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Ich bin seit langem stiller Mitleser, heute habe ich mich endlich registriert weil ich denke dass auch ich hier meine Erfahrungen teilen könnte, Ratschläge und Tipps geben, neue Menschen kennen lernen - zusammen halten!

Zuerst möchte ich über mein eigenes aktuelles Problem schreiben. Ganz tief in mir weiß ich die Antwort. Ich bin sehr selbstreflektierend, seh aber oft vor lauter Bäumen (Angst) den Wald nicht.

Die letzten Jahre laufen nicht sehr gut für mich. Letztes Jahr im Januar verlor ich meinen besten Freund (puh ich weine ja jetzt schon ) an Speiseröhrenkrebs. Über 20 Jahre und eine gemeinsame Tochter. Und dann musste ich ihn so leiden sehen. Ich komme beruflich aus der Pflege, habe mich um ihn gekümmert, PEG Sonde usw. Es war das erste Mal dass ich absolut hilflos und verzweifelt war. Ihm sterben zu sehen, ich hab das noch nicht verarbeitet.

Einige Tage nach seinem Tod kündigte mir meine beste Freundin seit Schultagen (30 Jahre) die Freundschaft. Über WhatsApp. Den Grund habe ich bis heute nie erfahren, sie grüßt mich nicht einmal mehr. Ich war so unfassbar wütend und verletzt, noch nie fühlte ich so. Mittlerweile aber denke ich es war der richtige Schritt, die Freundschaft war schon einige Jahre nur noch ein Schauspiel und erdulden beider Seiten. Ich (glaube) ich bin ok damit, manchmal aber, da vermisse ich sie

Vor 4 Wochen dann, starb mein Vater an Prostatakrebs. Seine Nieren versagten und am Ende ließ das Kalium sein Herz still stehen. Er musste nicht leiden, das beruhigt mich sehr.
Ich bin sein einziges Kind, und ich musste die letzten Wochen so viele Dinge tun die mich überfordert haben, da ich sie nicht kannte. Gespräche, Entscheidungen, Behördengänge, Telefonate. Nächsten Mittwoch ist endlich die Urnenbeisetzung, ich hoffe sehr dass nicht nur er seine Ruhe findet sondern auch ich. Ich bin völlig am Ende.

Das zu meiner Vorgeschichte.
Nun habe ich seit einigen Wochen (schon vor dem Tod meines Vaters) körperliche Symptome. Schwindel, Füße kribbeln, Panikattacken, Extrasystolen, Abgeschlagenheit.
Ich ging daraufhin zum Hausarzt, da ich auch eine leichte Schilddrüsenunterfunktion habe und habe ein Blutbild machen lassen. Es ist alles ok! Er meinte natürlich gleich das kommt nur vom Stress, aber ich kann mir das nicht vorstellen.

Es war nur ein kleines Blutbild, Werte wie Cortisol, Eisen, Vitamine usw wurden gar nicht gemacht. Auch kein EKG, er hörte nur kurz auf mein Herz und die Lunge und sagte es ist ok.
Ich fühle mich blöd wenn ich jetzt wieder zum Arzt gehe und auf ein weiteres Blutbild bestehe. Der denkt ich bin ein Psycho! Ein Hypochonder

Ich nehme nun auf eigene Faust seit 6 Tagen Vitamin B komplex und Magnesium/Calcium weil man da nicht sonderlich viel verkehrt machen kann. Und siehe da, es wird wirklich besser, und das kann ich mir doch nicht einbilden. Die Panik ist ganz weg, der Schwindel und die Extrasystolen deutlich weniger.

Sollte es doch ein Mangel sein? Oder bilde ich mir das ein (Placebo Effect)? Ich würde gerne den Hausarzt wechseln, das ist bei uns aber leider sehr schwierig, kaum einer nimmt noch Leute auf.

Sollte ich zu einem Psychologen? Da muss man bestimmt lange warten, oder?

Danke dass ihr meine Zeilen gelesen habt. Viele liebe Grüße
Enija

10.05.2023 13:26 • 10.05.2023 #1


2 Antworten ↓


Bei deiner Vorgeschichte darf der Körper spinnen. Das hat nix mit Psycho oder Hypochonder ( im negativen Sinn ) zu tun. Würde der Körper nicht reagieren wer es auch verkehrt. Er zeigt einfach das du Zeit für dich ist zur Ruhe zu kommen und zu verarbeiten. Ja Psychologe dauert lange, ist es aber Wert wenn es dir so besser geht. Sei lieb zu dir selbst und tu alles was dir gut tut und Spaß macht.

Zitat von EnijaNeluna:
es wird wirklich besser


Ja, man vergisst immer, dass Stress auch viele Vitamine und Nährstoffe verbraucht. Vitamin D kannst du noch abklären lassen.

Mich haben diese Vitalstoffe vor einer beginnenden Depression gerettet. Also bildet du dir das nicht nur ein.

Und bei deinen Verlusten, mein herzliches Beileid dazu, brauchst du dich nicht wundern, wenn du am Limit läufst.

Hausärzte sind zur Zeit schrecklich überfordert, da heutzutage wegen jeden Pieps zum Arzt gerannt wird. Ich denke, es liegt auch an Corona, wo eine Erkältung Lebensgefahr bedeutet hat. Das hängt eben noch in den Köpfen drin.

Letztendlich egal, aber trotz allem bestehe auf eine vernünftige Abklärung im medizinischen Bereich, egal was ein Arzt denken könnte.

Ich sag immer, was ich möchte und wenn ich Glück habe, weiss der Arzt auch mal etwas Neues.


Was Therapie anbelangt, könntest du dich ja mal drum kümmern. Dann siehst du, wie lange es mit den Wartezeiten aussieht. Schaden tut das nie.




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