@Carmaax
Also ganz ehrlich: Irgendwann reicht’s halt auch mal mit dem Körper-Kontrollwahnsinn, oder? Du warst doch schon mal raus aus der Angst. Du wusstest, wie’s geht. Du hattest’s im Griff. Und jetzt? Beobachtest du wieder jedes Piekserchen, jeden roten Punkt, jeden Zentimeter Haut mit der Lupe und katapultierst dich damit zurück in diesen ganzen Teufelskreis.
Was du beschreibst – Juckreiz, pieksen, Punkte, mal weg, mal da – ist zu 99 % nix anderes als dein Nervensystem auf Alarm. Und du schiebst’s wieder auf Krätze, Pilz, Allergie, Bauchspeicheldrüse oder sonst was – obwohl’s letztes Jahr genauso war und auch einfach wieder weggegangen ist. Und ja: Cetirizin hilft, weil dein Körper bei Reizung, Wärme, Fettcreme und Stress eben Histamin raushaut. Nicht, weil du ne exotische Hautkrankheit hast, die Google nachts um 3 ausspuckt.
Ich kenn das übrigens auch: Sobald’s wärmer wird und ich mir ne richtig fettige Bodylotion reinknalle, geht’s los – besonders in Kniekehlen, Ellbeugen, Nacken. Haut hat da einfach keinen Bock drauf. Und wenn man dann noch zehnmal am Tag guckt, ob’s schlimmer geworden ist, wird’s natürlich schlimmer. Weil Fokus = Feuer.
Weißt du, was du da eigentlich machst? Du hältst dein ganzes Nervensystem im Dauer-Scan-Modus. Der Körper schreit nicht, weil er krank ist – der schreit, weil du ihn dauerüberwachst. Und jedes Kribbeln wird zum Drama, jeder Punkt zur Recherche, jede Reaktion zur Bedrohung. Kein Wunder, dass du nicht mehr zur Ruhe kommst.
Statt der nächsten Creme oder dem nächsten Test: Vielleicht mal aussteigen aus der Schleife. Du brauchst keine neue Diagnose. Du brauchst ’nen Cut im Kopf. Sag deinem System mal wieder, dass du Chef*in bist – nicht Google. Nicht die Zunge. Nicht der Juckreiz.
Und was die Haut betrifft? Die will meistens nur eins: Atmen. Und dass du sie in Ruhe lässt.
Heute 14:55 •
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