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Hallo Leute ich bin seit langen stiller Mitleser jetzt mal zu meiner Geschichte. Ich leide seit 20 Jahren unter Panikattacken Angststörungen Borderline Persönlichkeitsstörung Depression. Vor circa neun Jahren kam ich ins Krankenhaus mit einer Herzmuskelentzündung. Damals hieß es auf meiner Frage auf den Intensivstation nur wenn du diese Nacht überlebst dann hast du eine Chance. Natürlich ließ ich das EKG nicht mehr aus den Augen und jeder Ton wurde zur Katastrophe. Danach dürfte ich nach Hause und musste mich sechs Wochen schonen. Nach diesen sechs Wochen wurde alles kontrolliert und wieder gesagt es passt. Seit her habe ich starke Herzphobie angeeignet. Superventrikuläre Tachykardien Notaufnahme mehrmals und so weiter. Alle drei Wochen EKG tägliches krankhaftes Blutdruckmessen und Puls messen stand auf der Tagesordnung. Dann kam eine Zeit wo es leicht besser wurde und ich konnte mich mit alprazolam etwas über Wasser halten. Die Herzphobie und Herz langst wie weiterhin. Vor vier Jahren hatte dann meine Vater einen schweren Schlaganfall. Kurz darauf hatte meine beste Freundin einen Schlaganfall mit 27. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Herzphobie um einige schlimmer und ich konnte das Bett teilweise nicht mehr verlassen. Die Notaufnahme Fälle wurden mehr und mehr. Immer wieder mit unauffälligen EKG sonstigen Untersuchungen. Mittlerweile bin ich so eingeschränkt dass ich teilweise über Wochen hinweg das Bett nicht verlassen kann geschweige denn rausgehen kann und nur zum Toilette gehen und duschen aufstehe. Ich meine jede Anstrengung seelischen körperlich da ich Angst habe es stresst mein Herz noch mehr. Ich habe Herzrasen Atemnot Druck in der Brust Verspannungen Magenschmerzen Schwindel der Realisierung. Ich war erst vor vier Monaten im Kardiologen hat der EKG Herz Echo und Blutuntersuchung und es passte wieder mal alles seitens Doktor. Jetzt bin ich an dem Punkt wo ich gar nicht mehr aufstehen kann außer zur Toilette und das ist schon eine Katastrophe. Ich habe bei der kleinsten Belastung Herzrasen und psychosomatische Symptome. Ich nehme sehr viele Medikamente unter anderem Betablocker Benzodiazepinen Lyrica Antidepressiva. Kann mir irgendjemand hier helfen? Ich brauche eine gute Bestätigung von einem kranken den es auch so geht um alle Mut zusammenzufassen und mich wieder aufzustellen und zu kämpfen. Bitte seid ehrlich aber zugleich versucht mich nicht zu Triggern. ich weiß es gibt eine Suchfunktion aber man möchte selber jedes Thema durchsprechen. Gibt es hier viele Leute oder generell Leute die durch Angststörung und und Herzphobie bettlägerig geworden sind? Wie kann man sich so schlecht konditioniert wieder aufbauen? Wenn man schon Herzrasen bekommt wenn man auf die Toilette geht. Ich weiß nicht weiter bitte helft mir liebe Grüße und danke
Meine Medis habe ich im Album hochgeladen.

Heute 05:48 • 25.06.2025 #1


8 Antworten ↓


Zitat von Daniherzneurose:
Gibt es hier viele Leute oder generell Leute die durch Angststörung und und Herzphobie bettlägerig geworden sind? Wie kann man sich so schlecht konditioniert wieder aufbauen?

Also das Bett habe ich verlassen können, aber natürlich auch jede Anstrengung vermieden - jede Treppe war ein Albtraum - ich konnte nicht alleine bleiben und so weiter.

Wie kommt man da raus? Durch langsame(!) Gewöhnung an Belastung, Der Körper kann sich umstellen, nur nicht von heute auf morgen und viele neigen dann zu Übertreibungen.
Natürlich kann sich auch die Psyche umstellen, Du brauchst ein paar Erfolge, die Dir Selbstvertrauen geben. Eine Psychotherapie wäre gut, weil Du immer wieder erlebt hast, dass das Leben schneller als man denkt vorbei sein kann. Nun, irgendwann ist es auch so, dass das Ende kommt, warum sollte es heute sein?

Frag' Dich, was aus der Erkenntnis der Sterblichkeit, die man abstrakt kennt, die einen emotional aber umhaut, für Dich folgt. Ja, eine Möglichkeit ist, das Bett nicht mehr zu verlassen, aber meinst Du, dass der Tod Dich dort nicht findet? Aber ein Leben ist das, was Du führst aktuell ja auch nicht.

Was willst Du noch, außer diesen Tag überleben? Was entspannt Dich, macht Dir Spaß, was machte Dir früher mal Spaß? Erinnere Dich dran, wie Du vor Deiner Angst gelebt, gedacht und gefühlt hast. Nicht um dem nachzutrauern, sondern um das andere Gefühl, das Du auch kennst, wiederzuerwecken.

Es ist nicht weg, nur unter Traumatisierungen vergraben. Versuch' Teile davon ins Jetzt zu holen, das Empfinden von damals wiederzubeleben und jetzt zu erleben. Vielleicht nur für Sekunden, später für Minuten.Ist das Prinzip klar?

Erlaub' Dir, Dich gut zu fühlen. Oft hat man die Neigung, sich unbewusst zu bestrafen, wenn die beste Freundin frügh stirbt, kann das durchaus sein, das man sich fragt: Warum sie und nicht ich? Man könnte sich schuldig fühlen, weil man weiterlebt und es einen lieben Menschen getroffen hat.

So weit erst mal, ich wünsche Dir alles Gute.

A


Herzneurose - ich weiss nicht mehr weiter

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Hallo vielen Dank für deine Worte. Und wie glaubst du sieht eine langsame Belastung aus? Wie gesagt es ist schon ein Toilettengang fast wie Sport. Ich bin mitten beim Wohnung renovieren und schaffe es nicht mal die Türen zu streichen. Ich habe Angst und bin mittlerweile wirklich k.o.. Ich möchte nur wieder halbwegs beweglich und belastbar sein. Ich muss nicht Sporteln aber am Tag ein zwei Türen streichen zum Beispiel in dem Fall jetzt wäre super. Nebenbei schäme ich mich dass ich sowas nicht nebenbei mache. Früher habe ich 14-16 Stunden täglich ohne Probleme gearbeitet. Und jetzt sind so Kleinigkeiten schon in Triathlon. Liebe Grüße Daniel

Zitat von Daniherzneurose:
Mittlerweile bin ich so eingeschränkt dass ich teilweise über Wochen hinweg das Bett nicht verlassen kann geschweige denn rausgehen kann und nur zum Toilette gehen und duschen aufstehe. Ich meine jede Anstrengung seelischen körperlich da ich Angst habe es stresst mein Herz noch mehr.

Das ist aber genau kontraproduktiv für das Herz. Es ist ein Muskel und muss trainiert werden, damit es leistungsfähig bleibt. Selbst Patienten nach einem Herzinfarkt oder einer Herz-OP werden schnell mobilisiert und dazu gebracht moderaten Sport zu machen, damit nicht genau das passiert, was bei dir der Fall ist, nämlich, dass man gar nicht mehr aus dem Bett kommt. Da baut sich ja auch die Skelettmuskulatur ab und der Körper nacht dann schon bei minimalster Anstrengung wie Toilettengang schlapp.
Du schreibst nur von Medikamenten aber nichts von Psychoherapie oder sonstiges, was du schon bisher gegen deinen Zustand unternommen hast. Meiner Meinung nach ist ein längerer psychosomatischer Klinikaufenthalt im Moment die einzige Möglichkeit für dich, da rauszukommen.

@Daniherzneurose
Du steckst da in einer fetten Teufelsspirale drin – und solange du nicht an der Ursache drehst, wirst du da auch nicht rauskommen. Kein „anderer Kranker“ wird dir da die Bestätigung geben können, die du suchst. Weißt du, warum? Weil genau dieses Suchen nach Bestätigung („wem geht’s auch so?“) die Spirale nur füttert. Jedes Mal, wenn du dir bestätigst: „Siehste, es ist wirklich schlimm, ich KANN ja nicht“ – wird der nächste Schritt schwerer.

Und ja, Herzangst, Panik, Bettlägerigkeit – alles kann passieren. Aber es ist eben kein Herzproblem. Du hast ja zig unauffällige Untersuchungen. Es ist dein Kopf, der dich so runterzieht, weil er jahrelang auf dieses Katastrophenschema programmiert wurde. Und je länger du dich diesem Schema beugst (Bett, Vermeidung, Medikamente wie Benzos, die das Ganze langfristig nur verschlimmern), desto schwieriger wird der Ausstieg.

Die Lösung ist bitter, aber klar: Du musst aktiv werden. Nicht noch mehr googeln, nicht noch mehr Mit-Betroffene suchen. Sondern Therapie – und zwar eine richtige, am besten stationär oder in einer auf Angststörungen spezialisierten Reha. Das kann man nämlich lernen: raus aus der Konditionierung, raus aus der Vermeidung. Aber nicht mit der „ich schaff das mit einem bisschen Mut und Zuspruch im Forum“-Schiene, sondern mit professioneller Hilfe. Und ja, es wird am Anfang schwer – aber das ist der einzige Weg.

Und noch was: es gibt für deine Situation auch keinen „speziellen Sportplan“ oder magische Übung. Dein Körper ist schlicht und ergreifend dafür gebaut, sich zu bewegen – und je länger du das nicht tust, desto mehr baut er ab. Klar hast du jetzt Herzrasen, wenn du mal zur Toilette gehst. Aber das liegt nicht daran, dass dein Herz krank ist – sondern daran, dass dein Körper abbaut, weil du ihn nicht nutzt. Und je öfter du deiner Angst nachgibst („oh Gott, ich hab Herzrasen, ich bleib lieber liegen“), desto schlimmer wird’s.

Das Einzige, was hilft: anfangen. Erst 10 Minuten gehen. Egal, ob das Herz rast. Das ignorieren. Dein Körper kann das. Er ist dafür gemacht. Dein Herz schlägt, um dich am Leben zu halten – nicht, um dir zu sagen „bleib besser liegen“. Im Gegenteil: dein Körper schreit inzwischen nach Bewegung. Und das Herzrasen ist kein Zeichen, dass du krank bist – sondern eher ein Alarmsignal, dass du krank wirst, wenn du so weitermachst.

Also: keine Forenrunde mehr drehen, keine weiteren Albumbilder von Medis hochladen – sondern Termin machen für stationäre Hilfe und parallel anfangen, dich jeden Tag ein Stück mehr zu bewegen. Sonst hängst du nächstes Jahr noch an der gleichen Stelle.

Zitat von Daniherzneurose:
Früher habe ich 14-16 Stunden täglich ohne Probleme gearbeitet. Und jetzt sind so Kleinigkeiten schon in Triathlon.

Langsam rantasten und aufhören, wenn es noch nicht anstregend ist.
Die Neigung sich zu überlasten ist insofern fatal, als Du immer mit Misserfolg und Katastrophe endest. Du bist kaputt, dann achtest Du angstvoll auf die Nachwirkungen, auf Dein Herz, beobachtest es und bist im Stressmodus.

Wenn Du bei 60 - 80% Deiner Leistungsfähigkeit aufhörst, hast Du das Gefühl, dass Du eigentlich noch könntest und vielleicht das antrainierte (aber schlechte) Gefühl, dass Du jetzt noch nicht aufhören darfst, denn Du könntest ja noch weiter machen.

Du musst Dir erlauben aufzuhören, wenn es Dir noch gut geht. Du bist aktuell darauf gedrillt, Dir selbst schlechte Erlebnisse zu bereiten, bestehend aus Scham, Schuld, Frust und Angst.
Warum? Wer hat Dir das früher beigebracht?
Warum hast Du Dich mit 14 - 16 Stunden Arbeit gequält?
Wer hat Dich auf Leistung, Leistung, Leistung (mit der Suggestion, dass Du sonst nichts bist?) gedrillt?

Vergiss' mal für einen Moment die Fixierung auf den Körper, denn es geht weiter, wenn Du Deine Psyche verstehst.

Hallo Daniherzneurose,

vielleicht helfen dir diese Themen ebenfalls weiter:

Herzneurose Erfahrungen

Herzneurose Tiefpunkt

Austausch zu Herzneurose im Forum

Herzneurose und Panikattacken?

Herzneurose Erfahrungsberichte von Betroffenen

Herzneurose / Herzphobie Hilfe im Forum

In diesen Kategorien kannst du ebenfalls posten, und die entsprechenden Mitglieder erhalten eine Mitteilung.

Beste Grüße
Carsten

@Daniherzneurose Ich war zwar nicht bettlägerig, aber habe auch die Treppe vermieden, bin stundenlang draußen rumgeirrt, nur um nicht alleine zu sein und im Fall der Fälle Hilfe zu haben, immer Herzrasen, Herzstolpern bla bla. Ich leide auch immer noch unter diesen Symptomen, aber der Grund warum es besser geworden ist: ich bin 4 Monate nach Asien geflogen. Keine Kontrolle mehr, kein Krankenhaus, kein Arzt. Jedes Mal dachte ich, wenn was ist, dann werde ich sterben und ich hab es akzeptiert. Hört sich blöd an, aber die Symptome wurden immer weniger. Ich habe auch das Forum mehr und mehr gemieden. Man muss dafür nicht nach Asien. Klinik macht genau das gleiche, sogar besser mit Therapie.
Auch wenn man es nicht denkt: Gleichgesinnte suchen ist auch krankhafte Bestätigung und Futter für die Angst.
Mittlerweile mache ich wieder aktiv Sport. Ich möchte kein Leben ohne Sport und wenn ich bei etwas sterbe, dann ist das so. Aber auch, wenn man viele Schicksalschläge um sich hat, die Leute sterben nicht wie die Fliegen.
Du musst das Herzrasen akzeptieren, wenn du aufstehst. Und wenn was passiert ist es so. Klingt hart und ist es auch. Aber das ist meiner Meinung nach der einzige Weg.

Ich war auch schon in diesem Teufelskreis. Nicht mehr aufstehen können, Angst vor allem. Ich kenne auch Leute mit schwerem Schlaganfall und Herzinfarkt ABER sie leben trotzdem und führen ein lebenswertes Leben UND sie hatten einen recht ungesunden Lebensstil. Viele Jahre rauchen/ oft Alk. und hoher Blutdruck. Wenn ich von plötzlichen Todesfällen lese macht mir das natürlich auch Angst, aber man weiß nie wie die Leute gelebt haben oder vielleicht über viele Jahre unrntdeckt mit hohem Blutdruck rum gelaufen sind. Wer weiß das schon. An sich ist der Körper schon recht robust und es macht keinen Sinn in ständiger Todesangst zu leben und nur noch auf der Couch zu sitzen. Keiner weiß was kommt.
Das einzige was hilft ist aufstehen und etwas machen. Fang mit kleinen Dingen an und erweitere das langsam. Es muss nicht gleich Sport sein. Wenn du momentan nur zur Toilette gehst und duschst dann füge noch etwas hinzu. Gehe zum Beispiel jeden Tag einmal vor die Tür. Mehr nicht. Oder mach etwas anderes kleines in der Wohnung. Und dann erweiterst du das nach und nach. Vielleicht schreibst du es dir als Aufgabe auf und hakst es jeden Tag ab. Das führt dazu dass du ein Erfolgserlebnis hast und hebt die Stimmung. Dein Herz schafft das. Du hast sogar diese Herzmuskelentzündung überlebt. Warum sollte es dich jetzt im Stich lassen.




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Dr. Matthias Nagel
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