Angst vor Prostatakrebs bei meinem Mann

11.02.2021 18:02 • #61

Sehr interessant und letztlich auch beruhigend, der Austausch mit dir, Violetta.

Die umliegenden Organe meines Vaters müssen im Prinzip in Ordnung gewesen sein, weil seine drei Herde ja das Staging PI RADS IV erhalten haben (abklärungsbedürftiger Befund; wahrscheinlich maligne).
Bei Befall anderer umliegender Organe wären die Bösartigkeit und damit das Staging PI RADS V ja klar.

Nach dem, was ich bisher über die Krankheit erfahren habe, bin ich sehr guter Dinge, dass sowohl dein Mann als auch mein Vater weitgehend unbeschadet aus der Nummer herauskommen werden.

Ich bin jetzt auch schon viel ruhiger !

11.02.2021 18:06 • #62

Schön, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Ich habe auch größere Angst als mein Mann. Allein das Wort Krebs löst bei mir Panik aus...aber da muss ich nun leider durch.

Was heißt Staging PI RADS V ?

Angst vor Prostatakrebs bei meinem Mann

11.02.2021 18:24 • #63

Das heißt hochgradiger Verdacht auf ein Prostata CA mit einer über 75 prozentigen Wahrscheinlichkeit eines klinisch relevanten Tumors.

11.02.2021 18:30 • #64

Bei meinem Mann war das MRT nicht eindeutig. Es wurde nur eine Verdickung, die das MRT nicht einsehen konnte festgestellt. Darum wurde dann die Biopsie gemacht.

11.02.2021 19:20 • #65

Unbedingt entfernen! Bei meinem Schwiegervater wurde geraten nur zu beobachten, zehn Jahre später war er tot. Metastasen. Er wurde nur 76

11.02.2021 19:25 • #66

Zitat von marialola:
Unbedingt entfernen! Bei meinem Schwiegervater wurde geraten nur zu beobachten, zehn Jahre später war er tot. Metastasen. Er wurde nur 76

Wurde der Krebs denn nur beobachtet, ohne Medikation?

12.02.2021 10:09 • x 1 #67

Der Vater einer guten Freundin hat auch ein Prostata CA, das seit ca. 10 Jahren nur unter regelmäßiger Überwachung steht.
Bisher ohne besondere Vorkommnisse.

Ich denke, es hängt stark vom Alter bei Diagnosestellung und Art des Tumors ab, ob man das verantworten kann oder nicht.

12.02.2021 10:39 • #68

Ich bzw mein Mann würde, auch wenn der Doc gesagt hätte, abwarten, sich operieren lassen. Das ist ja eine tickende Zeitbombe, denke ich. Aber ich als Ängstler habe schon wieder die schlimmsten Horrorszenarien im Kopf. Was, wenn das MRT und die Biospie nicht aussagekräftig genug ist? Hat der Krebs schon Metastasen? Leider ist es bei mir so. Ich denke immer an das Schlimmste und weiß nicht, wie ich das ändern kann. Seit Dezember, als das Ganze mit dem hohen PSA Wert los ging, geht es mir schlecht.
Ich weiß aber auch, dass ich jetzt stark sein muss, und mir meinem Mann gegenüber nichts anmerken lassen darf. Es klappt im Großen und Ganzen auch.

12.02.2021 18:17 • #69

Liebe Violetta, natürlich kommt es jedem Menschen entgegen, wenn er den Rat bekommt, eine Op zu vermeiden und es klingt sehr gut, wenn man liest, dass ältere Herren mit und nicht an ihrem Prostata Krebs sterben. Mein Schwiegervater hat nicht so viel erzählt, aber er wollte ganz klug vorgehen und ließ sich in einer sehr renommierten Klinik beraten, nachdem sein Hausarzt zur Op geraten hatte. Er erhielt Hormonpräparate und sollte abwarten und beobachten, es hieß, der Tumor sei relativ langsam wachsend und harmlos. Eine Op birgt die Risiken der Inkontinenz und Impot.. Beides war für Vati der Horror.
Es ging ihm jahrelang super, er meinte einmal, die Werte seien top und der Tumor angeblich verschwunden. Letzteres kann ich nicht glauben, wer weiß, wie er das verstanden hat. Aber alle waren froh. Dann bekam er, Jahre später, Rückenschmerzen. Das war es dann.
Wir wissen natürlich nicht genau, was gewesen wäre, wenn er damals anders entschieden hätte.
Aber mit 76 sterben finde ich in heutiger Zeit etwas früh.
Ich kenne umgekehrt einige Männer, die operiert wurden und seit 20 Jahren noch immer als geheilt gelten und bei bester Gesundheit sind.
Allerdings muss man tatsächlich festhalten, dass sehr viele Tumore, von denen die Menschen gar nichts ahnten, erst durch Zufall bei der Obduktion gefunden wurden. Das soll öfter vorkommen, als man glaubt. Das gilt nicht nur für PK.
Ich bin sicher, ihr seid auf der sicheren Seite, wenn dein Mann das Übel radikal ausrottet. Das wird alles gut gehen!

12.02.2021 18:29 • #70

Vielen Dank Marialola, ich hoffe auch, das alles gut wird. Es sind ja nur 2 von 18 Proben positiv. Mein Mann hat auch am meisten Angst davor, inkontinent zu werden. Aber das muss ja nicht sein. Dafür geht er ja anschließend in die Reha. Bei mir ist es vielmehr die Angst weil es Krebs ist. Das hat mit meinen Erlebnissen in der Kindheit und Jugend zu tun. Andererseits soll Prostatakrebs gut heilbar sein. Dar0an muss ich fest glauben...es ist wirklich immer eine Gradwanderung, glaube ich dem Arzt und warte ab dort lass ich mich bzw. Mein Mann operieren.

Aber aufgrund seines Alters und der stark vergrößerten Prostata kommt nur eine Op infrage.

Ach menno, ich bin froh, wenn es vorbei ist. Und dann noch der Mist, dass ich ihn wegen Corona nicht besuchen darf.
Aber zum Glück gibt es ja Zoom u.ä.

12.02.2021 18:34 • x 1 #71

Ja, eine schlimme Zeit und besonders für dich. Gerade wenn man selbst Horror vor Krankheiten hat, leidet man doppelt und dreifach. Und dann noch die Erschwernisse durch Corona. Ich drücke euch ganz fest die Daumen. Es wird mit Sicherheit gut.

15.02.2021 13:17 • #72

Heute in einer Woche hat mein Mann es hoffentlich hinter sich. Meine Angst wird immer größer. Dabei müsste doch mein Mann Angst haben und ich die Starke sein. Hoffentlich hat nichts gestreut. Aber das hätte man doch auf dem MRT gesehen, oder?

15.02.2021 17:28 • #73

Hallo Violetta,

habt ihr nach der Biopsie nicht schon den T-Score genannt bekommen ?
Der gibt Aufschluss darüber, ob es sich um einen eher aggressiven oder eher harmloseren Tumor mit weniger Neigung, Metastasen zu bilden, handelt.

Das MRT bildet ja auch Teile des Beckens und die umliegenden Lymphknoten ggfs. ab.
Und da ein Prostata CA, wenn es streut, häufig erst in Lymphknoten der Beckenregion und später in knöcherne Strukturen der Beckenregion steut, hätte man das auf dem MRT sicher erkennen können.

Hat man euch dazu denn nichts gesagt ?

Ich wünsche deinem Mann nächste Woche jedenfalls alles erdenklich Gute. Es ist gut, wenn die OP erledigt ist; dann ist die größte Gefahr gebannt.

15.02.2021 17:31 • #74

Blase und Nieren sind frei. Das hat das MRT dargestellt...was es für ein Tumor ist, weiß ich nicht

Das macht mir jetzt noch mehr Angst. Hoffentlich ist es kein agressiver Krebs

15.02.2021 17:45 • x 1 #75

Das braucht dir nicht noch mehr Angst zu machen.

So, wie du es beschreibst, ist der Krebs noch auf die Prostata begrenzt, also befindet sich innerhalb der Kapsel und hat diese nicht durchbrochen.

In diesem Fall ist eine Metastasierung nahezu ausgeschlossen, weil der Tumor noch keine Verbindung zu umliegenden Lymphknoten und Gefäßen herstellen konnte.

Und selbst wenn er die Kapsel durchbrochen hätte, heißt das noch lange nicht, dass er schon gestreut hat.

18.02.2021 12:12 • #76

So, Montag wird er jetzt definitiv operiert. Jetzt kriege ich richtig Angst. Bescheuert, ich weiß. Aber es ist leider so

18.02.2021 15:30 • #77

Zitat von Violetta:
So, Montag wird er jetzt definitiv operiert. Jetzt kriege ich richtig Angst. Bescheuert, ich weiß. Aber es ist leider so

Aber das ist doch positiv. Ohne OP würde es doch schlimmer werden. Eigentlich müsstet ihr 3 Kreuze machen, dass die Bombe entschärft wird.

18.02.2021 17:12 • #78

Das denke ich auch.

Wenn das Ding raus ist, kann es keinen Schaden mehr anrichten.

Wirst sehen: dein Mann wird sicher wieder ganz gesund werden.

Das gleiche hoffe ich bei meinem Vater auch.

Wird schon !

18.02.2021 17:43 • #79

Zitat von Icefalki:
Aber das ist doch positiv. Ohne OP würde es doch schlimmer werden. Eigentlich müsstet ihr 3 Kreuze machen, dass die Bombe entschärft wird.

Du hast natürlich absolut recht. Aber ich habe Angst, dass bei der Op was schief geht oder sie mehr finden. Aber er hatte ja ein MRT, das hätte man dann hoffentlich gesehen, wenn da noch mehr wäre.
Ich weiß, ich reagiere unlogisch. Aber meinem Mann sag ich nix
Ach es wird hoffentlich alles gut gehenm

18.02.2021 17:59 • x 1 #80

Zitat von Violetta:
Aber ich habe Angst, dass bei der Op was schief geht oder sie mehr finden.

Das sind typische Katastrophengedanken, und für unsereins wirklich schlecht.

Dass das natürlich ein Kernproblem ist, das kenne ich auch. Man kann aber wirklich umdenken lernen. 1. Egal wie sehr ich mich jetzt auch verrückt mache, diese OP muss sein. 2. Ob sie was finden, oder nicht, ändert an der Tatsache nichts, dass es dann eh vorhanden wäre, oder auch nicht.

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