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Hallo,
ich habe mich soeben bei euch registriert. Ich weiss nicht wie ich anfangen soll.
Seit einigen Jahren schon, habe ich Angst. Angst davor unheilbar krank zu sein, Angst davor zu sterben.
Ich habe keine Ahnung, wo das herkommt. Es war einfach da.
Komischerweise ist diese Angst nur da, wenn ich eigentlich nicht krank bin. Z.b. als ich Corona hatte, war sie nicht da.
Hier ein paar Beispiele: Ich leide seit einiger Zeit unter massiven Verspannungen und dadurch unter Kopfweh, Schwindel. Mein erster Gedanke ist: Gehirntumor.
Durch diesen Stress, den ich mir selber mache, habe ich nun schon eine chronische Magenschleimhautentzündung bekommen.
Ich erhoffe mir von diesem Forum, Kontakt zu Menschen zu bekommen, die ähnliches durchmachen, und vielleicht Tipps haben, wie ich dem ganzen die Panik nehmen kann. Denn das werde ich regelmäßig: geradezu panisch, weil ich mich in diesen negativen Gedanken verrennne.
Bin froh über jede Antwort.

20.06.2025 19:42 • 26.06.2025 #1


7 Antworten ↓


Ganz ehrlich? Wenn das schon einige Jahre so geht kommst du hier nicht weiter.
Gesund wirst du nur mit einer Verhaltenstherapie und oder Medikamenten.
Wobei man sagen muss mit dem gesund ist das auch so eine Sache...
Im besten Fall legst du damit einen Schalter im Kopf um der die Angst und Panik und dummen Gedanken krank zu sein in einen Bereich verbannt wo sie dich nicht mehr nerven.
Weg ist sie auch mit Behandlung nie.
Es gibt immer wieder Tage wo es in dir rumort.
Ich dachte auch es geht ohne bis die Geschichte eskaliert ist.
Es gibt kein Rezept wie man die Panik/Angst einfach abstellt.
Du kannst dir was gutes tun,einen Spaziergang machen usw aber gesund wirst du damit allein nicht.

A


Angst davor, krank zu sein

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Hallo StephC,

hier im Forum begrüße ich Dich.

Zitat von StephC:
Seit einigen Jahren schon, habe ich Angst. Angst davor unheilbar krank zu sein, Angst davor zu sterben.

Das kann schon mal passieren.

Zitat von StephC:
Ich habe keine Ahnung, wo das herkommt. Es war einfach da.

Einen Grund wird es dafür geben. Einfach ist die Ursache jedoch selten zu finden.
Ich glaube, man muss auch nicht jahrelang suchen wie es angefangen hat.
Hilfreich finde ich, etwas gedanklich zu verstehen und dann auch zu ändern, damit Du
nicht mehr panisch reagierst.

Zitat von StephC:
Durch diesen Stress, den ich mir selber mache, habe ich nun schon eine chronische Magenschleimhautentzündung bekommen.

Das könnte schon dadurch passiert sein. Muss es aber nicht unbedingt.

Zitat von StephC:
Komischerweise ist diese Angst nur da, wenn ich eigentlich nicht krank bin.

Vielen Dank für diese Aussage. Dies haben schon viele Menschen berichtet, die
überzogene Ängste vor Krankheiten haben.
Dir kann das zeigen, Du leidest unter unterbewussten Ängsten.

Zitat von StephC:
werde ich regelmäßig: geradezu panisch, weil ich mich in diesen negativen Gedanken verrenne.

Ich kenne diesen Effekt. Ich würde es nur nicht als verrennen beschreiben.
Unterbewusste Ängste schaukeln sich sehr, sehr leicht auf, wenn man nicht mit
bewussten Gedanken dagegen andenkt.
Was ich immer wieder versuche zu beschreiben, ist manchmal anfangs gar nicht zu verstehen.
Wir haben nämlich zwei Bereiche in Gehirn, mit denen wir immer gleichzeitig denken.
Diese Bereiche nennen sich das Unterbewusstsein und das Bewusstsein.

Am liebsten denken wir mit unserem Unterbewusstsein. Dort braucht denken keine Zeit.
Alles steht immer sofort zur Verfügung.
Leider mischt sich unsere Angst auch ständig immer in unsere unterbewussten Gespräche
unqualifiziert und vorlaut ein. Die Angst tut so, als hätte sie von fast allem Ahnung.
Allerdings hat die Angst gar nicht viel Wissen und warnt deshalb oft zu früh und falsch.

Und als weitere Erklärung.
Als Du wirklich krank warst, dann hast Du wenig mit Deinem Unterbewusstsein gedacht.
Das bedeutet. Wenn Du bewusst denkst, dann hat die Angst kaum eine Chance, sich
vorlaut einzumischen.
Für Dich fühlt sich das eventuell deswegen dann so an, als wäre die Angst gar nicht da.
Die Angst ist aber nach wie vor da. Sie befindet sich nur in einem anderen Raum
in Deinem Gehirn.
Du entscheidest immer selbst, in welchem Raum Du gerade wie viel denken willst.

Viele Grüße
Bernhard

@Hotin Hallo,
Danke für eine Antwort. Ich Versuche oft, bewusst gegen diese Gedankenschleife anzudenken. Manchmal gelingt es mir und ich bin ruhiger. Oft jedoch passiert es, dass ich diese Krankheitsgedanken habe, dann auch noch so doof bin, zu googlen. Und dann wird's natürlich noch schlimmer. Meist endet es in einem Arztbesuch, der mich eine kurze Zeit beruhigt.

Auch jetzt hab ich den Gedanken, dass ich nächste Woche einen Termin brauche, um mir eine MRT Überweisung für den Kopf zu besorgen.
Ich hab letztens von einer Bekannten gehört, dass eine gemeinsame Bekannte an einem Hirntumor gestorben ist. Das schürt dann natürlich meine Ängste.

Kann man das bewußte Denken üben? Damit mit nicht mehr unbewusst in die Gedankenlöcher fällt?

Hallo StephC,

Zitat von StephC:
Ich Versuche oft, bewusst gegen diese Gedankenschleife anzudenken.


Auf diese Aussage ist nicht einfach zu antworten. Was meinst Du mit dagegen andenken.
Gedanken und Ängste muss man unbedingt erst einmal versuchen zu akzeptieren.
Das bedeutet, es sollte in Ordnung sein, dass die Ängste da sind.

Zitat von StephC:
Oft jedoch passiert es, dass ich diese Krankheitsgedanken habe, dann auch noch so doof bin, zu googlen.


Zu googlen, finde ich gar nicht mal so dumm. Nur hat man dabei immer 2 Möglichkeiten.
Das was Du bei Google liest, kannst Du mit Deinen Gefühlen und auch mit Deiner Angst bewerten.
Dann landest Du garantiert bei Deinem Arzt.
Du kannst es aber auch bewusst bewerten. Nach dem bewussten Bewerten gehst Du zum Abklären
vielleicht auch zu Deinem Hausarzt. Vielleicht aber auch erst einmal nicht.
Und wenn Du zum Arzt gehst, dann gehst Du ohne große Angst dorhin.
Kannst auch besser zuhören und verstehen. was Dir der Arzt sagt.


Zitat von StephC:
Auch jetzt hab ich den Gedanken, dass ich nächste Woche einen Termin brauche, um mir eine MRT Überweisung für den Kopf zu besorgen.

Wenn Du das für Deine Gefühle haben möchtest, dann mach das.

Zitat von StephC:
Kann man das bewußte Denken üben? Damit mit nicht mehr unbewusst in die Gedankenlöcher fällt?


Zunächst einmal:
Jeder Mensch kann bewusst Denken. Aber will ein Mensch das auch?
Alles was Du Dir freiwillig gelernt hast, war (oder ist) bewusstes Denken.


Wenn Du eine Rechenaufgabe rechnest, geht das nur mit bewusstem Denken.
Wenn Du hier einen Text schreibst, dann schreibst Du diesen Text bewusst. Denn Du überlegst ja,
was Du hier mitteilen willst. Aber in Deinem Text fügst Du viele Deiner persönlichen Sichtweisen
und Deiner Gefühle und auch Deiner Ängste mit ein.

Wenn Du mit einem Menschen sprichst, dann musst Du bewusst denken. Aber, auch beim
Sprechen lässt Du viele Deine Gefühle und Ängste mit einfließen.

Somit ist Deine Frage, ob man bewusstes Denken üben kann eigentlich völlig überflüssig.
Wie jeder Mensch kannst Du ja bewusst denken.
Nun ist es so.
Der Mensch hat zwei Bereiche im Gehirn, mit denen er überwiegend denkt.
Diese sind:
Das Unterbewusstsein - Es ist superschnell, braucht keine Zeit. Kann aber nichts Neues
denken. Auch unsere Angst entsteht im Unterbewusstsein. Und auch Deine Angst braucht keine
Zeit um aufzutauchen. Somit ist die Angst bei jedem Menschen vom frühen morgen bis zum
einschlafen immer da. Wenn also ein Mensch hier schreibt - Ich habe Angst, dann
ist das völlig normal. Eigentlich müsste man darüber gar nicht reden.


Nun ist es aber so. Viel zu häufig möchten Menschen keine Angst fühlen.
Das aber geht nicht.

Um letztlich Deine Frage zu beantworten.
Du bist ja ein Mensch. Da jeder Mensch bewusst denken kann, brauchst Du bewusstes Denken
also nicht erst üben. Du kannst es ja schon.
Aber etwas kannst Du üben.
Ungefähr 7 bis 9 von zehn Gedanken, denken Menschen nur unterbewusst.
Unterbewusstes Denken geht super einfach und vor allem super schnell. Unterbewusstes Denken
beinhaltet also fast alles, was man zum Leben braucht.

Nur etwas bekommt man mit unterbewusstem Denken nicht hin.
Man kann damit kaum innere Ruhe erleben. Kann kaum zufrieden werden und
auch nicht erfolgreich mit anderen Menschen kommunizieren.
Denn:
Das unterbewusste Denken ist ein ego
istisches Denken. Es kann alles nur aus der
eigenen Sicht betrachten.

Um etwas aus einer anderen Sicht versuchen zu erkennen, muss man bewusst mal schauen.
Wie wird das alles aus der Sicht des anderen Menschen aussehen?


Was Du also üben kannst und solltest ist.
Nicht lernen, bewusst zu denken. Sondern wenn möglich nur das Verhältnis verändern.
Jetzt denkst Du vielleicht noch 9 von 10 Gedanken unterbewusst. Da ändert sich extrem viel,
wenn Du ab morgen nur noch 8 oder sogar nur noch 7 von 10 Gedanken unterbewusst denkst.
Dann veränderst Du komplett Deine Weltanschauung ins Positive.
Deine Ängste haben nicht mehr die Chance in 9 von 10 Gedanken aufzutauchen,
sondern nur noch in vielleicht 5 oder 6 von 10 Gedanken.

Und das kann alles verändern.

Nur wird es sich für Dich jetzt vielleicht noch schwierig sein, Dir das vorzustellen.

Meinem Text hänge ich noch eine selbst erstellte Grafik an, die das, was ich geschrieben habe,
hoffentlich etwas besser aufzeigt.

@Hotin Danke. Das werde ich auf jeden Fall mal üben.

Ich hab mich nun trotzdem nochmal entschieden zum Arzt zu gehen. Natürlich um mich zu beruhigen. Wahrscheinlich nicht,weil ich was habe.
Die Nackenschmerzen, die in den Hinterkopf ziehen und in die Stirn sind aber auch zu nervig.
Ich melde mich danach wieder.

Zitat von StephC:
Ich hab mich nun trotzdem nochmal entschieden zum Arzt zu gehen. Natürlich um mich zu beruhigen. Wahrscheinlich nicht,weil ich was habe.

Mach das, es ist in Ordnung. Manchmal mache ich es genauso. Aber bestimmt viel
seltener, als es andere tun. Dafür sind Ärzte da.

Zitat von Faultier:
Wobei man sagen muss mit dem gesund ist das auch so eine Sache...
Im besten Fall legst du damit einen Schalter im Kopf um der die Angst und Panik und dummen Gedanken krank zu sein in einen Bereich verbannt wo sie dich nicht mehr nerven.
Weg ist sie auch mit Behandlung nie.

Finde es mal schön, so einen Satz zu lesen. Viele denken, das ist irgendwann komplett vorbei, aber ich denke man kann diese Probleme oder auch die schlimmen Phasen, die man hatte, nicht mehr aus der Erinnerung löschen, man lernt nur anders, damit umzugehen bzw. dass das Thema in den Gedanken nur eine untergeordnete Rolle spielt.




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