Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: Aber ich kann sie schon ein Stück weit verstehen. Zum einen weil das Thema Krankheit mich auch immer triggert...zum anderen weil ich denke, dass es einfach das Wesen dieses psychischen Problemes ist, dass sie genau so handelt, wie sie eben handelt.
Man kann ja einem Menschen, der humpelt, weil er sich ein Bein gebrochen hat nicht vorwerfen, dass er humpelt.
Genauso wenig kann man einem Menschen, der psychisch gerade in einer Ausnahmesituation ist vorwerfen, dass er kein Organisationstalent in Sachen medizinischer Abklärung und Therapie ist.
Ich kenne das von mir ja auch. Zum einen fällt mir mein Alltag so schwer, dass für mich das Leeren des Briefkastens manchmal den ganzen Tag dauert, bis ich die Kraft
dafür gefunden habe - und entsprechend schwer fallen mir dann Fahrten in die Stadt, Stundenlanges Warten in Wartezimmern, Betteln um Arzttermine, Diskussionen mit Krankenkassen oder ähnliches...das stellt einem alleine schon vor einen Berg von Belastungen und Problemen, wenn man gerade mittendrin steckt in einem psychischen Problem.
Außerdem - so sehr ich immer für das Abklären von Krankheiten oder Symptomen bin - ich habe halt auch die Erfahrung gemacht, dass das zumindest bei mir ein Fass ohne Boden war, vielleicht geht es ihr ja auch so...man kommt nicht vom Arzt und glaubt man ist gesund...das sagt einem auch kein Arzt. Die Ärzte picken sich aus der langen Liste möglicher Untersuchungen zwei raus und wenn da nichts rauskommt sitzen sie ratlos vor einem. Mich zumindest hat das nie beruhigt. Mich hat das immer nur NOCH nervöser gemacht...also auf zum nächsten Arzt...und irgendwann habe ich festgestellt, dass mich die Arztbesuche noch mehr belastet haben, als der Gedanke irgendwie krank zu sein. Also habe ich es irgendwann ganz gelassen...was wahrscheinlich auch wieder nicht gut ist.
Will damit nur sagen: Manchmal ist es nicht so einfach, es umzusetzen, auch wenn alle einem sagen Dann mach halt mal was dagegen...
09.07.2018 09:02 •
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