Anpassungsstörung psychiater oder psychotherapeut?

hallo.
seit langem leide ich unter einer angststörung bezüglich krankheiten. es begann mit einer episode blut husten. alles wurde abgeklärt. ich war mehrmals röntgen, hatte ein ct, eine bronchoskopie, viele bluttests etc und es wurde außer einer milchglastrübung im ct nichts gefunden. man sagte mir da ist nicht, was ich auch rein logisch glaube. meine logischen gedanken sagen mir eindeutig alles gut, du wärst ja sonst auch nach fast 3 jahren in einer anderen verfassung.
gleichzeitig blieb jedoch die angst bzw momente die ich vermeide.
ich vermeide kuscheligemomente, die ich früher mochte. einfach rumliegen und fernsehen? no way.
bevor ich in mich reinhorche und panisch werde lenke ich mich lieber ab.
ein ewiger kreislauf aus was ist wenn da doch was ist und das wieder passiert der mit dem rationalen schluss endet dass ja alles ok sein muss begleitet mich mehrmals täglich. das grübeln, auch wenn es meist mit einem positiven ergebnis endet bleibt.

nun habe ich mit meinem hausarzt darüber gesprochen weil ich einfach will das es aufhört. ich will in einer beziehung auch mal kuscheln ohne unruhig oder panisch zu werden. ich möchte mal wieder wegfahren denn das ist auch unmöglich geworden. eine überweisung zur psychotherapie habe ich bekommen wegen einer anpassungsstörung mit panikatacken. einen therapieplatz bekommt man hier aber nur sehr schlecht, das wurde mir gleich gesagt.
da ich für die psychotherapie keinen erreicht habe habe ich bei einem psychiater angerufen und denen das geschildert und direkt einen termin für juli bekommen, auf der überweisung soll aber eben auch psychiater stehen. nun ist die frage. sollte ich meine hausärztin fragen ob sie die überweisung umschreibt/eine neue macht? kann ein psychiater mir da helfen und was genau sind die unterschiede außer dass der eine medikamente verschreiben darf und der andere nicht?

Zitat von Catboy:

unterschiede außer dass der eine medikamente verschreiben darf und der andere nicht

Also:

Psychotherapie:
Dauert je Sitzung 35-50 Minuten. Du sprichst mir dem Therapeuten über deine Probleme, erarbeitet gemeinsam Lösungen, entwickelst Methoden zum Umgang. Wenn du einen Platz bekommst, sind die Sitzungen meist in einem festen Rhythmus, zB wöchentlich.

Psychiater:
Termin dauert 1-5 Minuten. Nachdem festgestellt wird was dir fehlt, erhälst du in der Regel ein Rezept mit Medikamenten. Das war's.

Natürlich kannst du erstmal zum Psychiater. Ich empfehle dir allerdings, dich weiter um einen Therapieplatz zu kümmern. Ja, es ist schwer, das stimmt. Die Therapie bringt in der Regel aber mehr, als wenn man nur auf Tabletten setzt.

Rufe verschiedene Therapeuten an, lass dich auf verschiedene Wartelisten setzen. Du kannst auch die 116117 anrufen, das ist die Kassenärztliche Vereinigung. Die können die zB einen schnellen Einzeltermin vermitteln. Das wäre vielleicht Mal ein Anfang für dich.

Beide haben ihre Berechtigung, beide solltest du aufsuchen. Meiner Meinung nach. Lass dir einfach eine weitere Überweisung ausstellen.
Ich persönlich habe mit der 116117 gute Erfahrung gemacht, die haben mir schnell einen Therapieplatz besorgt.
Edit: ich komme gerade eben vom Psychiater nach Hause, war so wie oben beschrieben: ein paar Minuten Gespräch, bei mir waren es 10, ein Merkblatt für ein paar Aufgaben, auf die ich achten soll, Frage nach Medikamenten, neuer Termin. Allerdings auch immer wieder die Affirmation dass meine Reaktionen, Ängste und grübeleien eigentlich ganz normal sind weil das jeder hat. Nur die Bewertung des Ganzen ist bei mir gerade verschoben.
Ich finde das durchaus gut wenn so eine Einschätzung von außen kommt!

ja, habe nochmal angerufen und sie sagte ich soll einfach mal zur not ohne die überweisung kommen und hab einen termin für juli. für die psychotherapie versuch ich noch was zu organisieren aber bei mir im ort ist eine die hat 2x die woche für jeweils 50 minuten offen und im nachbarort ist eine die nur mittwochs termine vergibt. irgendwie ist allein die kontaktaufnahme alles andere als einfach aber ich rufe mittwoch da mal an.

Zitat von Catboy:

irgendwie ist allein die kontaktaufnahme alles andere als einfach aber ich rufe mittwoch da mal an.

Das ist richtig. Jeder Therapeut hat so seine eigenen telefonischen Sprechzeiten. Meistens 1x die Woche für ne Stunde oder so. Therapeuten haben in der Regel keine Sprechstundenhilfe und nehmen die Anrufe selber an, deshalb.

Nicht aufgeben, es wird schon klappen.

Für eine Psychotherapie bei einem psychologischen Psychotherapeuten braucht man in der Regel keine Überweisung. Die wäre sowieso nur für das laufende Quartal gültig und es ist illusorisch, so schnell einen Platz zu finden. Erstmal ist es wichtig bei Therapeuten anzurufen und sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Wenn es dann zu einem Termin, kann nan immer noch eine Überweisung holen, falls nötig.

ja, möglich dass man keine braucht aber ich habe zumindest eine bekommen. wenn ich die im nachhinein nicht brauche um so besser
sollte ich sie dennoch brauchen würde meine ärztin mir die sicher problemlos nochmal ausstellen. sie hat mir das ja nicht nahe gelegt um letztenendes ihre meinung zu ändern wenn ich anfangen kann ^^
ich versuche mittwoch erstmal einen termin zu bekommen um mal mit der therapeutin zu sprechen.
meine hausärztin meinte auch es wird dauern mit dem termin, das sagte sie mir auch und deckt sich da mit deiner aussage.
im juli zumindest habe ich ja den termin bei der psychiaterin und vielleicht kann sie mir schon etwas helfen. ich hoffe nur dass sie mir nicht antidepressiva oder so verschreibt. ich habe gelesen dass das gegen angststörungen unter anderem verschrieben wird aber bei dem gedanken daran täglich sowas zu nehmen wird mir etwas mulmig irgendwie. aber abwarten wie das alles läuft, vorhersehen kann ich es nicht und ehrlich gesagt bin ich froh wenn alles dadurch am ende wieder halbwegs normal wird und ich eben aufhöre eigendlich normale situationen zu meiden und wieder ganz normal oder zumindest halbwegs normal lebe :3