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Hallo nur mal ein neugierige frage .

Gibt es hier jemand der aufgrund von panikstörungen schon länger das Haus nicht verlassen kann? Wenn ja was für Ängste und Gedanken habt ihr?

Oder wenn überwunden wie überwunden?

Stecke aktuell halb fest

Gestern 18:26 • 17.08.2025 #1


10 Antworten ↓


„Dann tu es mit Angst!“

A


Angst rauszugehen?

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Hallo, ich hatte das extrem, ging sehr lange Zeit gar nicht. Mittlerweile geh ich in Begleitung einkaufen. Ab und zu kann ich mal alleine zum Bäcker um die Ecke. Ist aber immer mit Unwohlsein und Angst verbunden.
Heute zb müsste ich meinen Müll rausbringen, es ist als hält mich jemand fest. Ich weiß es sind nur ein paar Meter, aber schon der Gedanke reicht das ich nervös werde, die Knie werden weich und obwohl ich weiß das nix passiert, spielt meine Angst mir Streiche. Ich ärgere mich über mich selber in diesen Momenten.

Zitat von alexwi29:
Wenn ja was für Ängste und Gedanken habt ihr?
Oder wenn überwunden wie überwunden?

In meinem Bekanntenkreis sind welche die Agoraphobie haben.
Die Ängste sind jedoch unterschiedlich ausgeprägt.

Verhaltenstherapie und niederschwellige Konfrontation mit einer Begleitperson über einen langen Zeitraum waren hilfreich.

Ich selber konnte aufgrund eines Traumas was ich erlebt hatte
Ganze 13 Monate lang meine Wohnung nicht mehr verlassen also wirklich gar nicht mehr nicht mal runter zum Briefkasten
Ich war gefangen in meiner Wohnung

Ich hatte keine Ängste in dem Sinne
Ich konnte einfach nicht mehr raus es ging nicht unter keinem Umstand
Außer einem mal zur Notaufnahme zu einer kleinen Not OP das war alles in 13 Monaten

Dann plötzlich ging es wieder ohne das ich was dafür unternommen hätte

@alexwi29

Hey,
erstmal wünsche ich dir ganz viel Kraft !

Ich habe manchmal Phasen wo ich nicht zur Schule oder rausgehen kann. Da mir den ganzen Tag kotzübel ist und ich keine Kraft habe.
In einer solchen Phase mache ich es immer Stückweise so:

Schritt 1: für kurze Zeit auf den Balkon, Terasse oder Vorgarten gehen (um die Häuslichkeit minimal zu verlassen und evt. Menschen von Weitem zu sehen, vielleicht findest du ja sogar die Kraft jemanden Hallo zu sagen?)

Schritt 2: die Zeit verlängern und aktiv eine Tätigkeit in den oben aufgeführten Bereichen machen (ich zum Beispiel höre gerne Hörspiele die ich schon kenne und mich beruhigen z.B. die drei ? [ja, auch wen ich 16 Jahre alt bin])

Schritt 3: ein paar Schritte rausgehen mit jemanden den du vertraust oder mit Ablenkung

Schritt 4: ohne Druck steigern, mir hilft es immer kein Druck zu haben in Form von: ich muss jetzt raus gehen. Finde es aber wichtig das du dir immer wieder durch die letzten Schritte vor Augen bringst: Ich habe immer die Möglichkeit raus zu gehen und dadurch über mich herauszuwachsen! Und durch meine Beobachtungen weiß ich es gibt keine Gefahr die ich nicht überwinden kann. JEDER KLEINER SCHRITT ZÄHLT!

Ganz Viel Liebe und Kraft !

Zitat von Peekay:
Hallo, ich hatte das extrem, ging sehr lange Zeit gar nicht. Mittlerweile geh ich in Begleitung einkaufen. Ab und zu kann ich mal alleine zum Bäcker ...

Ganz genau bei mir gerade.
Ich bin 20 Jahre fahrer gewesen messeleiter viel unterwegs
Durch mehrere kleinere Attacken geht aktuell gar nichts

Hast du eine Therapie? Was hilft dir?

Zu den antworten have ich auch fragen.. ich melde noch bei euch .

Zitat von alexwi29:
Oder wenn überwunden wie überwunden?


6 Monate nicht das Haus verlassen. Nicht 1x.

Als dann ein neues Antidepressiva anschlug, ging das innerhalb von 3 Tagen weg, ich hatte solche Phasen 2x,
das AD hat mir meine Gefühle zurück gebracht und dann wurde ich immer mutiger …

Therapie hatte ich später. habe mich selber überwunden- Therapie hätte meine Angst auch nicht weggemacht, hoffe, Du findest einen Weg

Ich stecke da auch seit Dez 2023 fest und leider kann ich nicht für mich sagen das die Angst mir nichts tut (verschlechtert meine Lebensqualität immens) und nichts passiert.
Ich weiss nun ja wie schlimm es werden kann und letztendlich muss ich wieder bereit sein durch diese Attacken alleine durchzugehen egal ob Leute zuschauen oder nicht und egal wo ich bin. Und jeder Einbruch dauert bei mir Wochen bis ich mich beruhigt bekomme (ok mit Benzos geht es schneller und daher bekomme ich das für solche Fälle). Also keine Ahnung was für ein abnormales Stressssystem ich habe aber ich denke das hängst auch einwenig mit meinem Alter zusammen.
Als ich mit 20 J meine erste Panikattacke bei Freunden bekommen habe, bin ich nach kurzer Pause feiern gegangen. Mein Nervensystem hat sich schnell beruhigt. Jetzt habe ich hier und dort andere Baustellen plus dieses Problem und habe daher weniger Energie übrig mich nur um meine Ängste zu kümmern. Hormone usw. spielen auch noch eine Rolle.

Letztendlich immer wieder in kleinen Schritten versuchen:

Ich habe paar Monate geübt um wieder allein zum Bäcker zu gehen oder zum Briefkasten und es war ein verrückter Krieg in meinem Nervensystem. Meine Kids mussten mich auch schon öfters 50m von zu Hause abholen ..danach paar Monate geübt an der Kasse zu stehen ohne gleich rauszugehen und Sachen stehen zu lassen..dann nächstes Projekt 1 Jahr Auto fahren als Beifahrerin geübt. Da war ich froh um meine Alltagsbegleiterin mit Auto und 3 Monate APP- wir hatten das wichtigste Ziel das ich mobil werden muss um zu Ärzten etc. zu kommen.
Seit paar Wochen übe ich allein mit den Kids in den nächsten Vorort zu gehen und das werde ich nach den Ferien weiter üben.
Es ist alles ein Schneckentempo und neue Verhaltensweisen brauchen bei mir Monate daher richte ich mich auf dieses Tempo ein und versuche mich nicht dafür zu verurteilen oder mich zu hassen. Ja es ist nervig von den Kids zu hören, warum kannst du nicht einfach dies oder jenes machen usw. Ich hoffe sie werden sowas nie erleben.

Mein Grundproblem ist ein anderer: ich möchte gar nicht in der Stadt leben wo ich lebe. Gehe ich in die Stadt, erinnert mich das nur an meine Kindheit kann gar nicht entspannt durch die Stadt laufen da ich dort gewohnt habe. Fühle mich extrem unsicher. Denke das spielt auch eine Rolle.

Ich bin aber auch froh das ich jetzt erst solche Probleme habe und die Kids nun älter sind. Hätte ich die Wohnung gar nicht verlassen, als die Kids kleiner waren dann wäre das wirklich übel gewesen.

P.S
Ich suche auch seit Jahren nach neuen Psychiatern und habe bisher nur Absagen bekommen. Meine Psychiaterin sieht bei mir keine grossen Sprünge mehr nach oben und das ist ok da ich bisher von Theras auch viel Mist (falsche Hoffnungen) gehört habe . Also ich mache mir keine grossen Hoffnungen sondern schaue einfach wie weit ich noch komme. Die Angst vorm nächsten Einbruch ist leider da. Versuche also die schönen Momente zu konservieren.

Ich hoffe du findest da deinen eigenen Weg.

@alexwi29 ja so ging es mir 1 Jahr, dann war ich 3 Monate in der Klinik, danach immer mehr probiert rauszugehen. Heute kann ich wieder in einer Eisdiele sitzen, ohne zu denken umzukippen. Mir hat geholfen, mir kleine Wochenziele zu setzen. Ich habe mich meist auch mit Freunden getroffen, die mich verstehen und mich unterstützen können. In der Zeit habe ich mich auch von vielen Menschen distanziert, die mir nicht gut getan haben. Mit jedem Mal Einkaufen gehen, wurde es besser. Rückfälle passieren aber trotzdem noch, es ist aber nicht mehr so schlimm wie vor der Klinik

Zitat von alexwi29:
Ganz genau bei mir gerade.
Ich bin 20 Jahre fahrer gewesen messeleiter viel unterwegs
Durch mehrere kleinere Attacken geht aktuell gar nichts

Ja das ist echt übel. Ich war früher auch immer viel mit dem Auto unterwegs und habe es geliebt. Jetzt fühle ich mich wie gefangen.
Ab und zu klappt es ja, und wenn ich unbedingt raus muss, zwinge ich mich.
Es ist sehr anstrengend und oftmals frage ich mich selber warum ich noch nicht aufgegeben habe.
Es ist da, ein Funken Hoffnung, und den versuch bitte in dir zu finden.
Meine Dame vom Dach e.V. lacht viel mit mir, das hilft auch sehr einen anderen Blickwinkel zu finden. Und jedesmal wenn ich draußen war, lobe ich mich. Du packst das auch!

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Dr. Matthias Nagel
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