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P
Hallo liebe Forengemeinde,

begonnen hat alles letzte Woche... ich habe vor ca. 1,5 Wochen ein leichtes Ziehen im rechten Unterbauch bekommen, zuerst nur ganz leicht wahrnehmbar. Nachdem das immer stärker geworden ist und auch noch Übelkeit dazugekommen ist, bin ich dann zu einem Vertretungsarzt gegangen, der die Verdachtsdiagnose Blinddarmentzündung gestellt hat (Druckpunkte waren schmerzhaft) und mir eine Überweisung fürs Krankenhaus gegeben hat. Im Krankenhaus war dann nichts mehr schmerzhaft als herumgedrückt wurde , es wurde ein Bluttest gemacht (keine Entzündungszeichen vorhanden) und somit wurde ich nach Hause geschickt (ohne Ultraschall oder Gyn-Untersuchung). Die Schmerzen haben sich seitdem verändert, sie sind jetzt eher in der Leiste bzw. Hüfte zu spüren.

So - jetzt zum Problem: Ich weiß, ich muss das gynäkologisch abklären lassen, aber ich hab so eine Panik davor! Ich war sicher schon 10 Jahre nicht beim FA- ja, ich weiß, hätte ich nicht tun sollen, aber ich verhüte nicht hormonell, mein Zyklus ist wie eine Schweizer Uhr und ich habe auch nie Beschwerden (ich weiß, das sagt nichts aus). Bitte keine Belehrungen, wie wichtig Vorsorge ist, ich weiß das ja selbst und sitze jetzt da und verurteile meine Blödheit, solange nicht gegangen zu sein...

Ich habe fest vor, am Montag bei einer Gyn anzurufen, aber seit gestern habe ich Panikattacken und seit einer Stunde sitze ich da und heule hysterisch herum, weil ich mir denke, wie blöd kann man sein, so lange nicht beim FA gewesen zu sein? Ich ärgere mich so über mich selbst. Ich habe keine Angst vor der Untersuchung oder so, ich hab einfach nur so eine extreme Angst vor einer etwaigen Diagnose (deshalb war ich ja auch so lange nicht). Muss dazu sagen, in meiner Familie war das auch nie Thema, meine Großmutter und Mutter waren auch so gut wie nie, also ich bin da irgendwie so sozialisiert worden, soll jetzt keine Entschuldigung für mein Verhalten sein, nur so als Erklärungsversuch...

Ich weiß, niemand kann mir jetzt die Angst nehmen oder mir diesen Schritt abnehmen, aber ich habe niemanden, mit dem ich darüber reden kann und deshalb hab ich mir gedacht, ich schreibe das mal hier auf...

Vielen Dank fürs Lesen!

Liebe Grüße
Poldi

06.01.2018 09:44 • 06.01.2018 #1


13 Antworten ↓


J
Willkommen im Forum, Poldi!
Was macht dir mehr Angst - eine mögliche nicht so schöne Diagnose oder die Untersuchung an sich? - Ich war vor rund zwei Monaten das erste Mal seit fast 20 (!) Jahren bei einer Frauenärztin (wegen vermuteter hormoneller Probleme) und hatte auch Panik. Aber die Ärztin war so nett und behutsam, es war überhaupt nicht schlimm! Ich war danach superfroh, dass ich mich überwunden habe hinzugehen. Du schaffst das auch!

06.01.2018 10:02 • x 1 #2


A


Panik vor Gyn-Besuch

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P
Liebe Juwi,

vielen Dank für deine Antwort!

Es ist bei mir die Angst vor einer möglichen Diagnose. Hab generell große Angst vor Krankheiten und versuche so gesund wie möglich zu leben, um so irgendwie ein Gefühl der Kontrolle zu bekommen. Ich gehe generell eher wenig zu Ärzten, also nur dann, wenn es unbedingt sein muss (außer ZA, da war ich aber auch bis vor 5 Jahren ca. 10 Jahre nicht, erst als ich dann was gespürt hab - war damals nur leichte Karies - und seither gehe ich 1 x im Jahr). Und ich hab mir in den letzten Jahren halt immer eingeredet, da wird schon nichts sein, ich würde es merken. Aber dank Google und diverser Krebsforen (ja, das sollte man nicht lesen, vor allem nicht, wenn man an Krankheitsangst leidet) bin ich jetzt komplett fertig. Ich bin auch in Therapie (aber wegen einer anderen Geschichte, hatte vor 2 Jahren ein Burnout), bis jetzt war dieses Thema nie Thema in Therapie, weil es auch für mich nie Thema war. Ich war in Frieden mit meiner Entscheidung NICHT zu gehen, das hat sich jetzt seit letzter Woche komplett geändert.

Ich finde es toll, Juwi, dass du gegangen bist! Wirklich!

06.01.2018 10:22 • x 1 #3


kopfloseshuhn
Hey Poldi.

Jaja Vermeidung gehört aber zur Krankheitsangst ebenso wie übermäßiges zum Arzt gehen.
Beides hilft auf Dauer überhaupt nicht.
Sinnvoll wäre es, ein gesundes Maß anzustreben.
Sinnvoll sind die üblichen Kontrollen jedenfalls und die ANgst vor einer Diagnose ist so sinnbefreit wie sich ein Kind die AUgen zuhält und meint niemand sieht mich.
Denn was man nciht weiß kann trotzdem da sein. Und es ist, wie es immer ist, je früher erkannt umso besser behandelbar.

So.
Aber damit glaube ich jetzt erstmal lange noch nicht, dass bei deiner Untersuchung wirklich was schlimmes herauskommen muss oder wird.
Es kann schlicht und einfach mal eine Zyste sein, die wirklich nichts schlimmeres ist als eine Blase am Fuß durch das tragen von neuen Schuhen oder ein ungewöhnlich schmerzhafter Eisprung oder oder oder.

Wichitg ist, dich jetzt nicht völlig in deine Angst fallen zu lassen sondern konstruktiv das ganze anzugehen und es als nächsten Entwicklungsschritt auf dem Weg zu einem Leben ohne Angsterkrankung zu sehen.
Das Leben stellt uns manchmal von selbst vor die nächste Aufgabe. Das siehst du nun.

Jetzt gehst du erstmal zur Gyn und lässt das ganze überprüfen und tastest dich nach und nach dann einfach mal an die normalen Vorsorgeuntersuchungen heran und lernst dann, dass auch damit die Welt nicht untergeht.
Du siehst nun, dass Vermeidung dich nicht schützt.
Und das halte ich für eine überaus wichtige Erkenntnis und Thema für die Therapie.

Du schaffst das!

Liebe Grüße

06.01.2018 11:14 • x 1 #4


P
Liebe kopfloseshuhn (was für ein netter Name ),

vielen Dank auch für deine Antwort!

Es ist ja auch nicht so, dass ich jetzt Panik habe, dass jetzt die Beschwerden irgendwas Schlimmes sein könnten, sondern dass halt beim Krebsabstrich irgendwas Furchtbares rauskommt (diese Angst ist erst seit gestern da, also die Körperteile variieren ). Davor war es die Brust (plötzlich ist mir alles verdächtig vorgekommen) und natürlich schon auch der Eierstock. Und natürlich ist es immer diese Krebsangst! Kann ja gar nicht sein, dass das nur eine Zyste ist oder eine Entzündung , nein, ich bilde mir dann ein, sicher Krebs. Horrorszenario, das ich jetzt gerade unter der Dusche hatte: alle 3 Krebsarten gleichzeitig!

Ich weiß auch, dass meine Ängste dann kommen, wenn irgendwas sonst nicht so rund läuft im Leben... vor Jahren habe ich mal eine ordentliche Flugangst aufgerissen, da bin ich auf einen Heimflug vom Urlaub nur heulend im Flugzeug gesessen, und eigentlich hatte ich solche Angst vor dem Nachhausekommen, weil die Beziehung schon so kaputt war und klar war, dass irgendwas passieren muss, dass ich diese Angst auf das Fliegen projiziert habe. Und ich denke mir, ein bisschen so könnte das jetzt auch sein. Die Angst auf irgendetwas lenkt dann schön ab vor dem eigentlichen Thema.

Aber trotzdem ist es anders, weil da ja jetzt körperliche Symptome sind, die abgeklärt werden müssen. Also vielleicht nicht ganz mit der Flugangst vergleichbar, aber es zeigt halt, wie ich ticke und was ich mache. Und das Schlimme ist, auch wenn es einem bewusst ist, ist man trotzdem wieder in der Angstspirale drinnen. Damals habe ich das mit einer Therapeutin gut aufgearbeitet und seither waren Ängste nie wirklich das Thema, aber andererseits ist ja das Vermeidungsverhalten ja auch eine Symptomatik.

Es ist furchtbar! Weil ich mich so ärgere, dass ich es früher nicht geschafft habe, zum FA zu gehen. Dann wenn alles (scheinbar) in Ordnung ist und man keine Probleme hat. Ich hab es mir jedes Jahr vorgenommen, hab mir ja auch über das Internet schon eine Ärztin rausgesucht (also vor Jahren schon), bin aber aber nie hingegangen. Es war halt immer nur so halbherzig, so mach ich dann mal wenn ich Zeit und Lust hab, haha, als ob ich jemals Lust dazu hätte. Und dann habe ich es wirklich vergessen! Und dann ein Jahr später wieder gedacht, jetzt solltest aber gehen, geschaut, ob es sie noch gibt, wann sie Ordination hat usw. und dann wieder komplett vergessen! Wie blöd kann man sein? Und das ärgert mich jetzt! Ich bin eigentlich fertig wegen meiner eigenen Blödheit!

Liebe Grüße
Poldi

06.01.2018 12:34 • #5


P
PS: ich habe ja auch so eine Angst, dass ich dort bei der FÄ in Tränen ausbreche. Einfach nur, weil ich so Panik habe vor irgendeiner furchtbaren Diagnose!

06.01.2018 12:46 • #6


kopfloseshuhn
Hey Poldi.
Du klingst schon sehr reflektiert. das finde ich toll!
Man merkt, dass du schon sehr an dir arbeitest und auch geneigt bist, die wahren Probleme hinter der Angst anzuschauen.

Ich glaube auch, dass du weißt, dass es gar nicht so schlimm wäre, wenn du bei der FÄ in Tränen ausbrechen würdest. ich glaube, die hat sowas schon mal gesehen.
Offen mit seinen Ängsten umzugehen kann durchaus helfen. Man ist dann nciht so allein damit und die Ärzte reagieren meist doch einfühlsam.(Wenn auch nicht immer, aber dann weiß man, man braucht vill. jemand anderes.)

Natürlich kann dir hier niemand versprechen, dass du jetzt keinen aufälligen Abstrich haben wirst. Aber du merkst sicher, wie absurd deine Ängste gerade werden.
Und das solltest du dir schön vor Augen halten.
Denn, was du da befürchtest ist so wahrscheinlich wie dreimal hintereinander im Lotto den Jackpot zu knacken.

Dich zu ärgern hilft nicht. Hak das ab. So ist es nun und gut. Ändern kannst du es nicht mehr und nun machst du es eben anders.
Irgendwo wirst du gewusst haben, dass du gerade nur vermeidest und ganz richtig, wann hat je jemand schon mal Bock gehabt auf einen Gyn Besuch?

Am Montag rufst du an, sagst du hast Beschwerden damit du auch wenigstens zügig einen Termin bekommst und nicht noch drei Monate einen Horror schieben musst - fdas wäre jetzt wirklich kontraproduktiv - und dann gehst du hin.
Und danach sieht deine Welt wahrscheinlich wieder viel besser aus.

UNd dann sprichst du das Thema Vermeidungsverhalten noch bei deiner Thera an.

Klar, klingt jetzt super duper einfach - und ist es gar nicht. Aber du schaffst das!
Liebe Grüße

06.01.2018 13:12 • x 1 #7


Angor
Hallo

Werden die Schmerzen weniger wenn Du die Stelle kühlst? Dann wird es sich um eine Blinddarmreizung handeln, meine Tochter hatte das auch öfter mal, und die Symptome sind so ähnlich wie bei einer akuten Blinddarmentzündung.

Trotzdem wäre es gut, mal einen Gyn aufzusuchen, wir Frauen sind ja leider öfter mal geplagt mit allem möglichen Kram wie z.B. (harmlose Zysten) , die man meist gar nicht mitbekommt, ausser wenn sie anfangen zu schmerzen weil sie gewachsen sind und drücken oder platzen.

Aber auch das ist nix Schlimmes. Ich wüßte übrigens keine Frau, die gern zum FA geht, und wenn man dann wartet bis das Ergebnis des Abstrichs da ist, ist immer doof, Du bist mit Deiner Angst nicht allein

LG Angor

06.01.2018 13:28 • x 1 #8


P
Liebes kopflose Huhn und liebe Angor,

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ja, natürlich hab ich gewusst, dass ich vermeide, aber ich hatte keine Panik so wie jetzt. Das mit dieser Panik ist neu. Im Spital wäre es ok gewesen, wenn sie mich auch gynäkologisch untersucht hätten, ich war ja eigentlich ziemlich sauer, dass sie mich nur mit einem Blutbild abgewimmelt haben ohne zu klären woher die Schmerzen kommen. Aber jetzt hatte ich Zeit zum Nachdenken und googeln .

@ Angis: wie lange dauert so eine Blinddarmreizung? Ich habe das ja schon 1,5 Wochen.

Liebe Grüße
Poldi

06.01.2018 15:15 • #9


Angor
Zitat von Poldi_74:
Angis: wie lange dauert so eine Blinddarmreizung? Ich habe das ja schon 1,5 Wochen.

Das kann man so pauschal nicht sagen, aber meistens gehts von allein weg.
Meine Tochter hatte das ein paar Mal, da meinte der HA, wenn das noch mal auftritt, muss der Blinddarm raus, und seitdem hatte sie aber nichts mehr.
Ist aber von mir nur eine Vermutung mit der Reizung, wie schon geschrieben, mit Kühlen müsste es besser werden, wenn nicht, ist da noch irgend was anderes.

06.01.2018 19:04 • x 1 #10


P
Vielen lieben Dank, Angor! Gekühlt hab ich bis jetzt nicht, ich hab eher das gemacht, was man bei Blinddarm nicht machen soll, nämlich Wärmeflasche drauf.

Wie gesagt, ich werde jetzt dann nachdem die Feiertage vorbei sind, mit dem Ärztemarathon beginnen, also Gyn und Internist. Meine Hausärztin, bei der ich dann nach dem Spital war, hat ja nur gemeint gereizter Darm, vielleicht hat sie ja Recht, ich hatte auch eine Magen-Darm-Geschichte zeitgleich (aber vielleicht war das auch die Aufregung, ist ja dann schwer auseinanderzuhalten). Der Schmerz (wirkliche Schmerzen sind es ja nicht, nur so ein Ziehen), hat sich verlagert, ist jetzt eher in der Leiste und beim Schambein. Der Arzt im Krankenhaus meinte, er glaubt eher, dass es ein orthopädisches Problem ist, das in den Unterbauch und in die Leiste ausstrahlt (Hüfte). Kann auch sein, hab schon längere Zeit immer wieder mal in der Früh beim Aufstehen auf der Seite Hüftschmerzen und da braucht es ein bisschen Zeit, bis diese Seite wieder beweglich ist und seit ein paar Tagen tut mir die Hüfte auch außen weh (beim Gehen), das kann ich mir jetzt aber auch einbilden, weil der Arzt das gesagt hat . Kann halt alles und nichts sein. Aber bevor ich zum Ortho gehe, möchte ich das organische ausgeschlossen haben (also Blinddarm und gynäkologische Erkrankungen).

Vielen lieben Dank euch allen noch einmal - mir geht es psychisch schon etwas besser!

Poldi

06.01.2018 19:30 • x 1 #11


kopfloseshuhn
Na so, wie du es jetzt beschreibst kann es wirlklich auch ein Orthopädischens Problem sein oder eben...naja wenns nach dem aufstehen ist, würde ichmal über eine neue Matratze nachdenken oder so. Wenn man doof liegt nachts kann einem so allerlei weh tun.

06.01.2018 20:13 • x 1 #12


K
Hallo,

habe jetzt nicht alles gelesen...

Aber paar Tipps hätt ich.

Schau doch mal bei Jameda Arztsuche rein, dort findest du, wer in deiner Nähe praktiziert und es gibt gleich Bewertungen dazu.

Stechen und Ziehen hatte ich auch oft und zwar heftigst, meist an den ersten 2 Tagen der Regel. In den Wechseljahren noch etwas mehr.

Es können auch Myome sein, lt. meiner Gyn harmlos, sollten halt in Abständen beobachtet werden.

Was Blinddarm betrifft, hieß es bei uns immer, wenn man das Bein anzieht und es schmerzt im Blinddarmbereich, dann könnte da was sein. Aber bei dir wurde es ja untersucht.

Ich hab eine sehr liebe Gyn, da sitze ich dann auch gerne mal fast 3 Std. im Wartezimmer. Aber ich bin heilfroh, dass ich sie damals gefunden habe.

Alles Gute dir!

LG

06.01.2018 20:43 • x 1 #13


P
Liebes kopflose Huhn, liebe Kathi,

vielen Dank für eure Antworten.

Das mit der Matratze hab ich auch schon gedacht - aber jetzt tut es eben nicht mehr nur nach dem Aufstehen weh (da momentan wieder weniger) sondern untertags, aber halt auch nicht immer sondern nur phasenweise, meistens vor allem in Belastung oder beim Stehen. Vielleicht war es auch ein blöder Zufall, Hüftschmerzen durch die Matratze (oder was auch immer) und dazu die Magen-Darm-Grippe und dann denkt man (ich) gleich an Blinddarm oder irgendwas anderes organisches. Ich mal ja immer gleich den Teufel an die Wand

Naja, bringt ja jetzt eh nichts darüber zu spekulieren, was das sein kann. Ich werde es (vor allem für mein Seelenheil) abklären lassen, vor allem den längst fälligen Gyn-Besuch endlich hinter mich bringen. Und wenn es nur dafür gut war, dass ich da mal meinen Hintern hoch bekomm

Ich hab mir schon eine FÄ rausgesucht (eh schon vor Jahren), die werde ich am Montag gleich anrufen. Momentan stresst mich der Gedanke nicht, aber ich weiß, wenn ich dann den Telefonhörer in der Hand habe, werde ich auszucken

Ich wünsche euch noch einen schönen entspannten Abend!

Liebe Grüße, Poldi

06.01.2018 21:32 • #14


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