App im Playstore
Pfeil rechts

hallo, ich bin ganz neu hier und möchte zuallererst hallo sagen

Und dann liegt mir auch etwas auf dem Herzen und vielleicht kann mir hier jemand Tips geben:

Mein Partner leidet unter Panikattacken. Das äußert sich jetzt im Sommer z. B., dass er die Hitze kaum ertragen kann und Angst bekommt, besonders in der Wohnung.

Ich versuche für ihn da zu sein. Problem ist, wenn die Panik nicht da ist, habe ich Bedenken, das Thema anzusprechen und gemeinsame Lösungswege zu finden, weil ich das Gefühl habe, dadurch die Panik wieder herauf zu beschwören.

Er meint, die Panik würde nach einigen Tagen meist wieder verschwinden. Wird ihr zuviel Raum eingräumt, entpuppe sie sich jedoch als Selbstläufer und würde immer häufiger.

Also respektiere ich das Schwamm-drüber-Prinzip...

Ist aber die Panik da, weiß ich nicht recht, wie ich mich verhalten soll. Ich bin dann einfach da. Aber ich weiß nicht, ob ihm vielleicht bestimmte Techniken helfen könnten, ihn wieder etwas zu erden.

Wie ist das bei euch? was hilft euch am meisten?
Was kann ich als Außenstehende tun?

Bin sehr dankbar für eure Antworten.

lg das Minzblatt

04.07.2009 10:12 • 14.05.2021 #1


16 Antworten ↓


Huhu!

Du machst schon Alles, was du machen kannst, genau richtig:
Du nimmst seine Angst ernst und bist für ihn da
Das find ich sehr schön von dir.
Mehr kannst du nicht tun.

Ich hatte selber ganz arge Attacken, jeden Tag mehrmals.
Mein Freund hat mich ernst genommen, das hat mir geholfen.
Wenn ich zitternd und weinend neben ihm im Bett lag, hat er mich in den Arm genommen und gedrückt, und gesagt, dass mir nichts passieren wird.
Dann wurde es besser.

Mehr konnte er nicht für mich tun, und das war auch genau das, was mir am Meisten geholfen hat.
Ging es mir gut, haben wir viel gemeinsam gemacht und auch gelacht -und auch das tat mir gut!
Denn Ablenkung und Spaß sind der beste Ausgleich zur Panik.

Ich hab dann eine Therapie begonnen, und ihm über meine Erfolge und Misserfolge und Gedanken berichten können, wann immer ich wollte, er hatte immer für mich Zeit. Und das war super, das tat mir gut, dass ich meine Gedanken mit ihm teilen konnte.

Du kannst für deinen Partner da sein und ihn ernst nehmen.
Damit hilfst du ihm am meisten.
Alles andere muss und kann er nur alleine schaffen.
Denn die Panik zeigt, dass in der Seele was nicht stimmt.
Und darauf hast du keinen Zugriff und keinen Einfluss.
Das kann nur er selber lösen.

Alles Gute,
Pilongo

A


Wie dem Partner beistehen bei Panikattacke?

x 3


hallo, Pilongo

vielen Dank für deine Antwort, tut so gut, von anderen Betroffenen zu hören. Freut mich sehr, dass es bei dir besser geworden ist

Das klingt jetz seltsam aber: ich selbst hatte vor Jahren Panikattacken, kann die Reaktionen also auch nachempfinden. Ich konnte diese durch die Therapie ganz gut auflösen.
Erstaunlich aber, wenn dann jemand anderes betroffen ist, ziemlich hilflos da zu stehen, dabei müsst ichs ja kennen und wissen, damit umzugehen

Ja, ich bin auf jeden Fall für ihn da. Leider geht in den Arm nehmen dann gar nicht, weil ihn Körperkontakt dann noch mehr belastet und eher erdrückt.

Das ist gut mit den positiven Unternehmungen, das werde ich nochmal explizit in die Tat umsetzen

Zitat:
Du kannst für deinen Partner da sein und ihn ernst nehmen.
Damit hilfst du ihm am meisten.
Alles andere muss und kann er nur alleine schaffen.


ja. Du hast vollkommen Recht. Letztendlich kann er da nur alleine mit umgehen (lernen) und ich ihn selbst da seinen Weg finden lassen. Das muss ich mir nochmal bewusst machen.

Vielen vielen Dank für deinen Beitrag

Dein Problem kenne ich nur zu gut

Aber aus einem anderen Bereich.
Ich hab 15 Jahre chronische Erkrankung hinter mir, mit Chemo, und Verhaltensänderungen, und Fast-Erblindung, und zwei OPs, und monatelangen Krankenhausaufenthalten.
Ich kam damit immer total super zurecht.

Aber als neulich mein Freund mal ins Krankenhaus musste für 3 Tage weil er Bauchweh hatte, bin ich fast durchgedreht
Bei mir selber fand ich es nie schlimm, aber kaum sieht man die situation mal aus nem anderen Blickwinkel ist man völlig hilflos.

Geht dein Freund denn zur Therapie?
würde ich ihm schon empfehlen, mir hats viel gebracht.

Und unternimm einfach ansonsten ganz viel mit ihm, das wird ihm gut tun
Das lenkt ihn auch ab.
Hauptsache ist ja, dass man sich nicht Daheim verkriecht, sondern trotzdem so normal wie möglich weiter lebt.

Alles Gute für euch Beide,
Pilongo

Am besten ist wenn man für den Partner da ist und er auch spürt das man da ist und diese Panik auch nicht abtut.
Wenn ich einen Angstzustand bekomme oder auch Panisch werde dann nimmt mich meine Frau ganz liebevoll in den Arm und tröstet mich und geht mit mir das Gefühl durch und nimmt mir meine Angst.
Wenn sie nicht da ist und ich diese Zustände bekomme, dann kümmern sich immer unsere Katzen um mich, dann wird geschmust und geschnurrt was das Zeugs hält.
Sie spüren diese Zustaände meisstens schon bevor ich sie bekomme.
Dafür bin ich meiner Frau und unseren Katzen sehr dankbar.
Bin ich ganz alleine dann höre ich meine Lieblingsmusik oder singe meine Lieblingslieder.
Wenn alles nichts hilft, erst dann greife ich zu Medikamenten.

Ich hoffe das ihr diese Zustände schnell immer in den Griff bekommt und sie nicht euch.

Liebe Grüße und Glückauf

Thomas

Hallo

unter gibt es auch Videos für Angehörige.

Grüße Robbie

Am besten frägst du ihn, was ihm von deiner Seite aus während den PAs hilft. Denn das ist bei jedem ein bisschen anders.

Ich habe Emetophobie und Agoraphobie, also eigentlich auch genug um bei jedem verständnisvoll sein zu müssen. Aber z.B kann ich nicht verstehen, wie sich jemand vor einer süßen Ratte ekeln kann,obwohl ich es ja selber besser wissen müsste, dass man sich vor Dingen fürchten kann, die eigentlich ganz harmlos sind.

hallo, guten Abend

vielen Dank für die Tips und Erfahrungsberichte

So, ein Tag ist vergangen. Wir haben viel unternommen, waren viel draußen, ein schönes Wochenende verbracht, einfach positiv aufgefüllt.

Zwischendurch war es immer mal schwierig, aber wir haben auch viel geredet und ich hab einige Dinge nun besser verstehen können...und er sich selbst glaube ich auch wieder ein Stückchen mehr.

Wir werden sehen...ich werde auch weiter fleißig hier im Forum mitlesen und mich mit dem Thema auseinander setzen. Echt gut, euch gefunden zu haben


Hallo und herzlich Willkomm in unsere Runde die lieb und nett ist

Sei für ihn da, fange ihn auf. Massiere ihn und lenke ihn ab. Wie äußern sich die Attacken ?

Hast du ihn mal gefragt was er sich von dir wünschen würde?
Also grundsätzlich ist jeder bei Panik unterschiedlich.
Wichtig ist das du weißt was er dann braucht... Nähe, Abstand, einfach n wasser, eiswürfel was weiß ich.
Das sollte der erste schritt sein.
Und das ist als Angehörige auch das einzige was du tun kannst.
Anreichen wenn was gebraucht wird, reagieren und da sein. Das hilflose Gefühl wird bleiben denn oft kann sich das was man tun oder nicht tun kann als zu wenig anfühlen.
Mein mann sitzt noch immer hilflos neben mir wenn sowas ist und wartet auf ein wort, einen Fingerzeig oder irgendwas damit er in Aktion treten kann.

@Julie80
Ruhelosigkeit, herumlaufen, Ameisenkribbeln, Pulsrasen, Schweißausbrüche Kopfschmerzen und wenn es ganz schlimm ist anschließend Erbrechen... Danke für deine Antwort

@Sydaemeni
Er kan. Mir leider auch nicht sagen was ich tun soll... Wir atmen dann zusammen und ich halte seine Hand... Aber im Endeffekt sitze ich hilflos os daneben und wir warten bis es vorbei ist... Nimmst du Medikamente wenn ich fragen darf und es nicht so persönlich ist?

Hm.. Wie lange hat er das schon? Normalerweise entwickelt man im Laufe der Zeit so seine Techniken, grade wenn er Therapie macht müsste er doch einige Ansätze kriegen und das ausprobieren. Ich hab damals auch viel recherchiert und einfach ausprobiert was ich so gefunden habe. Die Techniken die ich über all die Jahre genutzt habe bekomme ich kaum mehr zusammen und viele sind mir in Fleisch und Blut übergegangen.
Bin aber auch n alter Hase sozusagen

Nein nehme keine. Habe aber auch aktuell keine aktive Panikphase. Bei der letzten gab es für einige Wochen ein Medikament als nix mehr ging. Bei meiner allerersten Phase hab ich über ein jahr Medikamente genommen und in der dritten Phase auch für n halbes jahr damals.

Wenn es dir in deiner Hilflosigkeit ein wenig Linderung verschafft fang doch mal an zu stöbern nach Techniken. Es gibt ganze Listen im internet. Und dann kannst du ihm davon erzählen und ihr könnt es gemeinsam ausprobieren oder er allein oder wie auch immer.

Da bin ich schon dabei...
Aktuell nimmt er Escitalopam... Wenn dir das was sagt... Mittlerweile musste auf 15 mg hoch... Aufgrund der Therapie kommt natürlich sehr viel hoch und die Attaken werden mehr...

Du könntest ihn dabei unterstützen verschiedene skills zusammen zu stellen die ihr ausprobieren kann bei akut Situationen
Google mal skillskoffer
Da findet man viele Anregungen und tips
Es ist schön das du deinen Partner so unterstützt

Das ist normal... Wenn man daran arbeitet wird es schlimmer. Das muss aber sein damit es besser wird.
Is ne harte zeit aber es wird besser und ihr findet einen weg.
Da aber jeder angstler seinen eigenen finden muss mit dem was hilft oder auch nicht dauert es halt.

A


x 4






Dr. Hans Morschitzky
App im Playstore