Umgefallen
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Ich möchte hier mal einige Punkte und Symptome niederschreiben, warum ich die Herzangst einfach nicht loswerde und warum sie, bis auf kurze Phasen, momentan (wieder) fast den ganzen Tag in meinem Kopf rumspukt.
Beginnen möchte ich mit den Symtomen. Das problematische an Symptomen ist, dass sie meist unspezifisch sind alles und nichts bedeuten können.
Und das genau ist der springende Punkt.
Klar kann ich mir sagen, dies und das Symptom kann auch von -sagen wir mal- einer Verspannung kommen. Allerdings, und das ist nun mal das Blöde daran, können es eben sehr wohl Symptome sein, die entweder auf eine Herzschädigung oder einen drohenden Infarkt hinweisen. Und je mehr diese sich häufen, je mehr noch dazu kommen und diese sich summieren, desto mehr geht meine kognitive Verzerrung in diese Richtung.
Also, folgende Symptome sind zu beobachten. Manche davon haben sich in letzter Zeit verstärkt (v) oder sind neu (n) hinzugekommen:
- Druck im Oberbauchbereich
- Druck im Brustraum
- Rückenschmerzen auf Herzhöhe
- gelegentlich Atemprobleme (v)
- brennendes Gefühl hinter dem Brustbein bis in den Rachen
- Ohrensausen
- Extrasystolen
- Atemknappheit nach dem Treppesteigen (v)
- Anfälle von Gangunsicherheit und leichter Benommenheit (meist längere Zeit) (n)
- orthostatischer Schwindel (v)
- erektile Dysfunktion (v)
- Ziehen in den Waden (n)
- hin und wieder leichte Tachykardie
Hinzu kommt, dass ich 20 Jahre lang starker Raucher war, mich nie besonders gut ernährt habe und leicht übergewichtig bin. Über viele Jahre hab ich kaum wirklich Sport betrieben (erst seit etwa 4 Monaten wieder) und viel rumgegammelt.
Bisher hatte ich zwei Langzeit-EKG (das letzte im letzten Jahr), ein Belastungs-EKG, eine Sonografie vom Herzen (dies alles aber schon vor fünf Jahren) und zahlreiche normale EKG. Alles ohne Befund.
Die Kardiologin meinte zu mir, es sei recht gut auszuschließen, dass das Herz geschädigt sei, allerdings könne der Status der Herzkranzgefäße dadurch nur indirekt nachvollzogen werden. Um diesen genau zu bestimmen, bedürfe es einer Angiografie.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.
Ich bin gedanklich so versteift darauf, dass ja nie eine Angiografie gemacht wurde und somit der Zustand der Herzgefäße unklar ist, sodass nichts mich wirklich beruhigen kann.
Ich weiß z.B. dass sich diese erst wirklich bemerkbar machen, wenn der Verschlussgrad bei etwa 90% liegt. Es könnte also durchaus möglich sein, dass bis vor kurzem noch keine weiteren Auffälligkeiten zu beobachten waren und jetzt so langsam dieser Grad erreicht ist.
Meine HA sagte vor einiger Zeit, dass wir über verengte Herzkranzgefäße nicht nachdenken, weil es extrem unwahrscheinlich ist.
Sie kennt aber auch meine Konsumgewohnheiten nicht, den Raubbau, den ich über die Jahre betrieben habe.
Sie weiß auch nicht, dass ich Leute kenne, die etwa in meinem Alter oder jünger schon Infarkte hatten.
Und so lieg ich hier rum und denke mir:
Ja, du bist ein verdammter Hypochonder und hast ne ganze Latte an Diagnosen, die mit Psychosomatik in Verbindung gebracht werden. Aber auch Hypochonder können krank werden und irgendetwas entwickeln.
15.11.2022 20:19 • • 26.11.2022 #1