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K
Erst mal Hallo an alle...bin über Google an dieses Forum gekommen und dachte ich kann mir hier ein paar Tipps holen...

Es geht um folgende Situation:
Mein Freund (20) hat schon seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Abständen ein Gefühl was er selber als Panikattacken beschreibt.
Es war wohl früher sehr schlimm, war dann über den Zeitraum von ca. einem Jahr wohl nahezu ganz weg und scheint sich jetzt wieder zu verstärken.
Er beschreibt das in etwa so: Gefühl, dass die Decke näher kommt, ständig nach Fluchtwegen suchen, Gefühl das die Beine weg brechen, obwohl sie das nicht tuen, Angst vor Panikattacken, Angst vor Panikattacken an Orten wo es schon mal vorgekommen ist, Gefühl der Ohnmächtigkeit, Zittern
Letztens waren wir unterwegs und er meinte es wird zu schlimm und ist dann ca. 200 m nach Hause gerannt (was ich so auch noch nicht erlebt habe bei ihm - Auch ein Grund mich hier jetzt zu melden)
Ich persönlich nehme diesen Zustand kaum wahr, es äußert sich lediglich darin, dass er schnell aus Geschäften raus will, nicht mehr mit mir redet oder sich schneller bewegt.
Nach einer solchen Attacke ist er oftmals sehr deprimiert und es ist mir kaum möglich ihn aufzumuntern.
Hinzu kommt meiner Meinung nach noch, dass er sehr „grüblerisch“ veranlagt ist, und dazu neigt alle Entscheidungen genau abzuwägen (was ich nicht als reinen „Nachteil“ aufzählen will).
Und als zweitens, dass er sehr große Versagensängste hat, z.b. im Bezug auf Matheprüfungen (die er „schon in der Schule immer verdorben hat, trotz lernen“).
Auch wenn er sehr viel für eine Prüfung gelernt hat ist er 1-4 Tage vorher davon überzeugt, dass es wieder nicht klappt (auch wenn ich merke, dass er eigentlich alle Aufgaben korrekt rechnet).

Und ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann.
Als ich ihn gefragt hab ob, ich dass kann meinte er nur das geht nicht.
Bisher hab ich hauptsächlich versucht ihn – wie oben schon erwähnt – aufzuheitern oder auch abzulenken. Aber ich fürchte, dass ist genau die falsche Reaktion. Ich weiß deshalb nicht genau wie ich reagieren soll, weil ich ihm nicht das Gefühl geben will, dass diese Panikattacken eine „rießengroße“ Bedeutung haben, weil ich fürchte, dass seine Angst dann noch größer werden könnte.
So wie es jetzt läuft, kommt es mit jedoch auch nicht richtig vor, weil ich befürchte, dass er denkt ich würde ihn nicht ernst nehmen.
Ich weiß auch nicht ob ich ihm raten soll sich mal beraten zu lassen, weil ich glaube er hat eine vorgefestigte Meinung über so etwas und er würde dann denken, dass ich ihn für verrückt halte.
Und wie soll ich reagieren wenn er eine Panikattacke hat? Ihn ermuntern trotzdem weiter zu gehen oder ihm sagen, dass er lieber nach Hause gehen und sich ausruhen soll?
Soll ich ihm sagen, dass das schon wieder wird – Oder ist es genauso lächerlich, wie es sich anhört?

Viele Fragen, langer Text ich weiß :/
Grüße

18.03.2009 17:50 • 20.03.2009 #1


4 Antworten ↓


C
Vllt kann dir das weiterhelfen?
https://www.psychic.de/panikattacken-symptome.php

Und gib in das Suchfeld Angehörige ein
Grüssli
Iris

18.03.2009 17:54 • #2


A


Wie mit Panikattacken von anderen umgehen?

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P
Hi,

also ich hab ja auch Panikattacken und wenn mein Freund mit mir unterwegs ist, dann möchte ich, dass er mich nicht zwingt die Situation aushalten zu müssen. Wenn er mich aufmuntert oder mir Mut macht, ist es ok, aber auf keinen Fall, sollte er sagen: so wir bleiben jetzt hier!
Aber ich finde auch blöd, wenn er sagt ich solle schnell heimgehen und mich hinlegen, dann bekomm ich ja noch mehr Angst. Es ist dann als ob ich mir nicht mehr vertraue und er auch nicht.
Am liebsten ist es mir, wenn er in so einer Paniksituation einfach meine Hand ganz festhält, so dass ich wenigstens ein bissjen Sicherheit habe und wenns ganz schlimm ist, dass er bitte auch mit mir nach draußen kommt, auch wenn wir grade im Geschäft sind.
Außerdem gibt mir Sicherheit, wenn er mir vorher sagt, dass WENN etwas sein sollte, er auf jeden Fall mit rauskommt und mir hilft bis es vorbei ist. Dann tritt die Panik meist auch gar nicht so auf.
Sei einfach für deinen Freund da, wenn es ihm schlecht geht, auch wenn das mit der Panik schwer zu verstehen ist, wenn man nicht selbst betroffen ist viel Glück!

19.03.2009 20:46 • #3


M
Jap, ich seh das auch so wie panikmädchen. Mein Freund ist nicht mein Therapeut, weswegen ich mir von ihm Beistand und Unterstützung wünsche, dass er in den Situationen alles mitmacht. Das klingt sehr fordernd, ist aber auch nur ein Abriss von dem, was wir so oft und so lange besprechen.

Was ich vielleicht noch vorschlagen würde wäre, ihn zu fragen, was er sich von Dir wünscht. Wir können hier alle rumspekulieren und sagen, was WIR toll finden, aber beim Lesen der Beiträge merke ich, dass wir zwar alle viel gemeinsam haben, uns aber trotzdem wahnsinnig unterscheiden.
Ich kann mir vorstellen, dass Du sehr unsicher bist (schreibst Du ja auch), also mach das transparent. Helfen kannst Du vielleicht wirklich nicht, aber ihn untestützen, also frag konkret danach und schlag ihm auch was vor. Also Ich versuche immer, Dir gut zuzureden, wie hilfreich ist das? oder Du sprichst dann nicht mit mir, soll ich Dich dafür vollquatschen? oder Soll ich das nächste Mal mit Dir mitrennen? - irgendwie so. Oder Du fragst direkt nach der Situation: War das okay, was ich gemacht habe, oder was hätte besser laufen können?

Eine persönliche Sache noch: Wenn sich jemand Beratung holt, ist sie/er nicht verrückt. Da Du das sicher auch so siehst, würde ich - wenn es Dein Bedürfnis ist - mit Deinem Freund darüber reden. Ihm vielleicht nicht raten sich Hilfe zu holen oder ihn überzeugen, einfach mal drüber quatschen, ganz locker. Dass er weiß, Du findest ihn ganz super, ganz egal was er macht.

Ich drück Dir die Daumen! Es ist voll angenehm zu sehen, dass es so engagierte Angehörige gibt!
Liebe Grüße, Minze

20.03.2009 12:12 • #4


ZZerRburRuSs
Hi

Links in der Spalte hier , bei den Links
gibts den Link Video Agoraphobie dort ist das Unterste Nr.7 glaub ich für Angehörige.

Du kannst deinen Freund positiv unterstützen und im auch mal den Tipp geben das Hilfe möglich ist und wie man dort hinkommt.
Letztendlich tun muss er alles alleine .
Das ist nicht nur wichtig sondern auch sehr sinnvoll

lg ZZ

20.03.2009 16:22 • #5





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