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D
Hallo,
ich wende mich an die Menschen in diesem Forum mit denen ich mich vielleicht austauschen kann, über die Probleme die ich habe, in der Hoffnung zumindest zu wissen, dass ich (36 Jahre, männlich, kein Übergewicht*) mit meinen Problemen nicht allein bin und hier etwas Stärkung finden kann...

Meine Situation: Vor ca. 5 jahren litt ich unter starkem Schwindel. Ich wußte zu dem Zeitpunkt nicht, woran es lag, wurde jedoch nervös und dachte schon permanent an das Schlimmste (Tumor im Kopf o. ä.). Als ich meiner Familie davon berichtete, machte meine Freundin den Vorschlag mal den Blutdruck zu messen, was wohl den Anfang meiner seelischen Probleme bis heute begründet. In voller Nervosität wurde nun mein Blutdruck gemessen, der durch den Angstzustand unter dem ich durch den Schwindel litt nach oben getrieben wurde (nicht extrem), aber erhöht. Mein Bruder machte plötzlich Panik indem er völlig besorgt vor mir stand und panisch fragte, was denn mit Dir los sei, so hoher Blutdruck, oh Gott! In diesem Moment erzeugte er in mir eine Panikattacke, so daß ich das Gefühl bekam jeden Moment umzukippen (Schwindel, extreme Angst, kalte Arme, ich dachte es endet jetzt mir mir...). Es wurde der Notarzt angefordert in dessen Nähe ich mich allmählich beruhigte. Am nächsten Tag zum Arzt, alles war schon deutlich besser, aber ich spürte, da hat sich etwas seelisch in mir festgesetzt. Ich ging nun zu weiteren Untersuchungen (MRT) aufgrund meines Schwindels (ohne Befund), bis mein Hausarzt herausfand, dass es sich um eine Nackenverspannung handelte; - ich entspannte mich durch diese Diagnose allmählich auch wieder... Aber, ca. 4 Monate später entdeckte mein Arzt eine Veränderung in einem Hoden, die ich durch den sich bereits ergebenden Selbstkontrollzwang entdeckt hatte), ich geriet dadurch wieder in höchste Panik (Angstgefühle, Angst zu sterben, alles zu verlieren, allein zu sein usw.). Die Entfernung des betroffenen Hodens war ein richtiger Schock für mich. Eine einmalige, mir freigestellte Chemotherpie (Durchspülen des Körpers), nahm ich an, die ich mit den allbekannten Nebenwirkungen überstand. Seitdem fühlte ich mich wieder ganz unten, plötzlich verängstigt, zudem war jede Nachuntersuchung der pure Horror für mich. Wenn der Blutdruck gemessen wurde, war er wieder höher, was ja eigentlich auch logisch ist. Aber das Thema Blutdruck hat mich dann immer weiter verfolgt, da ich dies von meinem Vater kenne (rotes Gesicht, gerötete Augen usw.), so daß ich anfing immer mehr in mich hineinzuhören (immer wieder fühlte ich mich in gewissen Situationen plötzlich unwohl, da ich plötzlich auch anfing meine Reaktionen zu analysieren und in Frage zu stellen).

Zwischendurch, wenn ich dann doch einmal entspannt war, waren die Blutdruckwerte ganz normal, auch wenn der Puls, beim Anlegen des Meßgerätes sofort auf über 110 hochschoss, aufgrund meiner Angst vor dem Gerät! Ich merkte also, wie sich alles veränderte, immer mehr in mich hineinzuhören.
Anfang dieses Jahres, übertrieb ich es dann mit dem Sport (Krafttraining). Ich war völlig erschöpft und plötzlich, am nächsten Tag hatte ich unglaublich starke Bauchschmerzen, so dass ich ins Krankenhaus mußte. Ich ging davon aus, es muß mich wieder etwas Schlechtes erwischt haben...

Im Krankenhaus stellte man dann anhand meiner Blutwerte fest, dass ich mich körperlich wohl überanstrengt haben muß. Jedenfalls waren die Verletzungswerte (genaue Bezeichnung ist mir entfallen) vergleichbar mit denen von Marathonläufern oder Gewichthebern. Auch unter starken Schmerzen wurde dann mein Blutdruck gemessen, der aus meiner Sicht leicht erhöht war, aber vom Arzt nicht einmal angesprochen wurde.

Ich bin nach einem Tag entlassen worden, mit dem Hinweis, ich sei völlig gesund, lediglich eine starke Muskelverspannung im Rücken sei Ursache meines Problems, was sich dann auch bestätigte. Naja, nach alle dem ließ mich das Thema Blutdruck nicht mehr los und es schien gar, als wolle ich einfach etwas schlechtes an mir finden (ich schlief schlecht, immer wieder leichte Angst usw.). Mit dieser Angst ging ich zum Hausarzt, der meinen Blutdruck prüfte und erhöhte Werte feststellte, mir eine 24h-Prüfgerät um den Arm band und mich nach Hause schickte. Nun war es so, dass jedes Mal, wenn dieses Gerät ansprang zu messen, ich tierische Angst bekam, der Puls wie verrückt hochschoß und ich in der Nacht kaum schlafen konnte (lediglich 3 Stunden Schlaf). Am nächsten Tag wurden die Werte überprüft und der Arzt teilte mir mit, dass die Werte zwar tagsüber leicht erhöht seien, aber nachts absolut normal seien, ich also definitiv keinen hohen Blutdruck habe. Er verschrieb mir Betablocker die ich einnehmen solle, um meinen Puls zu senken, was ich unter Angst dann auch einige Tage machte. Der Puls lag dann aber sofort unter 50 Schläge pro Minute, so dass mir schwindelig wurde und ich Angst bekam umzukippen. ich habe die Tabletten abgesetzt, bin nicht wieder zum Arzt gegangen, treibe seitdem Sport (regelmäßiges Joggen), Puls ist tagsüber nun sogar zwischen 58 und 65 bpm, und ich bin auch beim Joggen richtig gut drauf, nie außer Atem, auch nach langen Läufen.

Dennoch, bin ich innerlich nervös. Seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, in meinem Gesicht kribbelt es. Ich bin schnell genervt, manchmal aus heiterem Himmel innerlich verängstigt, will nach Hause, in die eigenen vie Wände und gar nicht mehr raus aus dem Haus. Mein Gesicht fühlt sich an, als wenn sich die Gesichtshaut zusammenziehen würde (wie eine beginnende Versteinerung), es kribbelt leicht um die Augen, Stirn und Jochbein herum. Manchmal wird mir auch kalt oder warm, ich fühle mich schwach, wie ein Hund, nach dem getreten wurde... Wenn ich mich ärgere (dann geht das, wie bei jedem Menschen mit Emotionen einher), fange ich wieder an in mich hineinzuhören (wie schlägt mein Herz, habe ich hohen Blutdruck, bekomme ich einen Schlaganfall, wie reagiert mein Puls...). Ich fühle mich in der öffentlichkeit schon von kleinsten Provokationen verängstigt, da ich in jegliche Reaktion meines Körpers sofort hineinhöre... Andererseits schlafe ich wenigstens in der Nacht sehr gut und fühle mich morgens erholt...

Was ist das? Wie werde ich es wieder los?

Wie kann ich meine Lebensqualität zurückgewinnen?

Gibt es jemanden, der etwas ähnliches durchmacht?

*sportlich, also eigentlich kein physischer Grund für hohen Blutdruck

03.10.2014 22:38 • 12.10.2014 #1


11 Antworten ↓


L
Hallo DerickSilver,

Erstmal kann ich Dir versichern das Du nicht alleine bist mit Deinen Beschwerden. Ich wie noch hunderttausend andere haben das gleiche. Bei mir hat es sich auch mit ständigem Schwindel eingeschlichen, das ist aber nun schon über ein Jahrzehnt her, heute Abend ist auch mal wieder so einer an dem ich meinen Puls gar nicht unter Kontrolle bringen kann. Ich Messe Ihn zwar nicht aus Angst vor dem Ergebnis aber ich warte jetzt auch schon zwei Stunden auf meinen Herzinfarkt.

Also wie Du lesen kannst bist Du wirklich nicht alleine.
Was ich Dir aber als Tipp unbedingt mitgeben möchte ist lass Dich jetzt behandeln, gehe jetzt zu einer Therapie und lass die Angst nicht Dein Leben regieren je länger Du wartet desto schwieriger bekommst du den Mist wieder los.

LG Lucil.

03.10.2014 23:18 • x 1 #2


A


Innere Angst, permanentes in mich selbst Hineinhören

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A
Ja Ja..was der Kopf alles mit einen machen kann ist echt schlimm..ich bin zwar keine Mann aber ich weiss was es heisst bei jeden kleinen pups vom schlimmsten ausgehn zu müssen,den das hatte ich Gestern und vorgestern und mein Körper ist total verspannt Rücke,rechte Leiste usw und ich hab auch alles durch von Blinddarm bist Krebs und es ist nix zufinden so das ich schon langsam damit abfinden das mein Rücken das Problem ist und die Hüfte.Wie der Vorposter vor mir kann ich dir auch nur noch den rat geben such dir hilfe sonst wird es immer schlimmer.

04.10.2014 11:36 • #3


H
Hiho. Das mit Schwindel und Bauch/Magenschmerzen durch Verspannungen kenne ich zu Genüge habe das selbe Problem.
Aber wenn es dir beim Sport immer besser geht, ist schon ein sehr gutes Zeichen.
Lass mich raten, morgens ist alles am Schlimmsten oder?
Und wenn du dich im Laufe des Tages gut bewegst, dann wird alles besser; vor allen Dingen auch wenn abgelenkt bist.

So zum Sport: Hättest du was schlimmes könntest du kein Sport treiben, weil sich dein Körper dagegen sträuben würde.
Also ist alles nur in deinem Kopf bzw. alles ausgelöst durch innerliche Anspannung.
Also, auch wenn du sicherlich nicht jeden Tag dazu Lust hast, musst du dich bewegen.
Und alles was du dann geschafft hast, macht dich wieder stolz.
Du hast nämlcih genauso wie ich das Vertrauen in deinen Körper verloren.
Daher heißt es dieses Selbstvertrauen Stück für Stück zurückgewinnen.
Es geht nicht von heute auf Morgen aber es wird won Monat zu Monat besser.
Rückschläge wird es zwar auch geben.....aber die wirst du genauso wie ich auch hinter dir bringen.

Ob du einen Arzt hinzuziehst ist deine Sachen. Aus diesem Schlamassel kommst du auch allein raus.
Denn den ersten Schritt hast du ja schon selbst unternommen.
Und durch deine Arztbesuche hast du ja erfahren, dass es durch Verspannungen ausgelöst worden ist.

Daher Kopf hoch und weiter kämpfen

05.10.2014 12:42 • x 1 #4


D
Hallo Hansa1982,

Danke für Deine Meinung und Einschätzung! Du hast mir mit Deiner Meinung und Einschätzung ein gutes helfendes Gefühl gegeben. Gut, dass es dieses Forum gibt, denn ich fühle mich mit diesen seltsamen inneren Anspannungen und Ängsten allein. Es ist schwer da raus zu kommen, aber der Sport hilft mir und befreit den Kopf tatsächlich immer wieder! Vor ein paar Wochen war ich z. B. auf einer Messe und zunächst wieder sehr angespannt. Die Gespräche mit den Kunden haben mich aber irgendwie abgelenkt und ich fühlte mich plötzlich völlig entspannt und frei. Die innere Stärke wär wieder da und ich hatte plötzlich nicht einmal mehr Furcht vor einem Rückfall. Klarer Kopf, innere Ruhe, keine Selbstbeobachtung, einfach super! Ein paar Tage später habe ich mich dann über etwas geärgert, und wie es so ist, man verspannt (was ja auch in so einer Situation normal ist), aber ich fing gleich wieder damit an meine körperlichen Reaktionen zu bewerten und zu beobachten und schon wieder hörte ich auf meinen Herzschlag, Puls, die mögliche Anspannung im Kopf... Diese Angst ist quasi, wie erlernt... Ich glaube ich muß was Verrücktes machen, wie z. B. Bungee springen, was auch immer meinen Kopf bzw. meine Gedanken sozusagen ausradiert, oder zumindest ganz weit in der Ferne ablegt! Ich danke Dir nochmals für Deine Hilfe, die mir gut getan hat!

09.10.2014 20:06 • #5


S
Hallo zusammen, mir geht's ganz genau so. Achte auf jedes zucken, stechen, stolpern es ist wirklich sehr lästig und mit ständiger Angst verbunden. Ich kann dich da sehr sehr gut verstehen. Mir hilft manchmal meine Lieblings Musik laut zu hören, laut mit zu singen und wievien bekloppte durch die Wohnung zu hüpfen wie du schon sagstest, vielleicht einfach mal was verrücktes tun was man nicht alle Tage macht. Weckt wahrscheinlich ganz neue Gefühle und Emotionen.
Viele liebe Grüße

10.10.2014 12:27 • #6


S
Hab auch eine Frage an dich DerrickSilver, wenn du tagelang quasi unter Strom stehst, bzw ständig dieses Angst Gefühl hast, und du mal Tage hast an dem diese Angst mal nicht die Oberhand hat, fühlst du dich dann auch körperlich total schwach? Mir geht es nämlich gerade so und weiß nicht ob mein Körper von dieser ständigen Anspannung einfach erschöpft ist oder was anderes nicht mit mir stimmt. Hab eine ganz leichte Erkältung mit nur etwas husten, aber sonst nichts. Blutdruck war heute im Keller, schwankt immer so zwischen 100/50 und 110/58 puls liegt zwischen 59-66! Kommt es dir/jemandem bekannt vor das man sich so fühlt nach angsterfüllten Tagen? Liebe Grüße

10.10.2014 19:03 • #7


H
Dafür brauchst du mir nicht zu danken Ist gern geschehen und ich mache es auch immer wieder

Die Ablenkung ist echt eine große Kraft, die uns weiterhilft. Wenn du dich ärgerst und das Gefühl hast dich wieder zu verpsannen, dannn Atme 3x tief in den Bauch hineien und durch den Bauch wieder aus. Dann 1-2 minuten ruhig und normal atmen.

Denn dieses Ärgernisse verpsannen gut und gerne dein Zwerchfell. Wenn dieses dann verspannt ist, dann kannst du nicht mehr richtig tief durchatmen. Es ist dann auch ein Gefühl, wie Druck auf der Brust. Dir wird gern Schwindelig und dein Herz fängt an zu pochen. Natürlich spielt die Angst da auch wieder mit. Denn es ist ja eine Kettenraktion. Du weisst was damals in der Vergangenheit passiert ist, also wartest du nur noch auf die weiteren Symtome und bist schnell wieder beim alten. Denn durch Angst, Anspannung Wut, Hass usw. versapannt sich das Zwerchfell immer weiter.

Diese Atemübung entspannt das Zwerchfell wieder. Weitere Sachen die du unternehmen könntest dann, wären dir auf die Brust ein Verspannungsgel zu schmieren oder eben Japanisches Heilöl. Das hilft mit unter auch sehr gut.

Mach auf jeden Fall weiter so. Du bist auf den richtigen Weg
Gute Besserung weiterhin.

11.10.2014 11:58 • x 1 #8


H
Zitat von Sasel90:
Hab auch eine Frage an dich DerrickSilver, wenn du tagelang quasi unter Strom stehst, bzw ständig dieses Angst Gefühl hast, und du mal Tage hast an dem diese Angst mal nicht die Oberhand hat, fühlst du dich dann auch körperlich total schwach? Mir geht es nämlich gerade so und weiß nicht ob mein Körper von dieser ständigen Anspannung einfach erschöpft ist oder was anderes nicht mit mir stimmt. Hab eine ganz leichte Erkältung mit nur etwas husten, aber sonst nichts. Blutdruck war heute im Keller, schwankt immer so zwischen 100/50 und 110/58 puls liegt zwischen 59-66! Kommt es dir/jemandem bekannt vor das man sich so fühlt nach angsterfüllten Tagen? Liebe Grüße


Es kann schon sein. Weil du ja in permannenter Angst lebst. D.h. dein Körper ist immer in Anspannung. Selbst im Schlaf. Du musst versuchen dich zu beruhigen. Nur wegen dem Puls....der ist doch super. Vor allen Dingen würde er dazu passen, dass dein Körper in ORdnung ist. Denn ein ausgelauchter Körper bzw. ein in ständiger Angst lebender Körper hat eigentlich nen Puls weit über 60.
Eine Erkältung kann dich runterziehen. Aber dass bist auch meist DU selbst. Weil du iim Kopf aus der Erkältung wieder ne starke Bronchitis oder eine Lungenentzündung machst. Du gehst von einer Angst in die andere.

Das mit de Musik ist schon ein gutes Ablenkungsmanöver....mach so weiter. Und wenn dein Körper schmerzt, dann sag ihm einfahch Halt die Klappe!^^
Und Finger weg von ständigen Blutdruckmessen usw. Das hilft dir aus der Angst auch nicht raus.

Beruhigung ist der Schlüssel zum Erfolg. Heißes Bad, Spziergang, Fitnesstraining usw.

11.10.2014 12:07 • #9


S
Vielen Dank für die Antwort. Also Sport mach ich regelmäßig und genug weil ich Zumba Trainerin bin, mache quasi 4-5 Stunden Sport in der Woche. Habe mir letztens eine cd von Tchibo für autogenes Training gekauft und sie gerade mal angewendet. Ist spezialisiert auf Stress Abbau und progressive Muskel Entspannung und ich muss sagen das ich mich im Moment etwas entspannter fühle. Kann so was für zuhause und als erste Hilfe nur empfehlen. Hat auch nicht all zu viel gekostet, lag so bei 8€
Liebe Grüße

11.10.2014 12:13 • #10


D
Zitat von hansa1982:
Zitat von Sasel90:
Hab auch eine Frage an dich DerrickSilver, wenn du tagelang quasi unter Strom stehst, bzw ständig dieses Angst Gefühl hast, und du mal Tage hast an dem diese Angst mal nicht die Oberhand hat, fühlst du dich dann auch körperlich total schwach? Mir geht es nämlich gerade so und weiß nicht ob mein Körper von dieser ständigen Anspannung einfach erschöpft ist oder was anderes nicht mit mir stimmt. Hab eine ganz leichte Erkältung mit nur etwas husten, aber sonst nichts. Blutdruck war heute im Keller, schwankt immer so zwischen 100/50 und 110/58 puls liegt zwischen 59-66! Kommt es dir/jemandem bekannt vor das man sich so fühlt nach angsterfüllten Tagen? Liebe Grüße


Hallo Sasel90,

danke für Deine Nachricht. Wenn sich diese Angstgefühle ausbreiten, ist es, als wenn zunächst eine Art Stromschlag durch meinen Kopf fährt und der Kopf anfängt zu kribbeln. Dann plötzlich zieht es vom Nacken hoch über den Hinterkopf (meist rechte Seite) in die Stirn und verteilt sich wie eine Art Kribbeln unterhalb meiner Augen und manchmal auch die Stirn. Wenn ich mich dann, und das tue ich leider sehr häufig, auf dieses Phänomen fokussiere, ist es, als wenn sich mein ganzes körperliches Dasein nur noch im Kopf abspielt. Es ist dann auch so, als würde sich die gesamte innere Kopfmuskulatur anspannen bzw. zusammenziehen. Fühle mich dann wie in einer leichten Trance. Sehr unangenehm und als wäre mein Kopf in einem Käfig gefangen. Manchmal steigere ich mich dann in diese Gefühle so hinein, das mir kalt oder warm wird, ich kalte und zittrige Hände bekomme. Dieses Gefühl unter Strom zu stehen kenne ich also, aber es hat sich deutlich abgeschwächt.
Zu Beginn war es so, dass ich nachts müde im Bett lag, aber jedes Mal, wenn ich einschlief plötzlich nervös wurde, als wenn mir eine innere Stimme sage, Du hast so viele Probleme, Du darfst nicht schlafen, Du mußt noch dieses und jenes organisieren. Dann war es wie Panikattacken (rasender Puls), starke Angstgefühle, sehr unangenehm. Es ist war so, als hätte ich Angst vor dem Leben, obwohl ich eigentlich ein sehr positiver Mensch bin. Meine Erlebnisse (1. Panikattacke und Arztbesuche, die plötzliche Verantwortung nach Hochzeit usw.) haben mich jedoch verändert. Ich betrachte alles mit einer übertriebenen Wertigkeit, habe teilweise Angst vor Konflikten, Angst vor Neid, Angst vor irgendwelchen Attacken anderer Menschen...und wenn mein Körper dann reagiert, z. B. durch Anspannung, fange ich an in mich Hineinzuhören nach dem Motto, was passiert jetzt? Steigt mein Puls, mein Blutdruck, werde ich sterben, einen Schlaganfall erleiden, was passiert dann mit meiner Frau, wie kann ich sie beschützen, wenn ich krank werden... Es ist mir ein Graus, es nervt mich, denn so bin ich eigentlich nicht, aber die Psyche kann das Wohlbefinden doch sehr beeinflussen.
Ich weiß durchaus, was Du durchmachst und kenne diese ekeligen Gefühle... Um dem entgegenzusteuern habe ich angefangen mehrfach pro Woche zu wandern, dann, als sich eine gewisse Kondition aufgebaut hatte, fing ich an zu joggen. Das Wandern und Joggen hat sich für mich als eine gute Therapieform herausgestellt. Selbst, wenn mir auf den ersten 500 Metern noch tausend negative, ja depresssive und verängstigende Gedanken durch den Kopf gingen, so bauten sich diese Gefühle immer stärker auf den Folgemetern ab. Wie eine Art Durchspülen des Kopfes. Ich gehe nun regelmäßig joggen und bewege mich. Es hilft, auch wenn diese lästigen Gefühle immer wieder auftreten und ich unter den oben beschriebenen Phänomenen leide. Aber der Sport hat mich etwas beruhigt. Ich schlafe tatsächlich am Abend schnell ein, wache zwar früh auf, bin aber im Gesamten deutlich ruhiger.

Dann ist mir aufgefallen, wenn ich mich z. B. auf irgendwelchen Veranstaltungen aufhalte (z. B. Messen), bin ich plötzlich recht entspannt. Klar, wenn es mal einen leichten Ärger mit einem Kunden gibt oder gab (z. B. Reklamation), die Anpspannung steigt, drängt es mich wieder in meine Gefühlswelt (kribbeliges Gefühl im Kopf, Angst usw.). Nach und nach baut sich das Gefühl dann aber wieder zügig ab. Bin ich alleine, habe ich viel Zeit mich in diese Gefühle hineinzusteigern (eine Messeveranstaltung erlaubt die Ausweitung dieser Gefühle durch das hohe Ablenkungspotential dann kaum!).

Was ich bereits von der Situation gelernt habe ist, dass die Ablenkung am stärksten hilft und befereit. Der Sport hilft mir dabei grundlegend und ich kann es nur empfehlen. Ich bin eigentlich ein Sportmuffel, aber die Bekämpfung meiner inneren Angst (Angst vor meinen eigenen Ängsten) treibt mich an, diese mit Sport zu Bekämpfen.

Ich kann Dir Sport sehr empfehlen (wandern, joggen), es hilft nach einer Weile deutlich; es lenkt ab und spült die Schrottgedanken zumindest temporär aus dem Hirn.

Die Schwäche, die Du beschreibst, kann aus Deinen Ängsten resultieren (Du fühlst Dich vielleicht allein mit den Sorgen und hilflos = so ist es bei mir auch zu Anfang gewesen, aber das Mobilmachen gegen die eigenen Ängste durch Sport kann Dich da rausbringen). Ich kenne auch diese Antriebslosigkeit, obwohl man nicht antriebslos ist und eigentlich etwas machen möchte, aber die Angst schwächt einen enrom, so dass man vielleicht resignieren möchte, aber man darf sich nicht völlig von der Angst einnehmen lassen. Versuche gegenzusteuern mit intensiver Ablenkung. Hört sich jetzt vielleicht seltsam an, aber auch Sex mit der Partnerinr kann ablenken und beruhigen, weil Zärtlichkeit und Geborgenheit negative Gedanken gut verdrängen können.

Ich denke aber auch, dass Deine Erkältung zusätzlich Einfluß auf Deine innere Ruhe oder Schwächegefühle nehmen kann. Mach' Dir nur bitte keine Sorgen bzgl. Deines Blutdrucks. Der ist zwar niedrig und führt oftmals zu Schwächegefühlen, ist aber sicherlich nicht gefährlich. Über Deinem Namen kann ich nicht ableiten ob Du eine Frau oder ein Mann bist, aber wenn Du eine Frau bist, ist das ein ganz typisch niedriger Blutdruck bei Frauen (sind eben etwas entspannter die Damen als Männer). Meine Frau hat ähnlich niedrige Werte und sagt mir auch immer wieder, sie fühle sich müde oder schwach. Sind aber ganz normale Wert bei Frauen. Und es hat auch noch etwas Gutes, es schon das Herz und Dein Kreislauf!

Ich hoffe, Dir mit meinen Schilderungen weiterhelfen zu können und wünsche Dir alles erdenklich Gute!

12.10.2014 11:19 • #11


S
Hallöchen, um das Geheimnis auf zu klären, ich bin eine Frau Sport mache ich zu genüge. Bin Zumba Trainerin und mache meine 4-6 Kurse a 1 Stunde wöchentlich, also an Bewegung mangelt es mir nicht allerdings ist es so, dass ich zwar beim Sport alles andere um mich herum vergesse, jedoch danach fangen mich die Angstgefühle wieder ein habe heute und gestern mal autogenes Training probiert mit Entspannungsübungen Techniken und Stress Abbau. Muss sagen es geht mir besser. Hatte die cd schon vor Monaten gekauft und nie angewendet, hätte ich mal eher machen sollen
Liebe Grüße Sasel

12.10.2014 12:38 • #12


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