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C
Hallo hatte heute meine erste EMDR Sitzung.Danach war ich total müde stand neben mir und hab erst mal geschlafen und nur schlunz geträumt. Danach alles aufgeschrieben und immernoch neben mir gestanden. Jetzt gehts mir wieder super. Würd mich über Erfahrungen am besten positive freuen. Danke Caro

04.10.2007 19:14 • 23.10.2007 #1


5 Antworten ↓


C
Hallo,

habe erst heute Deinen Beitrag gelesen. Habe überwiegend gute Erfahrungen mit EMDR gemacht, vor allem bei posttraumatischen Erlebnissen.
Es war immer sehr sehr anstrengend, aber danach habe ich mich jedes Mal ein wenig befreiter gefühlt.
Alles in allem war das eine super positive Erfahrung, die ich immer wieder machen würde.
Aber meine therapeutin hat das auch genial gut durchgeführt.
LG
Conny

19.10.2007 14:28 • #2


A


Wer hat Erfahrung mit EMDR?

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C
Hallo Conny,
super das Du mit EMDR gute Erfahrungen gemacht hast!
ich hatte meine 2. Sitzung mit EMDR und mir ging es an den folgenden Tagen schlechter alte Sachen drückten nach oben aber ich kann meinem Therapeuten jederzeit über E-mail erreichen und er meinte es wäre ok. Bei der letzten Sitzung ohne EMDR hat mein Thera gemeint es wäre gut wenn die alten Sachen durchdrücken denn das Ursprungthema ist ein anderes und wir müssen den Grund Therapieren. Bei manchen Patienten kann er nur Teile behandeln aber die Ursache nicht und wenn bei mir jetzt die Sachen hochkommen können wir Schritt für Schritt die anderen Sachen therapieren.Hatte immerschon eine hypochondrische Ader und mir alle möglichen Krankheiten eingebildet und naja mir ist eingefallen das ich als Kind ( 6 oder 7) immer in sonem Krankheitsbuch meiner Mutter geschmökert habe mit tollen Bildern von Lungenkrebs und Brustkrebs. Was wurde bei Dir mit EMDR behandelt? Magst Du mir das erzählen? Es gibt hier leider kaum jemand der damit eine Erfahrung gemacht hat, leider! Mein Therapeut ist auch echt super ich kann jederzeit aufhören wenn es mir zuviel wird aufs klo gehen oder was trinken das hilft ungemein zu wissen man hat selbst die Kontrolle wie weit man gehn will...
Liebe Grüsse CAro

20.10.2007 18:14 • x 1 #3


L
hey...
was genau ist denn EMDR und was wird dort gemacht?

21.10.2007 00:20 • #4


C
Hi , hier ein paar Infos zu EMDR

Abgrenzung
Trotz oberflächlicher Ähnlichkeit, etwa durch die angeleitete Augenbewegung, ist EMDR nicht mit Hypnose zu verwechseln. Es soll keine Veränderung des Bewusstseinszustandes, sondern vielmehr eine Integration der mit dem Trauma verbundenen Emotionen und Empfindungen erreicht werden.


Entstehung
Francine Shapiro hatte die Idee zur Erprobung und Untersuchung dieser Methode zufällig beim Spazierengehen im Park. Sie bewegte die Augen hin und her und erlebte eine deutliche Entlastung von Ängsten und depressiven Gedanken im Zusammenhang mit der bei ihr diagnostizierten Krebserkrankung.


Wirkungsweisen und Hintergründe
Nach einem Trauma kann es zum sogenannten „Sprachlosen Entsetzen“ (speechless terror) kommen, d. h. in der rechten Hirnhälfte werden Bilder prozessiert, die der Patient vor Augen hat, während das Sprachzentrum aktiv unterdrückt wird. Der Patient kann das Geschehene so nicht in Worte fassen, wodurch nachfolgend eine Verarbeitung des Erlebten erschwert wird. Es gibt bereits eine Vielzahl von Studien, die die Wirksamkeit von EMDR belegen und versuchen, die Wirkungsweise zu ergründen. Es wird angenommen, dass durch die bilaterale Stimulation mittels bestimmter Augenbewegungen (oder auch akustischen oder taktilen Reizen), eine Synchronisation der Hirnhälften ermöglicht wird, die bei der posttraumatischen Belastungsstörung gestört ist. Erklärend wird Bezug genommen auf den einer Schlafphase, bei der starke Augenbewegungen stattfinden und zugleich ein erhöhter Verarbeitungsmodus des im Alltag Erlebten vermutet wird.


Ablauf
Das eigentliche Durcharbeiten der belastenden Inhalte, durch Augenbewegungen oder andere Stimulationsarten, ist dabei ein recht später Schritt im Therapiemanual.

Anamnese: Zunächst muss eine genaue Anamnese erhoben werden, bei der z. B. die traumakompensatorischen Bewältigungsversuche des Patienten erfragt werden. Auch muss zuvor abgeklärt werden, ob gleichzeitig eine sogenannte dissoziative Störung vorliegt (hierbei werden Teile des eigenen Erlebens ausgeblendet/aktiv unterdrückt).
Stabilisierung: Die Stabilisierungsphase dauert je nach Lage der Ressourcen oft sehr lange. Besonders bei einer dissoziativen Störung muss als vorrangiges Therapieziel zunächst eine Grundstabilisierung des Patienten erreicht werden, die die Fähigkeit des Patienten stärkt, sich der Traumathematik vorsichtig und dosiert zu nähern und sich vor einer möglichen ungesteuerten „Überflutung“ mit belastendem Erinnerungsmaterial aktiv zu schützen. Auch hierbei kann EMDR hilfreich sein, z. B. durch eine mittels angeleiteter Augenbewegung erfolgreichen Verankerung positiver Imagination wie „der innere sichere Ort“ oder „der innere Tresor“ nach Dr.Luise Reddemann.
Bewertung: Einer einzelnen ausgewählten Erinnerung, also einem „einzelnen Bild“, das den belastendsten Teil einer Traumathematik darstellt, wird vom Patienten eine aktuell zutreffende negative Kognition, (z. B. „ich bin hilflos“) zugewiesen sowie auch eine positive, die er in Zukunft damit verbinden möchte (z. B. „ich kann heute etwas tun“ -was dann als eine Ressouce zu verstehen ist). Die an dieser Stelle eingeschätzte Belastung der Situation soll im folgenden Bearbeitungs-Prozess sinken.
Desensibilisierung: In dieser Phase wird die Traumabearbeitung durch die Augenbewegungen begleitet. Während an die Traumathematik gebundene Energie freigesetzt wird, kommt es häufig zu unterschiedlichsten sogenannten Abreaktionen (wie z. B. Weinen, heftiges Atmen, Übelkeit u. a.), die erinnerte Situation verliert so ihre emotionale Aufladung. Zur Bearbeitung einer Traumathematik sind meistens mehrere EMDR-Sitzungen nötig. Einflechten von sogenannten Ressourcen z. B. „hilfreiche innere Wesen“ oder „ideale innere Eltern“, die zuvor z.B. mit Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie installiert wurden unterstützt oftmals diese Phase.
Verankerung: Empfindet der Patient bei der erinnerten Situation keine Belastung mehr, wird die positive Kognition nochmals überprüft und mit Augenbewegungen verankert.
Körper-Test: Alle Missempfindungen zur erinnerten Situation sollten bei einem kompletten Abschluss der Sitzung verschwunden sein.
Abschluss: In der Besprechnung zum Abschluss der Sitzung wird der Patient auf das „Nachprozessieren“ (z. B. in Träumen) hingewiesen. Es bringt eventuell neues Material für weitere Sitzungen hervor und sollte in einem Tagebuch festgehalten werden.

Gefahren
Die Behandlung dissoziativer Störungen sollte erfahrenen Traumatherapeuten vorbehalten bleiben, da der Patient sonst gefährdet ist, im Zuge der Behandlung retraumatisiert zu werden, das hieße, erneut überschwemmt zu werden mit den angstmachenden Gefühlen. Der Patient würde dann die auslösende Situation ungeschützt noch einmal durchleben. Dann würde die Traumatherapie mehr schaden als nutzen: die Symptome könnten sich vertiefen - möglicherweise in bedrohlichem Ausmaß, eine weitere Behandlung wäre erschwert. Eine sorgfältige Vorbereitung und Abklärung von Komorbiditäten (gleichzeitig vorliegender anderer Erkrankungen) ist bei der Traumatherapie also sehr wichtig. Wichtig ist auch die Abklärung der damaligen Bewältigungsstrategien des Traumas, da auch diese durch das EMDR getriggert werden. Wenn z.B. damals nach dem erlebten Trauma suicidale Tendenzen bestanden, können diese auch nach der EMDR-Sitzung reaktiviert werden, über diese Verbindung muss der Patient vorher aufgeklärt werden.


Anwendungsmöglichkeiten
Heute werden in experimentellen Manualen neben der therapeutischen Intervention nach traumatischen Ereignissen auch andere Anwendungsmöglichkeiten des EMDR erprobt, z. B. bei der Behandlung von Angststörungen, die nicht immer Symptom eines erlittenen Traumas sein müssen.

Liebe Grüsse Caro

23.10.2007 16:18 • #5


L
Danke für die Infos über EMDR. sehr interessant...

23.10.2007 19:25 • #6





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