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Hallo an alle,
habe lange nicht mehr hier geschrieben, weil es mir in letzter Zeit eigentlich recht gut ging.

Letzte Woche hat meine Großmutter die Diagnose erhalten, dass sie einen bösartigen Tumor im Bauchraum hat, der dringend operiert werden muss. Die Prognose ist eher schlecht, der Tumor ist schon ziemlich groß. Sie ist viel zu spät zum Arzt gegangen. Immerhin hatte sie schon das letzte halbe Jahr gesundheitliche Probleme: Schmerzen, Schwächeanfälle, nun auch noch Wasser in den Beinen ...

Das hat jetzt alles nichts mit mir zutun. Aber seit ich davon weiß, fühle ich mich irgendwie schlapp, habe Verspannungen im Nackenbereich, manchmal Halsschmerzen, Schluckbeschwerden (wie bei einer Mandelentzündung) und mein Puls ist mal wieder viel zu hoch, wahrscheinlich auch mein Blutdruck. Ich weiß, daß das alles typische Angst-Symptome sein können. Ich kenne auch den Mechanismus und weiß damit umzugehen. Ich will mich nicht von der Panik auffressen lassen, sie kann mir nix, eigentlich ist sie gar nicht da. In der Tat kann ich auch ziemlich klar denken und habe keine Probleme damit, mich zu konzentrieren wenn ich arbeite z. B.
Aber nun irritiert es mich doch, dass diese Symptome nicht verschwinden wollen. Manchmal bilde ich mir ein, ich hätte einen leichten Schwindel, manchmal Kopfschmerzen in der Schläfe oder ein Stich in der Brust oder so Schwächegefühl in Armen und Beinen. Das nervt langsam. Wenn es wirklich Panik ist, warum manifestiert sie sich dann nur körperlich? Kann man sie verdrängen? Sucht sie sich vielleicht andere Wege?
Oder steht hinter diesen Symptomen doch etwas anderes? Natürlich sind das ähnliche Beschwerden, wie die, die auch meine Oma beschrieben hat, so daß ich mich automatisch mit der Frage herumschlagen muß, ob ich nicht auch einen Tumor habe.

Ich weiß, dass mir hier niemand diese Fragen abschließend beantworten können wird. Ich werd' wohl zum Arzt gehen und mich durchchecken lassen müssen. Aber vielleicht kennen ja einige hier so eine Form der Panik auch? Also Panik, die nicht offen hervorbricht, sondern sich hauptsächlich in körperlichen Beschwerden zeigt.

Danke für's Lesen.

Tobias

27.03.2014 22:40 • 01.04.2014 #1


3 Antworten ↓


Ja, nennt sich soweit ich weiss Somatiesierungsstörung. Ist bei mir auch deutlich schlimmer ausgeprägt als die eigentliche Panik.

PS: Alle guten Wünsche für deine Oma!

A


Mal wieder Panik? Oder doch was anderes?

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Huhu sevens,
genau dasselbe Muster hab ich letztens auch bei mir beobachtet. Ein naher Bekannter berichtete mir von der Diagnose Hirntumor und ich bemerkte da schon eine Veränderung in mir und dachte noch: ruhig bleiben, nicht ängstlich werden, das hilft ihm jetzt wenig. Wenig später fing ein leichter Schwindel an und die unterschwelligen Sorgen begannen. Bisher sind meine Beschwerden auch nicht weggegangen, sie haben sich verändert, sind jedoch da. Und ich bin in eine Angst gerutscht...
Ich denke, selbst wenn wir uns weitestgehend im Griff haben, kann uns das immer wieder passieren, weil das einfach unseren Nerv trifft. Man ist nicht dagegen gefeit und muss in solchen Fällen einfach wieder von vorne anfangen und sich wieder in den Griff bekommen.
Du bist ja auch noch nicht mittendrin, sondern erkennst schon am Anfang, wo es hinführen könnte. Also Notbremse ziehen und abspringen. Ich wünsch dir Kraft und Glück!
kiba

Danke Eure Antworten!

Es ist mittlerweile besser geworden. Meine Oma ist seit gestern im Krankenhaus, ob sie operiert werden kann, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen. Seit sie im Krankenhaus ist, fühl' mich wieder ziemlich fit (mal abgesehen vom Jetlag, den mir die Zeitumstellung regelmäßig verschafft). Irgendwie ist es schon unheimlich, wie mächtig die Psyche ist und wie viele körperliche Probleme durch psychische Belastung ausgelöst werden können.





Dr. Matthias Nagel
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