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Liebe Forencommunity

ich melde mich hier zu Wort, weil ich nun seit wenigen Monaten an einer - für mich - seltsamen Symptomkonstellation leide. Zuerst mal der Werdegang meiner Symptome, dabei erwähne ich alles, was irgendwie beachtenswert war:

Begonnen hat es vor ca. 5 Monaten mit einer schubweisen abnormen Müdigkeit, bei der ich mir noch nicht viel gedacht habe und die natürlich auch grundsätzlich keinen Krankheistwert haben muss, erklären konnte ich sie mir aber auch nicht. Dann ging es vor 3 1/2 Monaten weiter mit Schmerzen unter den Achseln sowie einem Schmerz entlang des Ulnaris-Nervs, mit kribbelnden Fingern (Kleiner und - Ringfinger). Schmerzen unter den Achseln wurden per Abtasten sowie Ultraschall untersucht - unauffällig. Daher wurde erstmal auf muskuläre Verspannungen im oberen Rücken/Nacken geschlossen, eine Physio sowie Magnesiumsupplementation wurden durchgeführt. Dabei kamen die Beschwerden teilweise zum Ruhen und bis heute sind sie immer wiederkehrend, aber nicht konstant da. Bis dahin habe ich mir noch keine großen Sorgen gemacht. Weiter ging es vor ca. 2 Monaten mit schmerzenden (sowohl Ober- als auch Unterschenkel) Beinen, die teilweise Nachts und ums Schlafen auftauchen, aber insgesamt fast immer im Laufe des Tages unerträglich werden. Dabei wurden meine Beine immer weniger belastbar, zuerst wurde Treppensteigen schwer - auf die Weise, dass die Beine bereits nach der ersten Treppenstufe stark anfangen zu brennen (und eigentlich bin ich sehr sportlich). Mittlerweile hat sich das seit wenigen Wochen so ausgeweitet, dass normales Gehen oder Stehen zur Qual wird, weil der Muskel praktisch direkt anfängt zu brennen und sich sehr kraftlos anfühlt. Parallel zu den Beschwerden in den Beinen entwickelt es sich ähnlich in Gesäß, Rücken, Schultern, Armen und Händen. Bereits vor zwei Monaten ist mir aufgefallen, dass normales Handschreiben bereits nach wenigen Buchstaben ebenfalls nicht mehr möglich ist, weil der Muskel zu macht - das gleiche beim Tastaturtippen und Handytippen etc. Zuletzt kam vor zwei Wochen dazu, dass ich Muskelzucken bekommen habe, beinahe permanent. Kleine Muskelbündel (vermute ich), äußerlich sichtbar, verteilt am ganzen Körper (V.a. Bauch, aber auch z.B. Bauch, Schulter). Der Leidensdruck ist natürlich am größten wegen der gefühlten zunehmenden Bewegungseinschränkung, allerdings sind Schmerzen und Muskelzucken auch sehr unangenehm.

Gemacht wurde bisher Labor (Creatininkinase ist unauffällig sowie bis auf Folsäure auch alle Mineralstoffe, Vitamine etc.), körperliche neurologische Untersuchung (Reflexe etc. intakt, zumindest vor drei Wochen keine Unauffälligkeiten), Nervenleitgeschwindigkeit (im Beinbereich gemessen - unauffällig). Eine EMG ist leider erst Ende Juli geplant, was mich echt belastet.

Zwischendurch habe ich ausgelöst durch die große mediale Aufmerksamkeit der letzten Jahre an ALS gedacht, aber aufgrund der doch etwas abweichenden Symptome, sowie der geringen Grundwahrscheinlichkeit und meines Alters (28) sowie weil ich bisher keine Komplettausfälle hatte, habe ich das zum Glück wieder verdrängt aus meinem Fokus.

Nun suche ich hier entweder nach Rat oder nach Leidensgenoss(inn)en. Ich habe mittlerweile eine Riesenangst und kann nur noch daran denken. Da die Diagnostik noch nicht abgeschlossen ist, kann mir hier natürlich niemand sagen, dass es zu 100% nichts ist. Aber hatte vielleicht schonmal jemand ähnliche Symptome (psychosomatisch/als Folge einer Angsterkrankung)? Oder hat vielleicht jemand eine Idee, was ich noch untersuchen lassen könnte?

22.05.2019 13:58 • 06.06.2019 #1


9 Antworten ↓


Du könntest dich mal auf borelliose testen lassen , das hat mein Arzt gerade im Sinn und ich habe die gleichen Symptome wie du.

A


Schubweise Müdigkeit / Schwäche mit Muskelschmerzen

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Danke schonmal für den Input! Wenn man sich das durchliest, hast du natürlich Recht. Werde ich mal beim Hausarzt ansprechen! Wie lange hast du denn die Symptome schon?

Also angefangen hat es ehrlich gesagt alles letztes Jahr als ich eine taube Stelle am Bein hatte über Wochen hinweg, die hab ich aber ignoriert weil ich dacht da ist bestimmt einfach ein Nerv gerade beleidigt. Dann kamen schulterschmerzen mal so sporadisch ab und an , dann ging's in die Achseln und in die Arme.. Dacht mir aber nie was dabei weil ich eh ne faule Socke bin und einfach davon ausgegangen bin das mal Sport nötig ist , richtig schlimm wurde es dann Anfang des Jahres als viele taube stellen dazu kamen von jetzt auf gleich und muskelzuckunhen , Kribbeln und Schmerzen der Hölle. Hab bisher nen langen Ärzte marathon hinter mir , aus Angst vor Krebs habe ich dann einen Onkologen aufgesucht der dann auf die borelliose gekommen ist , das wird jetzt getestet . Wird höchst wahrscheinlich aber dann schon eine chronische sein , aber immerhin noch besser als Krebs

Hm, ja das klingt alles auch wirklich recht ähnlich wie bei mir. Ich werde es bei meiner Ärztin auf jeden Fall auch mal ansprechen. Ich wünsche dir, dass es keine Borreliose ist, auch wenn das natürlich noch besser als Krebs oder andere Sachen wäre! Im besten Fall ist es ja doch einfach nichts uns bessert sich von alleine! (egal wie stark Symptome oder Schmerzen sind, eine organische Ursache muss nicht immer dahinterstecken) Bei welchen Ärzten warst du denn vorher wegen der Beschwerden?

Ich war 4 x bei der Hausärztin , 1x im kh neurologe, 2x hno , 2x Onkologe und nä jste Woche nochmal ein neurologe. Beim Zahnarzt und Frauenarzt war ich auch, bisher wurde festgestellt :
CMD und pms , starke Verhärtungen aller Muskeln (besonders im Rücken)
vermutet wird : Angst und somatoforme Störungen

Na, das geht ja insgesamt noch! Verhärtungen aller Muskeln habe ich sicher auch (ob als Ursache oder Folge meiner Beschwerden, sei mal dahingestellt) CMD ebenfalls (tatsächlich vom Zahnarzt festgestellt). Was wurde denn bisher beim Neurologen gemacht? Und gibt es etwas neues wegen der Borreliosetestung? Ich wurde jetzt auch drauf getestet, ohne dass ich es selber ansprechen musste.. Zusätzlich habe ich eine Überweisung zum Kardiologen, weil mal geschaut werden soll, ob es irgendetwas mit dem Herzen zu tun hat..

Außerdem werde ich mir jetzt einen Therapieplatt suchen. Weil egal, ob es psychosomatisch ist oder nicht: die Angst macht mich wahnsinnig und die Beschwerden auch sicher nicht besser...

War heute beim Neurologen/ Psychiater , borelliose wuede getestet das ist negativ . Der Psychiater hat eine mittelschwere Depression, bipolare/ manische Züge, somatisierungstörungen und eine generalisierte angststörung diagnostiziert. Habe 3 verschiedene Medikamente bekommen und eine Überweisung zur psychotherapie .

Habe ihn auch gefragt ob das wirklich alles von der Psyche ausgelöst werden kann , er meinte wortwörtlich ja sicher doch

Wahnsinn was die Psyche alles anrichten kann.
Ich war einige Tage in der Neurologe im Krankenhaus.
Es wurde auch eine Lombalpunktion gemacht. Habe immer noch mit den Nebenwirkungen und Kopfschmerzen zu tun. Wie lange das wohl dauert?
Die bisherigen Ergebnisse waren soweit okay irgendeine automatisch ausgelöste Leitgeschwindigkeit konnte links nicht ausgelöst werden. Das passiere aber häufiger sagte man mir.
Angeblich alles im Normbereich.
Aber für mich doch beunruhigend.

@juliiet: Wie geht es dir denn mittlerweile? Wirken die Medikamente (auch hinsichtlich deiner körperlichen Beschwerden)? Mittlerweile nimmst du sie ja schon ein paar Tage, vermute ich.

@janaa: was hast du denn für Beschwerden, mit denen du in die Neurologie gegangen bist? Eine Lumbalpunktion hab ich vor ein paar Jahren auch einmal machen müssen. Die Kopfschmerzen waren eigentlich erst am nächsten Tag so richtig weg. Aber das ist ja normal! Hoffe sie plagen dich nicht mehr allzu lange.

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Dr. Matthias Nagel
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