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B
Hallo liebe Leute,

ich bin gerade 30 Jahre alt geworden und habe in Sachen Panikattacken, Angst und Symptomverschiebung von meiner Psyche in den letzten 4,5 Monaten einen echten Crashkurs bekommen. Vorher war ich nie krank, immer gesellig, sportlich...glücklich.
Alles fing an mit einer Panikattacke, Hyperventilieren im Auto vor 4,5 Monaten und dem 30 km langen Weg ins KH mit Todesängsten. Im KH (Ultraschall Herz, Übernacht-EKG, Bluttest, O2-Check) alles gut. Seit dem ist aber leider alles anders. Zunächst hatte ich Brustschmerzen, dann tat der linke Arm dazu sehr weh. Kardiologe - Herz topfit. Über Physiotherapie habe ich durch Blockadelösen in der BWS meine Schmerzen wegbekommen (als kleiner Tipp). Dann bekam ich leider öfter mal Herzstolpern. Dann war es eine unkontrollierbare Wärmeentwicklung im Brustkorb die mich runtergezogen hat. Ist mittlerweile nicht mehr da. Dann bin ich sehr erkältet gewesen mit ziemlich starkem Husten über fast 3 Wochen. Kleines Blutbild und dann eine Woche später großes Blutbild (inkl. Schilddrüse) wieder alles gut. Darüber hinaus leide ich mittlerweile seit ca. 3 Monaten an Appetitlosigkeit, obwohl essen für mich immer eine der schönsten Nebensachen der Welt war.
Letzten Sonntag fingen dann leider die tierischen Kopfschmerzen an mit Schwindelgefühlen (schwummrig benommen würde ich es jetzt mal beschreiben). Ich war dann heute beim HNO-Arzt. Mit Nebenhöhlen und auch mit der Lunge (wurde auch untersucht zur Sicherheit wg. Husten) ist alles gut. Leider sind die Kopfschmerzen und der Schwindel in abgeschwächter Form immer noch da. Vllt. kann ich schlecht damit umgehen, da ich noch nie Kopfschmerzen hatte. Vllt. hat sich die Angst auch nur diesen Teil meines Körpers gesucht, da dieser bisher noch nicht vollständig durchgecheckt wurde. Eine Überweisung zum Neurologen habe ich bekommen. Fest steht nur, aber da erzähle ich euch sicherlich nichts neues, dass ich oder man sich ja immer das Schlimmste ausmalt.
Da ich keine Medikamente nehmen möchte, habe ich vor 6 Wochen mit einer Hypnosetherapie (Hypnoanalyse) angefangen (bisher 3 Sitzungen, die weiteren sind in größeren Abständen). Ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben, da ich mir sowohl meine Leiden von der Seele reden kann, als auch unter Hypnose mein Unterbewusstsein auf mögliche Ursachen für die Somatisierungs- oder Angststörung durchforstet wird.

Habt ihr Tipps gegen Kopfschmerzen, Schwindel? Ich hatte meiner Freundin versprochen wieder mehr Sport zu treiben (eigentlich war ich immer sehr sportlich)...momentan traue ich mich aber nicht wg. Kopfschmerzen/Schwindel...wie sind eure Erfahrungen?

25.03.2015 18:40 • 27.03.2015 #1


5 Antworten ↓


inna7
Nimm es einfach hin.
Schwindel hab ich heute ab und zu auch noch.Aber dabei passiert ja nichts. Wenn du dich damit angefreundet hast, wird das viel leichter. Ich essetrinke vorher genug danach leg ich los. Mit oder ohne schwindel.
Grade bei uns sind Sport und gesunde Ernährung wichtig. Lass das bloß nicht schleifen wegen ein bisschen Schwindel und Kopfschmerzen.
Wie gesagt nimm es an, wenn du es als Teil deines Lebens siehst geht er umso schneller wieder weg.

Ich wünsch dir alles Gute.

26.03.2015 01:09 • #2


A


Kopfschmerz Schwindel - Symptomverschiebung

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B
Hey Inna,

ich habe deinen Ratschlag direkt mal beherzigt und bin heute morgen laufen gewesen...mit Kopfschmerzen und Bedenken im Gepäck aber ich habe es durchgezogen. Vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Mein großes Ziel ist es endlich wieder Fussball spielen zu können. Leider ist da die Angst das etwas passiert wenn ich mich richtig anstrenge oder gar einen Ball gegen den Kopf bekomme immer noch sehr groß Zumal ich den Kopf ja noch nicht habe durchchecken lassen (Termin in 1,5 Monaten). Dazu kommt, dass ich vor ca. 6 Wochen auf dem Spielfeld eine Panikattacke hatte, dann ist mir schwindelig geworden durch die Angst und die Panik ist natürlich größer geworden. Seitdem sind Fussballplätze für mich ein rotes Tuch...
Hast du in die Richtung auch Erfahrungen gemacht oder einen guten Ratschlag?

LG, Ben

26.03.2015 14:52 • #3


inna7
Hey das finde ich Super. Wie ging es dir dabei?

Das kann ich verstehen, lass dich erstmal durchchecken damit du sicherheit hast.
Meine erste PA hatte ich bei meinem Freund als ich alleine war. Seit dem war ich nicht mehr da.
Das ist jetzt ein halbes Jahr her. Jedes mal wenn ich überlege zu ihm zu fahren bekomm ich ein mulmiges Gefühl, obwohl ich weiß das mir überhaupt nichts passieren kann.
Außerdem habe ich ein paar 100 Meter von meinem Haus entfernt ein riesen Feld. Da gehe ich immer mit dem Hund spazieren, vor ein paar Wochen konnte ich nur die Strecke gehen wo man das ganze Feld im Blick hat und viele Menschen rum laufen. Mittlerweile bin ich soweit das auch die Abschnitte gehen kann, wo niemand rumläuft. Manchmal muss ich mir zwar noch sagen das alles gut ist aber es wird.
Ich denke man muss einfach ein bisschen 'mutig' sein. Den inneren Schweinehund überwinden. Und umso länger man damit wartet desto schwieriger wird es.

Liebe Grüße, Ina.

27.03.2015 00:48 • #4


B
Während des Laufens hat mein Kopf zwar durch die Erschütterungen noch leicht gedröhnt, aber für die seelische Ebene ist es natürlich toll wenn es geschafft ist. Am Nachmittag ging es mir dann vom Kopfschmerz auch schon besser. Am Abend war ich dann noch beim Physiotherapeuten. Der hat Nacken und Rücken massiert, gelockert, BWS und HWS behandelt. Ich kann Physiotherapie nur empfehlen. Habe mich total gelockert gefühlt, auch wenn die Angst vor der Angst, dass der Kopfschmerz gleich wieder kommt natürlich jetzt immer noch da ist.

Zu dir: Das wir die Plätze erstmal meiden, an denen uns die erste PA überfallen hat oder zumindest ein mulmiges Gefühl dabei haben wenn wir wieder an diese Orte kommen ist denke ich ganz normal und trotzdem eines der größten Probleme umso länger wir die Plätze meiden (wie du ja auch gesagt hast). Ich hatte nach meiner ersten PA immer ein ganz komisches Gefühl wenn ich mit dem Fußballkollegen gefahren bin, bei dem es im Auto passiert ist. Ich dachte ok, dass kann ja nur wieder schief gehen - ist es aber nie! Dann kommen noch Gedanken wie beim nächsten Mal wenn es passiert ist es dann vllt. nicht nur eine PA, sondern etwas schlimmeres - was ja eigentlich völlig unlogisch ist, aber solche Gedanken kennst du sicherlich zur Genüge. Bei mir war es glücklicherweise so, dass ich es sofort weiter durchgezogen habe bzw. musste und jetzt ist es ok und macht sogar wieder Spaß mit ihm zusammen zu fahren und zu quatschen. Nebenbei hat mir an einigen Tagen geholfen mit dem Auto rumzufahren. Dabei konnte ich immer den Kopf frei bekommen und mich entspannen...vllt. hilft es dir ja auch
Bei dir finde ich es echt toll, dass du Fortschritte machst. Das du jetzt auch die einsameren Abschnitte laufen kannst ist ein schöner Schritt in die richtige Richtung und für dich auch ein Beweis, dass du deine Angst überwinden kannst. Das wichtigste ist, dass wir geduldig sind, denn ein Schock (ich war zumindest unterbewusst geschockt nach der ersten PA) verfliegt leider nicht innerhalb von Stunden, Tagen oder einigen wenigen Wochen.

Mit dem Wort mutig hast du vollkommen recht. Das ist ganz wichtig. Sich zu sagen ich muss mutiger sein und es dann auch wirklich umzusetzen sind aber zwei ganz verschiedene Paar Schuhe Ich habe mal gelesen unsereins soll sich morgens vor den Spiegel stellen, leicht auf die Brust klopfen (Thymusdrüse stimulieren) und sich 5x den Satz Ich liebe, glaube, vertraue, bin dankbar und MUTIG sagen. Vllt. hilft dir das auch in Akutsituationen dich zu beruhigen.

Heute Abend ist bei mir Fussballtraining und ich bin wirklich ein wenig nervös...hoffe mal, dass ich es trotzdem durchziehen werde.

Liebe Grüße aus Norddeutschland,
Ben

PS. Halte mich weiter auf dem Laufenden. Ich halte dich auch auf dem Laufenden

27.03.2015 11:26 • #5


B
Und bzgl. des von deinem Gehirn auferlegten Besuchsverbotes bei deinem Freund lassen wir uns auch gemeinsam etwas einfallen

27.03.2015 12:31 • #6





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