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M
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe mich hier angemeldet, da ich ziehmlich verzewifelt bin und mir Sorgen mache... und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.

ich weiss leider nicht genau, wo ich meine Geschichte posten muss und hoffe, dass ich die Begrüßungsecke dazu nutzen kann, um zu erläutern um was es geht.

Um zum eigentlichen Thema zu kommen, möchte ich kurz ausholen um möglichst genau zu schildern was los ist.

Seit einer Herzmuskelentzündung vor ca. 3 Jahren bin ich scheinbar zu einem Hypochonder mutiert und befinde mich seit ca. 1 Jahr deswegen in therapeutischen Behandlung, was bisher jedoch keine nennenswerte Erfolge herbeigeführt hat.

Seit nun ca. 4 Wochen habe ich extreme Einschlafprobleme. Angefangen hat es so, das ich immer in der Phase des hinübersegelns durch extreme Adrenalin/Wutschübe von 0 auf 100 katapultiert wurde. Diese Schübe fuhren durch meinen Körper wie eine Welle, die im Bauch begann und sich im Körper verbreitete. Mittleiweile ist es so, dass ich nur noch extreme Wut im Körper spüre, sobald ich merke, das ich gleich einschlafen könnte... ich habe das Gefühl, dass mein Körper schneller reagiert als mein Verstand. Desweiteren kommt es vermehrt dazu, dass ich durch die kleinste Muskelzuckung beim Einschlafen direkt wieder extreme Wut verspüre, da es mich vom Einschlafen abhält.

Meist brauche ich 3-4 Stunden um einzuschlafen. Gottseidank kann ich zur Zeit ausschlafen, sodass ich meine 6-8 Stunden Schlaf bekomme. Über Tag fühle ich mich auch nicht müde... sondern habe lediglich im Hinterkopf, dass es was schlimmes sein könnte und habe dadurch mittlerweile schon Angst, Abends ins Bett zu gehen. Das bei diesen Einschlafproblemen, starkes Herzrasen dabei ist, klingt ja logisch, schliesslich ist es normal, dass sich der Herzschlag bei Wut und Angst verstärgt bzw. schneller wird.

Wenn man bedenkt, dass 70 % aller Schlafstörungen Kopfsache sind und meine Angst vor Krankheiten bedenkt, dann steigt die Wahscheinlichkeit nochmals an, dass meine Einschlafprobleme keine körperlichen Ursachen haben.

Ich habe alles probiert um es in den Griff zu bekommen... Entspannung nach Jacobsen, Radio im Hindergrund etc... hat alles nichts gebracht. Desweiteren neige ich dazu, mich da langsam immer mehr reinzusteigern, was die Sache nicht wirklich einfacher macht....

Heute habe ich mich dazu überwunden doch zu meinem Hausarzt zu gehen. Da er meine Vorgeschichte kennt, hat er sofort gesagt, dass meine Schilderungen typisch für eine Angststörung ist und hat mir Anti Depressiva Tavor verschrieben. Ich will das Zeug nicht nehmen! Habe schon viel darüber gelesen und bin nicht wirklich scharf darauf es zu testen. Ich will nicht die Symthome sondetrn die Ursache bekämpfen. Die Frage ist nun, ob es eine Alternative zu Tavor gibt. Beispielsweise etwas pflanzliches? Oder habt Ihr sonst irgendwelche Ideen, was ich machen kann, um diese Angststörung in den Griff zu bekommen? Wie sind Eure Erfahrungen? Wie habt Ihr es geschafft?

Bitte helft mir! Ich habe das Gefühl, dass ich hier in einen Teufelskreis gerate. Normalerweise liebe ich es zu schlafen und ins Bett zu gehen und fände es schön, wenn es wieder so wäre.

Nochmals... über Tag habe ich keinerlei körperliche Probleme und wenn ich denn dann einmal schlafe, dann schlafe ich auh durch. Nur das Einschlafen ist die reinste Hölle!

Bin gerade echt verzweifelt

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Liebe Grüße,
Markus

12.08.2011 01:17 • 17.08.2011 #1


19 Antworten ↓


N
Hallo.
Also ich habe das auch ab zu mal das ich nich einschlafn kann wegen den ängsten und so. Und das ich dann auch so ne zuckungen habe sowie du es eben beschrieben hast.
Doch leider kann ich dir nich viel weiterhelfen. Hast du allgemein angst vor medikamenten? wenn nicht versuchs mal mit irgendwelchen schlafmitteln , ich glaub baldrian ist ganz gut es is auch pflanzlich.
Ich wünsch dir alles gute.
Liiebe grüße

12.08.2011 01:58 • #2


A


Körperliche Ursachen für Schlafstörungen

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Z
willkommen marcus!!

pflanzliche/natürliche alternativen gibt es reichlich auf dem markt: baldrian, hopfen, lavendel, schüsslers,...die frage ist nur, obs wirkt manche schwören darauf...aber bei mir wars nix.

grundsätzlich ist diese diskussion schon oft entbrannt, aber nach wie vor glaube ich wirklich, dass man medis nicht immer verdammen sollte. tavor ist natürlich gleich mal die kanone...hast du es denn schonmal mit irgendwelchen antidepressiva probiert?!


ich finde, socialfear hat das mal schön erklärt:
Zitat:
Es ist nicht korrekt zu sagen, dass Medis nur die Symptome bekaempfen. Wenn die Angst weg ist dank Medis kann man angstausloesende Situationen positiv erleben. Diese Erfahrungen veraendern die Persoenlichkeit in positiver Hinsicht, und helfen, die Angst abzubauen. Das ist sicher mehr als Symptonbekaempfung.


ich denke, hier hat er völlig recht. anti-depressiva können tatsächlich auf dauer eine große linderung verschaffen. auch nachhaltig. tavor dagegen ist im forum eher als notfall-medi bekannt - wenns mal gar nicht mehr geht, dann ein tavor. das lässt tatsächlich nur die symptome verschwinden. von einer nachhaltigen wirkung kann nicht die rede sein....allein schon deshalb, weil man es ja nicht regelmäßig einnehmen kann/darf/soll/sollte.

12.08.2011 01:59 • #3


Schlaflose
Hallo Markus,

Tavor ist kein Antidepressivum sondern ein Beruhigungsmittel aus der Benzodiazepin-Gruppe und macht bei dauerhafter Einnahme abhängig. Es gibt Antidepressiva, die schlafanstoßend wirken z.B. Doxepin, Amitriptyllin, Mirtazepin, Stangyl, Trazodon etc. Die kann man dauerhaft nehmen und machen nicht abhängig.

Viele Grüße

12.08.2011 07:13 • #4


G
Zitat von MarkusC:
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe mich hier angemeldet, da ich ziehmlich verzewifelt bin und mir Sorgen mache... und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.

ich weiss leider nicht genau, wo ich meine Geschichte posten muss und hoffe, dass ich die Begrüßungsecke dazu nutzen kann, um zu erläutern um was es geht.

Um zum eigentlichen Thema zu kommen, möchte ich kurz ausholen um möglichst genau zu schildern was los ist.

Seit einer Herzmuskelentzündung vor ca. 3 Jahren bin ich scheinbar zu einem Hypochonder mutiert und befinde mich seit ca. 1 Jahr deswegen in therapeutischen Behandlung, was bisher jedoch keine nennenswerte Erfolge herbeigeführt hat.

Seit nun ca. 4 Wochen habe ich extreme Einschlafprobleme. Angefangen hat es so, das ich immer in der Phase des hinübersegelns durch extreme Adrenalin/Wutschübe von 0 auf 100 katapultiert wurde. Diese Schübe fuhren durch meinen Körper wie eine Welle, die im Bauch begann und sich im Körper verbreitete. Mittleiweile ist es so, dass ich nur noch extreme Wut im Körper spüre, sobald ich merke, das ich gleich einschlafen könnte... ich habe das Gefühl, dass mein Körper schneller reagiert als mein Verstand. Desweiteren kommt es vermehrt dazu, dass ich durch die kleinste Muskelzuckung beim Einschlafen direkt wieder extreme Wut verspüre, da es mich vom Einschlafen abhält.

Meist brauche ich 3-4 Stunden um einzuschlafen. Gottseidank kann ich zur Zeit ausschlafen, sodass ich meine 6-8 Stunden Schlaf bekomme. Über Tag fühle ich mich auch nicht müde... sondern habe lediglich im Hinterkopf, dass es was schlimmes sein könnte und habe dadurch mittlerweile schon Angst, Abends ins Bett zu gehen. Das bei diesen Einschlafproblemen, starkes Herzrasen dabei ist, klingt ja logisch, schliesslich ist es normal, dass sich der Herzschlag bei Wut und Angst verstärgt bzw. schneller wird.

Wenn man bedenkt, dass 70 % aller Schlafstörungen Kopfsache sind und meine Angst vor Krankheiten bedenkt, dann steigt die Wahscheinlichkeit nochmals an, dass meine Einschlafprobleme keine körperlichen Ursachen haben.

Ich habe alles probiert um es in den Griff zu bekommen... Entspannung nach Jacobsen, Radio im Hindergrund etc... hat alles nichts gebracht. Desweiteren neige ich dazu, mich da langsam immer mehr reinzusteigern, was die Sache nicht wirklich einfacher macht....

Heute habe ich mich dazu überwunden doch zu meinem Hausarzt zu gehen. Da er meine Vorgeschichte kennt, hat er sofort gesagt, dass meine Schilderungen typisch für eine Angststörung ist und hat mir Anti Depressiva Tavor verschrieben. Ich will das Zeug nicht nehmen! Habe schon viel darüber gelesen und bin nicht wirklich scharf darauf es zu testen. Ich will nicht die Symthome sondetrn die Ursache bekämpfen. Die Frage ist nun, ob es eine Alternative zu Tavor gibt. Beispielsweise etwas pflanzliches? Oder habt Ihr sonst irgendwelche Ideen, was ich machen kann, um diese Angststörung in den Griff zu bekommen? Wie sind Eure Erfahrungen? Wie habt Ihr es geschafft?

Bitte helft mir! Ich habe das Gefühl, dass ich hier in einen Teufelskreis gerate. Normalerweise liebe ich es zu schlafen und ins Bett zu gehen und fände es schön, wenn es wieder so wäre.

Nochmals... über Tag habe ich keinerlei körperliche Probleme und wenn ich denn dann einmal schlafe, dann schlafe ich auh durch. Nur das Einschlafen ist die reinste Hölle!

Bin gerade echt verzweifelt

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Liebe Grüße,
Markus



Hallo Markus,
ob ich dir helfen kann, weiß ich nicht, aber ich versuche dir etwas über meine Einschlaf-Probleme zu schreiben.
Vor 50 Jahren hatte ich meine 1. Panik-Attacke. Ich war gerade im Begriff einzuschlafen, als sie mich wie ein Orkan überfiel. Laut um Hilfe schreiend stürzte ich mich aus dem Bett und dachte verrückt und ohnmächtig zu werden. Ich musste immerzu wie von einer Tarantel gestochen durch die Wohnung rasen, bis ich das Gefühl hatte, dass sich die Angst etwas beruhigt hatte. Durch die Panikattacke wurde das Adrenalin stimuliert, das vom Körper bereit gestellt wurde zur Flucht. Es war also eine Leistung ohne Leistungsanpassung, denn der Körper befand sich ja im Ruhezustand. Diese Zusammenhänge habe ich aber erst nach vielen Jahren mit psychotherapeutischer Hilfe verstanden. Ich bestand auch tagsüber nur noch aus Angst und Zwängen und dem Gefühl sterben zu müssen und wollte mir eine Wohnung nahe am Krankenhaus suchen, denn dann hätte ich keinen Rettungswagen mehr gebraucht im Notfall. Ich wurde stationär in einer psychosomatischen Klinik aufgenommen. Dort machte ich Bekanntschaft mit Tavor, das mich etwas beruhigte, so dass ich erst mal aus diesem schrecklichen Angstzustand herauskam. Nach 6 Wochen wurde ich entlassen (ohne Tavor) und zu Hause ging es dann mit den Panikattacken weiter. Mein Hausarzt verschrieb mir ungern weiterhin Tavor, denn ich tat ihm wohl leid. Nach ein paar Wochen ließ die Wirkung von Tavor nach und ich musste die Dosis immer mehr erhöhen, bis es schließlich gar nicht mehr wirkte. Zum Schluss nahm ich Tavor sogar mit mir auf die Toilette. Nun hatte ich nur noch die *beep* Angst und mich. Da ich nur noch aus Angstschreien bestand nahm man mich wieder stationär auf, was mich aber nicht weiter brachte aus heutiger Sicht. Dann suchte ich mir einen Psychotherapeuten, mit dem ich zusammenarbeitete. Er war jetzt meine Bezugsperson, mit der ich meine Kindheitstraumata (2-mal in der Woche) aufarbeiten konnte. Er befürchtete immer, dass ich in eine Psychose abdriften könnte, weil ich als Kind einfach zu viele schreckliche Dinge erlebt habe. Aber dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Ich war stark und nahm den Schmerz an, um ihn zu verarbeiten. Little by little. Step for Step. Es war die Hölle, manchmal wollte ich einfach sterben, aber irgendwann spürte ich, dass es aufwärts ging. Zwischendurch war ich auch in einer Hypnose- und Neurodermitis-Klinik und bekam Krebs, von dem ich inzwischen geheilt bin. Auch von der Neurodermitis.
Noch etwas zu den nächtlichen Panikattacken: Zur dieser Zeit schlief ich nur noch im Sitzen auf der Couch und erlaubte mir nicht, müde zu werden, aus Angst, dass die Panik mich wieder überraschen würde beim Einschlafen. Seit Jahren habe ich keine nächtlichen Attacken mehr gehabt, kann aber auch nicht einschlafen. Aus diesem Grund hat mir mein Hausarzt, nach vielen anderen 'Versuchen, ein Schlafmittel verordnet, damit ich endlich für ein paar Stunden zur 'Ruhe komme. Das tue ich auch, aber nach 4 Stunden Tiefschlaf bin ich dann wach, döse so vor mich hin, meditiere ein wenig oder höre Radio oder CD, bis ich dann morgens zur gewohnten Zeit aufstehe. Ich gönne mir dann auch ein kleines Mittagsschläfchen, weil mein Körper irgendwann keine Kraft mehr hat. Danach geht es wieder und ich schaffe meine Arbeit.
Die Ängste habe ich soweit unter Kontrolle, das heißt, ich kann viel besser mit ihnen umgehen, weil ich sie verstehe. Ich hatte schon Jahre keine Panikattacken mehr, aber die Angst ist trotzdem immer vorhanden in abgeschwächter Form. Ich rede ihr ständig gut zu und wir arrangieren uns. Manchmal überrascht sie mich aus heiterem Himmel. Früher geriet ich dann in Panik, jetzt nehme ich sie an der Hand und wir versuchen das Beste daraus zu machen. Sie ist mein Freund und nicht mein Feind, denn sie ist ja ein Teil meiner Selbst. Das Schlafmittel (1mg Noctamid) nehme ich jetzt schon seit 12 Jahren. Habe die Dosis noch nie erhöht. Hätte auch Angst davor.
Vielleicht kannst du etwas Bauchbares aus meinem Erfahrungsbericht für dich entnehmen.
Ich wünsche dir alles Gute und ein besseres Einschlafen.

Gruß
Glockenblume

12.08.2011 11:11 • #5


M
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Hätte nicht gedacht das sich jemand die Mühe macht, so ausführlich zu schreiben um dem anderen zu helfen. Danke dafür!

Baldrian, Entspannung nach Jacobsen, warme Milch etc. habe ich bereits ausprobiert. Diese Mittel bringen leider nichts. Korodin Tropfen nehme ich ab und an um mein Herzrasen zu stoppen, was ganz gut funktioniert. Eigentlich habe ich keine Probleme damit, Medikamente zu nehmen, stehe den verschreibungspflichtigen Medikamenten jedoch skeptisch gegenüber. Das Baldrian usw. nicht wirken liegt wohl daran, da das einschlafen ja nicht an der Müdigkeit scheitert sondern an den Wutanfällen.

Ich muss nochmals dazu sagen, dass ich diese Schübe nicht als Panik sondern als Wut und Adrenalin wahrnehme. Ich habe über Tag keine Angst und leide auch nicht an Depressionen. Ganz im Gegenteil würde ich behaupten das ich ehr ein lustiges Kerlchen bin. Klar, das es mittlerweile so ist, dass ich zum Abend beunruhigt bin und mir Sorgen mache, das es gleich im Bett wieder anfängt. Die Angst, das ich sterbenskrank sein könnte, verläuft ehr in Phasen. Mal mehr mal weniger... kommt halt immer drauf an, wer welche schlimme Krankheit hat... ich bin gut darin, immer ein Symptom dieser Krankheit zu finden, welches ich auch an mir feststellen kann... wobei mein Verstand weiss, dass dies Unsinn ist. Aber ich denke halt, wie auch mein Hausarzt, das sich mein Unterbewusstsein in Form der Einschlafstörungen nun zu Wort meldet.

Als er mir gestern Tavor verschrieben hat, meinte er, ich sollte erstmal die ganze Packung über 2-3 Monate nehmen um zu sehen wie es wirkt. Auf meine Frage ob es abhängig machen würde, meinte er, dass dies bei Tavor nicht der Fall sei...

Gibt es denn keine pflanzlichen Alternativen zu Antideppressiva bzw. zu solchen Akutmitteln wie Tavor? Habe mal von Johanniskraut gehört wobei ich noch nichts über die Wirkungsdauer gelsen habe.

Nochmals vielen Dank für Euren Rat und Eure Mühen.

@Glockenblume

danke für deinen ausführlichen Bericht. Deine Erfahrungen machen mir Mut!

12.08.2011 12:00 • #6


A
Hallo Markus,

im Johanniskraut ist der Wirkstoff Hypericin/Hyperforat enthalten, die Wirksamkeit ist bei leichten bis mittleren Depressionen nachgewiesen.

Aber soweit ich gelesen habe hast Du keine Depression sondern eine Angststörung?! Und da sind nun einmal Medikamente der Wahl die Medikamente aus den Wirkkreis der Benzodiazepine.

Aber ganz abgesehen einmal davon, ist vor 4 Wochen, also zu diesem Zeitpunkt wo Dein Teufelskreis begann etwas geschehen? Etwas was Du unter Umständen damit in Einklang bringen kannst?

Du schreibst ja selber, daß Du in therapeutischer Behandlung bist, was sagt Dein Therapeut dazu?

Und wie Du schon richtig erkannt hast, baut sich jetzt bei Dir eine Erwartungshaltung auf. Da ist der Wille ins Bett zu gehen um zu schlafen, da ist der Glaube, daß diese heutige Nacht genauso wird wie die gestrige, eine einzige Quälerei.

Was machst Du dann während der drei bis vier Stunden die Du im Bett verbringst?
Neigst Du dann zum Grübeln, oder ist da eine ständige Wut in Dir? Oder ist das vielleicht ein Wechselspiel der Gefühle?

Da würde dann ein Gedankenstop sehr hilfreich sein.

Vielleicht würde ja auch eine Möglichkeit in einem Schlafentzug bestehen?

Manchmal ist es auch hilfreich sich eine richtig angenehme Schlafatmosphäre zu schaffen, in der man auch nicht unbedingt schlafen muss, sondern auch einfach ausruhen kann.

Wichtig ist für Dich erst einmal den Schlaf bzw. die Zeit vor dem Einschlafen wieder positiv zu besetzen.

Auch ich wünsche Dir alles erdenklich gute und vor allem in ganz naher Zukunft wieder angenehme Träume!!

LG
Angela

12.08.2011 14:13 • #7


M
Hallo Angela,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich war gerade in der Apotheke um mich über Alternativen zu informieren. Dort wurde mir L-Tryptophan sowie Melantonin empfohlen wobei ich für letzteres nach Holland müsste...

Du hast absolut Recht, dass es eine Art Teufelskreis ist und ich mit einer Erwartungshaltung ins Bett gehe. In der Zeit bis ich einschlafe, quäle ich mich extrem. Immer die gleichen Gedanken die sich im Kreis drehen. Bin die Nacht um 3 Uhr ins Bett gegangen um wirklich müde zu sein... zwei recht leichte Schübe und danach bin ich eingeschlafen... also viel besser als die Nächte davor aber noch nicht ganz weg. Vielleicht müsste ich noch müder sein. Und selbstverständlich hoffe ich für diese Nacht, dass es genau so gut klappt mit dem einschlafen. Gleichzeitig ist die Angst, dass es heute Abend wieder anders sein könnte, vorhanden, was ja schonwieder total kontraproduktiv ist.

Es ist eine Mischung aus Angst das es wieder so sein könnte und diese extreme Wut und Adrenalin in der Phase des Einschlafens... es ist irgendwie die Wut über die Wut.... hört sich vielleicht dumm an aber es ist wirklich schwer zu beschreiben.

Angefangen hat es als ich mir Sorgen wegen komischen Halsschmerzen die ich hatte, gemacht habe... nun sind die Halsschmerzen weg und nun mache ich mir Sorgen wegen den Schlafproblemen...

Mein Therapeuth.... naja ich weiss nicht was ich von ihm halten soll... ich habe das Gefühl er weiss selber nicht so genau, was er mir sagen soll... Er hat mir gesagt, ich solle selber entscheiden ob ich damit zum Arzt gehe. Das es körperliche Ursachen hat, könnte er nicht zu 100% ausschliessen aber wenn man es anhand der Plausibilität betrachtet, wird schnell klar, dass dies kein Problem für einen Arzt sei. Einen wirklichen Tipp wie ich mit diesen Einschlafproblemen verfahren soll, hat er mir nicht gegeben.

Liebe Grüße,
Markus

12.08.2011 15:15 • #8


A
Hallo Markus,

also ich bin eigentlich immer der Meinung erst einmal abklären zu lassen ob nicht unter Umständen doch körperliche Ursachen Gründe für die Schlaflosigkeit sein können.

Auf der anderen Seite denke ich aber Dein Therapeut und auch Dein Arzt bei dem Du vorstellig warst, sollten Dich eigentlich gut genug kennen.

Menschen die hypochondrisch reagieren kennen Ihren Körper ja supergut und genau, das kann zum Vorteil sein, aber auch zum Nachteil, wenn einfach einer kleinen Sache zu viel Bedeutung zugemessen wird, so daß Sie zu einer grossen Sache wird.

Also wie z.b. den Halsschmerzen, die nun weg sind aber Platz gemacht haben für etwas anderes.

Die Wut über der Wut kann ich sehr gut nachempfinden, hört sich auch gar nicht komisch an, Du bist immerhin im Bett um zu schlafen und nicht um wütend zu sein, das kann dann schon ganz schön wütend machen!

So weit ich verstanden habe, fängt es erst mit den einkreisenden grübelnden Gedanken an und steigert sich dann?
Da könntest Du wirklich mal den Gedankenstop (kommt aus der kognitiven Verhaltenstherapie) ausprobieren. Soll heissen sobald sich diese Gedanken wieder melden, einfach laut und deutlich Stopp sagen oder auch innerlich Stopp sagen. Oder auch mehrmals hintereinander. Dadurch werden die Gedankengänge unterbrochen.
Nach dem Stopp beschäftige Dich nur noch mit positiven Gedankengängen z.b
wie warm und gemütlich es im Bett ist
wie kuschelig die Bettdecke ist
vielleicht auch was Du schönes am Tag erlebt hast etc.

Einkreisende Gedanken sind ja manchmal so lästig wie ne Stubenfliege, das heisst sie werden immer wieder versuchen ins Bewusstsein zu kommen, dieser Stop ist dabei wirklich eine sehr wirksame Methode!

Das Du Deine Schlafenszeit eingrenzt ist super! Achte aber darauf, daß Du trotzdem morgens recht früh aus dem Bett gehst, sonst verschiebt sich nachher alles nur nach vorne.

Übrigens das Schlafhormon Melantonin soll auch in guten Rotwein enthalten sein. Aber bitte nicht verkehrt verstehen!!

Ich wünsche Dir: Angenehme heutige Träume!!

lg
Angela

12.08.2011 23:00 • #9


M
Hallo,

diese Nacht war wieder einfach nur ätzend! Ich bin gegen 1.30 ins Bett gegangen und war wirklich extrem müde.... jedoch immer in der Einschlafphase habe ich wieder am ganzen Körper gezuckt, was mich wieder völlig raus reisst. Echt miess.... bin dann gegen ca. 3 Uhr eingeschlafen
Schon alleine wenn ich darüber nachdenke, werde ich aggressiv.

Die Gedanken zu stoppen verusche ich immer, was aber nicht funktioniert. Sie kommen schnell wieder. Je mehr ich versuche mich darauf zu konzentrieren, an etwas schönes zu denken, desto unmöglicher ist es.

Mein Arzt und mein Therapeuth sind sich ja scheinbar einig, dass es nichts körperliches ist... wobei ich mich frage ob es eine Panikattacke sein kann, da ich in der Einschlafphase ja nicht mehr bewusst denke und mein Körper dennoch darauf reagiert. Es kommt mir vor, dass mein Körper versucht mich vom Schlaf abzuhalten.

Eigentlich denke ich schon dass es bei mir Kopfsache ist, aber denke zugleich, dass es doch seltsam ist, dass es auftritt, während ich garnicht mehr bewusst denke.

Wobei das Unterbewusstsein ja auch ne große Rolle spielt. Aber wie kann ich diesem Teufelskreis entgegenwirken. Das zu Bett gehen ist jetzt zu einer absolut negativen Sache geworden. Wie kann ich das wieder umpolen?

Man man... vorstestern Nacht ging es ja einigermaßen aber diese Nacht....

13.08.2011 12:08 • #10


P
Lieber Marcus,

mhhh, weisst du, was ganz witzig ist? Mein Therapeut sagt immer, es gibt keine Panikattacken, es gibt nur Wut-Attacken, weil jede Panikattacke eine versteckte, nicht rausgelassene Emotion ist. Das Du das nach so kurzer Zeit schon so gut einordnen kannst, dass das gefühl, was du da hast, wut ist und das das herzlkopfen, was du dabei hast, ja ganz normal ist, weil man das bei wut hat, ist ein ganz ganz großes plus, das kannst du mir glauben

Hast Du in letzter Zeit irgendwas erlebt, was dich total genervt hat oder haben sich deine lebensumstände geändert oder so?
Du kannst mir auch ne PM schicken, wenn du magst.

LG Deine Püppi

15.08.2011 11:03 • #11


G
Hallo Marcus,

genau, das wollte ich gerade nachfragen: Was hat es denn mit dieser Wut auf sich?

Worauf bist du denn so wütend? Hast du das schon mal genauer angeschaut? Das wäre das erste, was ich dich als Therapeut fragen würde.

Außerdem: Zuckungen deuten meist auf Magnesiummangel hin. Bei Stress - auch und gerade bei Wut - verbraucht der Körper besonders viel Magnesium, und es ist dann ratsam, zusätzliches Magnesium einzunehmen. (Aber nicht die läppischen und mit allem möglichen Zeug versetzten Brausetabletten aus dem Supermarkt, sondern entweder Reformhaus oder Apotheke, in möglichst hoher und bioverfügbarer Dosis).

Außerdem Vitamin-B-Komplex. Der ist allgemein für alle Nerven wichtig. Allein schon, wozu Vit B12 wichtig ist (u.a. fürs Schlafen!), kannst du z.B. hier nachlesen: http://www.ms-ffm.de/html/vitamine.html . Aber auch die anderen B's sind sehr wichtig für die nervliche, körperliche und seelische, Ausgeglichenheit, und die B's wirken am besten, wenn sie alle zusammen in der richtigen Zusammensetzung genommen werden - daher werden sie auch meist als Vit-B-Komplex angeboten.
http://www.netdoktor.at/thema/ernaehrun ... in_b.shtml

Auch da würde ich mir ein hochdosiertes Präparat besorgen und mal einige Tage lang einnehmen, und schauen, ob du eine Besserung bemerkst.

Und trotzdem natürlich: deine Wut untersuchen.

15.08.2011 11:29 • #12


M
Hallo GastB,

danke für Deine Tipps. An Magelerscheinungen denke ich, wird es nicht liegen, da ich seit einigen Jahren Bodybuilding betreibe und dementsprechend auch Ergänzungen zuführe sprich auf meine Ernährung achte. Jedoch sollte ich vielleicht nochmals kontrollieren ob die jeweiligen Mengen eingehalten werden.

Die Wutschübe kamen von heute auf Morgen... jedoch habe ich mir in der Zeit Sorgen um meine Halsschmerzen gemacht. Mittlerweile ist es die Wut vor der Wut.... ich glaube das hatte ich schon geschrieben. Es macht mich wütend, meinen eigenen Körper nicht kontrolieren zu können. Heute wurde mir ind er Apotheke gesagt, dass es die Angst sein könnte während des Schlafes die Kontrolle abzugeben.... klang ziehmlich logisch... da frag ich mich nur wieso mir das eine Apothekerin sagt und nicht mein Therapeuth... ich glaub den Hänsel (Sorry) den muss ich mal wechseln.

LG
Markus

15.08.2011 14:49 • #13


G
Zitat von MarkusC:
Es macht mich wütend, meinen eigenen Körper nicht kontrolieren zu können.
Warum glaubst du, dass du deinen Körper kontrollieren musst?

Die überlebenswichtigen und sozial wichtigen Dinge macht der erwachsene Körper völlig automatisch (un-will-kürlich), so dass du darüber keine aktive Kontrolle auszuüben brauchst. Atmung, Herzschlag, Verdauung, Darm- und Blasenkontrolle - alles geht automatisiert.

Hast du eine Idee, woher deine Angst und Wut darüber, deinen Körper nicht gut genug kontrollieren zu können, kommen kann? Kommt da irgendeine Idee dazu?

15.08.2011 17:26 • #14


M
Nein dafür habe ich auch keine Erklärung. Das war auch nur die Vermutung der Apothekerin. Ich denke das bei mir viel unterbewusst ist, von dem ich garnichts weiss. Ich denke das Unterbewusstsein meldet sich zu Wort und äussert sich körperlich. Dies dann nicht kontrolieren zu können, stört mich.

15.08.2011 18:21 • #15


G
Warum glaubst du denn, dass du deinen Körper kontrollieren musst?

Warst du mal ein sog. Bettnässer?







(Entschuldige die direkte Frage.)

15.08.2011 21:22 • #16


M
Hallo GastB,

kein Problem. Nein, solche Probleme hatte ich nie. Ich weiss nicht woher das kommt. Vielleicht würde sich das Problem schneller lösen, wenn ich die Ursache kennen würde.

16.08.2011 11:44 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Zitat von MarkusC:
Vielleicht würde sich das Problem schneller lösen, wenn ich die Ursache kennen würde.
Mit ziemlicher Sicherheit würde es das.

Daher empfehle ich dir, nach Ursachen zu fahnden. Lass deinen Geist in alle Richtungen schweifen.

16.08.2011 13:34 • #18


M
Sollte es nicht die Aufgabe meines Therapeuten sein mich dabei zu unterstützen? Mir fallen sehr viele Dinge ein, die nicht gerade schön waren in meiner Vergangenheit... aber welches Erlebnis ist das ausschlaggebende? Wie soll man das selber herausfinden? Und vor allem stelle ich mir die Frage, wie es weiter geht, wenn ich die Ursache gefunden habe? Was mache ich dann mit diesem ausschlaggebenden Ereignis? Mehr als drüber nachzudenken, kann man doch nicht machen oder? Es kommen mir oft Gedanken von damals die mir nicht gefallen aber das einzige was passiert, wenn ich drüber nachdenke ist, dass ich dann ein schlechtes Gefühl bekomme... also lenke ich meine Gedanken schnell wieder ins positive.

16.08.2011 14:48 • #19


P
Es muss nicht unbedingt ein einzelnes ereignis sein - es kann auch die gesamtsituation von früher sein.

Ich habe gelernt, dass man die schlechten gedanken dann halt einmal richtig zuende denken muss, also nicht einfachwieder an was schönes denken. Das nimmt ihnen oft den schrecken.

17.08.2011 09:26 • #20


A


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