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Hallo,

ich bin Thomas, Jahrgang 1962 und stamme aus dem nördlichsten Bundesland in dem ich auch mit meiner Liebsten nebst Hund lebe.

Ich war über 20 Jahre Berufssoldat, habe bei der BW 3 Semester allg. Medizin studiert, war 3 Mal im Auslandseinsatz und bin, nein, ich war früher eine – Zitat meiner früheren Freunde - „kreative Granate“. Habe viel Musik gemacht, Texte, und auch Bücher geschrieben und und und.

Nach meinem letzten Einsatz ( musste am Hindukusch 2 Feinde erschießen ) bin ich in eine Lebenskrise inkl schwerster Depressionen gerauscht. Nach 2 stationären Reha´s ging ich den Vorruhestand und hatte meine Depression soweit einigermaßen im Griff.

Seit Corona ist nun alles anders. Ich bekam Panik wenn ich/wir einkaufen mussten. Dass wir beim Thema Impfen ganz schnell vorn dabei waren, inzwischen 4 fach geimpft und ohne jegliche Probleme durch die Pandemie gekommen sind hat mich auch nicht beruhigt.

Inzwischen gerate ich beim „Zwicken oder Zwacken“ in Panik. Ich weiß, dass ein Zwicken in der linken Brust und sich durch Dehnübungen und Lageänderung in Luft auflöst, nichts mit dem Herzen zu tun hat – aber ich bekomme sofort Panik.

Ich weiß dass die Farbe des Stuhlganges durch Rotwein oder Spinat etwas dunkler wird – aber ich bekomme sofort Panik.

Habe inzwischen - nach Rücksprache mit meinem Doc. alle Psycho-Medi´s ausgeschlichen und abgesetzt, weil diese allesamt nur eine bewirkten: Gewichtzunahme

Thrapie-Plätze – das wissen wir alle – sind nur schwerlich zu bekommen. vielleicht kann ich mir meine Ängste zumindest ein wenig von der Seele reden, denn „Angst fressen Seele auf“ und macht Stück für Stück auf die Partnerschaft kaputt

LG Thomas

06.04.2023 15:52 • 11.04.2023 x 9 #1


20 Antworten ↓


@thomas1963 Hallo Thomas, herzlich willkommen hier. Du kannst Dir hier auf jeden Fall alles von der Seele schreiben - eigentlich ist hier immer jemand unterwegs. Hier sind auch viele mit Diagnose Hypochondrie unterwegs.

Was mir spontan beim Lesen Deines Posts einfiel:
Hat bei Dir mit dieser Vorgeschichte schon mal jemand an PTBS gedacht? Ach wenn es mit Therapeuten schwierig ist - ich würde doch mal versuchen, bei einem Traumatherapeuten einen Platz zu bekommen und das mal abklären lassen. Ein Trauma kann nicht über eine normale Therapie wie Verhaltenstherapie oder eine normale Reha behandelt werden.

Und man braucht auch oft mehrere Anläufe mit einer Therapie - gerade Ängste schleichen sie immer wieder ein, auch wenn man sie schon mal besiegt hatte. Meistens bringt auch ein neuer Therapeut neue Impulse und man kommt wieder ein Stückchen weiter.

Von daher - bleibt dran an der Suche nach einem neuen Therapieplatz.

A


Möchte mich vorstellen - habe Ängste vor Krankheiten

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Zitat von thomas1963:
Hallo, ich bin Thomas, Jahrgang 1962 und stamme aus dem nördlichsten Bundesland in dem ich auch mit meiner Liebsten nebst Hund lebe. Ich war über ...


Herzlich willkommen und einen guten Austausch hier. Den Hinweis auf PTBS finde ich gut.
Es gibt auch einige Onlinetherapiemöglichkeiten, aber vermutlich nicht, wenn es tatsächlich eine PTBS sein sollte.

Eine weitere Alternative wäre eine Privattherapie, oder bist du als Berufssoldat nicht ohnehin privat versichert? Da bekommt man ja schon eher mal einen Therapieplatz.

Hallo Ihr Lieben,

ich vergessen zu erwähnen dass eine der Reha wegen dem PTBS gewesen ist.

Und ja, ich bin privat versichert....aber auf´m Dorf sind weit uns breit für kein Geld der Welt Thera´s zu finden...

Hallo, das tut mir sehr leid und ich kann mir vorstellen, wie schlecht es Dir geht! Da hast Du ja ganz schön was mitgemacht und Deine Ängste hängen sicher mit den traumatischen Erlebnissen im Krieg zusammen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit alternativen Methoden, um Traumatas aufzulösen. Vielleicht wäre das auch etwas für Dich. Wenn Du magst, erkundige Dich doch mal bei einem Heilpraktiker oder Hypnosetherapeuten, der sich mit so etwas auskennt. Gut sind auch Heilpraktiker, die nach Dr. Klinghardt arbeiten.
Ansonsten kann ich noch gute Therapeuten empfehlen, und zwar Haustiere. Wäre ein Hund etwas für Dich? Ich habe auch einen und sage immer: Das ist mein Therapiehund. Sie sind gold wert. Von Herzen alles Gute!

Hallo,

danke für den Hinweis bezüglich der Hypnose.

Ich habe Zeitlebens Haustiere um mich. Meine/unsere letzten Katzen sind vor 4 Jahren im Alter von 18 und 19 Jahren verstorben.

Seit 3 Jahren haben wir unseren Sonnenschein Flocke im Haus. Wenn vor lauter Verzweifelung im Wohnzimmer weine, ist er sofort da.

Zitat von thomas1963:
Hallo Ihr Lieben, ich vergessen zu erwähnen dass eine der Reha wegen dem PTBS gewesen ist. Und ja, ich bin privat versichert....aber auf´m Dorf ...


Verstehe, es gibt aber auch schon einige Therapeuten, die Onlinesprechstunden anbieten. Da hat sich aufgrund von Corona schon viel getan.

Ansonsten bin ich wegen meiner Einsätze seit Februar letzten Jahres in sehr engem Kontakt mit einem Militär-Seelsorger, denn dem was Zar Putin der kleine in der Ukraine veranstaltet hat (und noch veranstalten wird) kann man sich ja gar nicht entziehen.

Seeeeeehr gut, dass Du einen Hund hast! Das sind so mit die besten Therapeuten.
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
Ich glaube, von Hildegard von Bingen.

Und ich habe meine LIebste an meiner Seite.

Dieses Video hab ich - mit Genehmigung von Truck Stop - zu ihrem 60. vor einigen Tagen gemacht



Gruß Thomas

Ich habe auch gute Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden bei Heilpraktikern und Osteopathen gemacht. Wenn das etwas für Dich ist, wäre es vielleicht auch eine gute Möglichkeit, Dich zu stabilisieren und das ganze System zu beruhigen. Wird natürlich alleine nicht reichen bei Deiner Geschichte, aber vielleicht würde es Dir begleitend gut tun. Ich hatte mal Akupunktur und der Arzt setzte mir eine Nadel und sagte, die wirke wie Valium. Und er hatte Recht. Also es gibt da im Bereich der Alternativmedizin eine Menge guter Sachen. Falls es Dich interessiert, findest Du sicher im Internet Empfehlungen für gute Heilpraktiker oder Osteopathen in Deiner Nähe.

Hallo @thomas1963 ,

bin neu hier im Forum und möchte dir für deinen ehrlichen Beitrag danken.
Du sprichst mir aus der Seele - die Angst vor Krankheit begleitet mich auch schon seit fast vier Jahren.
Auslöser...keine Ahnung, ich kann es mir selbst nicht erklären.
Bei mir ging es soweit, dass ich, so wie von dir beschrieben, jedes zwicken, jedes drücken, jegliche Ausscheidungen genauestens beobachtet habe und sofort Panik geschoben habe bzw. noch immer Panik schiebe.
Mittlerweile ist es meine zweite Therapie die mit Medikamenten begleitet wird.
Hatte leider erst vor zwei Monaten einen Rückfall und habe mich wieder einstellen lassen müssen.

Den Weg raus habe ich selber für mich noch nicht gefunden, um ehrlich zu sein.
Vielleicht können wir uns ja ab und zu austauschen um uns Mut zuzureden.

Nimmst du derzeit gezielt Medikamente gegen die Angststörung bzw. wie wirst du weiter vorgehen?

Lg Kerstin

Hallo Kerstin,

ich habe bis vor kurzem Atosil genommen, aber das verträgt sich auf Dauer nicht mit meinen Blutdrucksenkern.

Ansonsten habe ich, wie schon geschrieben, nach Rücksprache mit meinem Doc, alle Deprimittel ausgeschlichen und abgesetzt.


LG Thomas

Okay, ich hoffe für dich, dass es nicht am Absetzen der Medikamente liegt.

Wenn sich die Panik nicht mehr kontrollieren lässt, bitte warte nicht zu lange und kläre es nochmals mit deinem Doc ab.
Es ist schwer, da wieder von selber rauszukommen.

Wünsche dir trotz allem ein schönes Osterfest und lass dich nicht unterkriegen

@thomas1963
Herzlich Willkommen hier!
Hier findest du viele Gleichgesinnte und kannst dir ruhig alles von der Seele schreiben.
Ich leide seit 13 Jahren unter der PTBS aber im Laufe der Zeit haben sich noch andere Diagnosen dazugeschlichen.
Aber über allem steht die Überschrift PTBS und laut Ärzten ist sie schon chronisch geworden.
Seit Corona geht es mir genau wie dir und ich musste die Psychopharmaka wieder einschleichen. Auch wenns paar Kilo mehr werden, der extreme Leidensdruck hat sich gemildert und ich kann wieder Momente ohne permanente Panik erleben. Ich bin nicht stolz drauf, die Dinger wieder zu nehmen aber gottlob gibt es sie.
Therapieplätze oder dergleichen haben wir hier im Südwesten von Deutschland auch kaum, ich stehe seit Jahren auf diversen Wartelisten.

Zu deiner Frage: Es gibt so unglaublich viele Ansätze, ich habe auch einiges ausprobiert und hatte mit EMDR erstmal gute Erfolge erzielt aber meine Ängste wurden erneut getriggert und es gab eine Re-Traumatisierung.
Bei deinem individuellen Weg kann dir niemand etwas garantieren aber du kannst dich ja mal schlau machen was es alles gibt- das lenkt auch gut ab.

Was ich immer empfehlen kann ist das schreiben. Wir haben alle so viele Sichtweisen auf Erlebnisse z.B. dein Kriegseinsatz. Ich möchte das gar nicht werten oder triggern aber in erster Linie warst du Soldat und deine Aufgabe z.B. den Feind zu bekämpfen (sorry, ich formuliere das jetzt sehr plump) aber du warst und bist auch Mensch- genau wie der Feind. Du hast diese Szenarien sicherlich schon analysiert. Das alles zeigt uns aber auch die eigene Endlichkeit im Leben, ob jetzt durch Krankheit, Alter oder durch Gewalt.
Schreib auf was dich bewegt, was in dir vorgeht, was dich ängstigt. Oft kann man gar nicht schreiben, dann reichen Stichpunkte.
Ich schreibe seit Jahren eine Art Tagebuch bezüglich meiner Krankheitsängste und wenn es ganz schlimm wird, blätter ich zurück und darf erkennen- oh, die Symptome hattest du vor 3 Jahren auch schon und lebst noch..... in 99 % der Fälle hilft es.

Lass uns gerne dran teilhaben was du unternimmst- ich suche noch immer die ultimative Lösung, die von Dauer ist.

Bis dahin wünsche ich dir erstmal alles Gute und ich hoffe, es ist okay, dass ich das so plump aufgegriffen habe....

Das mit dem Tagebuch werde ich wahrlich mal aufgreifen.

Gerade vorhin war´s wieder soweit. Hab mich auf dem Sofa hingelümmelt (Herr der Ringe geschaut) und dabei wohl irgendwie verdreht gelegen. Irgendwann zwickte es 2 oder 3 Mal ganz leicht unter der linken Brustwarze.

PANIK. Blutdruck gemessen, mein kleines EKG angeworfen, Sauerstoffsättigung - alles normal.
Durch die Bewegung um die Geräte aus´m Medischrank zu holen ging dann auch das Zwicken weg.

Kommentar meiner (inzwischen manchmal) genervten Frau: Nächstes Mal gehst Du mit Flocke (unser Hund) in den Garten....

Hallo Thomas

Mir geht es genauso habe auch Ängste vor Krankheiten kenne das zu gut bei jedem kleinsten symptom springe ich drauf an und das Drama geht los
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Servus Thomas und erstmal ein gschmeidiges Hallo von mir.
Mir ging es grad ähnlich wie dir.
Lieg gemütlich auf der Couch und merk wie eine innere Unruhe aufkommt aus dem nichts.
Dann einen leichten Druck überhalb der linken Brust bekommen und ein komisches Gefühl gehabt.
Kurz auf die Terrasse gegangen und es wurde nicht besser. Hab mir dann eine Meditation angehört und danach Blutdruck gemessen der bei 115/75 und Puls bei 76 lag.
Also alles ok.
Vielleicht mal nicht verkehrt weil man dann sieht das am Körper nichts ist und uns der Kopf nur versucht einen Streich zu spielen.

Tut mir gut hier zu schreiben, ganz einfach weil ich mit meinen Problemen offensichtlich nicht allein bin

vor längerer Zeit hab ich unter meinem Pseudo Paul van Hoff hin wieder mal n büschen Mukke gemacht, aber selbst dazu kann ich mich schon lange nicht mehr aufraffen....Mikro, Keyboard, Gitarre ...alles nur noch Staubfänger

Playback-Musik/Text Maffay


@thomas1963 hab ich auch festgestellt das es hier gut tut zu schreiben und zu lesen das man nicht alleine ist.
Es hilft auch das man Ratschläge, gute Tips und Beistand bekommt.
Hier ist keiner alleine und sei optimistisch das du Musikutensilien wieder entstauben wirst und dann wieder Spaß daran haben wirst.
Den Song wollen wir dann alle hören

A


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