Ich sehe das mit Long COVID durchaus skeptisch, denn bei jeder schweren Grippe oder Erkältung, die ich bisher hatte, war ich nach der Genesung noch einige Wochen, mehr oder weniger, schlapp, hatte Schweißausbrüche und solche Sachen. Nur dachte man früher nie an irgendein spezielles Long - Was - Auch - Immer - Syndrom. Es ist halt normal, dass der Körper sich erst erholen muss.
Ganz schlimm war es bei mir nach EHEC. Da war ich noch einige Wochen total neben mir, hatte immer mal kurze Fieberschübe, Gelenkschmerzen, nahm immer wieder mal die Realität wie durch Watte wahr. Mir war aber klar, dass es normal ist, nach so einer ekligen Infektion.
Ich bin deswegen nicht extra zum Arzt gegangen, was soll der auch dabei tun?
Ostern hatte ich Corona, leichter Verlauf, nach einer Woche war alles gut.
Soll ich mich jetzt bei jedem Ziepen fragen, ob das nun Long COVID ist? Und was würde es ändern? Natürlich ist jeder mal einen Tag schlapp, auch ohne COVID gehabt zu haben, logisch tut einem ab und zu ein Muskel weh.
Ich fürchte, durch diese vielen Presseberichte werden Menschen erst richtig sensibilisiert ihren Körper zu beobachten, dann findet man natürlich auch immer irgendwas.
Ich will damit Long COVID überhaupt nicht verharmlosen und die es wirklich trifft, tun mir sehr leid. Aber ich fürchte, viele steigern sich in etwas herein, das unnötig ist.
Und ändern könnte man es ohnehin nicht, außer mit sich selbst etwas Geduld und Nachsicht zu haben.
12.08.2022 11:09 •
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