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Hallo, da es mir seit einiger Zeit ziemlich schlecht geht, habe ich mich entschieden meine momentane Situation zu beschreiben. Alles fing an im Sommer 2015. Wir waren in den Bergen wandern. Plötzlich war mir ganz komisch zumute, ich hatte Herzklopfen , mir war schwindlig und hatte starke Angst Gefühle. Muss dazu sagen, dass ich schon einmal über längere Zeit Panikattacken in den 90 er Jahren hatte. Hatte sie aber überwunden. Dachte ich zumindest. Ein paar Wochen später litt ich weiter unter folgenden Symptomen. Benommenheit, verschwommenes sehen, Magenschmerzen und Schwindel. Im April folgte dann wieder eine Attacke, die ähnlich war, aber ein brennen auf der Brust und in beiden Armen kam dazu. Dachte, dass diese Attacke nie aufhört. Ich fuhr ins Krankenhaus und die Ärzte tippten auf eine Verspannung. Da ich ziemlich hartnäckig war und der Druck auf der Brust neu war, wurde ein Test gemacht, um herauszufinden, ob es ein Herzinfarkt ist. Leider hat sich bestätigt, dass es ein Infarkt war und nicht eine Panikattacke. Nach Herzkatheter und Implantieren eines Stents, wurde ich nach 4 Tagen nach Hause geschickt und da wurde es richtig schlimm. Jedes pieken und brennen in den Armen und im Brustbereich löste Angst aus. Das ist bis heute so. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

19.10.2016 15:24 • 20.10.2016 #1


5 Antworten ↓


Sophie56
Hallo Kaasin,

da ich (Gott sei Dank) noch keinen Herzinfarkt hatte, kann ich leider Deine Erfahrungen nicht zu 100 % teilen. Will Dir aber kurz antworten, damit Du hier nicht so ganz in der Luft hängst.

Panikattacken, vor allem in Verbindung mit einer Herzneurose (also Angst, durch einen Infarkt zu sterben) kenne ich allerdings zur Genüge. Habe ich früher sehr stark drunter gelitten. Mittlerweile haben die sich wesentlich gebessert.

Du schreibst, dass Du vor dem Infarkt ja auch schon unter Panikattacken gelitten hast. Warum sollen diese nur (bitte nicht falsch verstehen) weg sein, weil sich Deine früheren Befürchtungen nun tatsächlich durch den Infarkt bewahrheitet haben? Im Gegenteil: Ich stelle mir vor, dass durch diese schlimme Erfahrung Angstzustände noch gefördert werden (können). Es ist ja auch wohl erwiesen, dass physische Erkrankungen auch Angstattacken auslösen können.

Ich als Laie sage jetzt mal, dass eigentlich nach einem Herzinfarkt eine psychologische Begleitung von Nöten wäre. Wird so etwas nicht von ärztlicher Seite als Nachsorge angeboten? Da bin ich wirklich nicht informiert. Aber ich denke, wenn es Dir auf weite Sicht psychisch nicht besser geht, solltest Du evtl. mal über eine Psychotherapie nachdenken.

Ich wünsche Dir alles Gute
Sopie56

20.10.2016 07:09 • #2


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Panikartigen nach Herzinfarkt

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Ich hätte das wohl besser nicht gelesen.

Eine Frage habe ich aber, kann man bei einem Herzinfarkt noch Auto fahren? Oder sonstiges tun? Gibt es da auch Vorstufen oder kleinere Infarkte? Beim Schlaganfall gibt es ja sowas.

20.10.2016 07:30 • #3


Sophie56
Zitat von Kathi 1970:
Ich hätte das wohl besser nicht gelesen.

Eine Frage habe ich aber, kann man bei einem Herzinfarkt noch Auto fahren? Oder sonstiges tun? Gibt es da auch Vorstufen oder kleinere Infarkte? Beim Schlaganfall gibt es ja sowas.


......
Das war auch mein erster Gedanke, dass diese Frage Gift für so Einige hier, inkl. meiner Person, ist Aber die Augen vor solchen Erkrankungen schließen bringt wahrscheinlich auch nix...leider

20.10.2016 08:06 • x 1 #4


K
Danke erstmal für eure Antworten. Ich habe eine Psychotherapie beantragt und starte Anfang November mit den ersten Sitzungen. Auto fahren kann ich wieder und arbeiten gehe ich auch schon wieder. Emotional bin ich nicht so gut belastbar. Dieses Ereignis hat mir sehr den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin 50 Jahre alt , bin gut durchtrainiert und hatte keinerlei Risikofaktoren. Mein Kardiologe ist ratlos, wie das passieren konnte. Ich hoffe, dass die Therapie hilfreich ist und ich demnächst eine bessere Lebensqualität habe. Furchtbar ist, dass ich genau die gleichen Symptome wie beim Herzinfarkt ( Druck auf der Brust und brennen) immer noch habe. Ist es die Psyche oder wirklich das Herz.......es ist manchmal sehr schwer das zu unterscheiden und auch auszuhalten.

20.10.2016 19:30 • #5


Sophie56
Das ist doch schon mal ein guter Schritt mit der Psychotherapie, Kaasin. Ich wünsche Dir, dass sie dich ein Stück weiterbringt.

Was Deine immer noch fortwährenden körperlichen Symptome anbetrifft: Da wirst Du doch gewiss und hoffentlich von Deinem Kardiologen weiter betreut und dieser kann eine tatsächliche Gefahr doch dann weitgehend ausschließen. Tatsache ist, dass man, wenn man ständig in sich hineinhorcht, Symptome, die auf rein psychischen Probleme basieren, manchmal einfach total überbewertet.

Dazu kurz die Schilderung einer Situation, die ich gestern Abend mal wieder erlebt habe:
Nach langer Zeit hatte ich noch einmal einen kleinen Anflug von Panik. Mir wurde in diesem Jahr die gesamte Schilddrüse wegen eines bösartigen Tumors entfernt. Meine Prognose ist sehr gut, weil im sehr frühen Stadium entdeckt. Das nur am Rande.

Gestern Abend nun bekam ich auf einmal so einen ungewöhnlich ziehenden Schmerz im Unterkiefer, der bis zu den Ohren ausstrahlte. Er war nicht übermäßig stark, hielt aber so ca. 3 bis 5 Minuten an.

Mein Verstand sagte mir, dass dieser Schmerz mit nahezu 100 %iger Sicherheit von den Verwachsungen meiner OP-Narbe herrührte. Da man aber weiß, dass sich ein Herzinfarkt mit Schmerzen im Unterkiefer bzw. den Zähnen ankündigen kann, bekam ich plötzlich leichte Panik. Ich musste mich dermaßen zusammenreißen, dass ich mich nicht noch mehr da hineinsteigerte. Irgendwie ist es mir dann aber gelungen. Ich hatte einen solchen Zustand schon länger nicht mehr. Ich will hoffen, dass das nicht wieder schlimmer wird. Hat bei mir aber wohl auch mit der Jahreszeit zu tun. Jetzt kommt so langsam wieder der November-Blues, wo einem das triste Wetter aufs Gemüt schlägt. Da bin ich für Angstzustände eher empfänglich.

20.10.2016 21:25 • #6





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