Zitat von Jasixyee: Wie konntet ihr eure Angst besiegen
Keiner besiegt die Angst. Allerdings wird alles erträglicher, wenn man versteht, begreift, warum man Ängste entwickelt hat, die sich sämtlicher Logik entziehen. Und sich mit diesem Thema zu beschäftigen, macht dann Sinn.
Ich habe am meistens darunter gelitten, dass ich überhaupt nicht verstanden habe, woher dieser ganze Mist kommt. Da fühlt man, dass das letzte Stündlein geschlagen hat und weit und breit gibt es dafür keinen Grund, ausser dieses es könnte ja ........
Gleichzeitig muss man begreifen, dass in akuten Situationen der Verstand gegen das Gefühl nimmer ankommt. Deswegen empfiehlt sich immer, in einen Zustand zu gelangen, der einigermaßen Klarheit schaffen kann. Und in diesem Zustand beginnt dann die Arbeit an sich selbst. Deswegen ist Therapie so wichtig.
In der Therapie lernt man, dass man sich Fragen stellt und nach Antworten sucht. Sind ziemlich unbequeme Fragen, verständlicher Weise, da diese Erkrankung auch unbequem ist.
Hypochonders suchen meistens die Hilfe von aussen - Arzt- allerdings misstrauen sie deren Urteil. Dadurch dass Dr. Google unqualifiziert benutzt wird, schreitet die Krankheit weiter fort. Unterm Strich wird Hilfe im Aussen gesucht, die dann aber abgelehnt und als : Ich werde nicht richtig ernst genommen, will von anderen Beruhigung, die ich aber nicht annehmen kann. - In einer Therapie denkt man über solche Themen nach.
Paniker fürchten eher das Bild, das sie nach aussen abgeben, fühlen sich minderwertig, wollen eher weniger auffallen. Deswegen sperren sie sich buchstäblich ein. Tolles Beispiel für die Klaustrophobie, die beinahe jeder Paniker empfindet. Und wer sich eingesperrt fühlt, wer sich nicht hilflos zeigen möchte - wieder ein Thema zum Nachdenken.
Bedeutet , um mit der Angst leben zu können, muss man sich mit sich selbst beschäftigen. Alte Denkweisen ablegen, neue Strukturen lernen, Akzeptanz, Erkenntnisse, neue Sichtweisen, anderer Umgang. Eigentlich eine Lebensaufgabe.
Aber ins Tun kommen. Ist wie Gewicht verlieren, solange ich noch rumjammere, dass ich zu dick sei, ändert sich nichts. Das Thema angehen, begreifen dass Symtome keine Rolle spielen, sondern das dahinter.
Allerdings müssen die meisten von uns erstmals ganz am Boden liegen, damit sich da etwas ändert. Ging mir auch nicht anders. Deswegen spricht man von genügendem Leidensdruck, der vorherrschen muss, damit man für Änderungen bereit ist.