DBerg
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seit Jahren lese ich hier still im Forum und eure Beiträge haben mich bei meinen dauernden Wehwehchen unterstützt, wieder runterzukommen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Leider habe ich gerade ein neues Symptom, welches mir extrem große Angst macht (eben weil es neu ist und meine Grundangst des Kontrollverlusts enorm triggert) und ich hoffe, ihr könnt mich etwas beruhigen.
Ich leide seit ca. 30 Jahren (Oh Gott!) an einer Angststörung. Symptome wie subjektive Atemnot, Extrasystolen, Panikattacken usw. kenne ich und komme einigermaßen damit klar. Einige Therapien habe ich schon hinter mir, auch eine ambulante psychische Reha habe ich letztes Jahr für fünf Wochen gemacht. Trotzdem komme ich immer wieder in diesen Strudel - ich hasse es. Körperliche Zipperlein (grippaler Infekt, Muskelzuckungen etc.) triggern mich extrem.
Vor ca. zwei Monaten habe ich mich im Bett schnell von einer Seite auf die andere Seite gedreht, was kurzen Schwindel (ein paar Sekunden - ob Dreh-oder Schwankschwindel, kann ich gar nicht sagen) zur Folge hatte. Ich habe dann die Manöver durchgeführt und es wurde besser. Ich habe mich so doll erschrocken und damit fing die Angst vor Schwindel an. Am nächsten Tag hatte ich einen vereiterten Zahn, ein paar Tage später einen Zeckenbiss - also nette Ablenkungen, um das Thema gar nicht groß mental hochkochen zu lassen. Unterschwellig war das Thema allerdings noch vorhanden. Als das alles erledigt war und mein 2-Wochen-Osterurlaub anfing, hatte ich dann genug Zeit mich da komplett reinzubohren. Mich selbst zu beobachten und das Schwanken kam. Nicht nur im Bett sondern auch tagsüber. Beim Vorbeugen, beim Sitzen, beim Liegen . nicht immer, aber oft und mir fällt es jedes Mal auf, wenn irgendwas nicht rund läuft. Laufen tue ich, wie als ob ich (sorry. ) einen Stock im Po hätte. Gangunsicherheit. Benommenheit. Schwanken. Ich habe drei Hunde und muss täglich mit denen raus. Das ist sehr schwer für mich und die Angst vor jedem Gang ist vorhanden, ob ich überhaupt noch laufen kann.
Ich war dann beim Hausarzt. Er meinte (ohne Untersuchung - er kennt mich ja schließlich), dass es wohl ursprünglich ein Lagerungsschwindel war, der jetzt aber weg wäre und ich mich durch meine Verspannungen da wieder extrem reinsteigere. Er hat mir dann Vomex gegen Schwindel gegeben, was ich aber nicht nehme, da es Schwindel und Müdigkeit auslöst. Danke nein. Auch ein Physiorezept habe ich erhalten. Die Physio meint, dass der Schwindel von der HWS kommt (alles extrem hart und steif). Auch mein Chef (er ist Radiologe) meinte, dass - wenn es noch Lagerungsschwindel wäre - es immer in eine Richtung drehen würde. Das Schwanken kommt wohl von der HWS. Alle diese Aussagen beruhigen mich leider nur kurz - diese Angst ist ganz schön heftig.
Den einen Morgen habe ich im Bett meinen Kopf erst nach links und dann nach rechts gedreht (immer diese sch. Kontrolle), danach habe ich mich mit den Armen nach hinten hoch gestützt und da wurde mir wieder total schwindelig. Wieder Manöver durchgeführt. Leider noch mehr Panik.
Ich mache jetzt also seit ein paar Wochen mit diesem Symptom rum. Habe jeden Tag unterschwellig davor Angst. Nicht vor einem Tumor o. ä. - sondern eher davor, dass der Schwindel kommt und ich überhaupt nicht mehr FUNKTIONIEREN kann. Wie ein Käfer auf dem Rücken liege und nichts geht mehr. Ich bin berufstätig, verheiratet, habe einen Sohn, drei Hunde und ein großes Haus. Immer diese sch. Angst, dass alles nicht mehr zu schaffen.
Tagsüber komme ich einigermaßen damit klar. Aber ich habe solche Angst im Bett (wo es ja angefangen hat). Ich bin abends so müde, dass ich direkt einschlafe. Gegen 4 Uhr werde ich dann wach und mich hält nichts mehr im Bett. Jedes komische Gefühl halte ich für Schwindel. Adrenalin und BÄMM los gehts! Ich muss dann aufstehen und mich bewegen. Der Vormittag ist immer blöd. Ab Mittag wird es dann besser.
Meint ihr, dass es noch Lagerungsschwindel sein kann? Irgendwie macht mir das große Angst. Oder tatsächlich HWS? Oder nur die Angst?
Ich möchte ganz doll ungern diesen Ärztemarathon durchlaufen, wie viele hier. Komischerweise hat sich meine Angststörung in den Jahren von Arzthopping zu Arztvermeidung verändert. Für mich ist ein Arztbesuch mit extremen Stress verbunden.
Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben. Vielleicht gibt es ja jemanden, der das auch durchmacht und mir ein wenig Beruhigung schenken kann.
02.05.2025 08:39 • • 02.05.2025 x 2 #1