Chima
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Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll und werde versuchen mich möglichst kurz zu fassen.
Ich bin weiblich, 36 Jahre alt, verheiratet und habe einen zweijährigen Sohn.
Mit 16 bekam ich das erste Mal die Diagnose generalisierte Angsstörung. Ich habe einige Jahre, mit Unterbrechung, cipralex eingenommen. Eine Therapie habe ich nie gemacht. Ich habe immer phasenweise mehr oder weniger gut einfach mit der Angst gelebt und mich immer wieder selber rausgekämpft und gedacht ich hätte alles im Griff.
Seit der Geburt unseres Sohnes vor zwei Jahren wird es zunehmend schlechter. Die Geburt war schlimm und traumatische. Seitdem wird vieles wieder schlimmer. Aber das Gefühl stak sein zu müssen für meinen Sohn, hat mich immer über Wasser gehalten. Es ging mir sehr schlecht, aber ich habe es immer irgendwie ausgehalten. Für meinen Sohn.
Seit einigen Wochen sind zu meinen Ängsten und massiven Schlafstörungen mit nächtlichen Panikattacken auch noch zwangsgedanken gekommen. Diese waren für mich neu und extrem belastend.
Ich habe eine tolle Hausärztin der ich mich vor einigen Wochen anvertraut habe weil ich das Problem nach all den Jahren endlich angehen wollte.
Sie vermutet eine generalisierte Angsstörung, vielleicht auch Ptbs oder Anpassungsstörung. Sie verschrieb mir Cipralex und ich sollte mich um einen Therapieplatz bemühen.
Aus Angst vor einer Erstverschlechterung habe ich das cipralex bisher nicht genommen, da ich Sorge hatte mich dann nichtmehr um unseren sohn kümmern zu können und wollte das angehen wenn mein Mann im April Urlaub gehabt hätte. Einen Termin beim Psychologen habe ich im November.
Es war die letzten Wochen das gewohnte auf und ab. Mal besser mal besonders schlecht.
Bis Covid19 in unser aller Leben kam.
Was diese Ängste, bzw Bedrohung in einem an einer Angsstörung leidenden Menschen auslöst, muss ich sicher nicht erklären.
Umso mehr war ich froh, dass mein Mann, der bei der Bundeswehr als Lehrer unterrichtet, zuhause bleiben sollte.
Die Exfrau meines Mannes ist Stationsleiterin auf einer Intensivstation 500 km entfernt von uns. Da sie beruflich jetzt extrem eingespannt ist, haben wir den 11 jährigen Sohn meines Mannes aus erster Ehe, letzte Woche zu uns geholt.
Gestern morgen bekam mein Mann einen Anruf, dass er schon nächste Woche für die Bundeswehr nach Berlin muss.
Meine Welt bricht zusammen! Ich habe Herz Rhythmus Störungen, Atemnot, mein Magen brennt, es dröhnt im Kopf und ich kann nicht aufhören zu weinen. Es ist ein Gefühl wie eine Panikattacke die einfach nicht aufhört.
Ich kann das alleine nicht schaffen! Mit den beiden Kindern - Alleine! Ich kann das nicht schaffen! Die Derealisation ist so extrem wie nie zuvor und nimmt mich immer mehr ein.
Ich bin wie gelähmt und kann mich kaum mehr bewegen.
Ich habe Angst dass alles zusammenbricht.
27.03.2020 16:10 • • 27.03.2020 #1