mehr, wie ich auf die richtige Spur komme...

Du kannst wirklich stolz auf Dich sein, das Du das geschafft hast!

Wie hast Du das erreicht? Wie lang hast Du dafür an Dir gearbeitet?

29.07.2015 18:56 • #19


alice01
Danke, ich bin auch stolz auf mich. Aber ich habe das nicht geschrieben, um Komplimente zu bekommen. Ich möchte Mut machen.
Ich hatte drei Jahre eine VT, die mir half die PAs und die schweren Angstzustände in den Griff zu bekommen. Danach wollte ich einfach alles nur hinter mir lassen, mit dem Ergebnis, dass ich 7 Jahre später wieder mit der Angst, zwar in sehr abgeschwächter Form, konfrontiert wurde! Heute arbeite ich wieder an der Angst, alleine für mich. Was ich damit sagen will, die Angst ist ein Teil von mir und werde ich niemals ganz los werden. Deshalb werde ich wohl ein Leben lang an mir arbeiten. Aber im Vergleich zu meiner schwersten Phase, geht es mir heute gut und ich betreibe Finetuning. Ich beschäftige mich zur Zeit mit MBSR, Selbstführung und emotionale Intelligenz.

29.07.2015 21:11 • #20


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