Pfeil rechts

S
Sorry, wenn ich mich kurz ausheulen muss, aber mir gehts grad nicht so gut... ich habe schon den ganzen Tag Kopfschmerzen und versucht sie zu ignorieren. Heute Abend gings dann nicht mehr anders, ich habe eine Ibuprofen genommen und mich hingelegt, nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht hatte. Nach einer Stunde etwa werde ich wach: Herzrasen, Blutduck schnellt in die Höhe...Angst ohnmächtig zu werden... ich dachte nur Nicht schon wieder.... hört das den nimmer auf.... Baldrian genommen, bisserl rumgelaufen.... Jetzt gehts wieder allmählich. Ich bin versucht eine Benzo zu nehmen zur Beruhigung, aber ich habe Angst, dass sie sich nicht mit der Ibu verträgt. Aber im Moment gehts, wie gesagt, Hals fühlt sich etwas zugeschnürt an und ich insgesamt schwach und kribbelig.

So ein Mist. Immerhin habe ich es jetzt schon seit einer Stunde geschafft nicht meinen Mann auf der Arbeit oder meine Schwiegereltern anzurufen. 2 Stunden muss ich noch ausharren, dann bin ich nicht mehr alleine hier (bis auf die Kinder natürlich, aber die zählen nicht, weil sie mich nicht reanimieren können könnten noch nicht mal den Notarzt rufen...)

Aber ich habe in den letzten Tagen auch wieder gemerkt, dass ich mich zum einen wie ein gehetztes Tier fühle, überall Anforderungen an mich sehe, von denen ich glaube, dass ich ihnen nicht gewachsen bin und dann auch an nix mehr Spaß habe. Wenn heute Abend hier eine Fee vor mir aufploppen würde und mir die berühmten 3 Wünsche schenken würde... ich hätte keine Ahnung was ich mir wünschen sollte. Es gibt nichts woran ich Freude habe. Gar nichts. Das ist schlimm. Tut mir vor allem für meine Kinder leid, wie soll ich ihnen die schönen Seiten des Lebens zeigen, wenn ich sie nicht kenne.

Mit niemandem kann ich darüber reden. Meine beste Freundin wohnt knapp 300 km weit weg und das wars dann. Und mein Mann bekommt mittlerweile eine spontane Ohrblutung, wenn ich mit diesen Themen anfange. Ich kanns ihm nicht verdenken, alleine meine Krankheitsangst ... damit nerve ich ihn nun seit einem halben Jahr tagtäglich.

Mir fiel es schon immer schwer Leute kennenzulernen, aber im Moment ist es mir echt ein Rätsel, wie ich meinen nicht vorhandenen Freundes/Bekanntenkreis auffüllen soll. Meine Therapeutin meint, ich sei vereinsamt. Ich kann sie mir nicht von den Bäumen pflücken, die Leute.

Und an die tatsache, dass ich mir bis Ende diesen Jahres einen neuen Job gesucht haben muss, darf ich auch nicht denken...

Oh Mensch, sorry, wenn ich Euch jetzt zuquatsche. Ich hoffe, dass Euer Abend heute besser war.

Ganz liebe Grüße
Seitanschnitzel

22.05.2012 21:08 • 22.05.2012 #1


3 Antworten ↓


J
hallo

22.05.2012 21:27 • #2


A


Blöder Abend - Herzrasen und Konsorten

x 3


S
Hi James,

Danke. Naja, viel konnte meine Therapeutin noch nicht sagen, da die Therapie erst angefangen hat. Aber meine Schilderungen meiner Lebensumstände hat sie eben dazu veranlasst zu sagen, dass ich total vereinsamt sei. Eine Sozialphobie hatte ich schon seit Schulzeiten. Mal mehr mal weniger, aber sie ist immer da und hindert mich daran Leute kennenzulernen. Manchmal war es so schlimm, dass ich Angst hatte Brötchen zu kaufen oder in einen Bus zu steigen, weil ich mich nämlich so minderwertig gefühlt habe, dass ich dachte, das sieht dir jeder sofort an, dass du komplett unnötig bist. Da muss ich gar nicht viel sagen, da reicht 2 Brötchen bitte! und schon ist klar, die ist dumm, langweilig, doof und absolut indiskutabel....

Dennoch habe ich eine Partnerschaft und zwei Kinder und könnte eigentlich ganz froh sein. Eigentlich. Aber ich bin es nicht, weil ich merke, dass ich mich nicht mehr kenne. Vielleicht noch nie gekannt habe. Und mich nicht um mich kümmere. Und auch das vielleicht noch nie gemacht habe. Keine Ahnung... ich kanns nicht besser ausdrücken.

Angst vor Krankheiten hatte ich auch schon immer, aber ganz gut im Griff. Seit meiner ersten Panikattacke (ein Teil von mir glaubt ja immer noch, es steckt etwas schlimmes dahinter) ist es aber ganz rum. Ich bin davon überzeugt, dass ich krank bin, keiner merkts, die Ärzte raffen es nicht und bald sitzen hier zwei kleine Kinder ohne Mutter rum, weil ... ups.... Frau XY hatte ja dann doch dieses Aneurysma im Kopf oder Huch, da haben wir wohl die total verkalkten Herzkranzgefäße übersehen, Mann wie blöd....

Jo, also Lebensqualität ist gleich null im Moment. Immer dieses In-mich-hineinhorchen... der Herzschlag, der Blutdruck, zwickt es hier, zwickt es da... dann ist mal ein guter Tag da, dann denke ich Jaaa, aber wer weiss wie's morgen ist, freu Dich nicht zu früh!

Und dann noch die ständigen Komplexe, langweilig zu sein, kacke auszusehen, dumm zu sein, nix richtig zu machen usw....

Ich weiss im Moment echt nicht weiter.

Viele Grüße
Seitanschnitzel

22.05.2012 21:45 • #3


J
ja das ist ein soziale phobie mit ihren nebenwirkungen. aber gut das du die therapie nun machst, mit der zeit wird man dir besser helfen können, falls du dich in der therapie nicht wohl fühlst, dann musst du dir einen neuen therapeuten suchen.
das mit den herzrasen usw hast du auch wenn du alleine bist?
wenn dir ärzte nichts finden wird es tatsächlich nichts sein, aber dennoch ist es ein starkes problem. du musst deinen therapeuten jedenfalls alles aus deinem leben erzählen ..soviel wie es halt geht..auch wenn du vielleicht denkst..naja so schlimm war das oder das nicht. manchmal kommt man dann auf verdrängte dinge...und wenn man mehr über sich selbst weiß, dann geht es einen schonmal besser als wenn man keinen grund kennt. manchmal liegt es auch an den genen. aber wie gesagt man kann lernen damit umzugehen oder auch evlt ein passendes medikament nehmen.
hast du denn evtl durch einen unfall z.b ein verbranntes gesicht? sogar das kann man schaffen. natürlich macht die sp da ihr werk....man könnte glaub ich noch so schön aussehen.... ich weiß, manche dinge sind sehr schwer..und so länger man nicht voran kommt umso mehr sinkt die hoffnung, aber du bist auf den richtigen weg^^

22.05.2012 22:03 • #4





Prof. Dr. Heuser-Collier