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Hallo
Ich bin neu hier und freue mich diese Seite gefunden zu haben. Vielleicht ist hier jemand dem es genauso geht und seine Erfahrungen weitergeben kann. Seit ein bis 2 Monaten habe ich ein Problem. Jeden Tag nehme ich mit meinem Auto eine Kollegin mit zur Arbeit. Mit Ihr verstehe ich mich sehr gut und ich muss vor Ihr keine Angst haben. Auf meinem Arbeitsweg sind es ca. 10-15 Minuten. Dabei muss ich 6 Ampeln überfahren. Nun kommt mein Problem. Wenn wir an die Ampel kommen habe ich Angst die Kontrolle über meine Blase zu verlieren. Ich habe Herzrasen usw. Einfach riesengroße Panik das es passiert. Zwischen den Ampeln muss ich mich auch zusammenreißen. Es ist zum verrückt werden. Und wenn wir Abends nach Hause fahren merke ich nichts. Nun habe ich mir Hilfe geholt. Das dauert aber noch 1 Monat. Viel wichtiger war für mich jetzt ein Buch . Es heißt Ängste verstehen und überwinden. Das buch habe ich verschlungen und mir vieles angenommen. Ich hatte diese Woche einen Weinkrampf. Es kostet mich viel Zeit mich damit zu beschäftigen und mich auf die Situation einzustellen. Ich sagte zu mir. Du willst doch endlich leben und den Kopf frei haben. Was ist das .Ich habe sehr geweint. Passiert ist es noch nie. Das Buch sagte mir. Mache dir die Situation klar. Besteht Lebensgefahr. Nein. Was würde passieren wenn. Dann habe ich mir etwas zurecht gelegt. Aber ich will rein in die Angst. Immer wieder. Ich mache meinem Kopf klar , dass er mir etwas falsches gesagt hat. Ich habe alles überprüft und zu mir gesagt .Es stimmt nicht .Du bist sicher .Dann konzentriere ich mich auf die Umgebung und die Atmung. Und trotzdem gleicht es einem Kraftakt. Im Betrieb geht es dann weiter. Aber mit der richtigen Atmung fahre ich mich runter. Nun hatte ich immer Tabletten genommen mich zu beruhigen. Die nehme ich auch nicht mehr. Es muss so gehen. Ich vermeide zu viel Kaffee, Alk. und schlafe viel. Mein Leben wirkt nicht sehr entspannt. Man benötigt viel Kraft was einen aussaugt .Wer hat so etwas auch erlebt. Ich will endlich wieder leben. Danke

03.02.2018 11:03 • 11.03.2018 #1


30 Antworten ↓


Icefalki
Du hast dich schon zur Therapie angemeldet, das ist gut. Was du erlebst, kennt hier beinahe jeder. Du hast es mit der Blase, ich hatte es mit dem Umfallen, beides hat weder mit Ampeln noch mit sonstigen Äusserlichkeiten zu tun. Das Problem steckt in dir drin.

Oder anders gesagt, man spürt körperliche Veränderungen , weil das eben das Wesen der Angst ist. Angstsymtome sind immer gleich. Dein Adrenalin geht hoch und verändert die Empfindungen. Bei mir konzentrierte es sich zuallererst auf die Nase. Die Luft wurde kalt, und leichte Taubheitsgefühle stellten sich ein. Dann ging's los.

Wenn du noch in der Lage bist, (manchmal ist man so durch den Wind, dass Denken nicht mehr geht), versuche mal, hinter die Symtome deiner Angst zu blicken. Rein aus deinem Geschriebenen tippe ich, dass du Angst vor Blamage hast und Angst, die Kontrolle über dich zu verlieren.

Diese Hintergründe sind wahrscheinlich schon lange schlummern in dir drin, und irgendwann brechen sie in Form von Panik und Ängsten eben aus. Man hatte aber bisher keinen Zugang zu sich. Nun, jetzt bekommst du die Chance schlechthin, in Form einer Therapie daran zu arbeiten.

Und zur Beruhigung, ich bin 17 Jahre ohne Behandlung gewesen, und meine grössten Ängste sind nie eingetreten. NIE.

03.02.2018 13:18 • x 2 #2


A


Angst vor Harnverlust

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V
Hallo
Ich finde es so schön, dass es hier Mensch gibt die einen verstehen und denen man sich mitteilen kann. Danke für deine Antwort. Ich habe in den letzten Jahren echt viel durch. Mehr als man ertragen kann. In meiner damaligen Firma wurde ich gemobbt und war 10 Jahre krank. In der Zeit habe ich mich von allem frei gemacht und wollte es immer alleine schaffen. Es ging nicht. Bis ich meine Freundin kennen lernte .Sie hat mir beigestanden und sehr geholfen. Nach 10 Jahren holte ich mir das erste Mal Hilfe. Ich hatte es geschafft wieder normal zu denken und fühlen. So wie es mir möglich war. Und auch Vertrauen zu fassen .Ich arbeite jetzt in einem völlig anderen Beruf .Ihn mache ich nur um zu überleben .Der Tag nimmt kein Ende und ich habe Depressionen. Wo anders anfangen ist nicht so leicht. Dazu kommt das mit dem Harndrang. Ich bin so erschöpft und kann manchmal keinen klaren Gedanken mehr fassen. Habe extreme Konzentrationsschwäche. Nun hat mich meine Freundin nach Jahren verlassen. Das gab mir den Rest und ich war völlig am Boden. Meine Schwester wollte sich das Leben nehmen und dazu kommen noch kranke Eltern. Ich kann einfach nicht mehr. Das kämpfen macht müde. Nun möchte ich mich gerne wieder verlieben und einen anderen Job. Ich bin wie in mir gefangen und an Ketten gelegt. Du kannst gut beobachten. Ich bin geschätzt und geachtet auf Arbeit. Aber viel zu ruhig. Ich kann und will nicht so sein wie andere. Ich bin Ich. Ja ich habe Angst mich zu blamieren oder Fehler zu machen .Ich gebe immer mehr als 100 Prozent. Wenn ich mich wo anders bewerbe mache ich mich ganz klein und denke immer , dass schaffst du sowieso nicht. Bei mir ist das mit dem Harndrang auch noch nie vorgekommen. Ich möchte manchmal meinen Kopf austauschen.

03.02.2018 14:39 • #3


Schokopudding
Zitat von vjakob68:
Ich bin geschätzt und geachtet auf Arbeit. Aber viel zu ruhig. Ich kann und will nicht so sein wie andere. Ich bin Ich. Ja ich habe Angst mich zu blamieren oder Fehler zu machen .Ich gebe immer mehr als 100 Prozent. Wenn ich mich wo anders bewerbe mache ich mich ganz klein und denke immer , dass schaffst du sowieso nicht.


Da hast schon gute Ansatzpunkte für die Therapie!
Viele von uns hier müssen lernen uns selber wichtiger zu nehmen und sich weniger um das Gegenüber zu kümmern. Das Gute daran: das kann man lernen.

03.02.2018 15:01 • #4


V
Ich sehe das genau so. Was uns manchmal fehlt ist Selbstbewusstsein. Das legt sich auf den Körper. Wenn wir uns selber stärken dann fühlen wir uns besser. Und wir haben die Kraft dazu. Wir sind viel stärker als wir denken. Wenn wir traurig sind und unzufrieden dann müssen wir es ändern. Ich habe schon sehr viel gelesen. Doris Wolf kann ich nur jedem empfehlen. Ich kenne Leon Levey. Er hat super Videos auf YouTube .Er sagte Mal. Ängste überwinden Partner finden. Allein ist es sehr schwer. Doch hat man einen Menschen der einen liebt kann man alles schaffen. Ich hatte diese Hand .Nun kämpfe ich wieder alleine. Das zieht einen runter.

03.02.2018 15:12 • #5


Icefalki
Also bist du doch schon sehr weit. Dann schreibe ich mal weiter. Um voranzukommen sollte man sich seine eigenen , ich sag's mal einfach, Fehler bewusst werden. Also, tief in uns drin sind da echte Verwirrungen. Man tut so, als ob. Oder macht sich kleiner, weil.... ?

Hier liegt meiner Meinung nach das ganze Problem. Man möchte und tut und hängt immer wieder im falschen Muster oder in Bewertungen drin, die man meint, sein, oder tun zu müssen. Wichtig wäre es, sich diese Problematiken mal ganz ehrlich anzuschauen. Kriegt ja keiner mit, wenn man sich mal gedanklich damit befasst.

Ich hab mich irgendwann diese Frage gestellt, wer bin ich denn wirklich und warum bin ich so? Als ich mich selbst erkannt habe, war der Schritt dann die Akzeptanz meiner Persönlichkeit. Und gleichzeitig aber auch, dass ich mich nicht wundern brauche, wenn ich so tu als ob und immer wieder auf die Schnauze falle.

Bedeutete für mich, mich zu verändern, bzw. Endlich ICH sein zu dürfen. Dazu musste ich aber auch lernen, dass manche Menschen oder Situationen mich überfordern und ich mir viele Gedanken machen muss, um damit umzugehen. Dazu gibt es dann verschiedene Möglichkeiten.

1. Ich artikulieren mich sachlich, sag die Wahrheit und schaue, wohin mich das führt. Gleichzeitig höre ich dem Gegenüber auch zu.

2. Ich trage die Konsequenzen meiner Handlungen und Wahrnehmungen. Ich ganz allein..

3. Ich erhalte mir meine innere Freiheit, und mache das, was ich für mich als positiv empfinde. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass meine Wahrheit nicht die der andern ist. Das akzeptiere ich.

4. Geht es mir schlecht, analysiere ich meine Situation und handel dann angemessen.

5. Ich darf Ängste bzw. ANGST empfinden, denn sie hilft mir, meine eigenen Schräglagen zu erkennen. Und alles was ich erkenne, reduziert die Angst.

03.02.2018 15:38 • x 3 #6


Schokopudding
Zitat von Icefalki:
1. Ich artikulieren mich sachlich, sag die Wahrheit und schaue, wohin mich das führt. Gleichzeitig höre ich dem Gegenüber auch zu. 2. Ich trage die Konsequenzen meiner Handlungen und Wahrnehmungen. Ich ganz allein.. 3. Ich erhalte mir meine innere Freiheit, und mache das, was ich für mich als positiv empfinde. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass meine Wahrheit nicht die der andern ist. Das akzeptiere ich. 4. Geht es mir schlecht, analysiere ich meine Situation und handel dann angemessen. 5. Ich darf Ängste bzw. ANGST empfinden, denn sie hilft mir, meine eigenen Schräglagen zu erkennen. Und alles was ich erkenne, reduziert die Angst.


Das klingt nach einem super Programm!

03.02.2018 19:11 • x 1 #7


V
Hallo
Ich war diese Woche völlig entspannt. Das lag daran , dass ich meine Mitfahrerin krank geworden ist. Das war so schön und ich hatte seit langem den Kopf frei. Ich frage mich immer und immer wieder warum ist das so. Stresst mich die Anwesenheit von Leuten. Irgendwie sauge ich dann alles auf und jede Kleinigkeit nervt mich. Ich versuche entspannt zu sein aber irgendwas drückt mich in die Angst zurück. Mein Termin für die Therapie ist noch so lange hin. Wenn man erkältet ist kann man gleich zum Arzt gehen .Wenn der Kopf krank ist das kann dauern. Ich habe diese Woche bewiesen das ich es schaffe. Dazu musste ich auf Arbeit 6h die Blase anhalten, weil ich von dem Platz wo ich arbeite nicht weg kam. Ich hätte mich melden können aber ich wollte es trainieren. Warum mach ich mir dann solche Gedanken im Auto für diese 10 Minuten. Ich könne jederzeit da raus und anhalten. Ich fühle mich wie eingesperrt. Dazu versuche ich meine Gewohnheit zu überdenken. Es ist zum verrückt werden. Manchmal möchte ich nicht mehr leben. Es strengt mich jeden Tag unglaublich an. Das ist kein Leben.

11.02.2018 10:16 • x 1 #8


Icefalki
Wie du nun siehst, liegt es daran, was andere von dir denken könnten. Denn, ohne Kollegin ist ja alles gut. Das Dumme ist, du kannst ihr nicht sagen, dass du sie nicht mehr mitnehmen kannst, denn diesen Hau in der Birne kann man nicht zugeben, und sie kann ja nix dafür.

Typisches Problem bei einer Angsterkrankung. Die Angst ist so dämlich, da rollen sich einem zu Fussnägel hoch, und man ist am verzweifeln.

Also, bevor du alles verstehst, bis zur Therapie, bis die Zeit dafür reif ist, Kämpf dich weiter durch. Egal, wie. Ich hatte auch meine schlimmsten Panikattacken beim Autofahren. Und genau wie du, solange ich alleine auf weiter Flur war, war alles paletti. Da hätte ich 1000 km fahren können, ohne Probleme. Wehe, es kam ein Auto. Schrecklich.

Ich sag das mit dem durchkämpfen nur, weil es beim Autofahren beginnen kann und am Schluss geht gar nix mehr. Also, mach alles unter Einsatz deines Lebens. Und bleib dran.

Weiss jetzt nicht, ob die Kollegin dein Vertrauen verdient. Evtl. Könntest du sie einweihen. Im Sinne von morgendlicher gesteigerter Adrenalinausschüttung, die u.U. einen Halt nötig macht, weil dein Kaffee den Weg nach draussen sucht. Das nimmt dir diesen Druck, durchhalten zu müssen. Kannst ja sagen, dass dir das peinlich ist, aber gerade ein echtes Problem für dich ist.

11.02.2018 11:09 • #9


V
Es ist so schön, dass es Dich gibt. Deine Zeilen bedeuten mir so viel. Ja morgen geht alles wieder los. Noch bin ich gelöst. Aber morgen kommt wieder alles mit geballter Wucht. Ich habe schon echt viel durch und kann bald nicht mehr. Manchmal möchte ich nicht mehr das der Tag beginnt. Das ist doch kein Leben. Vor kurzem hatte ich einen starken Weinkrampf. Meine Kollegin würde das zwar verstehen aber mir wäre das Mega peinlich. Und sie kann nichts für sich behalten. Dann macht es die Runde und das belastet mich noch mehr. Ich hoffe immer das nichts passiert. Das ist es auch noch nie. Die Panik in den Griff zu bekommen raubt mir Lebensfreude und Zeit. Manchmal möchte ich den Kopf austauschen. Es gäbe noch eine Möglichkeit. Ich könnte einen Weg über die Dörfer nehmen ohne Ampeln. Aber es muss doch auch so gehen. Bei dir war es auch im Auto. Das ist doch echt Gaga. Wie soll man das einem erklären. Wie bist du damit umgegangen und wie hat es sich bei dir bemerkbar gemacht. Ich habe gemerkt , wenn ich auf meine Mitfahrerin einrede , dann lenkt es mich ab. Es ist ein Kraftakt ohne Ende. Was ist wenn es doch einmal passiert. Dann ist es wohl für mich zu spät. Strick oder erschießen. Es bedeutet keine Lebensgefahr. Aber wenn man seinen Körper nicht mehr steuern kann. Wer bin ich dann?Ich getraue mir schon nichts mehr zu trinken bevor ich auf Arbeit fahre. Das verrückte ist auch .Ich führte eine Fernbeziehung und bin über 100x mit dem Bus gefahren .Ohne Probleme. Mir dreht sich schon wieder der Kopf.Und schon wieder muss ich weinen...

11.02.2018 11:31 • #10


V
Warum liegt es daran was andere von mir denken können. Ich bin extrem schüchtern und rede nicht viel. Auf Arbeit bin ich auch mehr ein Einzelgänger aber ich schotte mich nicht ab. Wie meinst du das. Wie war das bei Dir. Was sie im Auto über mich denkt ist mir zwar nicht egal aber es belastet mich nicht, weil wir uns verstehen. Ich bekomme noch Echt einen Zuviel. Danke dir.

11.02.2018 11:41 • #11


Icefalki
Schau, wir sind megaempfindlich. Dadurch geraten wir unter Druck und bilden uns uns alles Mögliche ein. Hat natürlich was mit dem Selbstbewusstsein zu tun. Is einfach so.

Ich weiss, wie du dich fühlst. Ist zum kotzen, wenn man sich so gefangen und ausgeliefert fühlt. Dabei ist es, rein emotionslos betrachtet, eigentlich kein grosses Problem. Es passiert nie das, was wir uns einbilden und rechts ran fahren,geht immer.

Ich hab die idiotischen Dinge getan. Hab mir auf die Wange gebissen, hab mir auf den Schenkel geschlagen,hab im Auto geschrieen, gesungen, habe Fenster auf, Fenster zu gemacht,hab den Ar. zusammengekniffen, bin auf dem Sitz rumgehopst, Schleichwege gefahren, Motivationscds gehört, CDs gewechselt, Nase geputzt, alles, um mich abzulenken. Ich kenn das, ich war felsenfest davon überzeugt, in Ohnmacht zu fallen und einen Unfall zu verursachen.

Bist du schon in Therapie?

11.02.2018 11:58 • #12


V
Danke Dir. Da hast Du ja auch schon viel durch. Meine Therapie beginnt am 5. März. Bei dem Therapeuten war ich damals schon einmal. Damals hat er mir geraten Pilze zu sammeln und ich fühlte mich nicht beachtet. Dann habe ich vorsichtshalber noch einen Termin in einem Krankenhaus. Davon verspreche ich mir mehr. Könnte es sein das wir auch an einer Agoraphobie leiden. Ich habe da Videos gefunden die mich erschauern lassen. Manchmal könnte ich mich zu Tode saufen. Warum ist der Mensch so angreifbar und ausgeliefert. Die Natur hat das echt blöd eingerichtet. Ich kann auch nicht an Gott glauben. Denn ich bin ein guter Mensch und habe das nicht verdient. Seelisch sind die Verrückten.

11.02.2018 12:11 • #13


Icefalki
Zitat von vjakob68:
Danke Dir. Da hast Du ja auch schon viel durch. Meine Therapie beginnt am 5. März. Bei dem Therapeuten war ich damals schon einmal. Damals hat er mir geraten Pilze zu sammeln und ich fühlte mich nicht beachtet. Dann habe ich vorsichtshalber noch einen Termin in einem Krankenhaus. Davon verspreche ich mir mehr. Könnte es sein das wir auch an einer Agoraphobie leiden. Ich habe da Videos gefunden die mich erschauern lassen. Manchmal könnte ich mich zu Tode saufen. Warum ist der Mensch so angreifbar und ausgeliefert. Die Natur hat das echt blöd eingerichtet. Ich kann auch nicht an Gott glauben. Denn ich bin ein guter Mensch und habe das nicht verdient. Seelisch sind die Verrückten.


Logisch ist das Agoraphobie. Ist aber egal, wie die Diagnose lautet, ich hab nie nachgefragt.

Ja, es trifft die Sensiblen, Menschen die sich in ein Korsett pressen lassen, aus welchen Gründen auch immer.
Verletzlich trifft es am ehesten. Kann man noch so nach aussen hin funktionieren wollen, irgendwann ist aber etwas zuviel.

Es nützt aber nichts, das als ungerecht oder was auch immer anzusehen, man hat es nun bekommen. Saufen bringt nix, dich mit Benzos vollstopfen, auch nicht. . Alles ist dann nur vordergründig ok.

Therapie hilft. Und Pilzesammeln mag zwar ungewöhnlich sein, könnte aber eine sinnvolle Beschäftigung zum Runterkommen sein. Aber egal, wichtig sind Therapeuten, mit denen man kann, die einen ernst nehmen. Manchmal muss man danach suchen. Die wirkliche Arbeit hast aber du. Therapeuten zeigen uns Wege, gehen müssen wir die aber alleine.

11.02.2018 12:23 • #14


V
Danke Dir. Ich muss jetzt erst mal ne Runde spazieren gehen und an die frische Luft. Schön das Du die Zeit für mich nimmst. Bis Bald.

11.02.2018 12:27 • x 1 #15


Icefalki
Lauf durch die frische Luft und sage dir, ich kann das, mir geht es gut.

11.02.2018 12:33 • #16


V
Hallo
Ich möchte Dir gerne berichten wie es mir ergangen ist. Die Angst kommt jeden Tag und ich habe Herzrasen verbunden mit schwitzenden Händen. Diese Woche habe ich mir Videos auf YouTube angesehen. Da habe ich Yon Yon entdeckt. Sie spricht sehr gut und berichtet von Ihren Erfahrungen. Das hat mir sehr geholfen und mich geprägt. Und man merkt wieder, dass es leider so viele Menschen betrifft. Dann habe ich aber auch gemerkt , wenn ich mir zu viele Videos ansehe das es mir nicht gut tut. Ich muss weiter an mir arbeiten und an den Erfolgen anknüpfen. Bevor ich auf Arbeit fahre habe ich mir nun entsprechende Dinge angewöhnt die mir unheimlich helfen. Als erstes höre ich eine Entspannung CD. Da redet auch jemand zur Musik und gibt Anleitungen zum Muskelentspannen. Das bringt mich wirklich zur Ruhe. Dann bereite ich mich langsam vor. Während ich mich frisch mache rede ich mit dem Hund. Das ist die Angst. Ich habe Ihn in einen Zwinger eingesperrt. Erst hat er mich verfolgt. Ich habe meine Angst im Kopf überdacht und richtig gestellt. Dann sage ich zu dem Hund. Ich habe dich eingesperrt. Du hast nicht Recht. Die ganze Zeit hast du mir etwas eingeredet was nicht richtig war und mir Angst gemacht hat. Erst wollte er jeden Tag aus dem Zwinger und hat gebellt. Damit meine ich die Angst. Nun sitzt er friedlich da und manchmal schläft er sogar. Das klingt verrückt aber es hilft mir meine Angst zu benennen. Dann sage ich zu Ihm .Eines Tages wirst du frei kommen. Und ich im übertragenen Sinn auch. Was mir unheimlich hilft ist das Reden. Ich mache mir immer kleine Zettel über was ich mit meiner Arbeitskollegin reden kann. Die Stille tut nicht gut. Dann denkt man nicht darüber nach und ist abgelenkt. Und am Freitag konnte ich seit langem einmal so richtig gelöst sein.Bald habe ich die erste Therapiestunde . Darauf freue ich mich sehr. Viele Herzliche Grüße.

18.02.2018 08:48 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Ist ja sehr schön, dass du dir so gut helfen kannst. Weisst du, alles ist erlaubt, egal welche Massnahme du dir dazu ausdenkst. Und das mit dem Hund finde ich supi.

Ich sag dir mal was. Wer so toll in der Lage ist, an sich zu arbeiten, der schafft das auch auf Dauer. Du bist wirklich schon sehr weit gekommen.

Weiter so. Sperr diesen Angstwuff ruhig in seine Box. Dort darf er ruhig auch mal kläffen. Kannst ihn ja fragen, was er dir mit dem Gebelle sagen will. Wenn's nur Mist ist, soll er die Klappe halten. Bei wichtigen Dingen kannst du ihm ja mal zuhören.

Freut mich sehr für dich.

18.02.2018 13:03 • #18


Schokopudding
Zitat von Icefalki:
Die wirkliche Arbeit hast aber du. Therapeuten zeigen uns Wege, gehen müssen wir die aber alleine.


Das war bzw. ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich habe nämlich laaaange geglaubt, dass es ausreicht, wenn ich brav zur Therapie gehe und mich in den Stunden kooperativ zeige ... dass ICH selbst was ändern muss, das hat lange gedauert, bis ich das eingesehen habe ...
Das Pilzesammeln würde ich einfach als Beispiel sehen für eine Achtsamkeitsübung, das kann man durch alles Mögliche ersetzen. Hauptsache es interessiert dich bzw. macht dir sogar Spass.

18.02.2018 15:59 • #19


V
Hallo .Ich habe mich über Deine Antworten gefreut. Ja ich arbeite echt hart an mir. Man muss auch Dinge für sich im Kopf annehmen und verarbeiten. Dabei muss man zu sich selbst finden und seinem Körper sagen. Du kannst mir vertrauen .Ich bin jetzt für dich da. Ich kann sehr gut unterscheiden was wichtig ist und mich voranbringt. Auch im Bezug auf den Therapeuten. Ich weiß jetzt schon, dass mir das was ich mir selbst aneigne weiter bringt als der Therapeut. Damals wurde ich in meinem Betrieb gemobbt und wollte es immer alleine schaffen. Dann suchte ich mir Hilfe .Es war viel zu spät. Ich hatte das Vertrauen in die Menschen restlos verloren. Geholfen hat mir ein wunderbarer Mensch den ich leider verloren habe durch mich selbst.(Trennung) Ist eine lange Geschichte. Aber durch Sie hatte ich es geschafft wieder ins Leben zu finden. Und ich habe lange gesucht nach einem guten Therapeuten. Das Glück war auf meiner Seite und ich fand eine sehr gute Therapeutin. Am Ende erkennt man eines. Man selbst ist es der sich auch selber aus dem Sumpf herauszieht. Das ist so und wird nie anders werden. Da helfen keine Therapeuten. Sie zeigen uns Wege. Ich sehe das genau so wie Du. Ich hatte ein kleines Erfolgserlebnis aber nun geht alles wieder von vorne los. Tag für Tag müssen wir an uns kämpfen. Wir sensibel und verletzbar. Man macht aus einem Pinguin keine Giraffe. Du bist auch ein toller Mensch.
Mit dem Hund das ist wirklich gut. Dan hat man etwas greifbares. Wenn er wieder am Gitter die Zähne fletscht dann sage ich Ihm energisch. Mach Platz und gehe in deine Ecke. Ich muss der Angst zeigen wer hier die Hosen anhat.Ich verstehe den Hund ganz genau .Er ist hinterlistig und will jeden Tag wieder heraus. Ich gebe Ihm keine Nahrung mehr. Die braucht er auch nicht denn das hat er sich nicht verdient. Ich grüße Dich recht herzlich .Schön das es dich gibt. War gestern noch an der frischen Luft. Entschuldige bitte.

19.02.2018 09:44 • x 1 #20


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Dr. Matthias Nagel