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Ich leide seit einiger Zeit unter immer wiederkehrenden Panikattacken und an innerer Unruhe.
Oft fällt es mir schwer meine körperlichen und seelischen Symptome von meiner inneren Unruhe zu beschreiben.

Irgendwie fühlt es sich an wie ein Druck in meiner Körpermitte oder auch manchmal wie ein kribbeln, das langsam immer weiter aufsteigt bis in meinen Kopf.
Oft kommt es ohne jede Vorwarnung und dann muss ich mich unbedingt bewegen. Ob durch kräftiges Schütteln meiner Hände oder durch Beinwackeln. Und ich habe das Gefühl als müsste ich jetzt fliehen oder vor etwas davonlaufen. Einfach aus der Situation fliehen. Dann frage ich mich, wohin ich eigentlich fliehen will, weil meine Panik ja in mir sitzt.
Manchmal fühlt es sich an als wäre ich wirklich verrückt.

Es gibt dann auch wieder Tage an denen ich mich selbstsicher wie ein Löwe fühle. An solchen Tagen denke ich mich kann nichts aufhalten. Einen Tag später kommt dann wieder eine große Welle und ich falle in ein tiefes Loch. Die Panikattacken kommen wieder und ich habe das gefühl, als ob ich das niemals in den Griff bekommen würde.
Bei mir dauern solche innere Unruheattacken auch oft über Stunden an bis sie dann am Abend zum krönenden Abschluss (Wahrscheinlich durch die ganzen aufgestauten Energien?) in einer Panikattacke enden.

Wie fühlen sich bei euch solche Unruheattacken an? Wie lange dauern diese bei euch?

11.01.2022 17:31 • 08.10.2022 #1


24 Antworten ↓


-IchBins-
Während meiner Phase musste ich ständig aktiv sein, d. h. ich konnte nicht lange still sitzen oder irgendwie mich ausruhen, das war kaum möglich, außer, wenn ich so erschöpft war, dass ich mal schlafen konnte. Vom Kribbeln über Taubheitsgefühle bis hin zu Schwere sowie Schwäche in den Gliedmaßen wechselten sich die Symptome ab. Leider haben diese Zustände viele Wochen angehalten, bis es ruhiger wurde.
Es war wie ein ständiges unter Strom stehen und flüchten vor sich selbst. Da das unmöglich ist, musste etwas getan werden. Das tat ich und nun keine Attacken mehr, kaum noch Unruhe.

11.01.2022 17:37 • x 1 #2


A


Wie fühlt sich innere Unruhe an?

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P
@-IchBins- Vielen Dank für deine Antwort
Das hört sich bei dir wirklich schon gut an
Unter Strom stehen, beschreibt meine Unruhe sehr gut. Auch während meiner Arbeit überrascht mich dieser Stromschlag immer wieder und ich kann mich gar nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren.
bei mir geht das jetzt schon seit fast 1 1/2 Jahre so. Wie in Wellen, mal besser mal schlechter. Ich war einmal in stationärer Therapie und habe dann leider aus mehreren Gründen 3mal Psychotherapeut wechseln müssen. Mein jetziger Therapeut geht sehr gut (Bin bei ihm seit Juni in Therapie) auf mich ein.
Aber irgendwie fühlt es sich so an als würde es nie weggehen.

11.01.2022 17:43 • x 1 #3


Schlaflose
Zitat von Panikade:
Wie fühlen sich bei euch solche Unruheattacken an? Wie lange dauern diese bei euch?

Ich habe Unruhezustände nur nachts, die mich nicht schlafen lassen. Muss mich dann im Minutentakt von einer Seite zur anderen werfen. Es vibriert und summt auch in meinem ganzen Körper. Je nachdem dauert das schon ein paar Stunden an. Wenn es zu heftig und lange anhält und ich am nächsten Tag zur Arbeit muss, nehme ich Alprazolam.

11.01.2022 17:49 • x 1 #4


-IchBins-
Das wird besser werden, nur muss man nun mal selbst an sich arbeiten. Ich hatte früher mehrere Klinikaufenthalte und auch mehrere Therapien, die letzte Therapie hat alles nur noch schlimmer gemacht, ist aber auch schon länger her. Ich habe sie abgebrochen und selbst etwas getan, das fruchtet bei mir langfristig. Ich habe in den letzten zwei Jahren soviel über mich selbst gelernt und viel geändert mit Hilfe von Büchern, Videos und Übungen sowie Meditation, was mir tatsächlich nun geholfen hat.
Schön, dass du einen guten Therapeuten gefunden hast. Denn wenn er sich nicht in einen Patienten hineinversetzen kann, hat er meiner Meinung nach umsonst studiert. Ich bin immer dankbar, wenn es Menschen gibt, die selbst an Angst/Panik oder Depressionen litten, es geschafft haben und ihr Wissen weitergeben und deshalb genau wissen, wovon sie reden.

11.01.2022 17:50 • x 2 #5


Knuffelchen
Ich bin innerlich aufgrund meiner Angst vor Krankheiten und mittlerweile dauerhaften Schmerzen, für die keine richtige Ursache gefunden wird, sehr unruhig.

Ich hab ebenfalls den Drang rumzulaufen, wenn die Angst groß ist.
Denke, dass wenn ich rumlaufen kann, ist nichts schlimmes.

Die Gefühle schwanken innerhalb von Sekunden und schlägt ganz schnell in Panik um, obwohl es mir vorher gut ging.
Auch ohne Vorwarnung, von jetzt auf gleich ist alles anders.

Ganz schön belastend.

Und leider schlägt es in die positive Richtung nicht so schnell zurück.

11.01.2022 18:05 • x 3 #6


P
@Schlaflose
Das mit dem Summen kenne ich auch und das kann bei mir sehr lange dauern bis es wieder aufhört.

12.01.2022 16:21 • #7


Flame
Die Frage ist evt eher,was man dagegen tun kann.

Beschrieben hast Du das wie ich finde sehr gut und weisst auch,dass es Panikattacken sind bzw. stark erhöhte Anspannung,die schliesslich darin mündet.

Was hilft,ist Therapie und ggf unterstützende Medikamente.

12.01.2022 16:29 • x 1 #8


N
Hallo Panikade,
ich befinde mich aktuell in einer künstlichen Befruchtung und kenne das Gefühl so gut wenn du wegrennen willst
und aber nicht kannst weil das Gefühl in dir drin ist. Ich habe ganz lang Opipramol genommen und bin seit 2009
in Therapie aber wegen dem Kinderwunsch musste/wollte ich es absetzen und seit 14 Tagen muss ich so krass hochdosierte
Hormone nehmen, dass ich am We dachte mir haut es jetzt den Vogel raus.
Es fühlt sich an wie wenn man auf etwas ganz schlimmes wartet.. Kann es nicht mal mehr in unserer Wohnung aushalten

13.01.2022 15:38 • x 1 #9


ChrissyHrt
Ich habe exakt das Gleiche wie du... Genau diese körperlichen Gefühle... Ein paar Wochen ging es gut und jetzt fängt es wieder an und ich weiß nicht warum... Selbst wenn ich viel rede oder ich jemandem zuhöre, merke ich diese Unruhe die kommt. Manchmal reicht auch nur ein kurzer Gedanke der negativ ist und es passiert. Vorgestern hatte ich nach 3 Monaten eine leichte Panikattacke und habe 1 1/2 Tabletten Lorazepam genommen und meine Atmung kontrolliert. Es kommt immer unerwartet. Wenn's nach mir ginge müsste ich mich jeden Tag stundenlang bewegen bis sich etwas bessert...

13.01.2022 20:45 • x 1 #10


ChrissyHrt
@-IchBins- Darf ich fragen was du alles dafür getan hast, damit es besser wird? Ich lese auf jeden Fall Bücher lesen und Meditation raus?

14.01.2022 11:24 • #11


Greenhouse
Zitat von Panikade:
Ob durch kräftiges Schütteln meiner Hände oder durch Beinwackeln.

So ist bei mir auch. Bewege mein Kopf nach unten oder oben, dann spüre ich was in Brustkorb ( Muskeln , Faszien oder was auch immer) und gehe sofort in Attack Modus. Es passiert aber auch bei andere körperliche "Signale "

14.01.2022 11:43 • x 1 #12


-IchBins-
@ChrissyHrt
In der für mich schlimmen Phase zu Anfang habe ich viel Atemübungen gemacht, um den Organismus mal etwas runter zu bekommen.
Ich habe mir Videos angesehen (z. B. von Peter Beer über Panikattacken, da er selbst darunter litt und sehr gut und aufschlussreich erklären konnte - auch über die Unruhe oder Angst vor der Angst).
Dann habe ich immer mehr Videos angesehen (Gedankentraining - alte Muster ablegen u. a.) und mit geführten Meditationen begonnen. Für mich war auch wichtig, zu wissen, was für die Angst/Panik und Unruhe sorgte, es sind nur Gedanken.
Danach kamen die Hörbücher und nun freies Meditieren, es gibt zig verschiedene Methoden, da darf man sich selbst ausprobieren. Es ist aber nicht das Hinsetzen und nichts Denken sollen, das ist keine Meditation. Das erklärt Yongey Mingyur Rinpoche (Meditationsmeister) sehr gut in seinen Videobotschaften. Er selbst litt auch an Panikattacken in seiner Kindheit und hat sie mit Meditation in den Griff bekommen.
Zusätzlich mache ich noch Ausdauertraining, was mir auch oft gegen die Unruhe gut geholfen hat (z. B. Fahrrad fahren und die Natur dabei beobachten), Qi Gong, verschiedene Gymnastikübungen (Stärkung und Kräftigung) mit Gabi Fastner (aus dem TV) oder über Einfach besser leben.

14.01.2022 12:57 • x 1 #13


ChrissyHrt
@-IchBins- am Anfang habe ich auch meditiert, aber irgendwann habe ich damit aufgehört weil ich dachte, dass es bei mir nicht hilft. Aber so wie du es beschreibst, ist das eine echt gute Sache. Ich gehe der Meditation nochmal nach. Vielleicht bessert sich das.
Ich danke dir für deine ausführliche Antwort!

14.01.2022 14:04 • #14


-IchBins-
Zitat von ChrissyHrt:
@-IchBins- am Anfang habe ich auch meditiert, aber irgendwann habe ich damit aufgehört weil ich dachte, dass es bei mir nicht hilft. Aber so wie du es beschreibst, ist das eine echt gute Sache. Ich gehe der Meditation nochmal nach. Vielleicht bessert sich das. Ich danke dir für deine ausführliche Antwort! ...

Es gibt halt sehr viele Meditationsarten. Die Empfehlung ist zunächst 30 Tage mit 5 Minuten zu beginnen, damit es zu einer Gewohnheit wird und dann kann man die Zeit steigern, wichtig ist eben die Regelmäßigkeit (ich stell mir die Zeit ein), denn es wird gesagt, dass man schnell wieder die Gewohnheit verlieren kann, wenn man sich am Anfang zu viel vornimmt. Das ist ja meistens der Fall. Viel besser klein anfangen und dann steigern. Am besten noch zu einer Uhrzeit, wo man weiß, dass man nichts anderes vor hat oder gestört werden kann.. viel Erfolg..

14.01.2022 14:09 • x 1 #15


G
Hm eine Unruheattacke fühlst sich bei mir immer wieder mal anders an. Oft merke ich das es anfängt, wenn ich mich wie etwas von meiner Umwelt trenne, das heisst ich bin mehr im Kopf drinnen. Ich mag dann nicht sprechen oder mich konzentrieren, das geht irgendwie dann auch schwer. Manchmal habe ich einen Druck in der Brust, manchmal Fluchtgefühle, manchmal uralte Emotionen. Lustigerweise werde ich dann auch sehr müde und könnte immer einschlafen. Etwas paradox bei mir, aber Schlaf ist mein Umgang bei Ängsten. Hab das schon seit ich Kind bin.

Ohne Medis hatte ich das jeden Tag, ist aber schon lange her...viele Jahre lang bis zu 9 Tage am Stück....heute sind es vielleicht 2-3 Tage akut.....

Wenn es stark wird rutsche ich Vollgas in eine Derealisation, da lebe ich nur noch im Kopf und spüre im Körper gar nix mehr. Ich kann aber lustigerweise so leben, das niemand im meinem Umfeld, ausser meine Engsten, verstehen was los ist.

hach ja, man lernt damit umzugehen.

14.01.2022 14:18 • x 2 #16


ChrissyHrt
@-IchBins- vielen vielen Dank!

14.01.2022 16:02 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Verena2801
@ChrissyHrt hey you ️ Ich hab auch mit angst und Panik zu kämpfen… hol dir mal das Buch "ANGST KOCHT AUCH NUR MIT WASSER", das hat mir meine Therapeut empfohlen, hat mir gut geholfen… Abend höre ich auf YouTube eine einschlaf Mediation von dem Channel OHRINSEL… die kann ich echt empfehlen… liebe Grüße und einen schönen Samstag Abend

15.01.2022 21:31 • x 1 #18


ChrissyHrt
@Verena2801 vielen Dank liebe Verena!

15.01.2022 23:57 • #19


H

06.10.2022 18:00 • #20


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